Cover-Bild Sauglück
10,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 23.03.2017
  • ISBN: 9783740800550
Veronika A. Grager

Sauglück

Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an einem alten Bauernpaar aufklären. Doch fast alle, die auf dem Hof leben, haben ein Motiv – und niemand ein Alibi. Kurz darauf wird im Keller des Guthauses das Skelett eines Kindes entdeckt, und eine weiterer Mord geschieht: Welches schreckliche Geheimnis birgt der abgelegene Hof?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2019

Dieser Fall geht unter die Haut

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Sandra Adametz, die vor rund 14 Jahren ihrer Familie den Rücken gekehrt hat, kommt kurz nach Buchau, um am Begräbnis ihrer Großmutter teilzunehmen. Doch bevor sie wieder nach Brüssel, ihrem Wohnort, zurück ...

Sandra Adametz, die vor rund 14 Jahren ihrer Familie den Rücken gekehrt hat, kommt kurz nach Buchau, um am Begräbnis ihrer Großmutter teilzunehmen. Doch bevor sie wieder nach Brüssel, ihrem Wohnort, zurück reisen kann, verschwindet ihr Großvater spurlos. Wolfgang „Lupo“ Schatz wird engagiert, um den alten Siegfried Adametz zu finden. Gemeinsam mit Gemeindesekretärin Dorothea „Dorli“ Wiltzing begibt er sich auf Spurensuche. Bald wird der Großvater tot in der Jauchegrube gefunden. Wer könnte ein Motiv haben, den als bösartig bekannten Altbauern, um die Ecke zu bringen? Sohn Adam oder dessen Gemahlin Erika? Oder die Tochter Kathi mit ihren unerzogenen Kindern oder doch der jüngste Sohn Lukas mit seiner geldgierigen Freundin? Oder der alkoholkranke Werner?
Alle, so stellen Dorli und Lupo fest, hätten ein Motiv und kaum einer ein Alibi. Als das Testament des Ermordeten verlesen wird, sind alle überrascht: Sandra ist Haupterbin und für die anderen gibt es, neben ziemlich harschen Worten, nur wenig zu erben.

Im Zuge der Recherchen entdecken Lupo und Dorli, dass auch die Großmutter keines natürlichen Todes gestorben ist und so ganz nebenbei, das Skelett eines Säuglings im Keller des Gasthofes Adametz.
Damit kommt ein entsetzliches Familiengeheimnis ans Tageslicht, das Jahrzehnte zurück liegt und auch dem österreichischen Jugendamt ein äußerst schlechtes Zeugnis ausstellt.

Doch wie hängt das mit den ermordeten Großeltern Adametz zusammen?

Meine Meinung:

Dieser vierte Krimi mit dem sympathischen Ermittlerpaar, das eigentlich unmittelbar vor seiner Hochzeit steht, ist nicht mehr so locker wie die vorhergehenden Fälle. Zwar blitz immer wieder der Humor durch, doch geht es im Wesentlichen um das Versagen der Jugendwohlfahrt bis spät in die 1970er Jahre: Die Behörde hat nämlcih Kinder von ihren Müttern getrennt und zu Pflegeeltern gebracht, einzig allein deshalb, weil es sich vielfach um ledige Mütter gehandelt hat. Nachdem die Pflegefamilien für die Aufnahme dieser Kinder recht großzügig entlohnt wurden, hat sich hier eine regelrechte Industrie entwickelt. Der Staat war zufrieden, weil Kinderheime entlastet wurden und die Pflegefamilien weil zusätzliches Geld und Arbeitskräfte ins Haus kamen. Die einzigen, die nichts davon hatten, waren die Mütter und vor allem die Kinder, die zum großen Teil schwere Arbeit auf Bauernhöfen verrichten mussten. Viele Kinder wurden misshandelt und missbraucht. Vielen Kindern hat niemand geglaubt und geholfen. Erst in den letzten Jahren wird dieser Skandal aufgearbeitet.

