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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2024

Erschreckend realistisch

Das Lied des Propheten
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Das Lied des Propheten spielt in Irland, das als Insel auch ein perfektes Setting für eine Dystopie in unserer realen Welt geeignet ist. Zunächst wird Larry, der Mann von Eilish gefangengenommen, was zunächst ...

Das Lied des Propheten spielt in Irland, das als Insel auch ein perfektes Setting für eine Dystopie in unserer realen Welt geeignet ist. Zunächst wird Larry, der Mann von Eilish gefangengenommen, was zunächst wie eine Kontrolle zu Unstimmigkeiten oder Steuerbetrug eines Geschäftsvorstandes erscheint, entwickelt sich schnell zu einer erschreckenden Situation, in der Eilish auch Angst um den ältesten Sohn hat, der eingezogen werden könnte. Mit einem Baby und zwei weiteren mittleren Kindern, bangt sie um Nahrung, Wasser, Strom, sieht die dramatische Entwicklung des Landes und muss eine Flucht planen. Mitten in Europa eine solche Situation? Gar nicht so abwegig, wenn man sich anschaut, was in der Welt los ist. Nichts ist sicher. Dabei beschwört der Autor immer wieder poetische Bilder, es ist also total verständlich, dass es ein preisgekröntes Buch ist. Mich persönlich hat der Schreibstil nicht ganz überzeugt. Besonders am Ende die vielen Satzanfänge mit Und wirken gehetzt um es schnell zu einem Abschluss zu bringen, was irgendwie aber auch für die Situation der Figuren stehen kann, es soll schnell gehen und schnell besser werden …
Das Hörbuch war toll eingesprochen

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Der ewige Freitag

Death. Life. Repeat.
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Auch wenn die Problematik eines sich wiederholenden Tages nicht neu ist, schaffte es dieses Buch dennoch, mich in den Bann zu ziehen. Ein Mix aus „Täglich grüßt das Murmeltier“, „Butterfly effect“, „50 ...

Auch wenn die Problematik eines sich wiederholenden Tages nicht neu ist, schaffte es dieses Buch dennoch, mich in den Bann zu ziehen. Ein Mix aus „Täglich grüßt das Murmeltier“, „Butterfly effect“, „50 erste Dates“ (weil alle anderen ja alles vergessen und Spence wieder bei null anfängt und „Matrjoschka“ (Russian Doll) nur eben in jünger. Denn der Protagonist Spence geht noch zur Schule und genau am einjährigen Todestag seiner Mutter muss er einen schrecklichen Freitag immer und immer wieder durchleben. Da hilft ihm sein Philosophie Lehrer, der ohnehin mit den Schülern gerade Nietsches Wiederkehr durchgeht, auch nur bedingt herauszufinden, was der Auslöser ist, den Spence ändern muss, um endlich wieder einen Samstag erleben zu können. Und da dachte er, Claras Unfalltod am ersten Abend wäre das schlimmste, was er zu sehen bekäme, doch schnell muss er erkennen, schlimmer geht immer, trotz seiner Versuche sie zu retten. Doch bei all seinen Bemühungen lernt er Clara auch von einer ganz anderen Seite kennen und nach und nach wird auch er ein anderer, als er mal war. Man kann sich immer verändern und weiterentwickeln, zu einem besseren Menschen werden und das richtige tun. Das ist eine der zentralen Botschaften dieses Jugendromanes. Das Schweigen brechen, anderen wirklich zuhören, Dinge zu hinterfragen und zu beobachten. Die Sprache ist an die Zielgruppe angepasst (auch wenn manche Fehler im Leseexemplar des e-Books noch drin waren, besonders was die Interpunktion angeht, die nicht auf Jugendslang zurückzuführen ist), was mir sehr gefallen hat. Es war toll, die Entwicklung von Spencer mitzuverfolgen.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Shakespeare und Archäologie

A Midsummer's Nightmare
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Die Geschichte rund um Ari, dem Studium und vor allem der Aufführung eines Shakespeare Stückes, hat mir ganz gut gefallen. Auch wie sich der Fantasy Anteil langsam aufbaut und immer weiter ausbreitet, ...

