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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2024

Trent und Linton bei ihrem 12. Fall, diesmal als Ehepaar

Letzte Lügen
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11 spannende Fälle lang hat es gedauert, in denen die beiden Hauptprotagonisten der Georgia-Serie, Will Trent, Special Agent beim GBI und Gerichtsmedizinirin Sara Linton, nicht nur als inzwischen perfekt ...

11 spannende Fälle lang hat es gedauert, in denen die beiden Hauptprotagonisten der Georgia-Serie, Will Trent, Special Agent beim GBI und Gerichtsmedizinirin Sara Linton, nicht nur als inzwischen perfekt eingespieltem Ermittlerteam ein echtes Highlight für alle Krimi- und Thrillerfans geworden sind, auch privat wurde aus ihnen ein Paar und nun haben sie es tatsächlich getan, geheiratet. Für die Flitterwochen ist eine sehr exquisite Familienlogde angesagt, wunderbar zum Abschalten mit ganz viel Ruhe. Doch natürlich kommt es anders. Schon in der ersten Nacht hört man Schreie und es gibt eine Leiche. Mercy, die Managerin der Anlage, stirbt in Wills Armen. Dass dies nun 'ihr' Fall wird, das geht gar nicht anders. Und diese Geschichte hat es wirklich in sich. Eine aufs schlimmste zerstrittene Familie und Logdebewohner mit jeder Menge Leichen im Keller, ein ganz schöner Packen an Verdächtigen. Da fällt es schwer, der richtigen Fährte zu folgen. Und Will und Sara sind ja auch nur Menschen. Superspannend, extrem unterhaltsam und am Ende ist die Lösung dann absolut überzeugend und wenig vorhersehbar dazu. Und auch als frischgebackenes Ehepaar sind die beiden ein Duo, das mehr wie gut ankommt und das geht nicht nur mir so, da bin ich sicher.
Also im Nachhinein, a happy marriage und auf viele weitere Fälle dieser sehr gelungene Art.

Veröffentlicht am 19.07.2024

Eine Gesellschaft gleitet in die Diktatur und das geht ganz schnell

Das Lied des Propheten
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Ein Irland, zum Glück nicht real von heute, aber der Weg dahin, in eine Gesellschaft, von denen ganz oben als demokratische Mitglieder ihres Landes entmachtet, der ist nicht weit und in einigen vielen ...

Ein Irland, zum Glück nicht real von heute, aber der Weg dahin, in eine Gesellschaft, von denen ganz oben als demokratische Mitglieder ihres Landes entmachtet, der ist nicht weit und in einigen vielen Ländern ist es die alltägliche Realität.
In diesem Irland, der Heimat auch des Autors Paul Lynch selbst, lebt Eilish Stack, eine Wissenschaftlerin, mit ihrem Ehemann, dem stellvertretenden Vorsteher der Lehrergewerkschaft und ihren vier Kindern. Es ist ein normales, auch gutes Leben, mit der Sorge um den dementen Vater und dem zunehmenden Unwohlsein um die Entwicklung ihres einst demokratischen Landes, deren Vorgaben die freie Meinungsfreiheit inzwischen, auch mit dem Faktor Angst arbeitend, sehr einschränken.
Und dann klingelt es eines Abends an der Tür und die neu gegründete Geheimpolizei will Eilishs Mann Fragen stellen. Dies ist der Anfang eines Umbruchs. Wenig später ist ihr Mann verschwunden, Gesetze werden durch Notverordnungen ausgehebelt und ein unvorstellbarer neuer Lebensabschnitt beginnt. All das kann nicht sein, doch es passiert, bis hin zu bürgerkriegsartigen Auswüchsen, denn soweit ist es gekommen. Die Bürger haben keine andere Wahl und die neue Machtordnung zeigt, was sie kann. Und wir als Leser sind dabei, ganz nah dran am Leben dieser Frau und ihrer Familie, die sie schützen will um jeden Preis und dann doch einsehen muss, dass nur noch ein einziger Weg Aussicht auf Rettung hat, für sie auch irgendwie eine Kapitulation.
Ein grandioses packendes Buch, in einer Sprache, gewöhnungsbedürftig sicherlich, aber so richtig gewählt, fokussiert auf das Drama, das hier passiert, unaufhaltsam, ohne Verschnörkelungen, ohne Lamenti und es tut weh. Die Angst greift auch nach einem selbst, denn nichts davon fühlt sich nach einer Utopie an, sondern nach der Realität von einem Morgen, das auch vor unserer Haustür stehen und einfach anklopfen kann.
Dieses Werk, es zeigt uns dies auf. Und natürlich soll es ein Aufruf sein, der Aufruf, schon viel früher aufzustehen und als Einzelner mit dafür zu sorgen, das dies hier niemals passieren kann..

Veröffentlicht am 12.07.2024

Bunt, vielfältig und ein riesiges visuelles Wissensvergnügen

Das große Buch der Infografiken. Ein visuelles Lexikon für Kinder - Schauen, staunen, Neues lernen
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Dieses Buch strahlt einen regelrecht an, wenn man es das erste Mal in den Händen hält und es lädt ein, hereinspaziert in unsere Welt. Denn hier hat einfach alles ein Plätzchen gefunden, all das, was es ...

