Ein wenig Liebesgeschichte, sommerbunte Gartenszenen, etwas Trauerbewältigung, Kindermund; von allem etwas und unterhaltsam zu lesen
Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsenLilian ist Illustratorin in einem Verlag, sie hat zwei kleine Töchter und ist seit 4 Jahren verwitwet. Noch immer hat sie den Tod ihres Mannes nicht verkraftet. Erst als ihre Chefin sie zu einem Gärtnerkurs ...
Lilian ist Illustratorin in einem Verlag, sie hat zwei kleine Töchter und ist seit 4 Jahren verwitwet. Noch immer hat sie den Tod ihres Mannes nicht verkraftet. Erst als ihre Chefin sie zu einem Gärtnerkurs anmeldet, beginnt sich Lilian wieder zu öffnen. Die Schönheit der Natur und die Möglichkeit, selbst im Garten aktiv werden zu können, bringt für sie viel positive Energie mit sich. Der Kursleiter ist ein wichtiger Kunde und gleichzeitig auch ein sympathischer Mann. Gemeinsam mit ihrer Schwester Rachel und den Kindern stürzt sie sich in das Abenteuer Garten. Was es dort nicht alles zu bestaunen gibt: Würmer, Baumwurzeln, Radieschen und Unkraut. Der Kurs bringt Lilian aber auch neue Freunde und so langsam vergeht auch der größte Schmerz.
Man merkt Lilian ihren Kummer um ihren verstorbenen Mann sehr an. Innerlich hat sie sich noch längst nicht mit seinem Tod abgefunden, denn gerade ihre Kinder erinnern sie tagtäglich an Szenen aus ihrem Familieleben. Wie soll sie diese Trauer nur bewältigen?
Diese Geschichte ist nicht kitschig, sie ist an einigen Stellen sogar humorvoll und durch die vielen Gartentipps, die die Kapitel einrahmen auch sehr zum Thema passend gelöst. Man erfährt hier
z. B. Wie man Kürbisse oder Tomaten zieht oder wie man mit lästigen Insekten seinen Frieden schliesst.
Der Schreibstil ist flüssig, ein wenig humorvoll und lässt sich gut lesen. Man ist schnell in der Familie angekommen und lernt alle Personen kennen und besonders der Charme der kleinen Mädchen hat sie für mich zu den Sympathieträgerinnen des Buches gemacht.
Im weiteren Verlauf gefällt mir auch die Entwicklung Lilians gut, hier geht es im Großen und Ganzen um Trauerbewältigung, ohne zu melancholisch zu werden. Auch den Gärtnerkurs finde ich gelungen, er motiviert, selbst wieder im Garten tätig werden zu wollen.
Aber insgesamt flacht die Handlung nach einem starken Anfang leider auch ab. Es geht viel um Sex, jedenfalls wird dieser häufig erwähnt und die Charaktere sind mir zu glatt und positiv beschrieben. Einer übertrifft den anderen durch sein Aussehen, sein Auftreten und alle sind beneidenswert sexy. Solche Figuren passen eher in eine Doku-Soap als in einen Roman.
Wer einen leichten Sommerroman mit Trauerproblematik, Kindermund und Garten- bzw. Pflanztipps sucht, sollte sich dieses Debüt näher ansehen.