Die Geschichte rund um Ari, dem Studium und vor allem der Aufführung eines Shakespeare Stückes, hat mir ganz gut gefallen. Auch wie sich der Fantasy Anteil langsam aufbaut und immer weiter ausbreitet, wie Ari und die Kommiliton:innen langsam erkennen, was dort wirklich vor sich geht, haben mir wunderbare Hörstunden beschert. Auch gut finde ich, wie viele queere Figuren in der Geschichte vorkommen, auch wenn ich mir bei der ein oder anderen Szene noch etwas mehr Tiefe bei der Thematik gewünscht hätte. Leider passte für mich die Sprechstimme nicht ganz zu Ari, wodurch ich auch zunächst ein ganz anderes Bild hatte, welches sich erst im Laufe der Geschichte für mich klärte, da hätte ich mir irgendwie gerne eine Stimme gewünscht, die neutraler ist (die gibt es durchaus), damit man nicht direkt durch die Stimme ein Bild vor Augen hat. Aber das ist jetzt meckern im Detail. Denn die Handlung fand ich spannend, nur das Ende ging mir dann zu schnell. Kleine Fehler was Studienabläufe angeht, könnte daran liegen, dass ein Setting gewählt wurde, das nicht in Deutschland spielt. Für mich gab es dadurch auch ein kleine Unstimmigkeiten in der Storyline und teilweise war es mir persönlich etwas zu viel, was da an Themen (auch sensible Themen, was ich grundsätzlich immer sehr begrüße) in das Buch gepackt wurde, so musste man verschiedene Erzählstränge im Sinn behalten.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Guter Überblick

Das kleine Buch von der Seele
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Von Begriffsklärung Seele und Psyche über wissenschaftliche Belege hin zu Erkrankungen und Behandlungsmethoden gibt Psychiater Achim Haug hier einen umfassenden Überblick. Nicht nur aus Sicht der Patienten ...

Von Begriffsklärung Seele und Psyche über wissenschaftliche Belege hin zu Erkrankungen und Behandlungsmethoden gibt Psychiater Achim Haug hier einen umfassenden Überblick. Nicht nur aus Sicht der Patienten und Angehörigen ein interessantes Werk, auch für alle, die sich einfach so einmal mit der Thematik beschäftigen möchten. Das Buch gibt gute Anekdoten und bildliche Beispiele, so dass ich, obwohl ich mich schon Sachbücher dieser Art gelesen habe, dennoch ein paar neue Gedanken zur Thematik für mich herausziehen konnte. Auch wenn ich durch die Lektüre einiger Bücher der Art schon kritischer geworden bin, kann ich aufgrund des guten Schreibstils noch 4,5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 24.07.2024

Reflexion und Botschaft

Komm doch mal
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Die niederländische Schauspielerin Joy Delima kann nicht gut über Sex sprechen, also schreibst sie darüber … und das unschlagbar ehrlich. So werden in diesem Buch einige sonst oft wegen Scham verschwiegene ...

Die niederländische Schauspielerin Joy Delima kann nicht gut über Sex sprechen, also schreibst sie darüber … und das unschlagbar ehrlich. So werden in diesem Buch einige sonst oft wegen Scham verschwiegene Themen, wie weibliche Lust, Menstruation, Orgasmuslücke Stuhlgang und und und angesprochen. Dafür hat sie schon einmal meinen absoluten Respekt verdient. Denn es sind Dinge, über die unbedingt gesprochen werden muss, um das Leben so vielen jungen Frauen, Mädchen und tatsächlich auch Frauen im reiferen Alter das Leben so viel leichter zu machen. Zu zeigen: ja, auch das ist normal und du bist vollkommen gut so, wie du bist.

Ich hatte mir noch ein bisschen etwas anderes erhofft, noch einen Aha-Moment für mich. Das bleib zwar aus (ich habe, wie die Autorin auch, schon sehr viele Bücher zu Feminismus, Orgasmus der Frau und Co. gelesen und daher vieles einfach schon gehört) aber dennoch freue ich mich, dass sie die Tabu-Themen aus ihrem Erleben heraus beleuchtet. Ich wünsche mir aber, dass auch Männer dieses Buch lesen. Sie spricht sie auch direkt an, aber ich fürchte, dass vermehrt Frauen zu dem Buch greifen werden. Dabei wäre es so wichtig, dass auch Männer die ein oder anderen Themen einmal betrachten, es wäre nicht nur für potenzielle zukünftige Partnerinnen wichtig, Männer könnten tatsächlich auch für sich hier etwas herausziehen. Also bitte, lest dieses Buch.

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