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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2024

Irreführend

Jezebel Files - Wenn der Golem zweimal klingelt
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Zum Inhalt:
Ash lebt in einer Welt voller Magie, ist aber selbst ein Mensch ohne diese Fähigkeiten. Glaubt sie. Bis ein Unfall alles verändert und sie in engen Kontakt zu Levi bringt, der eines der magischen ...

Zum Inhalt:
Ash lebt in einer Welt voller Magie, ist aber selbst ein Mensch ohne diese Fähigkeiten. Glaubt sie. Bis ein Unfall alles verändert und sie in engen Kontakt zu Levi bringt, der eines der magischen Häuser anführt und zudem ein heißgeliebtes Feindbild seit Jugendtagen ist. Die beiden verbünden sich im Kampf gegen mordende Schatten und stellen fest, dass sie sich doch besser leiden können, als sie sich einreden.

Mein Eindruck:
Diese Geschichte lässt einen zwiegespalten zurück. Das Erwachen der Kräfte, die Anspielungen auf Sherlock Holmes und Alice im Wunderland und die Idee einer Welt, in der Rassen gegeneinander aufgehetzt werden, hat ihre spannenden, witzigen und tragischen Momente. Die dauernde Thematisierung der wahnsinnigen körperlichen Attraktivität aller interessanter Figuren ermüdet jedoch und die Sexszenen aus dem Nichts heraus hätten gerne für ein bisschen mehr Aufklärung gestrichen werden können. Denn es bleibt nicht nur offen, was die Golems im Titel machen (keiner klingelt und die Spezies spielt eine untergeordnete Rolle), - viel zu viele Fragen werden - wenn überhaupt - erst in Folgebänden beantwortet. So fühlt man sich in eine zugegebenermaßen spannende Geschichte hineingeworfen und - bevor man sich wirklich orientieren kann - wieder hinaus gezerrt. Schade.

Mein Fazit:
Fast Food - schmeckt, macht aber nicht satt

Veröffentlicht am 23.07.2024

Viel Liebe, wenig Spannung

Hamish Macbeth macht sich die Finger schmutzig
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Zum Inhalt:
Kurz nach der Beförderung vom ordinären Müllmann zum perfekt ausgestatteten Recyclingmanager wird Fergus ermordet. Da er seine Frau schlug und die Einwohner Lochdubhs terrorisierte, besteht ...

Zum Inhalt:
Kurz nach der Beförderung vom ordinären Müllmann zum perfekt ausgestatteten Recyclingmanager wird Fergus ermordet. Da er seine Frau schlug und die Einwohner Lochdubhs terrorisierte, besteht kein Mangel an Verdächtigen. Hamish hofft, dass seine Dörfler unschuldig sind und legt sich wieder einmal voll ins Zeug, um das zu beweisen.

Mein Eindruck:
Irgendwie war früher mehr Lametta. Seit sich Hamish von Priscilla getrennt hat, sein Hund Towser gestorben ist und sein Erzfeind Blair nur noch als Randnotiz auftaucht, hat sich MC Beaton wenigstens damit gerettet, dass sie Hamish in anderen Orten ermitteln ließ. Dadurch ergaben sich viele neue Kontakte und man konnte über den Täter spekulieren. Jetzt kann man sich zwar über das Wiedersehen mit bekannten Charakteren freuen, die Tätersuche gestaltet sich jedoch relativ langweilig. Viel zu viel befasst sich die Geschichte mit Herzensdingen, neuere Charaktere sind nicht mehr so schön herausgearbeitet oder wirken absolut unglaubwürdig. Schade, denn der Humor ist immer noch prima und Hamish selbst zum Knuddeln.

Mein Fazit:
Gerne wieder mehr Spannung wie beim letzten Buch

Veröffentlicht am 20.05.2024

Geheimnisse

Don Cavelli und der tote Kardinal
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Zum Inhalt:
Fontani trägt sein Kardinalsgewand, als er verdurstet in der Wüste aufgefunden wird. Mord, Selbstmord, Unfall? Auf jeden Fall eine mysteriöse Sache, der sein Freund Don Cavelli auf den Grund ...

Zum Inhalt:
Fontani trägt sein Kardinalsgewand, als er verdurstet in der Wüste aufgefunden wird. Mord, Selbstmord, Unfall? Auf jeden Fall eine mysteriöse Sache, der sein Freund Don Cavelli auf den Grund gehen möchte. Angeleitet von einer Nachricht und gemeinsam mit Fontanis Nichte sticht Don in ein Wespennest.

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist der Auftakt einer Reihe und hoffentlich erklären die folgenden Bände die Person Don Cavelli besser. Denn noch ist diese Figur nicht greifbar und seine ganze Existenz scheint irgendwie vom Himmel gefallen zu sein: Keine Geldsorgen, keine Familie, kein Liebesleben, kein Beruf, - dafür durch Geburt lebenslanges Wohnrecht im Vatikan, fast absoluten Bekanntheitsgrad bei den Bediensteten und sämtliche Schlüssel zu allen Räumen dort. Spooky....

