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Veröffentlicht am 23.07.2024

Das Beste sind die Illustrationen

Tilda und Pony Törtchen
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Tilda ist ein kleines willensstarkes Mädchen, das bei ihren Omas aufwächst und sich sehnlichst ein Pony wünscht. Die Omas sind durchaus bereit, diesen Wunsch zu erfüllen und schon bald ergibt sich eine ...

Tilda ist ein kleines willensstarkes Mädchen, das bei ihren Omas aufwächst und sich sehnlichst ein Pony wünscht. Die Omas sind durchaus bereit, diesen Wunsch zu erfüllen und schon bald ergibt sich eine Gelegenheit. In einer Zeitungsanzeige wird ein Tier angeboten, das Tilda haben möchte. Schon vorher hat sie genaue Vorstellungen, wie es sein wird mit ihrem neuen Pony. Doch Törtchen erweist sich als mindestens genauso eigensinnig wie Tilda und hat keine Lust, nach deren Pfeife zu tanzen. Es muss doch eine Möglichkeit geben, wie beide miteinander umgehen und Freunde werden können.

Das Cover war so schnuckelig mit den beiden Winzlingen, die sich da gegenüberstehen, die schöne Natur außenrum. Da wollte ich dann schon mal reinspitzen. Von den Illustrationen waren wir auch weiterhin begeistert, sie wirken so frei und locker, vor allem wegen der luftig und dick gezeichneten Konturen und der fröhlichen Farben. Der Garten der Omas erinnert an ein wilderes Bullerbü-Szenario, ein wahres Kinderparadies, in dem man Abenteuer erleben kann. Hätte der Text nicht darauf hingewiesen, hätte man nicht geahnt, dass Tilda vom Charakter her eigensinnig ist. Für ein kleines Mädchen verhält sie sich, was den Wunsch nach dem Pony angeht, doch sehr diplomatisch und geduldig. Da hätten wir mehr Druck erwartet.

Mit dem Pony klappt es auch recht schnell, Törtchen ist wirklich süß, wirkt aber verängstigt und traurig und macht nicht das was Tilda möchte. Das hatte sie sich in mehreren Situationen anders vorgestellt. Umso enttäuschter ist sie zunächst, dass Törtchen auch einen Willen hat und den auch durchsetzen will, irgendwann sogar durch Weglaufen. Dann aber wird dem Pony klar, was in Tilda vorgeht und Tilda versetzt sich in das Pony. Schließlich ist es gar nicht so schwer, aufeinander zuzugehen. Die Geschichte ist ganz schön, wenn auch nicht sehr originell. Neben der Handlung gibt das Buch mir einmal zu oft vor, wie man richtig handelt. Die zuhörenden Kinder müssen sich nicht selbst in eine der beiden Parteien hineinversetzen und darüber nachdenken, was schief läuft, die Gedanken von Tilda und Törtchen nehmen diese Erkenntnis vorweg. Das finde ich ein bisschen schade, denn so bleibt wenig Raum, darüber selbst nachzudenken oder das in einem gemeinsamen Gespräch herauszustellen. So sind die wahren und weisen Worte schon im Text enthalten und die kleinen Leser*innen bekommen mit auf den Weg, was "wahre Freundschaft bedeutet, nämlich, dass jeder so sein kann, wie er ist, und auch mal seine eigenen Wege gehen darf." Manchmal braucht es auch nur ein gutes Gespräch und einen Kompromiss, um gemeinsam Spaß zu haben. Den erlebt man dann auch auf der letzen Seite und so gehen Kinder mit einem positiven Gefühl aus dieser Geschichte. Ob wir das Buch aber noch oft zur Hand nehmen, ist fraglich. Dafür ist die Story einfach sehr dünn und auch die vielen Wiederholungen der Namen stören etwas. 3 Sterne

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Im Weltschmerz gefangen

Solitaire (deutsche Ausgabe)
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Tori Spring möchte von der Welt da draußen mit ihren Problemen in Ruhe gelassen werden. Selbst von Freunden fühlt sie sich oft unverstanden. Zudem zieht ihr Bruder sehr viel Aufmerksamkeit der Eltern, ...

