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Cleopatra0103

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2024

Wie ein Sog

Der längste Schlaf
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Das neue Buch von Melanie Raabe ist ganz anders als ich es erwartet habe. Eine junge Wissenschaftlerin, die nicht oder kaum schlafen kann. Ein altes Herrenhaus, in dem sich seltsame Dinge ereignen. Das ...

Das neue Buch von Melanie Raabe ist ganz anders als ich es erwartet habe. Eine junge Wissenschaftlerin, die nicht oder kaum schlafen kann. Ein altes Herrenhaus, in dem sich seltsame Dinge ereignen. Das Genre des Romans kann ich gar nicht wirklich benennen. Kein Thriller, kein Krimi, eher eine Spannungsgeschichte mit mysteriösen Elementen. Man braucht schon etwas Phantasie, um sich auf die Geschichte einzulassen. Ich bin eigentlich kein Fan von Fantasy-Romanen. Doch hier ist das Unwirkliche sehr eindringlich eingefangen. So entwickeln die Kapitel nach und nach eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen kann. Wie in Trance begleite ich Mara durch ihr geschenktes Haus, erkunde die Küche, in der sich Tiere des Waldes tummeln, die Bibliothek, aus deren Wänden Bücher fallen und den geheimnisvollen Raum der Freude und des Glücks, der mich sehr berührt. Ich ertappe mich dabei, wie ich nach einer rationalen Erklärung der Geschehnisse suche. Es fällt mir nicht leicht, mich auf das Gelesene einzulassen. Doch was ist real, was Traum oder Intuition? Wie hängen vergangene Leben zusammen oder fließen in reale Ereignisse? Gibt es Geister oder müssen wir alles sachlich erklären können? Fragen über Fragen nach dem Lesen dieses besonderen Buches, das einen Film wie im Traum im Kopf entstehen lässt. Ganz anders und sehr besonders.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Geht unter die Haut

Sommersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 1)
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Ich hatte dieses Buch schon länger auf der Liste, aber es gab wohl kaum einen besseren Zeitpunkt es zu lesen. Erdrückende Hitze liegt über Stockholm, die Jagd nach dem Mörder treibt Ermittler Tomas an ...

Ich hatte dieses Buch schon länger auf der Liste, aber es gab wohl kaum einen besseren Zeitpunkt es zu lesen. Erdrückende Hitze liegt über Stockholm, die Jagd nach dem Mörder treibt Ermittler Tomas an seine Grenzen. Bei den aktuell sehr heißen Temperaturen kann ich die Schwere dieses schwedischen Ausnahmesommers sehr gut nachfühlen. Die Handlung hält einige Wendungen bereit und bleibt bis zum Schluss spannend. Die Figuren, Kommissar Tomas und die Journalistin Vera, sind sehr facettenreich, haben Ecken und Kanten und sind daher umso interessanter. Insbesondere Tomas ist eine streitbare Figur. Aber auch die Charaktere in der zweiten Reihe sind interessant und auch ausbaufähig. Der Schreibstil ist packend und sehr bildhaft. Auch das Cover passt zur flirrenden Hitze in Stockholms Straßen. Der Fall an sich ist abgeschlossen, doch die Rahmenhandlung bleibt offen und macht neugierig. Umso besser also, dass in den nächsten Wochen schon der Nachfolger erscheint. Dann muss ich nicht so lange warten.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Wahrheit oder Fiktion?

Noch wach?
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Dieses Buch legt den Finger in die Wunde. Machtmissbrauch im Job. Was ist einvernehmlich? Gibt es das überhaupt in der Konstellation Chef und Angestellte? Wie schwer ist es, sich zu öffnen und anzuklagen, ...

