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Veröffentlicht am 03.08.2024

Sommer in London

Am Himmel funkelt ein neuer Tag
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MEINUNG:

Am Himmel funkelt ein neuer Tag ist nun mehr schon der 8. Roman von Meike Werkmeister. Die sympathische Autorin aus Hamburg lockt mich immer wieder mit ihrer sommerlichen Lektüre (bis auf ein ...

MEINUNG:

Am Himmel funkelt ein neuer Tag ist nun mehr schon der 8. Roman von Meike Werkmeister. Die sympathische Autorin aus Hamburg lockt mich immer wieder mit ihrer sommerlichen Lektüre (bis auf ein Winterbuch), auch wenn mir nicht alle Bücher immer gleich gut gefallen. 

Dieses Mal nimmt uns Meike mit nach London und zwar nach Hampstead, im Norden Londons. In diesem Roman geht es um Zoé, die wir schon einmal in Am Horizont wartet die Sonne kennengelernt haben. Noch besser haben wir aber ihren Ex-Freund Filip dort kennen gelernt. Man kann die Bücher aber unabhängig voneinander lesen, ohne groß etwas zu verpassen. Mir gefiel die sommerliche Atmosphäre, die die Autorin in London geschaffen. Es ist an der Stelle auch sehr gut recherchiert, so dass die Stadt nicht auswechselbar ist.  Für mich wurde hier eine absolute Wohlfühloase in Mitten von London geschaffen. Ganz besonders angetan bin ich natürlich von den Ponds, sogenannte naturbelassene Schwimmteichen. Ich mochte auch die Geschichten, die sich um die vermeintlichen Geister dort ranken. Kurz dacht ich, dass die Autorin selbst einen Geist reinschreibt, was mir als Gedankenspiel gut gefallen hat. Zoé geht dort regelmäßig schwimmen und auch ich möchte unbedingt dort einmal im Sommer schwimmen gehen. Zoé ist auch großer Pflanzen Fan und geht gerne auf einen berühmten Pflanzenmarkt in London. Sie ist in London für ein Jahr als Innenarchitektin in einer angesagten Agentur, eine Chance, die sie nutzen musste.

Neben Zoé gibt es viele interessante Nebenfiguren, wie z.B. Zoé Vermieter Ravi, der indischer Abstammung ist und auch ein Café betreibt. Außerdem hat Zoé einen bunten Strauß an diversen queeren Kollegen und Kolleginnen. Am Besten versteht sie sich mit ihrer südkoreanischen Kollegin Yon, obwohl ich nicht ganz nachvollziehbar fand, was die beiden aneinander finden. Es erschien mir zunächst wie eine Zweckfreundschaft, da Yon auch nur befristet für ein Jahr da ist. Zoé konnte ich zunächst auch nicht so richtig greifen. Sie wird von außen her immer als die vor Lebensfreude sprühende Frau beschrieben, aber so empfand ich sie gar nicht, jedenfalls nicht über die Maßen. In London hat Zoé vor allem Zeit sich einmal mit diversen unverarbeitete Themen auseinander zu setzen. Vor allem passiert dies als ihr Ex-Freund Filip plötzlich in der Stadt auftaucht. Warum ihre Liebe gescheitert fand ich ein bisschen undurchsichtig. Es klang stark nach Missverständnissen. Allerdings steht die Liebesgeschichte auch nicht so präsent im Vordergrund, sondern eher die persönliche Entwicklung von Zoé, die nämlich wirklich mal ein paar Dinge lernen muss. 

FAZIT:

Am Himmel funkelt ein neuer Tag habe ich sehr gern gelesen. Es hat mir ausgesprochen gute gefallen, dass Meike Werkmeister ihre Geschichte dieses Mal hat in London spielen lassen. Ich habe mich gerne in diese Atmosphäre fallen lassen und kann über ein paar Schwächen in der Geschichte gerne drüber hinweg lesen.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Irische Freundschaft

Die Sache mit Rachel
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MEINUNG:

Der Roman Die Sache mit Rachel hat mich schon früh angesprochen. Irgendwie hatte ich anhand des Covers angenommen, dass es sich um eine eher lesbische Liebesgeschichte handeln könnte, da als ...

MEINUNG:

Der Roman Die Sache mit Rachel hat mich schon früh angesprochen. Irgendwie hatte ich anhand des Covers angenommen, dass es sich um eine eher lesbische Liebesgeschichte handeln könnte, da als queer gekennzeichnet war und vielleicht auch wegen dem pink und der Frau (?) auf dem Cover, aber da habe ich mich ein bisschen geirrt.

