„...In einem fernen Land regiert Kaiser Ohito. Er ist schon so lange an der Macht, dass niemand mehr sich an die Zeit ohne ihn erinnern kann...“
Mit diesen Worten beginnt eine spannendes Kinderbuch. Es ...
„...In einem fernen Land regiert Kaiser Ohito. Er ist schon so lange an der Macht, dass niemand mehr sich an die Zeit ohne ihn erinnern kann...“
Mit diesen Worten beginnt eine spannendes Kinderbuch. Es stammt aus der Reihe Leselöwen und wird ab der dritten Klasse empfohlen.
Das Buch zeichnet sich durch seine gut lesbare Schrift und kurze Texte aus. In die ganzseitigen Bilder werden sowohl die Texte als auch kurze Sprechblasen mit Comicelementen integriert.
Die Geschichte ist spannend. Drei junge Ninjas wollen herausfinden, wieso der Kaiser unsterblich zu sein scheint. Sie ahnen nicht, in welche Gefahren sie sich begeben.
Die Bilder sind sehr anschaulich und farbenfroh.
Am Ende des Buches werden auf einer Doppelseite einige Begriffe ausführlich erklärt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
„...Schau nur, wie anmutig sie ausschreitet, wie freundlich sie die Leute grüßt, wie fröhlich ihr Lachen nach allen Seiten wirkt! Bathseda heißt sie, bald 16 Sommer alt. Wir kennen sie, und du wirst sie ...
„...Schau nur, wie anmutig sie ausschreitet, wie freundlich sie die Leute grüßt, wie fröhlich ihr Lachen nach allen Seiten wirkt! Bathseda heißt sie, bald 16 Sommer alt. Wir kennen sie, und du wirst sie kennenlernen...“
Diese Zeilen stammen aus dem Prolog des Buches. Er ist einer der Stellen, wo das Geschehen aus der Perspektive des Erzählers mir persönlich vermittelt wird.
Der Autor hat einen spannenden Roman geschrieben. Grundlage sind vor allem die Bücher Samuel aus der Bibel. Bei dem Leben von König David hält sich der Autor weitestgehend an das biblische Vorbild. Die wenigen Zeilen um Bathseba schmückt er mit eigener Phantasie und dem Kenntnis der Zeitverhältnisse aus.
Der Schriftstil ist ungewöhnlich. Nicht nur, dass, wie oben schon erwähnt, die Erzählerperspektive eine Rolle spielt; es gibt auch viele Rückblenden. Im Prinzip werden einige wenige Etappen im Leben von Bathseba und David herausgenommen und das bis dahin Geschehene im Rückblick erzählt.
Wer sich in biblischer Geschichte auskennt, wird Wesentliches zu Davids Leben wieder erkennen. Auch sein Charakter kommt gut zum Ausdruck. Zum einen ist er geprägt durch einen tiefen Glauben, zum anderen ist er aber auch ein Krieger, der mit seinen Gegnern nicht unbedingt human umgeht.
Der Phantasie des Autors entsprungen ist die Szene, wo die 16jährige Bathseba David quasi das Leben rettet. Seit diesem Zeitpunkt ist sie unsterblich in ihn verliebt. Doch das, was sie will, und das, was die Zeitverhältnisse oder ihre Eltern von ihr Erwarten, sind zwei unterschiedliche Seiten einer Medaille. David ist nicht derjenige, der um sie kämpft. Anderes ist ihm wichtiger.
Dann ist Bathseba verheiratet. Ihr Haus steht neben dem des Königs. Als sie badet, wird sie von David gesehen. Hat sie es so gewollt? Der Erzähler formuliert dazu:
„...Viele nennen es Ehebruch, manche nennen es Liebe. Andere sprechen vom Feuer der Leidenschaft, das jeden verzehrt, der nicht schnell genug vor ihm flieht...“
Mit Bathseba hat der Autor eine sehr selbstbewusste junge Frau geschaffen, die es wagt, selbst dem König zu widersprechen. Doch David enttäuscht sie mehr als einmal.
