Profilbild von Buchfresserchen

Buchfresserchen

Lesejury Star
offline

Buchfresserchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchfresserchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2024

Zwei Leben

Und dahinter das Meer
0

Beatrix wächst im London des zweiten Weltkriegs auf. Ihr Vater beschließt sie, während der Krieg tobt, zu einer fremden Familie in die USA zu geben. Eine Situation, die nicht nur Beatrix, sondern auch ...

Beatrix wächst im London des zweiten Weltkriegs auf. Ihr Vater beschließt sie, während der Krieg tobt, zu einer fremden Familie in die USA zu geben. Eine Situation, die nicht nur Beatrix, sondern auch ihren Eltern viel abverlangt.

Der Debütroman der Autorin konnte mich voll und ganz überzeugen.
Einfühlsam beschriebt sie die Zerrissenheit aller Betroffenen. Zum einen die Sorge von Beatrix Eltern das Richtige getan zu haben und auch in den Augen ihres Kindes bestehen zu können.
Zum anderen Beatrix, die sich in der neuen Welt schnell aufgenommen fühlt und Angst hat ihr altes Leben zu vergessen.

Dann die Gefühle ihrer Gastfamilie.
Mrs. G. , die sich neben ihren beiden Söhnen sehnlichst eine Tochter gewünscht hat und die in den Augen ihres Mannes Ethan Beatrix zu sehr vereinnahmt.

Mr.G. ,der auf seine Stille, besonnene Art Beatrix den Vater ersetzt, den sie schmerzlich vermisst.

Ihre Ersatzbrüder William und Gerald, die nicht nur ihren Alltag mit ihr Teilen, sondern ihr in den Sommermonaten, die die Familie auf einer eigenen Insel in Maine verbringt, zauberhafte Jugenderinnerungen schenken.

Der Roman springt aus der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit.
Diese Übergänge hat die Autorin geschickt gewählt, so das es ein perfekt abgerundeter Roman geworden ist.

Gerade gegen Ende hat er mich zu Tränen gerührt. Wenn ein Buch das schafft hat es von mir fünf Sterne verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.08.2024

Ein Lebensrückblick

Die Schwestern von Marienfehn
0

Hannah trifft im Altenheim auf ihre Vergangenheit in Form ihrer Schwester Rosie, mit der sie sich einst zerstritten hatte. So schwelgt sie in Erinnerungen und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die ...

Hannah trifft im Altenheim auf ihre Vergangenheit in Form ihrer Schwester Rosie, mit der sie sich einst zerstritten hatte. So schwelgt sie in Erinnerungen und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Nachkriegsjahre und ihren Kampf in einer von Männern dominierten Zeit.

Das Cover zeigt schon gleich auf, das es sich um einen Roman aus der nahen Vergangenheit handelt. Zwei Frauen im Look der 50 er Jahre, unterwegs mit ihren Rädern. Da war ich sofort angefixt, da es genau meinem Lieblingsgenre zu entsprechen schien.
Nach dem Klappentext war mir klar, dass ich es lesen wollte.

Hannah hat es nicht leicht im Leben. Schon wieder ein Mädchen, dachten ihre Eltern, die eigentlich auf einen Hoferben gehofft hatten. Damit groß zu werden war für die kluge Hannah nicht einfach. Und trotzdem ging sie ihren Weg.
Leider war es für Frauen in der damaligen Zeit noch nicht einfach zu studieren und einen Beruf frei nach Wunsch zu wählen. So war es für Hannah typisch sich mit dem zweitbesten abzugeben. Das zog sich symptomatisch auch durch ihr Leben.

Ihre Schwester Rosie war da von ganz anderem Schlag. Sie versuchte ihre Sorgen immer wegzulachen. Ob sie damit glücklicher wurde müsst ihr selbst lesen.