Dieses Buch legt den Finger in die Wunde. Machtmissbrauch im Job. Was ist einvernehmlich? Gibt es das überhaupt in der Konstellation Chef und Angestellte? Wie schwer ist es, sich zu öffnen und anzuklagen, wenn der Chef weiterhin die Macht hat? Doch das ist nicht das einzige Thema, das hier behandelt wird. Es geht auch um eine Männerfreundschaft, die zittert und bebt und unter dem Druck der Geschichte schließlich zusammenbricht. Ich mag die Bücher und den Schreibstil von Stuckrad-Barre, war schon bei einigen Lesungen und habe beim Lesen auch diesen besonderen den Ton im Ohr. Ja, durch die vielen Großschreibungen und komplexen Sätze ist das Buch nicht leicht zu lesen. Es ist ja auch kein leichtes Thema. Dennoch schwingen die Sätze und jeder ist auf den Punkt. Die Ironie, die Dringlichkeit, auch immer mal wieder Witz, aber auch Wut, kommen durch den Wechsel von Groß- und Kleinschreibung sehr gut zum Ausdruck. Die großen und kleinen Figuren sind gut gezeichnet und die Gefühlslage der Hauptfigur sehr eindringlich eingefangen. Ich habe das Gefühl, dass die Freundschaft und das Ringen um den Freund, der zum Exfreund wird, dem Autor ein sehr wichtiges Anliegen ist. Ich muss beim Lesen immer an die realen „Vorbilder“ denken. Was ist Wahrheit? Was Fiktion? Diese Frage stellt sich natürlich beim Lesen. Aber ist das wirklich wichtig? Das wichtigere Thema ist doch, dass Machtmissbrauch im Job überall vorkommen kann. Der Zwiespalt der Frauen ist auch sehr bewegend beschrieben. Für mich ein toll geschriebenes Buch über ein wichtiges Thema, das es dem Leser nicht leicht macht, aber gerade deshalb noch lange in mir nachwirken wird.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Absolut liebenswert und lustig

Pi mal Daumen
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Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe, aber nicht, dass ich so oft herzlich lachen muss. Moni und Oscar begegnen sich an der Uni. Sie, eine ältere Frau, die schon viel erlebt hat und deren ...

Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe, aber nicht, dass ich so oft herzlich lachen muss. Moni und Oscar begegnen sich an der Uni. Sie, eine ältere Frau, die schon viel erlebt hat und deren Familie in schwierigen Verhältnissen lebt. Er, ein Wunderkind, der keine Freunde hat und durch sein Verhalten immer wieder aneckt. Moni platzt in die Vorlesung wie eine Bombe und beide freunden sich wider Erwarten an. Moni kümmert sich um Oscar, als er krank ist. Oscar fängt Moni auf, als sie Liebeskummer hat. Die Geschichte ist aus Oscars Perspektive erzählt, dem jegliches Verhalten, das sich nicht nachvollziehen lässt, suspekt ist. Das führt immer wieder zu komischen Situationen. Die Figuren sind mit sehr viel Liebe gezeichnet. Selbst Monis anfangs recht plump wirkende Familie offenbart nach und nach andere Facetten. Die Geschichte ist spannend und bei aller darunter liegenden Tragik auch immer wieder sehr komisch. Absolut lesenswert, auch für Nicht-Mathematiker.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Im Wald lauert das Grauen

Wenn sie lügt
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Mir hat der neue Thriller von Linus Geschke sehr gut gefallen. Knackig geschrieben, spannend bis zum Schluss und eine düstere Kulisse. Ich komme aus der Nähe des Thüringer Waldes, kann mir die Ortschaften, ...

Mir hat der neue Thriller von Linus Geschke sehr gut gefallen. Knackig geschrieben, spannend bis zum Schluss und eine düstere Kulisse. Ich komme aus der Nähe des Thüringer Waldes, kann mir die Ortschaften, das Dunkel der Wälder und die teils beklemmende Stimmung gut vorstellen. Die Figuren gefallen mir. Der Plot ist auch packend und der Schreibstil kurzweilig. Die Zeitsprünge zwischen heute und 2004 erhöhen die Spannung. Diese besondere Stimmung der Jugendjahre der Clique um Norah und Goran ist sehr gut eingefangen. Die Spannung und Freiheit, die in der Luft lag, die Freundschaft und erste Liebe zwischen Kindheit und Erwachsenwerden. Die Sprache ist stellenweise sehr hart, das müsste nicht unbedingt so sein und die Spannung wäre trotzdem gegeben. Das Cover gefällt mir sehr und tatsächlich auch der Farbschnitt, obwohl ich da kein Riesenfan bin. Lediglich der Titel des Buches stört mich etwas, er wirkt etwas zu konstruiert. Aber der Inhalt, der ist klasse.

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