Ein Personenverzeichnis und ein Nachwort ergänzen die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
„...Willst du mir ernsthaft sagen, dass deine Großmutter, meine Mutter, in diesem Heim geboren und adoptiert wurde? Dass ich nicht biologisch mit meinen Großeltern verwandt bin?...“
Diese Frage stellt ...
„...Willst du mir ernsthaft sagen, dass deine Großmutter, meine Mutter, in diesem Heim geboren und adoptiert wurde? Dass ich nicht biologisch mit meinen Großeltern verwandt bin?...“
Diese Frage stellt Kate ihrer Nichte Ella, als sie ihr von der kleinen Schachtel mit dem Namen der Großmutter berichtet, die ihr ein Anwalt überreicht hat.
Die Autorin hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er lässt sich flott lesen. Das Geschehen wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Vergangenheit beginnt 1967.
Ella entschließt sich, das Geheimnis ihrer Herkunft zu erforschen. Dabei führt sie der Weg auf eine griechische Insel, denn in der Schachtel war ein Foto, dass genau diese Landschaft zeigt. Außerdem hält sie beim Ausräumen ein Notenblatt in der Hand. Eine Bekannte vermittelt ihr den Kontakt zu dem Musiker Gabe, der sich damit bestimmt auskennt. Plötzlich steht Ella ihren Jugendfreund gegenüber.
„...Sie lächelten sich an, und Ella überlegte, wie es kam, dass sie mit Gabe so mühelos an ihre Freundschaft anknüpfen konnte, obwohl sie in den letzten zehn Jahren so viele Frösche geküsst hatte...“
Der Strang der Vergangenheit beginnt heftig.
„...Alexandra schloss die Augen, die Welt begann sich um sie herum zu drehen, sie kontnte nicht mehr hören, was gesagt wurde, dann wurde alles um sie herum schwarz...“
12 Jahre ist das Mädchen, als ihre Mutter bei einem Reitunfall tödlich verunglückt. Kurze Zeit später verliert sie auch ihr Heim, denn die politischen Verhältnisse in Griechenland zwingen ihrer Vater, das Land schnell zu verlassen. Wird sie es je wieder sehen? Wird sie noch einmal am Grabe der Mutter stehen?
Auf Griechenland erlebt Ella eine Menge an Überraschungen. Gleichzeitig beginnt sie wieder zu malen. Das hatte sie jahrelang vernachlässigt. Sie stellt sich die Frage, was sie wirklich will. Ihren Job als Galeristen möchte sie nicht aufgeben, aber ihre künstlerische Ader auch nicht länger unterdrücken.
Am Ende weiß Ella, was in der Vergangenheit passiert ist. Es bleibt keine Frage offen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Vor allem Alexandras Schicksal hat mich tief bewegt.
„...Schönheit ist selten wahr und Wahrheit ist selten schön. Leider. Aber das Hässliche gewinnt bisweilen eine gewisse Erhabenheit...“
Diese Gedanken gehen Karl durch den Kopf, als er im Garten des Klosters ...
„...Schönheit ist selten wahr und Wahrheit ist selten schön. Leider. Aber das Hässliche gewinnt bisweilen eine gewisse Erhabenheit...“
Diese Gedanken gehen Karl durch den Kopf, als er im Garten des Klosters gebadet wird. Karl gilt als hässlich. Seine Position als Kaiser hat er aufgegeben und sich zurückgezogen in die Einsamkeit des Klosters.
Der Autor hat einen tiefgründigen Roman geschrieben, der die Zeitverhältnisse widerspiegelt, nach dem Sinn des Lebens fragt und einige philosophische Gedanken enthält. Auffallend ist der fein ausgearbeitete Schriftstil. Andererseits aber lässt die Geschichte auch die eine oder andere Frage offen.
Wir schreiben das Jahr 1558. In Karl ist eine gewisse Leere. Das Leben vollzieht sich nach dem immer gleichen Schema.
„...Es heißt, der Mensch ist das, was ihm bleibt, wenn er alles verloren hat...“
Dann aber beschließt Karl, mit dem 11jährigen Geronimo das Kloster zu verlassen. Karl reitet auf eine Maulesel, der Junge auf einem Pferd. Es wird ein Reise voller Überraschungen.