Die Geschichte ist dafür gut durchdacht, spannend, behandelt eine große Legende der modernen Welt und bedient wunderbar eine Verschwörungstheorie. Außerdem lernt man einige nicht ganz so bekannte Orte im Vatikan näher kennen und erfährt Einiges über die katholische Kirche und ihre Päpste. Das gemeinsam mit den Charakteren zu erfahren, hat richtig Spaß gemacht. Leider vermag der Sprecher nicht, diesen Spaß zu übertragen - zu emotionslos liest er mehr vor sich hin, als die Geschichte anschaulich vorzutragen.

Mein Fazit:
Die Geschichte wirklich gut, der Protagonist ausbaufähig und der Sprecher miserabel

Veröffentlicht am 07.04.2024

Zeitreise

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
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Zum Inhalt:
Ein Geschäftsmann wird erschossen und die einzige Zeugin - seine Stieftochter - möchte nur mit der ihr bekannten Polizistin Lucia reden. Diese ist eine der ersten weiblichen Mitglieder der ...

Zum Inhalt:
Ein Geschäftsmann wird erschossen und die einzige Zeugin - seine Stieftochter - möchte nur mit der ihr bekannten Polizistin Lucia reden. Diese ist eine der ersten weiblichen Mitglieder der Kriminalpolizei und hat ihre ganz eigenen Gründe, sich in diesem Beruf zu engagieren.

Mein Eindruck:
Aus der Sicht Lucias wird der Kriminalfall aufgerollt und Mathias Berg zeigt einiges an Einfühlvermögen in die weibliche Psyche. Dazu vermischt er viel Zeitkolorit wie zum Beispiel die Strafbarkeit männlicher Homosexualität, Diskriminierung der Beamtinnen durch ihre männlichen Kollegen und die Möglichkeit eines Ehemannes, seiner Frau den Beruf zu verbieten. Auch die sexuelle Freizügigkeit inklusive mannigfaltiger außerehelicher Beschäftigung wird fast schon zu sehr thematisiert, der Kriminalfall tritt in den Hintergrund. Zusätzlich dem Fakt geschuldet, dass die Protagonistin mit der Aufklärung des Mordes an ihrer Mutter beschäftig ist - inzwischen ein in den Hintergrund des polizeilichen Fokus getretener Cold Case. Das schmerzt, denn hier hätte sich viel mehr Fläche für echte Polizeiarbeit abseits des Klüngels und Scherereien mit Kollegen geboten.

Mein Fazit:
Viel Geschichte, zu wenig Ermittlung

Veröffentlicht am 24.03.2024

Vorne hui, hinten ganz okay

Der heimliche Beobachter
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Zum Inhalt:
Auf Einladung von Mako, eines erfolgreichen IT-Chefs, verbringen er, seine Frau, seine Schwester Heather mit Mann und eine Jugendfreundin mit Lebensgefährten ein Wochenende in einer abgelegenen ...

Zum Inhalt:
Auf Einladung von Mako, eines erfolgreichen IT-Chefs, verbringen er, seine Frau, seine Schwester Heather mit Mann und eine Jugendfreundin mit Lebensgefährten ein Wochenende in einer abgelegenen Hütte. Trotz des Komforts und der grandiosen Bewirtung fühlt sich insbesondere Heather bald unwohl. Liegt es am aufkommenden Unwetter? Spätestens mit dem Verschwinden eines Mitglieds der Gesellschaft stellt sich heraus, dass der Sturm nicht das einzige Ungemach ist, was in der wilden Natur auf sie wartet.

Mein Eindruck:
Aus verschiedenen Sichten erhalten wir Einblicke in das Gefühlsleben einiger Personen, bei denen sich der Zusammenhang untereinander erst Stück für Stück und zum Teil sehr spät erschließt. Dass die Autorin Lisa Unger einige mysteriöse Andeutungen und Vorkommnisse aus der Vergangenheit einstreut, sorgt für zusätzliche Spannung. Man rätselt mit - über die Verhältnisse der Personen zueinander, ihre Wünsche und die Geheimnisse, die sie voreinander haben. Dieser Anfang ist wirklich fast perfekt. Leider gelingt Unger dafür der Action-Part nicht ganz so gut. Viele Personen handeln gelinde gesagt unorthodox, einige gekonnt zusammengesponnene Fäden finden überhaupt keine Auflösung. Dass die Charaktere eher eindimensional gestrickt sind, ist ebenfalls nicht unbedingt ein Zeichen von literarischer Stärke. So überzeugt auch das Ende nur in Ansätzen.

Mein Fazit:
Toller Beginn, der sich in blutiger Langeweile auflöst

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