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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2024

Roman nach wahren Begebenheiten

Zeit zu verzeihen
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Zu Kriegsende werden deutsche Frauen und Kinder angeblich aus Ostpreußen nach Deutschland gebracht. Doch die Züge gehen tatsächlich nach Russland. Die junge Mutter Rosa versucht mit letzter Kraft, mit ...

Zu Kriegsende werden deutsche Frauen und Kinder angeblich aus Ostpreußen nach Deutschland gebracht. Doch die Züge gehen tatsächlich nach Russland. Die junge Mutter Rosa versucht mit letzter Kraft, mit ihren drei Söhnen zu fliegeh, ahnt jedoch, dass der Zug nicht wirklich in den Westen geht. Auf der Toilette findet sie ein Baby, das von seiner Mutter getrennt wurde, als sie in den Zug einsteigt. Das Baby findet neue Eltern. Jahre später treffen sich die inzwischen erwachsenen Kinder Clara und Viktor und verlieben sich ineinander. Doch Clara lebt in der DDR, Viktor im Westen. Clara möchte mit Viktor flüchten, doch das misslingt und Clara landet im Gefängnis Hoheneck. Dort erlebt sie furchtbare Monate und bringt ihr Baby auf die Welt. Es scheint, als ob den beiden Liebenden und ihrem Kind kein gemeinsames Leben gegönnt werden soll.

Die Bestseller-Autorin Hera Lind erzählt eine Geschichte über zwei Liebende, die schon als Kleinkind Furchtbares erleben mussten und in den Zeiten der DDR eine Familie gründen wollen. Doch sie stoßen auf größten Widerstand. Die Geschichte wird spannend erzählt, man fragt sich immer wieder, wieviel Leid ein Mensch ertragen kann und wie es weitergehen wird. In einem Nachwort schreibt die Autorin, dass sie den Plot der Geschichte aus wahren Erlebnissen mehrerer Personen gewebt hat. Das habe ich während des Lesens gespürt, mir war es fast zu viel Leid, das die Charaktere dieser Geschichte zu ertragen hatten. Die Geschehnisse werden in einer einfachen Sprache erzählt, man meint die Protagonisten selbst reden zu hören. Obwohl die Geschichte aus mehreren Sichtweisen erzählt wird, ist mir der Roman doch ein bisschen zu pathetisch erzählt und drückt m.E. etwas zu sehr auf die Tränendrüse. Dabei gibt es allerdings auch einige Passagen, die schwer zu lesen sind, wie z.B. die Erlebnisse von Claras Mutter in ihrer Verschleppung nach Russland oder Claras Zeit im Gefängnis Hoheneck. Es sind genau die Passagen, die so sehr realistisch erscheinen, dass sie erdrückend wirken.

Auch wenn es für mich ein paar Kritikpunkte gibt, hat mir der Roman äußerst spannende Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Mord in Urlaubsgefilden

Dunkle Verwicklungen auf La Palma (Calderón und Rodriguez ermitteln 1)
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An einem entlegenen Strand von La Palma wird ein Toter aufgefunden. Nicht nur Kommissar Pedro Fernandez ist am Ermitteln, sondern auch sein Freund und Journalist Ben Rodriguez und Buchhändlerin Naira Calderon. ...

An einem entlegenen Strand von La Palma wird ein Toter aufgefunden. Nicht nur Kommissar Pedro Fernandez ist am Ermitteln, sondern auch sein Freund und Journalist Ben Rodriguez und Buchhändlerin Naira Calderon. Dabei entdecken sie einige Ungereimtheiten. Es gibt verschiedene Verdächtige…

Das Buch ist der erste Band einer Krimi-Reihe auf der Kanaren-Insel La Palma. Nicht nur der Kriminalfall steht im Zentrum der Lektüre, auch die Landschaft wie auch kulinarische Delikatessen locken die Aufmerksamkeit des Lesers. Es ist ein eher ruhiger Krimi, wenig blutig, mit wechselnden Verdächtigen. Die Ermittler sind sympathisch, bleiben aber dennoch ein bisschen blass. Der Krimi könnte durchaus noch etwas mehr Spannung vertragen, vielleicht findet sich davon mehr in den nachfolgenden Bänden.

Das Buch weckt Urlaubsgefühle mit all dem geschilderten Lokalkolorit. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Eine Ork-Kriegerin zwischen Büchern und Kämpfen

Bücher und Barbaren
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Ork-Kriegerin Viv wird bei einem Kampf verletzt und muss zwangsläufig einen Gang zurückschalten. Das soll sie in der Küstenstadt Murk machen. Was aber macht eine Kriegerin, die nicht kämpfen darf? Viv ...

Ork-Kriegerin Viv wird bei einem Kampf verletzt und muss zwangsläufig einen Gang zurückschalten. Das soll sie in der Küstenstadt Murk machen. Was aber macht eine Kriegerin, die nicht kämpfen darf? Viv entdeckt die örtliche Buchhandlung und darin die Rättin Fern, der es gelingt, sie in die Welt der Bücher zu entführen. Und so findet Viv neben den Büchern noch ein anderes Projekt: die Erneuerung des heruntergekommenen Bücherladens. Außerdem ist da noch die schnuckelige Bäckerin Maylee. Doch da gibt es auch die Gnomin Gallina, die durch Viv als Söldnerin bei Rackam landen will. Und vor allem gibt es noch die untergründige Gefahr, die Viv als Kriegerin begleitet…

Eine Ork-Kriegerin, die das Lesen entdeckt und somit in einer gänzlich unkriegerischen Welt landet – das ist eine Geschichte, die ich mir zunächst gar nicht vorstellen konnte. Schon das Coverbild vereint Gegensätze, die kaum vorstellbar sind. Die Geschichte nimmt sich Zeit, um sich zu entwickeln. Dafür bleibt mehr Raum für die verschiedenen, äußerst originellen Figuren, die zu entdecken eine Menge Spaß macht. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn letztendlich ist Viv immer noch Kriegerin, und die Gefahr ist auch in ihrer Auszeit nicht allzu weit weg von ihr. Ich habe entdeckt, dass es um Viv bereits einen Roman gibt, der über sie in späterer Lebenszeit erzählt. Obwohl „Magie & Milchschaum“ zuerst erschienen ist und das vorliegende Buch als Prequel dazu dient, kann man diesen Band der Viv-Chroniken gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen.

