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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2024

Auge um Auge

Yoko
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Die Krimis und Thriller von Bernhard Aichner haben mal mehr mal weniger überzeugt. „Yoko“, die Geschichte einer Mördern, ist ein beeindruckender Thriller. Worum geht es?
Das Buch startet sehr dramatisch: ...


Die Krimis und Thriller von Bernhard Aichner haben mal mehr mal weniger überzeugt. „Yoko“, die Geschichte einer Mördern, ist ein beeindruckender Thriller. Worum geht es?
Das Buch startet sehr dramatisch: Yoko ist Ende zwanzig und verliebt in Maren. Sie backt Glückskekse, die sie an Restaurants verkauft. Eines Tages wird sie von zwei Chinesen, Mitglieder einer Triade, vergewaltigt.
Wut und Hass fressen sie auf. Zum Glück hat Yoko etwas Anständiges gelernt, nämlich Metzgerin, und so kann sie gut mit Messern umgehen…
„Yoko“ ist ein Buch, das Selbstjustiz thematisiert. Nichtsdestotrotz fiebert man mit Yoko mit, wenn sie einen Bösewicht nach dem anderen liquidiert, weil man ihr Handeln allzu gut nachvollziehen kann. Es geht um Vergewaltigung, Scham - und Vergeltung.
Bernhard Aichner beginnt seinen neuen Roman mit dem Ende. Er erzählt eine zutiefst tragische Geschichte vom Schicksal einer jungen Frau, von Recht und Unrecht, aber auch von Liebe und Menschlichkeit.
Die Bindestriche vor der direkten Rede, das ist typisch Aichner. Seine Art zu schreiben ist unverwechselbar: gradlinig, direkt, poetisch, spannend.
Das Buch endet mit dem Anfang. Ein Funke Hoffnung?

Fazit: Harter Stoff in Wort und Tat. Ein Horrorszenario!

Veröffentlicht am 09.07.2024

Kate ist zurück

Zorniges Herz
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„Zorniges Herz“ von Linda Castillo ist bereits der 15. Fall für Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio. Und wieder ermittelt Kate, die selbst amische Wurzeln hat, im amischen Umfeld.
Der ...


„Zorniges Herz“ von Linda Castillo ist bereits der 15. Fall für Polizeichefin Kate Burkholder in Painters Mill, Ohio. Und wieder ermittelt Kate, die selbst amische Wurzeln hat, im amischen Umfeld.
Der junge Amische Aden Karn wurde mit einer Armbrust ermordet. Aden war überall beliebt. Ein Musterknabe? Wie es scheint hatte Aden aber auch eine dunkle Seite: »Ich ertrage nicht, was du tust,« sagte der Schütze. Es geht um sexuellen Missbrauch. Hatte das Opfer also seine Strafe verdient?
Linda Castillo hat ihren neuen Krimi packend und ungewöhnlich hart in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte - wie immer - in der Ich-Perspektive aus Sicht von Kate. Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Kate und John Tomasetti wollen endlich heiraten. Das Privatleben nimmt viel Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung.
Am Ende ist der Fall gelöst und ich bin gespannt, ob die Reihe weitergeht.

Fazit: Fall Nr. 15 für Kate Burkholder. Auch Amische haben eine dunkle Seite.

Veröffentlicht am 09.07.2024

Mehrfachmord in Grimmbach

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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„Glutmoor“ von Lars Engels ist der 2. Band einer Krimireihe, die in der Rhön verortet ist. „Totes Moor“ hatte mich begeistert. Und auch die Fortsetzung überzeugt. Worum geht es?
Point Alpha im August 1983: ...

„Glutmoor“ von Lars Engels ist der 2. Band einer Krimireihe, die in der Rhön verortet ist. „Totes Moor“ hatte mich begeistert. Und auch die Fortsetzung überzeugt. Worum geht es?
Point Alpha im August 1983: zwei Männer auf der Flucht aus der DDR in den Westen. Einer überlebt…
39 Jahre später: eine ganze Familie wird ausgelöscht. Nur Carina Sander überlebt. Sie war zur Tatzeit nicht zu Hause.
Kriminalhauptkommissar Janosch Janssen und Kriminaloberrätin Diana Quester ermitteln…
Lars Engels hat erneut einen atmosphärischen Krimi mit viel Lokalkolorit geschrieben. Immer wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut.
Über das Wiedersehen mit Diana und Janosch habe ich mich gefreut. Das Privatleben nimmt viel Raum ein. Das Kindergedöns jedoch nicht so viel wie anfangs befürchtet.
Die Geschichte ist m.E. thematisch ein wenig überfrachtet. Die Flüchtlingsproblematik, Schändung einer Gedenkstätte, Rechtsradikale, ein Maulwurf und und und…
Aber der Krimiplot ist spannend und bietet eine überraschende Auflösung. Leider spielt das Moor diesmal keine große Rolle, außer, dass es brennt, damals wie heute.