Während der Reise bleibt für mich einiges unklar. Wird Karl nicht als der ehemalige Kaiser erkannt oder zählt seine Stellung nach der Abdankung nicht mehr? Warum sonst wird er von anderen wie ein Gleichgestellter oder sogar Untergebener behandelt?
Er rettet einem Cagot das Leben und wird dafür von ihm auf seinem Wagen mit nach Laredo genommen. Die Reise birgt einige Überraschungen und heftige Szenen. Vorurteile der damaligen Zeit werden deutlich.
„...Der Mensch muss seinen Platz kennen, sonst stellt er eines Tages fest, dass er keinen Platz hat. Und dann tut sich der Erdboden auf...“
Karl fühlt sich lebendiger als im Kloster. Er genießt die Freiheit, erlebt aber auch deren Schattenseiten. Für seine Mitreisenden spürt er Verantwortung, weiß aber, dass er im Ernstfall keine Chance hat, sie zu verteidigen.
Ab und an erinnert sich Karl zurück. Besonders seine Begegnungen mit Malern der Zeit spielen dabei eine Rolle. Auch Isabella lebt noch in seinen Gedanken.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat bis zum Ende eine Spur Mystik.
„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“
An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. ...
„...Eine stumpfsinnige, fast unbesuchte Dorfkirche. Außerhalb des Dorfes, als hätte diese noch wachsen sollen, das Pfarrhaus...“
An diesem Ort fast im Nirgendwo des Ostens wachsen Rebecca und Judith auf. Den Kindergarten besuchen sie nur wenige Tage, die Schule nie. Im Elternhaus wird kaum gesprochen. Erziehung findet nicht statt. Die Mutter ist seit der Geburt nicht mehr sie selbst.
Als ein neuer Vikar kommt, bringt er den Kindern Latein bei. Außerdem entdecken sie im Keller die Alkoholvorräte der Mutter und bedienen sich daran.
Die Autorin hat eine fast skurrile Geschichte geschrieben. Es geht darum, wie Kinder im Leben zurecht kommen, die nie eine liebevolle Beziehung erlebt haben und fast wie in einer Blase aufgewachsen sind.
Es ist kein leichter Stoff. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet und bringt die besondere Situation auf den Punkt.
Mit 15 Jahren verlassen die Mädchen das Elternhaus. Unterwegs werden sie von Uli aufgelesen. Der Mann nimmt sie mit in eine abgeschiedenes Dorf in Portugal. Dort tauchen si ein in eine Welt der Esoterik. Neben ihrem täglichen Leben darf ich als Leser ihre Alpträume und ihre Phantasie verfolgen.
Rebecca ist bereit, sich dem Leben zu stellen. Sie lernt Englisch, zeichnet und bringt sich Schwimmen bei. Sie kämpft gegen ihr Dämonen und wünscht sie sich zurück, als sie sie schon besiegt hat. Manchmal kommt ein hellsichtiger Gedanke:
„...Wo gehe ich dann hin? Ich habe keine Ahnung von der Welt...“
Die Mädchen können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Uli kümmert sich mehr oder weniger um sie. Hinzu kommt, dass einige Bewohner die Gefahren sehen, die das Auftauchen der Kinder bringt. Sie sind minderjährig
„...Ihr solltet an einem Ort leben, wo Kinder in eurem Altr sind. Ihr solltet unter Menschen sein und zur Schule gehen...“
Ab und an wird deutlich, dass die Mädchen mit den einfachsten Begriffen nichts anfangen können. Sie trauen sich aber auch nicht zu fragen. Ytterblom, der Guru des Ortes, hat an Judith mehr Interesse als normal ist. Eine Bewohnerin ringt Judith Tarock bei und meint, sie wäre dafür begabt.
Nach wie vor folgt das Leben keinen Regeln. Dafür aber gibt es mehr Alkohol als für Kinder gut ist.
Die Geschichte ah ein offenes Ende. Alles ist möglich.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt zwei Leben, die keinerlei Strukturen und keine Liebe kennen.