Dieses Buch strahlt einen regelrecht an, wenn man es das erste Mal in den Händen hält und es lädt ein, hereinspaziert in unsere Welt. Denn hier hat einfach alles ein Plätzchen gefunden, all das, was es so gibt auf unserem Erdball und darüber hinaus. Wir Menschen werden beleuchtet, von innen und von außen, die Tiere, die Natur, Land, Wasser,Luft, all das Lebendige, was darin steckt und auf die ein oder andere Weise ein wichtiges Fünkchen darstellt, dafür, dass das große Ganze funktioniert, das ist hier zu finden, wobei, was in unserer Zeit dem entgegenwirkt, in die falsche sorgenreiche Richtung geht, auch das bleibt an den entsprechenden Stellen nicht außen vor.
Hört sich doch gut an, ist aber in Wirklichkeit noch viel besser. Denn wir müssen dafür nicht Seite um Seite lange Texte lesen, nein, man schaut einfach hin. Die Zeichnungen und Bilder sagen einem alles, was man erfahren will und das mit einer Kreativität und Originalität, sehr besonders, sehr kunstvoll gemacht. Und zum Staunen kommt auch das ein oder andere lustige Element hinzu, denn wer kommt z:B. auf die Idee, den Schleim, den der Mensch produziert, in der Anzahl an Badewannen auszudrücken, 209 übrigens, in einem Leben.
Ganz viel starkes echtes Wissen, das wir auch unbedingt kennen wollen, eine Menge Überraschungen, 'wer denkt denn schon an so was' und dazu Spannung und Spaß, absolut garantiert für die ganze Familie, mehr geht einfach nicht.
Und genau deshalb, hereinspaziert.

Veröffentlicht am 03.07.2024

Leben, eine tiefe berührende Freundschaft und ein Highlight von Buch

In den Farben des Dunkels
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Eine Kleinstadt in den USA, Patch, der Junge mit nur einem Auge und ein super Pirat und Saint, mit dicker Brille und Bienenzüchterin dazu, die beiden Kinder sind Außenseiter und haben sich gefunden. Eine ...

Eine Kleinstadt in den USA, Patch, der Junge mit nur einem Auge und ein super Pirat und Saint, mit dicker Brille und Bienenzüchterin dazu, die beiden Kinder sind Außenseiter und haben sich gefunden. Eine Freundschaft, die ihre Tage erfüllt und genauso ewig währen soll. Doch dann wird Patch, sozusagen versehentlich, entführt. 307 Tage dauert diese im Dunkeln verbrachte Zeit und nur durch Grace, die sein Schicksal mit ihm teilt, verliert er die Hoffnung nicht, zu überleben. Patch wird gerettet, doch er ist nun ein anderer. Saint ist traurig darüber, aber trotzdem hat ihre Verbundenheit Bestand und sie beweist ihrem Freund dies über ein fast ganzes Leben. Dieser kennt nur noch ein Ziel, Grace, das Mädchen von einst, das ihm das Leben gerettet hat, wiederzufinden. Und obwohl beide Protagonisten irgendwann ihre eigenen Leben haben, unterstützt Saint Patch dabei, kompromisslos, uneingeschränkt, auch wenn sich manchmal die Frage ergibt, ob es dieses Mädchen denn überhaupt wirklich gibt.
Ein Buch, so intensiv, packend und berührend in seiner allumfassenden Art, Leben nachzuzeichnen, darin, den Lesern die Menschen so nah zu bringen, so liebevoll echt und wahr und Chris Whitaker erzählt seine Geschichte mit all seiner schriftstellerischen Kraft, seinem Können, all der Nuancen von Spannung, Schicksalhaftigkeit, Zärtlichkeit und Freude, aber auch Trauer und Hoffnungslosigkeit und von eben dieser tiefen ganz eigenen Freundschaft, verbunden zu einen großen Ganzen, einem Werk der absoluten Extraklasse.
Ein Roman, der begeistert und ein Leseerlebnis par excellence.

Veröffentlicht am 27.06.2024

Familie, die Zeit geht voran und die Begleitung einer neuen Hauptfigur

Das erste Licht des Sommers
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Man kann schon einiges wissen, muss es aber nicht, über diese Familie, die einst in Stellata sesshaft wurde und ihr Zuhause fand. Es gibt einen sehr erfolgreichen ersten Roman über sie und hier geht nun ...

Man kann schon einiges wissen, muss es aber nicht, über diese Familie, die einst in Stellata sesshaft wurde und ihr Zuhause fand. Es gibt einen sehr erfolgreichen ersten Roman über sie und hier geht nun die Reise des Lebens weiter. Es ist Norma, die wir jetzt, 1947 geboren, begleiten. Das Heute, das ist 2015 und Norma ist zurückgekehrt in ihr Heimatdorf und damit auch zu vielen Erinnerungen. Sie hatte eine belastete Kindheit, denn ihre Mutter, für die sie sich aufgrund deren schwerer Krankheit jetzt zu dieser Rückkehr entschlossen hat, um sie dort zu pflegen, sie hat ihr wenig Liebe entgegen gebracht. Aber es gab ja ihre Cousine Donata, die diese Jahre trotzdem zu einer guten Zeit gemacht haben. Doch dann war diese nicht mehr und der Einzige, der Norma damals stützte, wurde ihr Mann. Es gab Höhen und Tiefen in ihrem Leben, der Ehe, der Liebe. Gereist ist sie, hat viel gesehen, ihr Leben gelebt, sich den gesellschaftlichen Vorgaben gebeugt und manchmal eben auch nicht. Es sind die Menschen, die die Zeit zu einem Leben machen und Norma hatte viel davon, in der Familie und darüber hinaus.
Man kann sich vorstellen, dieses Buch, es bietet viel, ganz viel Emotion, Freude und Traurigkeit. Und natürlich geht es um die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, denn irgendwann endet alles und Zeit ist kostbar. Und im Hintergrund kommt auch die Geschichte Italiens, über an die 70 Jahre, nicht zu kurz.
Dies ist ein Buch zum sich Hineinfallen lassen und sicher hält es für jeden Momente bereit, die in einem etwas anklingen lassen, etwas von sich selbst und die eigenen Erinnerungen sind nicht weit.