Mit diesem Thema hat die Autorin die Cosy-Krimi-Schublade endgültig verlassen. Natürlich treffen wir wieder auf den Bürgermeister Kofler und seine dümmliche Barbara Schöne, die zu allem Überfluss schwanger ist. Auch Lore, Dorlis Schwägerin hat, neben den Devils wieder ihren Auftritt.

Der Schreibstil ist nicht mehr ganz so leicht und locker, was aber dem Thema geschuldet ist. In Rückblenden werden die Schicksale mehrerer Kinder erzählt, die von den unhaltbaren Zuständen berichten. Frauen wie Männer haben sich hier schuldig gemacht. So ist es dem Mörder nicht einmal zu verdenken, Rache geübt zu haben.

Zu guter Letzt haben nicht nur Lupo und Dorli „Sauglück“ und können endlich ihre Hochzeit feiern, sondern auch Sandra Adametz findet einen Platz in der Familie.

Fazit:

Ein Fall, der unter die Haut geht. Gerne gebe ich hier 5 wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Sauglück

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Eine Mordserie erschüttert eine zerstrittene Bauernfamilie. Es gibt viele Motive und Verdächtige, jedoch keine Alibis. Als Erpresserbriefe und ein Kinderskelett gefunden werden, erhärtet sich der Verdacht, ...

Eine Mordserie erschüttert eine zerstrittene Bauernfamilie. Es gibt viele Motive und Verdächtige, jedoch keine Alibis. Als Erpresserbriefe und ein Kinderskelett gefunden werden, erhärtet sich der Verdacht, dass die Morde in Zusammenhang mit den ehemaligen Pflegekindern, welche nach der Kriegszeit auf dem Bauernhof untergebracht wurden, stehen. Das Ermittlerpaar Dorli und Lupo kommen so manchem dunklen Geheimnis der Bauernfamilie und einem schockierenden Verbrechen auf die Spur.

Veronika A. Grager ist es mit einem fesselnden Schreibstil und einer gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen wirklich lesenswerten Kriminalroman zu verfassen. Die Autorin schafft es die Spannung schnell aufzubauen und durch geschickt eingearbeitete Wendungen bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Zudem beantwortet sie spätestens zum Ende des Buches alle offenen Fragen.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut und erzeugen keine unnötigen Längen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass in einzelnen Dialogen österreichischer Dialekt verwendet wird. Dieser ist jedoch in einer abgeschwächten Form und beeinträchtigt somit nicht den Lesefluss. Wenn man trotzdem einmal ein Wort nicht versteht findet sich zum Ende des Buches ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen.

„Sauglück“ ist bereits der vierte Teil rund um das Ermittlerpaar Dorli und Lupo. Auch ohne die vorherigen Teile zu kennen kann der Leser sofort in die Handlung einsteigen und dieser problemlos bis zum Ende folgen. Obwohl es bereits mehrere Vorgänger gibt steht „Sauglück“ diesen in nichts nach. Veronika A. Grager ist es erneut gelungen einen wirklich lesenswerten Kriminalroman zu verfassen.

Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben, was zur Folge hat, dass sie einem schnell mal mehr mal weniger sympathisch werden und der Leser mit ihnen mitzufiebern beginnt. Vor allem Dorli und Lupo können wieder mit Charme und Witz überzeugen.

Das Buch behandelt das in unserer Gesellschaft lange übersehene Schicksal vieler Pflegekinder in der Nachkriegszeit. Veronika A. Grager hat sich zu diesem Thema viele Gedanken gemacht und sehr gut recherchiert. Sie schafft es dem Leser die Misshandlungen der Kinder und deren Spätfolgen zu verdeutlichen. Als Leser merkt man schnell, dass alles was die Autorin zu diesem Thema schreibt Hand und Fuß hat. Veronika A. Grager nimmt in ihrem Nachwort nochmals Bezug auf die Pflegekinder und deren oft jahrelang dauernden Misshandlungen. Sie führt als ihre Quellen eine Studie und Aussagen von Betroffenen auf, was nochmals verdeutlicht, dass sie wirklich gut zu dem Thema recherchiert hat.

FAZIT:

„Sauglück“ ist ein äußerst gelungener Kriminalroman, der in keinem Bücherregal fehlen sollte. Veronika A. Grager schafft es eine wirklich lesenswerte Geschichte zum Schicksal der Pflegekinder in der Nachkriegszeit zu verfassen. Besonders überzeugen konnte mich die gute Recherche der Autorin und die daraus folgende logische und spannende Handlung! „Sauglück“ bekommt daher 5 Sterne und ich hoffe einen weiteren Kriminalroman mit Dorli und Lupo.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Tragische Schicksale berühren, spannende Ermittlung begeistert

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Obwohl der vierte Band mein erstes Werk dieser Reihe von Veronika A. Grager ist, bin ich gut in die Handlung hineingekommen und habe die Protagonisten schnell kennengelernt.

Dieser Krimi hat es wahrlich ...

Obwohl der vierte Band mein erstes Werk dieser Reihe von Veronika A. Grager ist, bin ich gut in die Handlung hineingekommen und habe die Protagonisten schnell kennengelernt.

Dieser Krimi hat es wahrlich in sich. Erst endet Opa Adametz in der Güllegrube und sein Testament bringt Unfrieden in die Familie und dann findet man auch noch eine Babyleiche. Dadurch kommen richtig tragische Schicksale ans Licht, deren Hintergrund in der Nachkriegszeit zu finden ist. Pflegschaften bringen gutes Geld für die Betreuer und eigentlich sollte dieses Geld für die Ausbildung der Pflegekinder eingesetzt werden. Was in Wahrheit mit diesen Kindern geschehen ist, davon bekommt man bei den gezeigten Beispielen das kalte Grausen. Sie wurden als billige Arbeitskräfte auf den Bauernhöfen eingesetzt und ausgenutzt und teilweise sogar misshandelt.

Veronika Grager füllt hier ihren Plot mit tragischen Schicksalen, die sich an der Realität orientieren. Ihr Nachwort dazu erklärt die traurige Missbrauchswahrheit am Beispiel Österreichs näher.

Ihre Krimihandlung basiert auf grausamen Kinderschicksalen, absolut verständlich, dass die Betroffenen unter Traumata leiden. Die Autorin zeichnet ihre Charaktere sehr eindeutig, besonders die schlechten und tragischen Charakteristika stellt sie deutlich hervor. Die Bauernfamilie scheint ziemlich verrückt zu sein, jeder ist missgünstig und hasserfüllt, nur die Enkelin Sandra scheint aus einem anderen Holz geschnitzt zu sein.

Dorli und Lupo finden die bitteren Geheimnissen der Vergangenheit heraus und klären damit letztendlich auch die Mordfälle auf. Dabei gibt es einige Verwicklungen, die man als Leser nicht vorhersehen kann. Ihr Privatleben kommt ebenfalls zur Sprache, doch das wird von den eifrigen Ermittlern eher dem Fall untergeordnet. Auch Sandras Geschichte spielt eine entscheidende Rolle im Buch, sie hatte ebenfalls eine schwere Jugend, die sich als Gegenpart zur Tragik der Pflegekinder zeigt.

Mich hat dieser Krimi mit den gezeigten Kinderschicksalen sehr bewegt und betroffen gemacht. Wie dieses Verhalten Rache heraufbeschwört, kann man gut nachvollziehen.

Bei diesem Krimi wird geschichtliches Hintergrundwissen geschickt mit einer spannenden Krimihandlung verknüpft. Von der Autorin möchte ich noch mehr lesen.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Spannend und berührend zugleich, ein Klasse-Krimi, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte

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Sandra Adametz kommt anläßlich des Todes ihrer Großmutter nach vielen Jahren zurück in ihr niederösterreichisches Heimatdorf und will eigentlich auch direkt nach der Beerdigung zurück nach Brüssel, wo ...

Sandra Adametz kommt anläßlich des Todes ihrer Großmutter nach vielen Jahren zurück in ihr niederösterreichisches Heimatdorf und will eigentlich auch direkt nach der Beerdigung zurück nach Brüssel, wo sie sich nach ihrer Flucht vor der Familie ein neues Leben aufgebaut hat. Das plötzliche Verschwinden ihrer Großvaters macht ihr da aber einen Strich durch die Rechnung. Über ihre alte Schulfreundin Dorli Wiltzing beauftragt sie deren Freund, den Privatdetektiv Lupo Schatz, mit der Suche nach dem Verschwundenen. Lupo und Dorli kommen auf ihrer Suche schnell auf die Spur eines alten, lange verdrängten Geheimnisses der Familie Adametz.

Im inzwischen schon vierten Fall von Dorli und Lupo, der aber auch für einen Neueinsteiger wie mich problemlos zu lesen war, verbindet Veronika A. Grager eine alte Familientragödie mit einem düsteren und wenig schmeichelhaften Kapitel der österreichischen Geschichte: dem Umgang mit Pflegekindern in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Neben einer gut konstruierten Geschichte, die den Leser immer wieder geschickt auf falsche Fährten lockt, und einem packenden Schreibstil, bei dem der bei der Autorin sonst übliche humorvolle Unterton aufgrund der Thematik diesmal etwas stärker zurücktreten muss, überzeugt der Krimi vor allem durch seine überzeugend gezeichneten Charaktere, die beim Lesen reichlich positive und auch negative Emotionen wecken.
Ein Buch, das während der Lektüre niemanden kaltlässt und einen auch noch lange über das Ende hinaus beschäftigt.

Spannend und berührend zugleich, ein Klasse-Krimi, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Familiendrama in Niederösterreich

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Klappentext:

Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an einem alten Bauernpaar aufklären. Doch fast alle, die auf dem Hof leben, haben ein Motiv – und niemand ein Alibi. Als im Keller des Hofes ...

Klappentext:

Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an einem alten Bauernpaar aufklären. Doch fast alle, die auf dem Hof leben, haben ein Motiv – und niemand ein Alibi. Als im Keller des Hofes das uralte Skelett eines Kindes entdeckt wird, müssen sie umdenken: Liegt das Motiv für die Tat weit zurück in der Vergangenheit?

Leseeindruck:

Mit "Sauglück" von Autorin A. Grager liegt dem Krimileser nach "Saupech", "Sautanz" und "Schlossteichleich" ein weiterer spannender Fall vor, in welchem Dorli Wiltzing und ihr Verlobter der Detektiv Freund Lupo Schatz ermitteln. Da ich sämtliche Vorgängerbände kenne, war es für mich einfach in den Schreibstil der Autorin einzutauchen und die Protagonisten wiederzuerkennen. Wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann sollen die beiden den Mord an einem betagten Bauernehepaar aufklären. Irgendwie scheinen alle auf diesem Hof sowohl ein Motiv, als aber auch ein Alibi zu haben. Und dann wird auch noch ein Kinderskelett entdeckt. Welches schreckliche Geheimnis birgt der abgelegene Hof?

Der Schreibstil liest sich absolut flüssig und leicht. Man taucht sofort ein in die Handlung, die einem - einmal begonnen - kaum mehr loslässt. Jeder der Figuren wird sehr detailliert und gut vorstellbar beschrieben. Unterhaltsame Dialoge mit östereichischem Dialekt bereichern die Geschehnisse und machen das Gesagte lebendig. Ein Glossar im Anhang erklärt die wichtigsten Begriffe.


Von Anfang an beginnt man als Leser selbst zu kombinieren und zu recherchieren, hat Ahnungen und Vermutungen, aber dennoch bleibt die Handlung spannend bis zum Schluss. Die knapp 250 Seiten lassen sich fesselnd und kurzweilig.

Das Cover ist passend zum Handlungsort gewählt. Ein Kriminalroman mit höchstem Spannungswert!

@ esposa1969