Cover-Bild Blutanger
Band 8 der Reihe "Joachim Vernau"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 17.07.2024
  • ISBN: 9783442494514
Elisabeth Herrmann

Blutanger

Kriminalroman
Ein Toter in Rumänien und ein ermordeter Bauer in Brandenburg – noch ahnt Anwalt Vernau nicht, worauf er sich bei der Verteidigung des jungen Lucian Sandu einlässt, der in die Ereignisse verwickelt zu sein scheint. Der Saisonarbeiter hat gestanden, seinen Chef brutal ermordet zu haben, doch es gibt Widersprüche, und bald ist Vernau sicher, dass Lucian mit seinem Geständnis jemanden schützen will. Auf den ersten Blick sind Verrat, Gier und Hass das Motiv. Aber als Vernau auf dem Hof die geheimnisvolle Rumänin Tina kennenlernt, ist er sich sicher, dass es auch um die Liebe geht. Und um ein furchtbares Geheimnis, das alle vernichten wird, sollte es jemals gelüftet werden. Auch ihn selbst ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2024

Fesselnd ab der ersten Seite

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Bereits auf der ersten Seite, wo ein Mann von Albträumen gebeutelt wird, habe ich Gänsehaut.
Dann springt die Geschichte ein Jahr zurück. Hier entdeckt ein Busfahrer, der Reisende, zumeist Saisonarbeiter, ...

Bereits auf der ersten Seite, wo ein Mann von Albträumen gebeutelt wird, habe ich Gänsehaut.
Dann springt die Geschichte ein Jahr zurück. Hier entdeckt ein Busfahrer, der Reisende, zumeist Saisonarbeiter, von Berlin nach Timişoara in Rumänien bringt, einen Toten unter der hinteren Sitzbank. Was der mit der nun kommenden Geschichte zutun hat, erfahren wir später noch.
Im hier und jetzt geht es dann um einen Bauernhof in Brandenburg. Der Berliner Rechtsanwalt Joachim Vernau und seine Partnerin in der Kanzlei Marie Luise Hoffmann ziehen ohne den gewünschten Spargel bekommen zu haben, wieder ab. Stunden später bekommt Vernau von dort einen Anruf. Der Bauer Christoph Grundmann ist ermordet worden. Einer der Saisonarbeiter wurde festgenommen und Vernau soll Lucian Sandus Verteidigung übernehmen. Er glaubt an die Unschuld seines Mandanten, der sich aber schuldig bekennt. Und Vernau tut alles um herauszufinden, wen Lucian schützen will.

Elisabeth Herrmann ist mit diesem 8. Fall für ihren Anwalt und Privatermittler Joachim Vernau wieder eine meisterhafte Geschichte gelungen. Ich liebe ihren bildhaften Erzählstil, der mir ab der ersten Seite Bilder in den Kopf schickt und damit mein Kopfkino bis zum Schluss der Geschichte am laufen hält. Es sind hier aber meist unschöne Bilder, von katastrophalen Bedingungen für die rumänischen Saisonarbeiter am Grundmannhof; von Armut in Rumänien, wohin Vernau durch seine Ermittlungen auch geführt wird. Gerade diese Zeilen, wo es um unsere Nahrung geht, um frisches Gemüse, das wir täglich auf dem Teller haben wollen, das aber zu Tiefstpreisen angeboten wird, haben mich erschreckt und nachdenklich gemacht. Ich lese von einem Bauern, der seine Frau unterdrückt und misshandelt. Von einem Jungbauern, der es seinem Schwiegervater gleich tut und dann ein erschreckendes Ende findet. Von Wut, Hass, psychischen und physischen Verletzungen, Lügen, dem nicht anders sein dürfen und von Gier nach Anerkennung, Macht und Geld. Aber auch ein ganz kleines bisserl Liebe ist im Spiel.
Aber es gibt auch etwas zum schmunzeln. Ich liebe Vernaus Mutter Hildegard und ihre Freundin und Haushälterin Hütchen, die gezwungen sind, sich eine neue Wohnung zu suchen. Wie es Vernau damit geht und wie die beiden ihr Schicksal schlussendlich meistern, finde ich so klasse. Mir gefällt auch hier der manchmal etwas flapsige Ton des Anwalts wieder sehr gut.

Ein weiteres Highlight in meinem Lesejahr. Eine spannende, mitreißende und nervenaufreibende Geschichte, die mich nachdenklich gemacht und doch sehr gut unterhalten hat. Ich hoffe sehr, dass ich auch dieses Buch bald verfilmt nochmal genießen kann.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Wieder ein genialer Krimi

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Ein Toter in Rumänien und ein ermordeter Bauer in Brandenburg, noch ahnt Anwalt Vernau nicht, worauf er sich bei der Verteidigung des jungen Lucian Sandu einlässt, der in die Ereignisse verwickelt zu sein ...

Ein Toter in Rumänien und ein ermordeter Bauer in Brandenburg, noch ahnt Anwalt Vernau nicht, worauf er sich bei der Verteidigung des jungen Lucian Sandu einlässt, der in die Ereignisse verwickelt zu sein scheint. Der Saisonarbeiter hat gestanden, seinen Chef brutal ermordet zu haben, doch es gibt Widersprüche, und bald ist Vernau sicher, dass Lucian mit seinem Geständnis jemanden schützen will. Auf den ersten Blick sind Verrat, Gier und Hass das Motiv. Aber als Vernau auf dem Hof die geheimnisvolle Rumänin Tina kennenlernt, ist er sich sicher, dass es auch um die Liebe geht. Und um ein furchtbares Geheimnis, das alle vernichten wird, sollte es jemals gelüftet werden. Auch ihn selbst …

„Blutanger“ ist der 8. Band der Joachim Vernau Reihe von Elisabeth Herrmann.
Wie schon die Vorgänger hat mich auch dieser Krimi wieder begeistert.

Es beginnt mit einem Prolog.
Ein Mann hat Albträume. Er träumt immer wieder, dass ein Toter erst die Hand aus dem Grab streckt und dann seinen Körper aufrichtet.
Dann springt die Geschichte im Prolog 1 Jahr nach vorne.
Ein Reisebus hat sein Ziel in Timişoara in Rumänien erreicht. Die Insassen sind meist Saisonarbeiter die in Deutschland auf Bauernhöfen gearbeitet haben.
Als der Busfahrer noch einmal durch den Bus geht, findet er einen Fahrgast tot auf.
Jetzt kann die Geschichte beginnen.

Auf einem Bauernhof in Brandenburg wurde der Bauer ermordet. Festgenommen wird der Saisonarbeiter Lucian Sandu. Rechtsanwalt Joachim Vernau glaubt nicht an Lucians Schuld. Doch der hat die Tat gestanden.
Vernau versucht herauszufinden, wen Lucian schützen will.
Dabei kommen fürchterliche Verhältnisse auf dem Hof zutage.
Als Vernau die Saisonarbeiterin Tina auf dem Hof kennenlernt, spielen seine Gefühle verrückt.
Es ist für Joachim Vernau ein Fall der ihm sehr nahe geht.
Er begibt sich auf Spurensuche. Dabei nutzt er alle möglichen Quellen.

Es hat nicht nur etwas mit der Verfilmung zu tun, dass ich beim Lesen sehr schnell Bilder im Kopf hatte.
Das liegt vor allem am Schreibstil von Elisabeth Herrmann.
Sie beschreibt die Handlungsorte und die Charaktere sehr anschaulich.
Joachim Vernau gefällt mir sehr gut. Er ist immer ein bisschen chaotisch und legt die Gesetzte immer so aus, wie es ihm gerade passt.
Auch seine Kollegin Marie-Luise finde ich einen liebenswerten Charakter.
Die Charaktere auf dem Hof in Brandenburg haben es in sich. Der ermordete Bauer muss ein wahrer Tyrann gewesen sein. Der Jungbauer, Ehemann der Tochter ist um keinen Deut besser. Er misshandelt seine Frau physisch wie psychisch, dass es schlimm ist das mitanzusehen. Wie es so ist, findet die Frau immer wieder Entschuldigungen und sucht die Schuld bei sich.

Die Lage der Fremdarbeiter ist eine Katastrophe. Auf engem Raum mit nur wenigen Dixiklos und einer kaum funktionierende Dusche.
Das zu lesen hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht.
Wir sollten uns alle mehr Gedanken darüber machen, wer dafür sorgt, dass wir immer frische Nahrung auf dem Tisch haben.

Elisabeth Herrmann versteht es einfach ihre LeserInnen zu fesseln, Spannung aufzubauen und über das gesamte Buch aufrecht zu halten.

Egal was man von der Autorin liest, Krimis, Jugendbücher oder Romane mit historischem Hintergrund, es ist immer ein Highlight.

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Elisabeth Herrmann.
Wird es wieder ein Vernau sein?

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Kriminalroman mit Gesellschaftskritik

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Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Goldmann (17. Juli 2024)
ISBN-13: 978-3442494514
Preis: 13,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Kriminalroman mit Gesellschaftskritik

Inhalt:
Ein rumänischer ...