Im Mittelpunkt des Romans steht in meinen Augen die Freundschaft zwischen Rachel und James. Rachel erzählt die Geschichte in der Ich-Erzähler Perspektive retrospektiv, sprich sie ist erwachsen und erwartet ein Kind und erzählt die Geschichte von sich James aus Vergangenheitssicht. Natürlich habe ich mich gefragt, wie sich die Geschichte der beiden in die Gegenwart entwickelt hat. Rachel und James lernen sich im Buchladen kennen, in dem beide arbeiten. So richtig konnte ich die Faszination zwischen ihnen nicht nachvollziehen, aber sie waren schnell unzertrennlich und haben auch zusammen gewohnt. James bleibt für mich insgesamt etwas blass und nicht so wirklich greifbar als Charakter. Aus dem Grund habe ich die Freundschaft jedenfalls nicht so gefühlt, aber als gegeben hingenommen. Schwierig wird es als Rachels Professor Fred Byrne in das Leben der beiden tritt und die Beziehung zu ihm sich nicht so entwickelt, wie Rachel es sich gedacht hat. Ich fand die Geschichte ab der Mitte etwas lahm und habe dann auf das Hörbuch gewechselt. Ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat dran zu bleiben, denn es gibt noch einen großen Twist, der das Leben von vielen Personen, allen voran James, Fred Byrne und Rachel für immer verändert. Das hat mir gut gefallen und erklärt dann auch die Gegenwart. Außerdem hat mir gut gefallen, dass man einen Einblick in das gesellschaftliche Leben von Irland zu der Zeit bekommt. Diese Zeit ist geprägt von eine Rezession, die auch James und Rachel zu spüren bekommen. Außerdem ist das fehlende Recht auf Abtreibung, welches in Irland tatsächlich erst 2018 gebilligt worden ist, und die Folgen davon ein Thema in dem Buch.

FAZIT:

Die Sache mit Rachel ist ein sehr irisches Buch, ein Buch über erste Liebe, eine große Freundschaft und den gesellschaftlichen Problemen Irlands Anfang der 2010er. Jahre. Nach einem kleinen Durchhänger, hat es sich gelohnt hier doch dran zu bleiben, denn alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen. 

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Aktuell

VIEWS
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Meinung:
Marc-Uwe Kling kennt man eher für seinen Humor und sein berühmtes Känguru. Ich habe mich allerdings eher an den beiden Teilen von Qualityland erfreut und mag seine Romane, die ein Blick in die ...

Meinung:
Marc-Uwe Kling kennt man eher für seinen Humor und sein berühmtes Känguru. Ich habe mich allerdings eher an den beiden Teilen von Qualityland erfreut und mag seine Romane, die ein Blick in die Zukunft werfen.

Views ist nun sein erster Thriller. Kommissarin Yasira Saad wird auf ein Video im Internet aufmerksam, in dem die Vergewaltigung eines Mädchens gezeigt wird. Das Mädchen Lena Palmer ist daraufhin verschwunden und beginnt eine riesige öffentliche Hetzjagd, die auch Interessenvertreter der rechten Szene, hier der Aktive Heimatschutz auf den Plan ruft.

Yasira fand ich sehr sympathisch und auch gut gewählt auch Charaktere. Ihr eigener kultureller Hintergrund spielt natürlich dann auch noch eine Rolle udn wird zur Gefahr für sich und ihre Tochter, obwohl er dies nicht sein sollte. Marc-Uwe Kling legt genau die Wunde in aktuelle, gesellschaftliche Themen, die uns beschäftigen bzw. beschäftigen sollten. Es wird auch das sehr kontroverse Thema von KI aufgegriffen, zu dem ich schon einiges an Hintergrundwissen habe, aber hier natürlich ein düsterer Zukunftsbild gezeichnet wird. Spannung fand ich in Ordnung, aber ob es man es wirklich als Thriller einordnen kann, weiß ich nicht. Das Ende fand ich auch gut.

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Veröffentlicht am 22.07.2024

Persönlicher und informativer Einblick über weibliche Scham

Sorry not sorry
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MEINUNG:
Anika Landsteiner kenne ich von mir sehr geschätzten Roman wie Nachts erzähle ich dir alles und daher schätze ich sie sehr. Generell interessieren mich feministische Themen sehr und ich habe mir ...

