beeindruckend geschrieben
Die Protagonistin Eva erzählt hier in zwei Handlungssträngen in der Ich-Form von einem 13 Jahre zurück liegenden traumatischen Erlebnis und von ihrem aktuellen Besuch in ihrer früheren Heimat. Sie ist ...
Die Protagonistin Eva erzählt hier in zwei Handlungssträngen in der Ich-Form von einem 13 Jahre zurück liegenden traumatischen Erlebnis und von ihrem aktuellen Besuch in ihrer früheren Heimat. Sie ist als mittleres von drei Kindern bei ihren mit Alkohol sehr leichtfertig umgehenden, auf mich meist überfordert und verantwortungslos wirkenden und sogar manchmal gewalttätigen Eltern in einem abgelegenen kleinen belgischen Bauerndorf aufgewachsen. Zu ihrem Bruder Jolan und ihrer Schwester Tesje hatte sie ein unter diesen Umständen relativ normales Verhältnis, verbrachte jedoch den größten Teil ihrer freien Zeit mit den in etwa gleichaltrigen Nachbarssöhnen Laurens und Pim. Nach dem schrecklichen Ereignis im Jahr 2002 zerbricht diese Freundschaft. Was genau geschehen ist, erfahren die Leser erst auf den letzten Seiten, ebenso von den Konsequenzen, die Eva daraus in der Gegenwart zieht. Diese haben mich überrascht und bestürzt. Das Buch ist vom Stil her eigenlich recht flüssig, vom Inhalt her jedoch nicht immer einfach zu lesen. Wer sich dieser Herausforderung stellt, bekommt ein eindrucksvolles Psychogramm, eine interessante Milieustudie.