Mir hat diese unübliche Fantasy-Geschichte einige überraschende Lesestunden geschenkt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Besondere Mischung aus Roman und Manga-Comic

CAT GIRLS Band 1 – Nice to miez you
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Minous Familie ist umgezogen: neue Stadt, neue Schule. Während es ihren Geschwistern ohne Probleme gelingt, sich in das neue Umfeld einzufügen, tut Minou sich eher schwer. Ihr erster Schultag wird zu einer ...

Minous Familie ist umgezogen: neue Stadt, neue Schule. Während es ihren Geschwistern ohne Probleme gelingt, sich in das neue Umfeld einzufügen, tut Minou sich eher schwer. Ihr erster Schultag wird zu einer Herausforderung. Und dann erfährt sie noch Unglaubliches: Sie ist ein Cat Girl. Denn sie hat katzenartige Fähigkeiten: Sie kann höher springen, feiner hören und besser sehen als andere. Doch auf den Cat Girls lastet ein uralter Fluch.

Das Buch ist eine Mischung aus Erzählung und Manga-Comic. Mit letzterem bin ich nicht ganz so bewandert, und ich fand die Übergänge zwischen der Erzählung und dem Manga nicht immer einfach. Nun bin ich als Elternteil nicht ganz die Zielgruppe für diese Geschichte, meine Kinder (Teenies im Alter von 13 und 17) sind mächtig auf dieses Buch abgefahren. Schon allein das Cover ist ansprechend, und auch die Illustrationen im Buch sind gut gelungen, lediglich die verschiedenen Personen finde ich zu gleich gezeichnet (und tat mich manchmal schwer darin, sie zu unterscheiden). Die angesprochenen Themen des Romans – Freundschaft, Familie, Schule, Liebe – entsprechen der Lebenswelt junger Leserinnen (ab ca. 11 Jahren), Minou bietet sich gut als Identifikationsfigur an: Das Leben als 13jähriger Teenie ist nun mal nicht ganz einfach. Die versprochene Fortsetzung macht junge Leserinnen sicherlich neugierig auf die weiteren Abenteuer mit Minou.

Das Buch mit seiner besonderen Mischung habe ich in kürzester Zeit durchgelesen. Es ist ein Eye-Catcher für junge Leserinnen und sicherlich eine gute Empfehlung an alle, die gerne Mangas lesen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Leichter Sommerroman

Emmas Herzdilemma
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Emma steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Doch immer wieder produziert sie kleine oder größere Patzer. Als der Hund des Großvaters beim Gassi-Gehen vor ein Auto gerät, weil sie ihn trotz anderweitiger ...

Emma steht kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Doch immer wieder produziert sie kleine oder größere Patzer. Als der Hund des Großvaters beim Gassi-Gehen vor ein Auto gerät, weil sie ihn trotz anderweitiger Absprache abgeleint hat, platzt ihren Eltern der Kragen: Sie streichen Emmas Teilnahme am Urlaub in der Bretagne und schicken sie sechs Wochen nach Rom zur Tante, wo sie in deren Pension das Geld für den Tierarzt erarbeiten soll. Emma will das auf keinen Fall! Doch dann

… verpasst sie den Flug, bleibt in Köln und hängt mit dem coolen Skater Oscar ab, ist sie doch ganz heimlich in ihn verliebt.

… ist sie zunächst von Rom abgeschreckt, trifft jedoch auf Leo, der scheinbar überall ist, wo sie sich aufhält. Mit ihm entdeckt sie ein ganz anderes Rom und ein ganz besonderes Gefühl, das nur mit Leo verbunden ist und das sie Oscar vergessen lässt.

Die Geschichte wird in zwei parallelen Versionen erzählt: Mal bleibt Emma in Köln (wie soll sie dann aber Leo kennenlernen?), mal ist sie in Rom unterwegs und entdeckt dort neue Seiten an sich (und lernt umgehend Leo kennen). Da kann man sich als Leserin aussuchen, welche Variante man lieber mag. Emma ist mit ihren knapp 16 Jahren ein typischer Teenie, dem halt leider immer wieder ein Missgeschick passiert. Weil sie zu wenig aufpasst, sagen ihre Eltern. Die Charaktere sind zwar gut nachvollziehbar angelegt, dennoch fehlte mir als Erwachsene ein bisschen die Tiefe. Nicht immer fand ich Emmas Verhalten nachvollziehbar, und auch die Eltern hätten durchaus andere Verhaltensmöglichkeiten gehabt. Das sind aber für einen leichten Sommerroman eher nachrangige Kritikpunkte.

Diese witzig-spritzige Teenie-Liebesgeschichte erzählt eine leichte Sommergeschichte mit zwei möglichen Varianten. Mir selbst hat die Rom-Variante besser gefallen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter an alle jungen und junggebliebenen Leserinnen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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