Prag am Ende des 16. Jahrhunderts: Matthias Gaiswinkler, ein junger Salinenbeamter aus Aussee, ist an den Hof Rudolfs II. gereist. Eines frühen Morgens findet er auf der Straße die Leiche eines unbekannten Mannes. Schnell steht fest: Er wurde Opfer eines Verbrechens. Vom Obersthofmeister des Kaisers mit der Lösung des Falls beauftragt, führt ihn die Spur durch die verwinkelten Gassen der Stadt bis zu den Alchemisten. Doch alle Verdächtigen hüllen sich in Schweigen.
Dann taucht ein Hinweis zu einer längst vergangenen Reise nach Konstantinopel auf: Alles hat mit dem Bezoar zu tun, einem geheimnisumwitterten, kostbaren Stein, der magische Kräfte haben soll. Bald darauf gerät auch Gaiswinkler in Gefahr und ein weiterer Mord geschieht.
In einer mitreißenden Geschichte erwecken Michaela und Karl Vocelka das historische Prag zum Leben. Die anerkannten Historiker schildern spannend, informativ und detailgetreu die Vorgänge rund um den kaiserlichen Hof und erzählen von den Menschen in einer Zeit gesellschaftlicher und politischer Umbrüche.
Klappentext
Der Kaiser nickte zustimmend. Dann wandte er sich an seine beiden Gesprächspartner, um die Unterhaltung zu beenden: „Alles, was wir an diesem Morgen hier besprochen haben, bleibt ein Geheimnis, daran erinnere ich nochmals. Es wäre wundervoll, den Bezoar samt den Schriften zu finden, doch der Weg dazu führt nicht am Mörder vorbei. Wie es scheint, ist dieser auch der Dieb des Steins. Gaiswinkler, bleib Er an der Sache dran. Wenn Unterstützung gebraucht wird, kann der Obersthofmeister über alles verfügen.“
Die Gestaltung des Covers finde ich sehr gelungnen. Prag spielt auch in der Handlung eine wichtige Rolle und das Bild passt einfach perfekt. Der Titel ist gut gewählt.
In diesem historischem Kriminalfall ...
Die Gestaltung des Covers finde ich sehr gelungnen. Prag spielt auch in der Handlung eine wichtige Rolle und das Bild passt einfach perfekt. Der Titel ist gut gewählt.
In diesem historischem Kriminalfall geht es um einen verschwundenen Bezoar. Eine geheimnisvolle Schrift, die viel Macht und viel Unheil bringt.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1580, die geheimnisvolle Schrift wird einem Opfer zum Verhängnis. Ein Mord in Konstantinopel.Danach spielt die Handlung ein paar Jahre später in Prag weiter. Matthias Gaiswinkler, ein Salinenbeamte, kommt nicht dazu, seinem Geschäft nachzugehen. Er findet eine Leiche und das Abenteuer aus Intrigen, Spannung und Alchemie beginnt. Die Prager Gesellschaft ist ein gefährliches Pflaster und Matthias Gaiswinkler muss so manches Mal aufpassen, wem er vertraut und was seine Handlungen bewirken.
Mir hat der Fall sehr gut gefallen. Die Mischung aus historischem Roman und Krimi ist gut gelungen. Das die Handlung von zwei Autoren verfasst wurde fällt bei dem Schreibstil nicht auf, dieser ist sehr gut zu lesen. Die vielen Informationen über Prag fand ich interessant. Die historischen Hintergründen wurden verständlich und interessant dargestellt. Ein wirklich toller Lesegenuss, ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
Man merkt, dass der historische Krimi Der Bezoar von zwei Historikern geschrieben wurde. Michaela und Karl Vocelak haben es in diesem spannenden und verzwickten Krimi geschafft ein farbenfrohes und eindrucksvolles ...
Man merkt, dass der historische Krimi Der Bezoar von zwei Historikern geschrieben wurde. Michaela und Karl Vocelak haben es in diesem spannenden und verzwickten Krimi geschafft ein farbenfrohes und eindrucksvolles Bild von Prag am Ende des 16. Jahrhunderts zu erschaffen. Es geht zuerst nur um einen Mord, über dessen Opfer Matthias Gaiswinkler, ein junger Salinenbeamter aus Aussee in Prag stolpert. Durch seine Beobachtungen und klugen Überlegungen am Tatort wird er kurzerhand vom Obersthofmeister des Kaisers mit der Lösung des Falls beauftragt. Die Nachforschungen gestalten sich schwierig, erst einmal muss das Opfer überhaupt identifiziert werden. Keiner scheint ihn zu kennen und die, die ihn doch kannten, wollen es nicht zugeben. Gaiswinkler kommt einigen Verdächtigen auf die Spur und alle Spuren führen ihn zu einer längst vergangenen Reise nach Konstantinopel, zu einem damaligen Mord und zu einem sagenumwobenen Bezoar. Doch wie hängt alles zusammen und wer ist für den Mord verantwortlich. Inmitten der höfischen Ränke und der engen Gassen von Prag setzt Gaiswinkler alles daran den kaiserlichen Befehl auszuführen. So viel sei verraten, es bleibt bis zum Schluss spannend, immer wieder überraschend und dennoch logisch.
Das Autorenduo hat es in meinen Augen wirklich geschafft dem historischen Prag, den damaligen Zuständen und der Lebensweise gerecht zu werden. Vor allem der Kaiser, seine Kunst- und Wunderkammer und die Begeisterung für die Alchemie, werden ausführlich und doch für den Laien verständlich geschildert. Die Personen, seien sie nun historisch belegt oder fiktiv sind lebendig und interessant gestaltet, ich hätte mir zwar ein Personenregister gewünscht, aber das Nachwort hat schließlich alle meine Fragen zu den Akteuren beantwortet. Man sollte das Nachwort auch unbedingt lesen, es rundet so einiges noch abschließen ab. Es gibt am Ende übrigens ein kurzes Glossar, das den einen oder anderen ungewohnten Ausdruck erklärt. Zum Schreibstil und der Ausdrucksweise sei erwähnt, dass sich die beiden Autoren bemüht haben, die Sprache und Sprechweise der Zeit anzupassen, man muss sich als Leser vielleicht ein wenig darauf einstellen, das gelingt aber nach den ersten Kapiteln und dann ist das Lesevergnügen ungetrübt. Für mich war Der Bezor ein spannender Kriminalfall vor einem gut recherchierten Hintergrund und ich würde mich freuen, wenn der Salinenbeamte Gaiswinkler bald in seinen nächsten Fall verwickelt wird.
Der flüssige, bild- und lebhafte sowie einfühlsame Schreibstil zog mich mitten ins äußerst eindrucksvolle, lehrreiche Geschehen und riss mich mit sich.
Das Autorenduo versteht sich darauf, Geschichte ...
Der flüssige, bild- und lebhafte sowie einfühlsame Schreibstil zog mich mitten ins äußerst eindrucksvolle, lehrreiche Geschehen und riss mich mit sich.
Das Autorenduo versteht sich darauf, Geschichte liebevoll detailliert lebendig zu machen und das Interesse an ihr zu wecken.
Prag war für mich absolutes Neuland, das mir die Autoren erschlossen haben und das Zeitgeschehen finde ich sehr gut nachvollziehbar.
Die Einblicke, die uns Lesern in die verschiedenen Lebenssituationen gewährt werden, faszinieren mich und ließen mich miträtseln, wie alles zusammenhängt und wer für die Gräueltaten verantwortlich ist.
Spannung und Romantik gehen Hand in Hand, wobei erstere nicht zuletzt durch unerwartete Wendungen sehr gut bis zum Schluss immer weiter aufgebaut wird.
Die Geschichte zeigt in vielfältiger Art und Weise anhand der unterschiedlichen Charaktere auf, dass das Lebensglück nicht von Rang und Namen sowie Besitz abhängt, sondern dass diese dem Lebensglück sogar im Wege stehen können.
Ganz besonders gut haben mir die Charaktere des Apothekers Magister Alting und Matthias Gaiswinkler gefallen. Beide sind vielseitig interessiert und außergewöhnlich gebildet.
Matthias Gaiswinklers ursprünglicher Reisezweck gerät zur Nebensache, weil sein Wissen zur Aufklärung der Verbrechen ihm ganz neue Möglichkeiten und Kontakte eröffnet, die ihn in Beschlag nehmen und seinem Leben eine neue Richtung weisen.
Die Zeit, die ich mit ihm in Prag und am Hof Rudolfs II. verbringen durfte, habe ich auf ganz besondere Art und Weise genossen und hoffe darauf, ihn auf seinem weiteren Lebensweg mittels Fortsetzungen dieser Geschichte begleiten und noch mehr von ihm lernen zu dürfen.
Genießt auch Ihr diese Reise zwischen historischer Realität und schöpferischem Schreiben!
„Der Bezoar“, ein historischer Krimi aus der Feder des Autorenduos Michaela und Karl Vocelka, beide Historiker:innen, erschienen 2024 im Überreuter Verlag, ist ein historischer Kriminalroman, der über ...
„Der Bezoar“, ein historischer Krimi aus der Feder des Autorenduos Michaela und Karl Vocelka, beide Historiker:innen, erschienen 2024 im Überreuter Verlag, ist ein historischer Kriminalroman, der über weite Strecken viele Lesefreude beschert und vor allem auch die schöne Stadt Prag am Ende des 16. Jahrhunderts sehr lebendig werden lässt.
Das Cover zeigt die Karlsbrücke in Prag, wer schon einmal da war, wird sie sofort erkennen und zuordnen, dunkel in der Farbgebung, es wird keine Urlaubsreise werden, auch wenn die vielen Pragbeschreibungen mir manchmal schon Reiseführervibes gaben. Im Innencover gibt einem ein Gemäldeabdruck einen guten Eindruck von der historischen Zeit am Hof von Kaiser Rudolf II.
Die Handlung rankt sich um einen verschwundenen Bezoar, eine geheimnisvolle Schrift, die Alchemie, die Ausläufer der Glaubenskriege und des Augsburger Religionsfriedens sowie natürlich: Mord und Liebe.
Ein spannender Prolog führt die Lesenden noch geheimnisvoll auf die Suche nach einem Objekt, für das gemordet wird, der Handlungsort ist Konstantinopel im Jahr 1580, das später im Roman noch wichtig werden wird. Ein Unwetter zieht heran (das ist ja fast schon die Comic Correspondence der Shakespearezeit). Der Mörder wird um seine Beute geprellt. Ein guter Auftakt, der die Basis der Lesereise stellt.
Von hier aus reiten wir ein paar Jahre später nach Prag, wo Matthias Gaiswinkler zusammen mit seinem Kollegen und Freund Christoph Praunfalk, beide Salinenbeamte aus Aussee, geschäftlich am Hof von Rudolf II unterwegs sind – doch leider sehr wenig zu ihren Geschäften kommen, denn eh sie sich versehen, finden sie die Leiche eines unbekannten Mannes. Von da aus führt ihr Weg immer weiter weg vom Salz und immer tiefer in die Prager Gesellschaft mit all ihren Intriganten und Ränkeschmieden und der großen Verheißung der Alchemie, die über allem schwebt, auf der Suche nach einem Mörder und einem Motiv.
Das Autor:innenduo Vocelka schreibt flüssig und kenntnisreich, man merkt die Historiker:innen und Wissenschaftler:innen, dennoch finden sie über weite Strecken zu einem bemerkenswert guten Schreibfluss und entwickeln eine packende Handlung mit sehr viel Prager Lokalkolorit. Dabei werden weitestgehend gute Anlässe für die Einbettung von Erläuterungen zur Historie und zur Wissenschaft der Alchemie gefunden, die manchmal kurz ein bisschen zu weit von der Handlung wegführen und sehr ausführlich geraten, aber immer wieder zu ihr zurückfinden. Und während die Verdächtigen sich häufen und der unfreiwillige Ermittler Gaiswinkler sich zunehmend die Haare rauft, kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Auf diese hätte ich tatsächlich auch gut verzichten können, sie war nicht unbedingt mein Favoritenpart der Handlung, da teilweise doch etwas hölzern beschrieben und eigentlich für die Handlung gar nicht notwendig. Schade ist auch, dass die Figur Praunfalk zum reinen Stichwortgeber verkommt. Und gegen Ende merkt die lesende Person doch sehr deutlich die Konstruktion und blieb unzufrieden zurück, da die Auflösung ein bisschen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Hut gezaubert wurde, ohne dass es vorher Hinweise gab.
Überwogen hat hier aber dennoch ganz klar das Lesevergnügen eines meist sehr lebendig geschriebenen Historienkrimis mit vielen Details. Ich hoffe, es bleibt nicht nur bei diesem Roman und der nächste bekommt noch etwas mehr Raum für die Ausarbeitung aller angelegten Stränge. Also eine solide Leistung für einen Erstling in diesem Genre, die 3,5 Sterne absolut verdient. Unbedingt noch zu erwähnen ist das wirklich außerordentlich gelungene Nachwort, welches das Geschriebene historisch einordnet und Fiktion von Fakten trennt.
Zwei Österreicher, die sich im November des Jahres 1594 ihrer Arbeit wegen in Prag aufhalten, werden in eine Mordermittlung verwickelt. Alles scheint sich um einen Bezoar, einen Stein mit besonderen Kräften, ...
Zwei Österreicher, die sich im November des Jahres 1594 ihrer Arbeit wegen in Prag aufhalten, werden in eine Mordermittlung verwickelt. Alles scheint sich um einen Bezoar, einen Stein mit besonderen Kräften, zu drehen. Hier trifft das Vertrauen in Alchemie auf wissenschaftliche Methoden, um den Täter zu enttarnen.
„‚Welch ein Glück‘, dachte der junge Salzamtsgegenschreiber bei sich, ,dass es die Lingua Latina gibt, die alle Gebildeten lesen und sprechen, und die es einem, egal aus welchem Land Europas man kommt, ermöglicht, sich trotz verschiedener Muttersprachen ohne Dolmetscher miteinander zu unterhalten.‘“
Mein Hadern mit diesem Roman betrifft die Sprache. Die häufige Verwendung des Wortes „trotzdem“ als Konjunktion empfand ich als besonders störend. Zudem fehlten mir Erklärungen für spezifische Funktionsbezeichnungen der Figuren für das Verständnis ihrer Aufgaben.
Gut gefallen hat mir hingegen, wie eine mystische Atmosphäre geschaffen wurde. Ich konnte mit der Hauptfigur mitfiebern, da sie sympathisch dargestellt wurde und nicht sicher sein konnte, wem zu trauen war. Die Auflösung des Kriminalfalls war noch dazu so komplex, dass es bis zum Ende spannend blieb.