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Goldmann (17. Juli 2024)
ISBN-13: 978-3442494514
Preis: 13,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Kriminalroman mit Gesellschaftskritik

Inhalt:
Ein rumänischer Saisonarbeiter wird unter Mordverdacht verhaftet und gesteht, seinen Arbeitgeber Christian Grundmann ermordet zu haben. Rechtsanwalt Vernau übernimmt den Fall, hat jedoch sofort das Gefühl, dass Lucian Sandu mit seinem Geständnis jemanden schützen will. Er ermittelt auf dem Grundmann-Hof in Brandenburg mit nicht ganz freiwilliger Hilfe seiner Kanzleipartnerin Marie-Luise. Sein Weg führt ihn sogar bis nach Rumänien. Dabei reihen sich immer mehr Tote ein …

Meine Meinung:
„Blutanger“ ist bereits der 8. Band der Reihe um den Berliner Rechtsanwalt Joachim Vernau, kann meines Erachtens aber durchaus auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da der Fall abgeschlossen ist.

Ich mag Elisabeth Herrmanns Schreibstil sehr. Er ist leicht zu lesen, locker, aber nicht zu simpel. Ich werde unweigerlich mitten in die Handlung hineingezogen und mein Kopfkino übersetzt mir das Gelesene live und in Farbe. So macht Lesen richtig Spaß.

„Blutanger“ ist ein Kriminalroman mit Betonung auf „Roman“. Natürlich gibt es Verbrechen und polizeiliche Ermittlungen, aber diese spielten für mich gar nicht die größte Rolle. Vielmehr haben mich die Schicksale der einzelnen Personen berührt, über die sich eine Tragödie wie ein Spinnennetz legt. Elisabeth Herrmann versteht es, einen nah an die Charaktere heranzuführen, sodass man mit ihnen mitleidet und mitfiebert. Trotzdem hatte ich gerade beim Protagonisten Joachim Vernau hin und wieder Probleme, seine Handlungsweisen nachzuvollziehen, besonders, was seine chaotische Gefühlswelt angeht. Das war mir zu gekünstelt. Auch wie er Marie-Luise ausnutzt, geht mir manchmal gegen den Strich. Ich denke, einen Vernau würde ich selbst in meinem Leben nicht wollen.

Was mir aber wirklich sehr gut gefallen hat, ist, wie die Autorin Missstände in unserer Gesellschaft aufs Tapet bringt. Das passiert ganz nebenbei, fügt sich super in die Handlung ein und bringt hoffentlich ganz viele Lesende zum Nach- und Umdenken.

Die Joachim Vernau-Reihe:
1. Das Kindermädchen
2. Die siebte Stunde
3. Die letzte Instanz
4. Versunkene Gräber
5. Totengebet
6. Requiem für einen Freund
7. Düstersee
8. Blutanger

★★★★☆

Veröffentlicht am 23.07.2024

Ein neuer Fall für Joachim Vernau

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Beinahe zufällig stolpert Vernau über seinen neuen Fall. Dieser führt ihn auf einen Bauernhof in Brandenburg und sogar in die Weiten Rumäniens. Wer hat den Bauer ermordet? Und warum? Verdächtige sind schnell ...

Beinahe zufällig stolpert Vernau über seinen neuen Fall. Dieser führt ihn auf einen Bauernhof in Brandenburg und sogar in die Weiten Rumäniens. Wer hat den Bauer ermordet? Und warum? Verdächtige sind schnell gefunden und bald gesteht ein rumänischer Landarbeiter. Doch Vernau hat Zweifel und gräbt tiefer – und dann geschieht der nächste Mord.
Herrmanns Schreibstil ist prägnant und lebendig, sie schafft es, die Landschaft und die düstere Atmosphäre des Hofes und die Zustände der rumänischen Arbeiter bildhaft darzustellen. Man merkt dem Buch an, dass es ihr ein Anliegen war, diese Zustände dem Leser zu veranschaulichen und zum Nachdenken zu bringen. Dabei kommt aber auch der Humor nicht zu kurz.
Ich mag Vernau seit „Das Kindermädchen“ und lese die Krimis mit ihm als Protagonist immer wieder gerne. Auch der aktuelle Fall hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Besonders gut gefällt mir auch immer sein Umgang mit seiner Mutter und Hüthchen, was dieses Mal allerdings ein wenig zu kurz kam.
Der Fall an sich ist spannend aufgebaut und hat mit Rumänien als Nebenschauplatz einen interessanten Hintergrund.
Fazit: wieder ein packender und spannender Fall, der ein paar Längen aufweist, aber wieder sehr gut unterhält.