Cover-Bild Aufstand der Frauen
Band 15 der Reihe "Kostas Charitos"
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 24.07.2024
  • ISBN: 9783257073072
Petros Markaris

Aufstand der Frauen

Ein Fall für Kostas Charitos
Michaela Prinzinger (Übersetzer)

Dieser Fall stellt Kostas Charitos auf eine schwere Probe. Gerade zum Polizeichef von Athen befördert, ermittelt er zum ersten Mal nicht selbst. Stattdessen muss die neue Leiterin des Mordkommissariats, Antigoni Ferleki, den Mord an einer Archäologin aufklären. Ein Fall, der Sprengkraft birgt, denn im Hintergrund agiert eine Gruppe amerikanischer Investoren, die viel Geld nach Attika bringen wollen. Und für Geld tun manche Menschen alles.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2024

Flair der Antike

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Da ich einige der ganz frühen Fälle von Kostas Charitos gelesen hatte, war ich froh, hier wieder auf ihn zu stoßen. Der 15. Fall ist etwas anders, da er die Ermittlungen seiner Nachfolgerin als Vorgesetzter ...

Da ich einige der ganz frühen Fälle von Kostas Charitos gelesen hatte, war ich froh, hier wieder auf ihn zu stoßen. Der 15. Fall ist etwas anders, da er die Ermittlungen seiner Nachfolgerin als Vorgesetzter verfolgt und nicht selber der Hauptermittler ist. Der Buchbeginn war ziemlich ausladend und hat sich intensiv mit Kostas Beförderung und den damit einhergehenden personellen Veränderungen beschäftigt. Das hätte etwas schneller vorwärts gehen können. Sehr interessant fand ich aber den Fall, der sich intensiv mit der griechischen Geschichte und der Rolle der Frauen beschäftigt. Diesen Fall oder Fälle kann es aufgrund der historischen Komponenten so nur in Griechenland geben und so etwas gefällt mir immer sehr gut, da es die Story besonders macht und von der Masse der Krimis abhebt. Das Buch wird ausschließlich aus der Perspektive von Kostas geschildert. Die Dialoge fand ich etwas hölzern und es gab für meinen Geschmack etwas zu viele Informationen über den Verkehr und die Mahlzeiten mit der Familie, obwohl dieser enge Familienverbund durchaus auch den griechischen Charme des Settings transportiert. Insgesamt also interessante Motive, aber etwas zu ausschweifend erzählt.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Frauenpower in Attika

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Beim Lesen von "Aufstand der Frauen" von Petros Markaris sollte man satt sein. Denn sein jüngst zum Kriminaldirektor von Attika ernannter Kostas Charitos muss zwar auch ermitteln, aber den Ermittler gibt ...

Beim Lesen von "Aufstand der Frauen" von Petros Markaris sollte man satt sein. Denn sein jüngst zum Kriminaldirektor von Attika ernannter Kostas Charitos muss zwar auch ermitteln, aber den Ermittler gibt es sozusagen nur mit Familienanschluss und vielen gemeinsamen Mahlzeiten. Da kann sich beim Lesen schon ein Hüngerchen einstellen, zumal die Handlung eher langsam an Fahrt aufnimmt und der Autor eher bedächtig erzählt. Freunde von Verfolgungsjagden und Cliffhangern kommen hier nicht auf ihre Kosten, das Buch lebt vom lokalen Ambiente und dem Einblick in die Mentalität und stetige, aber nicht immer aufregende Polizeiarbeit.

Für diejenigen, die die Reihe von Markaris kennen, gibt es mit der Beförderung des Mordermittlers Neuerungen: Die Mordkommission erhält erstmals eine Chefin. Erst ist Charitos ein bißchen skeptisch - er ist halt doch ein alter weißer Mann. Doch schnell ist er nicht nur von den beruflichen, sondern auch von den menschlichen Qualitäten von Antigone Ferlakis überzeugt.

Für die junge Ermittlerin gibt es schon bald eine Herausforderung: Erst sorgt der Besuch einer amerikanischen Investorengruppe zu Protesten wegen eines drohenden Ausverkaufs und der Kommerzialisierung griechischer Kultur. Vor allem eine offensichtlich geschichtskundige Frauengruppe, die sich selbst als Karyatiden bezeichnen, prägt die Proteste - und wird bald selbst angefeindet. Zum einen, weil manche von den Investoren Aufschwung und Arbeitsplätze erwarten, zum anderen, weil eine ganze Reihe offensichtlich männlicher Gegner ein Problem damit haben, wenn selbstbewusste Frauen sich zu Wort melden. In sozialen Medien werden die Frauen übel attackiert - dann gibt es eine Tote.

Dass sie sich in ihrem ersten Fall ausgerechnet mit Femiziden befassen muss, hätte Ferlakis wohl nicht gedacht. Charitos wiederum steht vor dem Dilemma, dass es ihm als langjährigen Ermittler schwer fällt, nun im Büro auszuharren und auf Ermittlungsberichte zu warten - sen Herz schlägt schließlich für die Arbeit vor Ort. Während er jede Gelegenheit nutzt, vom Büroschreibtisch zu flüchten, muss er gleichzeitig darauf achten, seine Nachfolgerin nicht zu unterminieren.

Geschlechtsspezifische Gewalt, aber auch latente Frauenfeindlichkeit in der Gesellschaft und die Herausforderungen, die trotz verbriefter gesetzlicher Gleichberechtigung weiterhin bestehen, sind neben dem eigentlichen Fall das Leitmotiv von "Aufstand der Frauen". Zugleich gibt es beruflich wie privat starke Frauennetzwerke.

Ein sympathischer Polizeiroman, der gerne etwas mehr Tempo vertragen hätte.

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