Langatmig und verschachtelt
Erinnerung und LügeEine junge Wissenschaftlerin, die bei einer Forschungsreise in ein kleines französisches Dorf auf die ältere Lottie trifft und durch ihre Erzählungen tief eintaucht in die verwickelte Familiengeschichte.
Der ...
Eine junge Wissenschaftlerin, die bei einer Forschungsreise in ein kleines französisches Dorf auf die ältere Lottie trifft und durch ihre Erzählungen tief eintaucht in die verwickelte Familiengeschichte.
Der Stil der Autorin ist durch ihre langen und verschachtelten Sätze, die sich gerne auch mal über eine ganze Seite erstrecken, wirklich außergewöhnlich und kunstvoll. Ein Lesevergnügen war es dadurch leider nicht. Ich empfand den bildhaften Schreibstil als langatmig und ausschweifend, ohne Spannung zu erzeugen. Dass das Buch immer wieder auf die Ich-Form zurückgreift, ohne wörtliche Rede zu kennzeichen, hat mich beim lesen zusätzlich verwirrt. Dabei verschwimmen die einzelnen Zeitformen und ich kam auch irgendwann inhaltlich, aufgrund der schier nie endenden Anzahl an Familienmitgliedern, nicht mehr mit. Etwa ab der Mitte werden die Sätze kürzer und prägnanter und die Autorin kommt schneller zum Punkt. Interessant fand ich die Beziehung zwischen Lottie und der Wissenschaftlerin, deren Entwicklung ich am besten folgen konnte. Packen konnte mich das Buch leider nicht und es hinterlässt nur einen blassen Eindruck bei mir.
Gerne hätte ich das Buch nach den ersten 100 Seiten abgebrochen, habe mich dann aber doch zum weiterlesen aufgerafft, auch wenn ich nun über einen Monat gebraucht habe.