Tori Spring möchte von der Welt da draußen mit ihren Problemen in Ruhe gelassen werden. Selbst von Freunden fühlt sie sich oft unverstanden. Zudem zieht ihr Bruder sehr viel Aufmerksamkeit der Eltern, was sie auch umtreibt. Die Schule ist ein notwendiges Übel und irgendwie fehlt die Zukunftsperspektive. Da tritt ein neuer Schüler in ihr Leben, Michael Holden, der unbedingt mit ihr befreundet sein will. Doch ist er das genaue Gegenteil von Tori, gut gelaunt und mit Plänen. Auch ein Freund aus Kindertagen versucht wieder auf Tori zuzugehen. Als eine seltsame Gruppe namens Solitaire auftaucht und durch verschiedene Aktionen Unfrieden stiftet, muss Tori sich entscheiden. Bleibt sie in ihrer Blase oder wagt sie den Schritt hinaus?

Von der Autorin dürfte so ziemlich jeder schon mal etwas gehört haben. Alice Oseman ist die Verfasserin der Heartstopper-Reihe und auch Solitaire spielt am Rande dieser Welt, die die aktuelle Generation in ihren Bann zieht. Ich gehöre nicht zu dieser, wollte aber trotzdem einmal ein Buch von der Autorin lesen. Solitaire konnte mich von der Inhaltsbeschreibung her einnehmen. Ich fand es dann allerdings sehr schwierig, Victoria Spring kennenzulernen. Meine Generation hatte auch so ihre Probleme und Weltschmerz war mir auch nicht fremd. Allerdings finde ich die Beschreibung von Toris Sicht der Dinge schon nahe an der Depression. Mir kam es so vor, als hätte sie bereits jetzt mit dem Leben abgeschlossen. Sie freut sich nie, sie ist so negativ, dass es mich selbst irgendwie beim Lesen runtergezogen hat. Die negativen Gefühle bleiben auch noch, als sie Michael Holden kennenlernt, der alles versucht, um sie aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen. Da tun sich wirklich zwei grundverschiedene Menschen zusammen. Zum Glück kann wenigstens Michael Tori ab und an ein Lächeln abringen.

Sehr mysteriös ist dann das Auftauchen dieser radikalen Gruppe "Solitaire", die mit ihren Aktionen mehr als einmal Grenzen überschreitet. So richtig realistisch fand ich diesen Handlungsstrang nicht. Dafür hat Solitaire in allem, was sie tut viel zu leichtes Spiel. Trotzdem fragt man sich natürlich, was ihr Ziel ist und das bringt etwas Spannung in die Handlung. Auf mich wirkte diese Gruppe durchweg bedrohlich und schlecht einschätzbar. Auch Toris Freund aus Kindertagen, der sich wieder um sie bemüht gab mir Rätsel auf. Es war aber schön zu sehen, dass Tori nicht alles egal ist, auch wenn das für sie am Anfang feststand. Natürlich ist es auch gut, dass in einem Buch mal nicht alles eitel Sonnenschein ist, aber hier suhlt sich die Protagonistin für meine Begriffe schon leidenschaftlich in ihrem Schmerz, der erst durch das Auftauchen verschiedener Personen und Ereignisse in den Hintergrund gedrängt wird. Für Jugendliche, die solches nicht als Anreiz in ihrem Leben erhalten, kann diese Botschaft auch nach hinten losgehen. Mir hätte es besser gefallen, wenn Tori nicht nur als Reaktion auf etwas ihre Sichtweise verändert hätte, sondern von sich aus die Erkenntnis gewonnen hätte, das das Leben lebenswerter sein kann, wenn man sich darauf einlässt. So hatte ich einfach viel zu viele negative Gefühle beim Lesen, zum Beispiel auch, als Toris queerer Bruder angefeindet wurde etc. Daher von mir "nur" 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Klassiker wiederzubeleben allein macht noch kein gutes Buch

Peanuts für Kids - Neue Abenteuer 1: Ein Beagle auf dem Mond
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Mit Peanuts für Kids taut Carlsen Comics eine Comic-Strip-Reihe auf, die ich als Kind eher selten gelesen habe und deren Original-Zeichner bereits im Jahr 2000 verstorben ist. Die Peanuts sind ein Klassiker, ...

