Tolle Grundidee, aber da ist noch Luft nach oben
Zwischen dem Westen- und dem Ostenreich herrscht ein erbarmungsloser Krieg. Mitten in den Kupfergipfeln kämpft der Soldat Paul gemeinsam mit seinen Kameraden gegen den Feind und gleichzeitig gegen die ...
Zwischen dem Westen- und dem Ostenreich herrscht ein erbarmungsloser Krieg. Mitten in den Kupfergipfeln kämpft der Soldat Paul gemeinsam mit seinen Kameraden gegen den Feind und gleichzeitig gegen die eisige Kälte an. Eines Tages entdeckt er eine junge Frau in einer Gletscherspalte, die einige Geheimnisse zu verbergen scheint. Durch sie lernen Paul und seine Kameraden mehr über die Hintergründe und Auswirkungen des Kriegs und was sich Tief in den Kupfergipfeln wirklich verbirgt.
Ich habe mir lange nicht mehr so schwer getan eine Rezension zu schreiben wie bei dieser Geschichte. Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Genre Einteilung für mich überhaupt nicht passt. Für mich hat dieses Buch absolut gar nichts von einem Thriller und ist eher ein Fantasy Roman, der sich stark an den Geschehnissen des ersten Weltkriegs anlehnt. Genau das ist auch schon einer meiner ersten Kritikpunkte. Teilweise werden Namen aus der echten Geschichte verwendet, aber größtenteils wurden diese durch fiktive Namen ersetzt wodurch man keinen Überblick mehr hat wo man sich eigentlich befindet. Wenn man schon beschließt fiktive Namen für eine reale Welt zu verwenden, wäre wenigstens eine Karte sinnvoll gewesen. Die eingeschobenen sachlichen Informationen haben da auch nicht wirklich weitergeholfen. Trotzdem fand ich den Beginn der Geschichte interessant und der Autorin ist es gelungene die Stimmung in den eisigen Bergen und im Krieg gut einzufangen. Die Sinnlosigkeit des Kriegs wurde hier stark in den Vordergrund gestellt und hat einen nochmal zum Nachdenken angeregt. Allerdings hat mir der „Fantasy“ Anteil der Geschichte nicht wirklich gefallen. Viele Entscheidungen waren für mich weder nachvollziehbar noch logisch. Die Charaktere haben einfach alles hingenommen und es wurde eigentlich nie hinterfragt ob das der richtige Weg ist und ob es auch funktioniert. Es wirkte fast so als wurden hier einige Entscheidungsprozesse übersprungen. Generell hätte ich mir auch gewünscht, dass man etwas mehr über den Dämon und auch die Wächter lernt. Obwohl sie eine entscheidende Rolle für diese Geschichte gespielt haben, blieben sie die ganze Zeit eher im Hintergrund. Gerade die Entstehung und die Regeln des Dämonen und der Wächter hätten mich interessiert. Ansonsten wurde es den Charakteren in meinen Augen viel zu leicht gemacht und dadurch wirkte die ganze Handlung sehr weit herholt.
Alles in allem ist es eine tolle Grundidee mit deren Umsetzung ich leider nicht wirklich warm werden konnte. Von mir gibt es daher 2,5 Sterne, da mir der Anti-Kriegs-Ansatz zwar wirklich gut gefallen hat, aber es für mich einfach zu viele Ungereimtheiten gab.