Ich fand das Buch sehr unterhaltsam. Gut gewählt waren die Abschnitte der Vergangenheit in die Gegenwartsgeschichte eingewoben. So erfuhr ich als Leserin sehr viel aus der Vergangenheit der beiden Frauen.

Manches spannende, aber auch manches schockierende. Auch ein Bild der damaligen Zeit wurde gemalt, das mich auch in meine früheste Kindheit zurück versetze.

Mich hat der Roman gut unterhalten und ich konnte mich mit Hannah über kleine Siege freuen und mit ihr weinen, wenn sich die Welt mal wieder gegen sie verschworen hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2024

Man kann nie sämtliche Konsequenzen einer Entscheidung überblicken

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
0

Arthur Conan Doyle lebt mit seiner Familie in Edinburgh. Sein Vater ist Alkoholiker, weshalb Arthur sich als Ältester in der Pflicht sieht die Familie zu ernähren. Nach einer tollen Rettungsaktion bekommt ...

Arthur Conan Doyle lebt mit seiner Familie in Edinburgh. Sein Vater ist Alkoholiker, weshalb Arthur sich als Ältester in der Pflicht sieht die Familie zu ernähren. Nach einer tollen Rettungsaktion bekommt er aber die Gelegenheit die Weichen neu zu stellen. Er wird im Internat Bakerville Hall aufgenommen. Hier findet er nicht nur fünf tolle Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sondern auch eine ganz andere Art des Lebens, einen Geheimbund, Feinde und vor allen Dingen keine ruhige Minute.

Das Cover hätte mich ehrlich gesagt als junger Leser nicht gelockt, da es zwar der Zeit der Handlung entspricht, aber deshalb auch etwas altbacken wirkt.

Dieses Kinderbuch für Menschen ab 10 Jahren konnte mich beim Lesen aber gleich packen und begeistern. Es erinnerte mich ein klein wenig an Harry Potter, wenn es auch hier im Internat nicht magisch, sondern eher phantastisch zugeht.



Arthur lernt den ruhigen Jimmie kennen, der nicht viel von seiner Vergangenheit Preis gibt. Außerdem trifft er auf Pocket, die die Taschen voll unterschiedlicher Sachen hat und eine Begeisterung für Elektrizität an den Tag legt, die sogar ihre Professorin begeistert. Dann wäre da noch Irene, deren Eltern angeblich Opernsänger sein sollen und die mehr weiß, als es auf den ersten Blick scheint. Und last but not least Grover, der ein morbides Hobby vorzuweisen hat und die Flöhe husten hören kann.

Diese fünf ganz unterschiedlichen Charaktere mischen die erste Klasse der Bakerville Hall ordentlich auf. Sie erleben ein Abenteuer nach dem anderen und machen sich auf ihrem Weg gewaltige Feinde.

Ich habe den ersten Band regelrecht durchsuchtet und konnte gar nicht aufhören. Immer getrieben von der Angst am Ende einen Cliffhanger zu erleben. Aber nein, es klärt sich alles weitestgehend auf , und doch bleibt ausreichend offen, um gespannt auf den zweiten Teil zu warten, der im Frühjahr 25 erscheinen soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2024

Dramatischer Start eines neuen Zweiteilers

Im Nordwind
0

Durch die Onleihe bin ich auf Miriam Georg aufmerksam geworden.
Ihre Hörbücher Elbleuchten und Elbstürme konnten mich begeistern.
Deshalb wollte ich auch gerne den Start ihrer neueste Dilogie lesen.

Hamburg ...

Durch die Onleihe bin ich auf Miriam Georg aufmerksam geworden.
Ihre Hörbücher Elbleuchten und Elbstürme konnten mich begeistern.
Deshalb wollte ich auch gerne den Start ihrer neueste Dilogie lesen.