MEINUNG:
Anika Landsteiner kenne ich von mir sehr geschätzten Roman wie Nachts erzähle ich dir alles und daher schätze ich sie sehr. Generell interessieren mich feministische Themen sehr und ich habe mir 2024 vorgenommen mehr Sachbücher/ Essays in diese Richtung zu lesen.
In Sorry not sorry geht es um weibliche Scham, auch wenn Scham ein ganz normales, geschlechtsunabhängiges Thema/ Gefühl ist. Mir war schon vom Gefühl her klar, dass Frauen allerdings viel schneller Scham empfinden, manchmal schon allein deswegen, weil sie Frau sind - sprich der eigene Körper, der Beziehungsstatus, die Emotionen etc. Schnell wird klar, dass der Samen für weibliche Scham schon ganz früh in den patriarchalen Strukturen als Kontrollwerkzeug über Frauen eingesetzt worden ist, um diese zu unterdrücken und genau diese Auswirkungen spüren wie auch noch heute. Die Autorin beleuchtet das Thema sehr allumfassend und geht dabei auf Bereiche wie Arbeit, Beziehung, Krankheit bzw. Gesundheit und auch Sexualität ein. Meine Meinung nach hat die Autorin hier auch wirklich sehr persönliche Einblicke gewehrt, die mich sehr betroffen gemacht haben, aber sie haben auch ihre Aussagen verstärkt und nachvollziehbarer gemacht. Natürlich gibt es auch viele Quellen und sie untermauert auch alle mit Fakten, dennoch lässt dieser persönlich Einblick, auch ein Lesen auf emotionaler Ebene zu. Für mich waren viele Fakten nicht neu, aber sie eigenen sich gut für all jene LeserInnen, die in diese Thematik neu einsteigen wollen. In einige Themen konnte ich mich gut hineinversetzen. Bei anderen habe ich noch etwas dazu gelernt, denn auch ich habe mich dabei erwischt, wie stark ich doch selbst manchmal davon betroffen bin, auch als Frau, durch misogynischte Gedanken, einfach weil ich so geprägt worden bin.

FAZIT:
Sorry not sorry ist sehr umfangreicher und informativer Text über weibliche Scham, eingebettet ist geschichtliche und wissenschaftlichen Fakten und es gibt Anika Landsteiner gibt hier auch einen sehr persönlichen Einblick, der mich sehr berührt hat und viele Themen nochmal mit Emotionen untermalt hat. Ich wünsche dem Buch auch viele männliche Leser, denn es ist eine wirklich gute Einstiegslektüre, um zu verstehen wie das Patriarchat Scham als Kontrollwerkzeug eingesetzt hat und dies vielleicht irgendwann einmal zu durchbrechen und weil hier auch Basics noch einmal erläutert werden.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Vom Leben eines Swifties

Look What She Made Us Do
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MEINUNG:
Anne Sauer folge ich schon lange bei Instagram und ich mag ihren Podcast, Monatslese, zusammen mit Tina Lurz sehr. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass es ein Buch geben wird. ...

MEINUNG:
Anne Sauer folge ich schon lange bei Instagram und ich mag ihren Podcast, Monatslese, zusammen mit Tina Lurz sehr. Umso mehr habe ich mich gefreut, als sie gesagt hat, dass es ein Buch geben wird. Ich hatte eigentlich einen Roman erwartet, aber 13 Essay über Taylor Swift, waren genauso passend.
Look what she made us do umfasst 13 Essays. 13 ist eine besondere Zahl für Taylor, was man auch hinreichend in dem Büchlein erfährt. Anne Sauer nimmt uns zunächst mit in das zeitliche Taylor Swift Universum, welches sich in Eras einteilen lässt. Beim Lesen wurde mir erst bewusst, wie lange die Sängerin schon "am Markt" tätig ist, habe ich sie doch erst als Phänomen der letzten Jahre identifiziert. Nach dem Lesen habe ich meine Meinung zu ihr definitiv noch einmal angepasst. Ich bin selbst maximal ein Soft-Swiftie im Gegensatz zu Sauer, deren Lebens- und Gefühlsphasen durch die Sängerin geprägt worden. Ich habe parallel zu der Lektüre auch angefangen von Anne Sauer genannten Songs zu hören und habe dabei festgestellt, wie viel Lieder und Alben es sind und welche ich schon kannte, ohne zu wissen, dass sie von Taylor waren. Die Musik spiegelt auch sehr stark Taylors Gefühlsleben wider und mit jedem Album ist spürbar, wie sich dieses und wie sich ihre Haltung ebenso verändert, sprich wie sie auf dem ist, erwachsen zu werden. Sie ist eine Person, an der mich sehr gut reiben kann, weil weiblich, sehr erfolgreich und noch immer nicht verheiratet und/ oder Mutter geworden. Ich mochte es, dass sich die Autorin auch kritisch mit dem Fantum bzw. dem Swiftie Sein auseinandergesetzt hat, was eine Art Ultra Fan ist. Diese Fans beobachten sehr genau Taylors Leben und vor allem ihre Gefühl, so sehr, dass sie sogar Sicherheitslücken für die Sängerin eröffnen, in dem jemand ihre Flugrouten in Echtzeit veröffentlicht. Das Fantum bildet auch Teil es so großen Erfolges, von dem alle ein Stück ab haben wollen. Trotzdem bleibt abzuwarten, was uns die Sängerin noch alles bieten wird. Ich bin gespannt auf weitere Alben.

FAZIT:
Look what she made us do habe ich sehr gerne gelesen, vor allem da ich selbst bald auf ein Konzert der Sängerin gehe. Auch wenn Anne Sauer auch ein paar private Bezüge zu ihrer Person zieht, dreht es sich hier dennoch vor allem um Taylor Swift, vermutlich schon jetzt eine Jahrhundertkünstlerin. Es ist eine sehr informative, aber auch kritische Auseinandersetzung, wie es ist ein "Swiftie" zu sein.

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