Mit Peanuts für Kids taut Carlsen Comics eine Comic-Strip-Reihe auf, die ich als Kind eher selten gelesen habe und deren Original-Zeichner bereits im Jahr 2000 verstorben ist. Die Peanuts sind ein Klassiker, das lässt sich nicht bestreiten. In diesem Buch, das der Verlag mit einer Altersempfehlung ab 6 Jahren verkauft, kehren also Charlie Brown, Snoopy und all die anderen in längeren, neuen Comic-Geschichten zurück. Zeichnerisch ist das sehr gut gelungen und die Farben wirken frisch und modern. Das Cover lockt durchaus, nach dem handlichen Comic-Buch zu greifen. Leider passen für mich die Figuren mit ihren Eigenheiten dafür nicht ganz in die Gegenwart, die sich seit den Original-Peanuts doch sehr verändert hat. Die Stereotype sind nämlich noch dieselben wie vor zig Jahrzehnten. Charlie Brown, der inkonsequente Hundehalter, dem eigentlich nie irgendetwas so recht gelingen mag, der verfressene Hund Snoopy, der auf seiner Hütte liegt und vor sich hinträumt und sich um Woodstock sorgt. Linus mit der Schnuffeldecke, Daumen im Mund und seine Schwester Lucy, die - wenn diskutieren nicht hilft - gern mal die Fäuste sprechen lässt. Ob das bei den Kids von heute ankommt, die ihre ganz eigenen Vorbilder und Helden haben? Vereinzelt vielleicht. Vor allem, wenn die Elter große Fans sind, gelingt es ihnen vielleicht die Kinder anzustecken. Meine Tochter (10) zeigte so überhaupt kein Interesse, so dass ich das Buch bald allein fertig lesen durfte.

Bei den Geschichten handelt es sich zunächst um mehr oder weniger zusammenhängende Episoden zum im Titel angezeigten Hauptthema "Ein Beagle auf dem Mond". Ab etwa der Hälfte kommen Classics und weitere kurze Strips hinzu. Ein paar schöne Lacher waren schon dabei, ein paar nostalgische Momente ebenso. Allerdings viel zu wenige, um mich durchgängig zu begeistern. Die Anspielungen bauen auf bestimmtes Hintergrundwissen, das 6-Jährige einfach meist nicht haben, z. B. der rote Baron oder Astronaut Alan Shepard. Teilweise ist auch das Vokabular sehr erwachsen. Die Probleme, über die philosophiert wird, haben mit der Lebenswelt der Kinder kaum etwas zu tun. Das, was sie heute beschäftigt, kommt - bis auf eine Ausnahme - nicht vor. Manche Szenenwechsel ist so abrupt, dass jüngere Leser vielleicht nicht mehr mitkommen. Daher empfehle ich das Buch eher für ältere Kinder, die mal in die Freizeitbeschäftigung und Kinderzeit der Eltern und Großeltern eintauchen wollen. Fans und Liebhaber von Snoopy & Co. werden sich bestimmt wieder dorhin zurückversetzt fühlen und sollten zugreifen. Von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Leider nicht so gut wie die anderen Bände der Reihe

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Eine perfide Brandserie, die bereits mehrere Todesopfer forderte, versetzt die Gegend in Angst und Schrecken. Noch dazu setzt der Brandstifter jedesmal Feuermelder außer Kraft und nummeriert die betroffenen ...

Eine perfide Brandserie, die bereits mehrere Todesopfer forderte, versetzt die Gegend in Angst und Schrecken. Noch dazu setzt der Brandstifter jedesmal Feuermelder außer Kraft und nummeriert die betroffenen Häuser. Beim letzten Anschlag überleben jedoch die Bewohner und eine Zeugin berichtet von Musik, die sie im Haus gehört hat, bevor die Flammen um sich schlugen. Ermittlerin Tess Hjalmarsson setzt dieses Detail sofort mit einem Fall in Verbindung, der nie aufgeklärt wurde und einem kleinen Jungen seine Mutter raubte. Damals kümmerte sich Tess rührend um das Kind, konnte aber nicht für Gerechtigkeit sorgen. Ist der Täter von damals wieder aktiv? Das Cold Case Team setzt alles daran, den oder die Verantwortlichen zu ermitteln, bevor wieder ein Feuer ausbricht.

Die Cold Case Reihe lese ich sehr gern, schon allein, weil ich ungeklärte Morde aus der Vergangenheit sehr spannend finde. Sie sind immer eine besondere Herausforderung, denn die meistern Spuren und Hinweise sind tatsächlich kalt, bevor neue Details oft neue Ermittlungsansätze möglich machen. Dies ist auch in "Das gebrannte Kind" der Fall. Tess ist sofort alarmiert, als sie von der Verbindung der neuen Brandserie zu ihrem alten, unglösten Fall hört. Das damalige Opfer hatte einen Sohn, der Tess sehr ans Herz gewachsen war und dem sie Gerechtigkeit für seine Mutter versprach. Dieses Versprechen möchte sie nun unbedingt einlösen, obwohl der Junge bereits erwachsen ist. Tatsächlich ergeben sich Verbindungen zwischen den aktuellen Opfern und durch die Bedrohung gibt es Zeugeneaussagen, die damals fehlten. Das klingt alles sehr spannend und lange bleibt unklar, wer für die Brände damals wie heute verantwortlich ist. Dennoch wird an gewissen Stellen zu viel verraten, was den Ausgang des Thriller vorhersehbar macht. Zudem passen für mich einige Handlungsweisen nicht so gut zu Tess, was daran liegen kann, dass sie persönlich zu eingebunden in den Fall ist. So ganz nachvollziehen kann ich das Motiv des Täters leider auch nicht.

Das alles macht den Thriller zwar nicht uninteressant, aber er kommt eben nicht an seine beiden Vorgänger heran und ist eher mal etwas für zwischendurch, wenn man seinen Kopf nicht zu sehr anstrengen, aber trotzdem einen Kriminalfall lesen will. Die Brutalität des Täters ist allerdings schon grenzwertig, wenn auch nicht so von Blut und Gedärmen überströmt, wie manch andere Serie. Hier ist es mehr die Perfidität, mit der die Opfer in ihren Häusern angezündet werden. Wer so etwas nicht gut verdauen kann, greift lieber zu einem anderen Buch. Für mich solide 3 Sterne. Da ich den nächsten Band bereits gelesen habe kann ich versprechen, dass er wieder mehr Spannung bereithält.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Ganz nett, aber so richtig überzeugt uns die Geschichte nicht

Ein fantastischer Geburtstag - lesen lernen mit dem Leserabe - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesen lernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)
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Finn hat Geburtstag und lädt seine beiden besten Freundinnen ein. Natürlich gibt es auch eine Schatzsuche, bei der die drei Kinder magische Steine finden müssen, um zum Schatz zu gelangen. Auf dem Weg ...

Finn hat Geburtstag und lädt seine beiden besten Freundinnen ein. Natürlich gibt es auch eine Schatzsuche, bei der die drei Kinder magische Steine finden müssen, um zum Schatz zu gelangen. Auf dem Weg bestehen sie einige fantasievolle Abenteuer.

"Ein fantastischer Geburtstag" ist ein Band aus der Reihe "Leserabe" und richtet sich an Erstleser
innen der ersten Lesestufe, also wirklich Anfänger*innen beim Lesen. Daher beinhaltet die Geschichte vor allem Grundwortschatz, was dazu führt, dass sie für uns doch recht wenig spannend ist. Die Mischung aus realem Kindergeburtstag, der bei der Schatzsuche plötzlich zu magischen Begegnungen führt, hat uns eher verwirrt. Klar, können sich die Kinder so einiges in ihrer Fantasie ausmalen, aber hier fragt man sich doch, wie alle drei plötzlich statt Pferden ein Einhorn sehen und aus einer Gießkanne in Drachenoptik ein Drache wird, der sogar noch eine Rätselfrage stellt, bevor er den Stein freigibt. Ohne die fantastischen Elemente wäre die Schatzsuche dann doch vollkommen anspruchslos. Meine Tochter hat die Geschichte zu Ende gelesen, aber begeistert war sie nicht unbedingt. Dafür haben uns aber die Illustrationen gefallen, die einen tollen, bunten Geburtstag zeigen, aufgemöbelt durch Einhörner, Drache und Piraten.

Typisch für die Reihe, hat der Text in Fibelschrift einen großen Schriftgrad und nur wenig Text auf jeder Seite. Unterteilt ist die Geschichte in vier kurze Kapitel. Der Text enthält sehr viel wörtliche Rede und eher wenige Beschreibungen der Settings, die man aber dafür auf den Illustrationen bewundern kann. Sprachlich ist die Story jetzt nicht sehr anspruchsvoll, manches ist auch etwas ungünstig ausgedrückt, z.B. hat sich das Einhorn den "Fuß verknackst". Insgesamt ist dieser Leserabe-Band für mich allenfalls durchschnittlich, daher gibt es gerade noch 3 Sterne.

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