Ein Meisterwerk der 1920er Jahre
Ex-WifeIch habe lange überlegt, wie ich diese Rezension schreiben soll, was ich sagen, wie ich meine Gedanken und Gefühle ausdrücken möchte und bin dabei zu dem Schluss gekommen, dass eigentlich nichts genug ...
Ich habe lange überlegt, wie ich diese Rezension schreiben soll, was ich sagen, wie ich meine Gedanken und Gefühle ausdrücken möchte und bin dabei zu dem Schluss gekommen, dass eigentlich nichts genug ist.
Diese Geschichte, geschrieben im vorigen Jahrhundert, mit Setting im New York der (sogenannten) goldenen Zwanziger hat mich vom ersten Wort an in ihren Bann gezogen.
Dieser völlig an andere Schreibstil, die Art, wie die Autorin Patricia porträtiert hat und mit ihr diesen Lebensabschnitt, in dem sie sich nur darin definiert, eine Ex Frau zu sein, fasziniert mich enorm. Vor allem mit dem Hintergrund, dass es sich hierbei um eine Wiederveröffentlichung handelt und ich mir sehr gut vorstellen kann, dass dieses Buch damals einen echten Skandal ausgelöst hat. Schließlich geht es hier um eine Frau, die es wagt, ein Leben zu führen, wie wir es heute für nicht mal erwähnenswert halten.
Ich verfolgte also auf etwas über 300 Seiten einen besonderen Lebensabschnitt von Patricia und lernte mit ihr, was es bedeutet zu lieben, leben, vertrauen, verlieren und hoffen, um am Ende zu wissen, dass nichts ist, wie es scheint und doch alles irgendwie gut wird.
Wenn es möglich wäre, würde ich der Autorin gerne sagen, dass ich mehr möchte. Mehr von Patricia, vielleicht auch Lucia und all den Menschen, die Patricia sonst noch begleitet haben. Aber Zeitreisen sind (noch) nicht möglich und so bleibt dieses Buch ein einzelnes Meisterwerk, das mehr als nur eine kurze Erwähnung in der Geschichte verdient hat. Es sollte sich einreihen in all die Werke, deren Namen nicht vergessen wurden und eben das gilt auch für den Namen der Autorin: Ursula Parrott.
In meinen Augen war sie ihrer Zeit durchaus voraus und sah die Welt ein wenig anders, auch wenn ihre eigene Geschichte so völlig anders war, als wir es uns vorstellen können.