Fazit: Fall Nr. 2 für Janosch Janssen. Gut, aber nicht so gut wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 19.06.2024

Jemand weiß, was du getan hast

Dunkler Abgrund
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„Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven hatte mich begeistert und auch Band 2 der Thriller-Trilogie, „Dunkler Abgrund“, überzeugt. Worum geht es?
Clara Lofthus wird kurz nach dem Tod ihres Ehemannes Haavard ...


„Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven hatte mich begeistert und auch Band 2 der Thriller-Trilogie, „Dunkler Abgrund“, überzeugt. Worum geht es?
Clara Lofthus wird kurz nach dem Tod ihres Ehemannes Haavard zur neuen Justizministerin Norwegens ernannt. Einen Monat später verschwinden ihre 8-jährigen Zwillingssöhne Andreas und Nikolai. Wurden sie entführt? Von wem und warum? Liegt das Motiv in der Vergangenheit? Denn Clara hütet mehr als ein dunkles Geheimnis.
Zusammen mit ihrem Fahrer und Leibwächter Stian begibt sich Clara auf eine verzweifelte Suche…
Man sollte den Vorgänger gelesen haben. Denn „Dunkler Abgrund“ ist die direkte Fortsetzung und ich könnte mir vorstellen, dass Lesende, die „Tiefer Fjord“ nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
„Dunkler Abgrund“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven aus Sicht von Andreas, Clara, Claras Vater Leif usw. sorgen für Dynamik. Nebenbei erhalten wir auch einen Einblick in Claras fiese Geheimnisse.
„Dunkler Abgrund“ ist ein typisches Mittelstück einer Trilogie. Nichtsdestotrotz das Ende überrascht und schockiert, denn letztlich ist dann doch alles nicht so, wie es schien. Und so freue ich mich schon heute auf das Finale. Hoffentlich müssen wir nicht wieder 3 Jahre warten.

Fazit: Gut, aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger.


Veröffentlicht am 12.06.2024

Fakten, Fakten, Fakten

Partikel
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Die Romane von Wolf Harlander haben mal mehr mal weniger überzeugt. „Partikel“, der neue Ökothriller des Autors, ist ein Buch, das Mikroplastik thematisiert und hat mich bestens unterhalten.
Vor der marokkanischen ...


Die Romane von Wolf Harlander haben mal mehr mal weniger überzeugt. „Partikel“, der neue Ökothriller des Autors, ist ein Buch, das Mikroplastik thematisiert und hat mich bestens unterhalten.
Vor der marokkanischen Küste verschwindet ein Frachtschiff mit unbekannter Ladung vom Radar und löst eine Umweltkatastrophe aus.
Danach lernen wir Melissa kennen. Sie ist Journalistin und recherchiert in einem Fall von Lebensmittelvergiftung auf Sylt. Melissa ist die Tante der kleinen Zoe, die schwer erkrankt ist.
In einem weiteren Handlungsstrang gibt es ein Wiedersehen mit Nelson Carius und Diana Winkels, zwei BND-Agenten, die wir bereits aus „Systemfehler“ und „Schmelzpunkt“ kennen.
Last but not least handelt „Partikel“ von einem Start-up, das mit Algen-Experimenten die rettende Lösung gegen die tödliche Gefahr Mikroplastik verspricht.
„Partikel“ ist gleichermaßen unterhaltsam wie informativ. Zwischendurch sind Artikel, Briefe, Meldungen, Scripts etc. eingestreut. 100 Seiten weniger hätten dem Buch gutgetan. Die vielen Fakten gehen zu Lasten der Spannung.
Nelson verfolgt noch immer seine eigene Agenda: die Suche nach dem Waffenhändler und Söldnerführer Louis Favre sowie die Verbindung zum rätselhaften Tod seiner Eltern. Das hat mich zunehmend genervt.
Zoes Kampf ums Überleben wird sehr dramatisch geschildert. Gibt es für sie ein Happy End? Das wird hier natürlich nicht verraten.

Fazit: Packender, emotionaler Ökothriller mit einer brandaktuellen Thematik!