Hamburg 1913 und in der Nordmarsch 1896 berichten im Wechsel über das Leben des Mädchens Christina und der jungen Frau Alice, die beide ein und die selbe Person sind.
Sie gehört zu Jahrmarktleuten und kommt als Kind in einen Pastorenhaushalt in der Nordmarsch.
Hier wird die Doppelmoral der Gesellschaft dargestellt unter der die kleine Christina leiden muss.
Fast 20 Jahre später, als verheiratete Frau und Mutter einer fünfjährigen Tochter hat sie mit der Rolle der Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu kämpfen, die so gut wie keine eigenen Rechte hat.

Die Autorin schafft es gut die beiden Zeitabläufe miteinander zu verbinden.

Die Charaktere sind gut heraus gearbeitet.
Da gibt es natürlich Alice und ihre Tochter Rosa, die unter ihrem gewalttätigen Mann Henk zu leiden haben, von dem sie sich scheiden lassen will.
Ihren Bruder Jaris, der sich noch heute nicht verziehen hat, dass er ihre damals nicht helfen konnte.

Alice trifft in einer Sozialsprechstunde auf den Jungen Anwalt John. Da er ihren Fall vertreten soll lernen wir auch ihn und seine Familie näher kennen.
Sein Vater leitet ein Bankunternehmen in der zweiten Generation, das John aber nicht übernehmen will.
Sein jüngerer Bruder Julius ist ein Lebemann, der sich gerne den einfachsten Weg heraus sucht. Er ist mit Marlies verheiratet und wohnt mit ihr in der elterlichen Villa.
Ein, wie ich finde, unangenehmer Charakter, genau wie seine Frau.
Mir die liebste ist Blanche, die Tochter des Hauses, die immer auflebt, wenn ihr Mann Niklas auf Reisen ist. Dann zieht auch sie immer wieder zu Hause ein.
Gesa, Johns Mutter ist ganz Grandame. Sie herrscht über die Domestiken und den Haushalt.

Die Geschichte hat mich an vielen Stellen erschüttert und ich bin dankbar nicht zu dieser Zeit gelebt zu haben.
Alice hat es nicht leicht und doch gibt sie nie auf, was mich stark beeindruckt hat. Manch andere wäre an ihrem Leid sicher zerbrochen.

Ich bin gespannt was noch im zweiten Band auf sie wartet. Sicherlich auch der Ausbruch des ersten Weltkriegs.
Ob die Reeven ihre Bank und ihre Brauerei gut durch die unsicheren Zeiten bringen werden?
Und welche Geheimnisse, die sich bisher noch um Alice Vergangenheit ranken werden wohl noch aufgedeckt?

Am liebsten hätte ich gleich weiter gelesen, denn dieses Buch habe ich regelrecht durchsuchtet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2024

Eine gute Portion schwarzer Humor

Tea Time
0

Ein Club der Spinnerinnen. Die Damen dieses Clubs haben alle eine Marotte. Egal ob jegliche Fransen, an Teppichen oder Schals richtig in Reihe nebeneinander liegen müssen, man gerne mal was einsteckt was ...

Ein Club der Spinnerinnen. Die Damen dieses Clubs haben alle eine Marotte. Egal ob jegliche Fransen, an Teppichen oder Schals richtig in Reihe nebeneinander liegen müssen, man gerne mal was einsteckt was einem nicht gehört, oder Ähnliches.

Da geht dann hin und wieder natürlich auch mal was schief. Als Nina ihre Handtasche stehen lässt und dann dem angeblichen Finder einen besonderen Finderlohn zugestehen soll läuft alles extrem falsch. Wie gut das ihre Freundin nicht zimperlich ist und sie bei der Behebung des Problems nicht im Stich lässt.
Später machen sich die beiden dann aber doch noch heftig Gedanken über ihre Tat und ob vielleicht auch andere ihres Clubs darin involviert sind.

Auf unterhaltsame Art wird diese Geschichte mit viel schwarzem Humor erzählt.
Ich fand es sehr skurril, aber auch extrem gut unterhaltend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere