Profilbild von Annabell95

Annabell95

Lesejury Star
offline

Annabell95 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Annabell95 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2024

Ominöse Statue

Weißglut
0

Sarah Fuchs gehört zu der Schickeria von München. Als sich dann die Boulevardpresse auf ihre Eheprobleme stürzt, entzieht sie sich dem und flieht für den Sommer in die Einsamkeit Finnlands. Sie mietet ...

Sarah Fuchs gehört zu der Schickeria von München. Als sich dann die Boulevardpresse auf ihre Eheprobleme stürzt, entzieht sie sich dem und flieht für den Sommer in die Einsamkeit Finnlands. Sie mietet ein luxuriöses Sommerhaus an einem einsam gelegenen Badesee. Hier will sie zu sich selbst finden, doch die Einsamkeit währt nur kurz. Schon am nächsten Morgen wird sie vom Ruf des Haubentauchers geweckt. Noch verschlafen stolpert sie am Seeufer über die Leiche eines Mannes. Zu ihrem Unglück, hegt der ermittelnde Kommissar Toivo Aalto sofort den Verdacht, sie könnte es etwas damit zu tun haben. Um sich selbst aus der Schusslinie zu bringen, fängt Sarah an selbst den Mörder zu finden... doch der schlägt ein weiteres Mal zu.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven immer im Wechsel erzählt. Erzählt wird aus der Perspektive von Sarah, Onni und auch hin und wieder einer unbekannten Person, dem Täter. Dabei sind immer wieder an den Kapitelenden Cliffhänger zu finden, die einen dazu verleiten immer weiterlesen zu wollen und dadurch auch die Spannung hochhalten.

Ich fand es allgemein sehr spannend erzählt, nicht nur durch die Cliffhänger an den Kapitelenden. Der Leser wird während der Handlung immer wieder zum Miträtseln eingeladen. Immer wieder werden neue und unerwartete Hinweise eingestreut. Es geht immer hin und her mit den Verdächtigungen.

Die Hauptprotagonistin Sarah fand ich etwas sehr klischeehaft. Es passte durch ihr Aussehen (blond), ihrem Verhalten (ging ständig auf Stöckelschuhen) und allgemein ihrer Art und Weise in diese Rubrik Schickeria mit viel Geld. Irgendwann war ich recht genervt von ihr, weil sie sich ständig doof und dusselig angestellt hat. Deswegen viel es mir auch schwer in brenzligen Situationen mit ihr mitzufiebern.

Mit dem Schreibstil, der flüssig und schnell zu lesen war, und den wunderbaren Beschreibungen der Handlungsorte hat der Autor ein tolles Setting geschaffen.

Mein Fazit:
Eine spannende Ermittlungen in der Einsamkeit Finnlands. Immer neue Hinweise und Überraschungen tauchten auf und haben dadurch die Handlung sehr spannend gemacht. Für mich sehr lesenswert auch wenn ich etwas genervt von Sarah war, aber dennoch würde ich eine Leseempfehlung für das Buch vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2024

Kinderleichen

Maybrick und die Toten vom East End
0

London, 1910: Joseph Maybrick wurde erst vor kurzem neu zum Divisioninspektor genannt - da wird er auch schon zu einem Tatort in Whitechapel gerufen. Jemand hat eine Kinderleiche auf einem Haufen Müll ...

London, 1910: Joseph Maybrick wurde erst vor kurzem neu zum Divisioninspektor genannt - da wird er auch schon zu einem Tatort in Whitechapel gerufen. Jemand hat eine Kinderleiche auf einem Haufen Müll abgelegt. Das Kind umklammert noch einen fremden Fingerknochen. Maybrick ruft seinen Freund und Kollegen, den Dokor Dave Roberts, hinzu. Gemeinsam wollen sie den Täter finden und für sie steht schnell fest, dass jemand Jagd auf Kinder macht, die ständig zum Straßenbild der engen Gassen im Arbeiterviertel, den Docks, gehören. Maybrick ist selbst ein Kind der Docks und wagt sich nun mit Roberts tief in die Gassen vor, um Verbündete und Feinde des Killers zu finden.

"Maybrick & die Toten von East End" ist der Auftakt in diese Krimireihe im historischen London.

Ansich finde ich die Idee für diese Handlung sehr interessant und spannend. Den Einstieg in die Handlung fand ich auch noch super spannend, doch dann konnte es mich irgendwann, trotz flüssigem Schreibstil, nicht mehr so fesseln. Es wurde immer wieder recht langatmig zwischen den einzelnen Passagen, wo die Handlung wieder spannende Stellen und unerwartete Wendungen bekommen hat. Mir fiel es daher etwas schwer den roten Faden zu halten.

Durch die ebenfalls vielen Charaktere, die immer hin und hergewechselt haben, viel es mir zusätzlich nicht leicht noch den Überblick zu bewahren. Ein Personenregister an dieser Stelle hätte ich sehr hilfreich gefunden. Maybrick selbst blieb mir noch recht blass. Ich hätte da gerne noch etwas mehr über seine Vergangenheit und Hintergrundgeschichte erfahren. Doch das Drumherum um den eigentlichen Kriminalfall mit Maybricks Geschichte hat mir dagegen sehr gut gefallen. Sehr interessant, wie es sich über die Handlung entwickelt hat und hoffentlich auch noch entwickeln wird.

Das Setting im Arbeiterviertel, den Docks, von London fand ich sehr gut. Allerdings wurde ich auch ständig zwischen den einzelnen Orten gewechselt, was einem erschwert hat den Überblick zu behalten.

Mein Fazit:
Ich vergebe hier schwache 4 Sterne, da mir 3 Sterne doch etwas zu wenig erscheinen. Ein guter Ansatz und ansich eine tolle Idee für die Handlung mit tollem Setting. Allerdings hatte das Ganze noch viel Luft nach oben in der Umsetzung. Einen Folgeband würde ich gerne nochmal versuchen, allein schon um zu erfahren wie es bei Maybrick selbst weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2024

Seelisch abgründig

Selfies
0

Eine alte Frau wird in einem Park in Kopenhagen tot aufgefunden. Fast zeitgleich macht ein verrückter Autofahrer tödliche Amokfahrten auf junge Frauen. Damit nicht genug, es werden noch weitere Verbrechen ...

Eine alte Frau wird in einem Park in Kopenhagen tot aufgefunden. Fast zeitgleich macht ein verrückter Autofahrer tödliche Amokfahrten auf junge Frauen. Damit nicht genug, es werden noch weitere Verbrechen geplant. Carl Mørck und sein Assistent Assad finden heraus, dass dieser brisante Fall eine Verbindung zu einem brisanten Cold Case haben könnte. Doch ausgerechnet jetzt geht es seiner Assistentin Rose nicht gut. Während sie ihren eigenen Kampf versucht zu kämpfen steht Carl Mørck und sein Team vor einer großen Herausforderung.

"Selfies" ist der siebte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die persönlichen Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.

Die Protagonisten habe ich sofort nach ein paar Seiten wieder ins Herz geschlossen. Nach wie vor finde ich sie sympathisch und sie werden von Band zu Band toll weiterentwickelt. Kommissar Carl Mørck ist einfach ein schrulliger Ermittler und sehr eigensinnig. Er hat seine eigenen Methoden, was die Ermittlungsarbeit angeht. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das setzt er auch durch. Man kann das ganze Team einfach nur gern haben und ich finde es spannend sie bei ihrer Ermittlungsarbeit zu begleiten. Durch die schrulligen Sprüche des Ermittlertrios wird die Handlung sehr schön aufgelockert und man muss beim Lesen immer mal wieder schmunzeln.

Die Handlung wird wieder in wechselnden Perspektiven und Handlungssträngen erzählt. Der eigentliche Cold Case rückte dieses Mal sehr stark in den Hintergrund, denn viel mehr war es ein aktueller Fall. Doch hauptsächlich stand hier Roses Geschichte um ihre Vergangenheit im Vordergrund. Dies hat sehr viel Raum eingenommen und hätte vielleicht auch ein wenig kürzer ausfallen dürfen. Allerdings kam die Angst und Sorge um Rose, die sich Assad & Carl um sie gemacht haben, sehr gut rüber.

Von Beginn wurde dem Leser bewusst gemacht, wer hinter den Taten steckt. Dennoch gab es dadurch kein Spannungsabbruch. Es war interessant zu lesen, wie Carl Mørck & sein Team versuchen hier auf die Lösung zu kommen. Am Ende liefen alle Handlungsstränge zusammen und es wurde schlüssig aufgelöst.

Mein Fazit:
Auch wenn der eigentliche Fall durch die Lüftung des Geheimnisses um Roses Vergangenheit in den Hintergrund gerückt ist, fand ich diese Lüftung höchst spannend und interessant nun endlich Roses Vergangenheit zu kennen. Es bleibt trotzdem spannend, was die anderen Charaktere angeht, deswegen bin ich schon sehr gespannt darauf wie die Reihe weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2024

Wieder mal spannend

Das Auge der Nacht
0

Der Krieg in der Ukraine hat einen gewaltigen Flüchtlingsstrom ausgelöst. Insbesondere Frauen und Kinder suchen nach einem sicheren Ort und geraten dabei an Menschen, die das schamlos ausnutzen. Olivia ...

Der Krieg in der Ukraine hat einen gewaltigen Flüchtlingsstrom ausgelöst. Insbesondere Frauen und Kinder suchen nach einem sicheren Ort und geraten dabei an Menschen, die das schamlos ausnutzen. Olivia Rönning und Lisa Hedqvist erfahren bei Befragungen von ukrainischen Flüchtlingen von einem internationalem Netwerk, welches Menschenhandel organisiert. Während sie herauszufinden versuchen, wer dahinter steckt glaubt Tom Stiltons Partnerin Luna, dass er in einem Mordfall verwickelt war. Doch er fühlt sich deswegen nicht schuldig und als er von der Polizei verhört wird, spitzt sich die Lage zu. Währenddessen stürzt ein Mann im Stockholmer Zentrum von einem Dach nachdem er von zwei Männern gejagt wurde. Abbas erhält Besuch von seiner jahrelang verschwundenen Mutter. Was hat das alles miteinander zu tun und welche Rolle spielt dabei eine Luxusjacht vor der französischen Küste?

"Das Auge der Nacht" ist der 8. Teil der Reihe mit Olivia Rönning und Tom Stilton. Man kann die Teile unabhängig von einander lesen. Wer die Vorgänger nicht kennt, hat nur kleine Schwierigkeiten mit den Personen und ihren Beziehungen, da die Geschichte der Protagonisten immer weiter fortgeführt wird.

Aufgeteilt ist die Story in verschiedene Handlungsstränge und wechselnden Perspektiven der einzelnen Protas. Der Spannungsbogen war wieder sehr hoch. Wie soll es auch anders sein, war so gut wie an jedem Ende einer Perspektive ein Cliffhänger. Dies hat die Spannung natürlich noch weiter in die Höhe getrieben und man wollte unbedingt weiterlesen. Alles war auch wieder flüssig zu lesen und toll beschrieben. Die Schauplätze und Figuren wurden dadurch sehr lebendig und gut vorstellbar. Grausige Szenen wurden nur leicht angedeutet und nicht detailliert erzählt.

Die Handlung in diesem Band ist hier brisant und hochaktuell mit dem Flüchtlingsstrom durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Es geht einem nahe zu lesen, wie Frauen mit ihren Kindern versuchen einen sicheren Ort zu finden und wie manchen Menschen ihre Not so schamlos auszunutzen und die Frauen zu Prostituierten machen und dessen Kinder dabei sogar noch zuschauen lassen. Da fragt man sich was in solchen Köpfen vorgeht.


Mein Fazit:
Ich mag den Schreibstil des Autoren-Teams und fand diesen Krimi wieder hochrisant und spannend. Die Vorgängerbände (1-5) kenne ich noch nicht, aber habe es mir vorgenommen diese definitiv zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2024

Vermisste Frauen

Vermisst - Der Fall Anna
0

Malou Löwenberg ist Kommissarin beim Morddezernat in Bern. Als sie Dario über Tinder kennenlernt und seine Geschichte über seine vermisste Mutter seit seinem 5. Lebensjahr, ist sie davon fasziniert und ...

Malou Löwenberg ist Kommissarin beim Morddezernat in Bern. Als sie Dario über Tinder kennenlernt und seine Geschichte über seine vermisste Mutter seit seinem 5. Lebensjahr, ist sie davon fasziniert und möchte unbedingt herausfinden was geschehen ist. Seine Geschichte erinnert sie an ihre eigene, denn sie ist selbst ein Findelkind und weiß nichts von ihren Eltern. Malou beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt dabei auf mehr Vermisstenfällen von Müttern, die am fünften Geburtstag ihres Kindes verschwanden. Alle Kinder ebenso wie Dario erhalten noch heute an jedem Geburtstag eine Geburtstagskarte.

"Vermisst - Der Fall Anna" ist der Auftakt in eine neue Reihe mit Kommissarin Malou Löwenberg. Trotz dass es der erste Band ist, hatte ich das Gefühl, dass mir ein Stück Vorkenntnisse fehlen, da diese Reihe mit bekannten Protagonisten aus der anderen Buchreihe um Mila Nova & Sandro Bandini spielt, was ich ein bisschen schade finde für Leser:innen, die diese Reihe noch nicht kennen.

Trotzdem konnte es mich von Anfang bis Ende fesseln. Immer neue und unerwartete Wendungen haben die Spannung hoch gehalten. Ein Teil der Handlung war mir trotzdem ein wenig zu offensichtlich, doch der andere Teil war bis zum Schluss rätselhaft. Man konnte hier auch sehr gut mit Malou miträtseln, was mit den vermissten Frauen passiert sein könnte.

Malou finde ich eine interessante Protagonisten mit ihrer eigenen faszinierenden Geschichte als Findelkind. Sie ist sehr ehrgeizig, doch einige Aktionen von ihr fand ich sehr leichtsinnig, unbedarft und eigensinnig. Trotzdem mochte ich sie irgendwie und bin neugierig geworden, was es mit ihrer persönlichen Geschichte auf sich hat.

Mein Fazit:
Die Story konnte mich von Anfang bis Ende fesseln, auch wenn ich es zum Teil etwas sehr offensichtlich fand. Mit Malou Löwenberg hat die Autorin eine sehr interessante Protagonistin geschaffen und ich möchte unbedingt weitere Teile von ihr lesen. Das Buch finde ich sehr lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere