Leider keine gute Umsetzung...
MondblumeEs gibt Wächter und es gibt Jäger. Man muss sich vor beiden in acht nehmen, denn sonst nehmen sie dich mit. Eine kleine Farm auf der Gabrialla und ihre Freunde leben, doch plötzlich ändert sich alles. ...
Es gibt Wächter und es gibt Jäger. Man muss sich vor beiden in acht nehmen, denn sonst nehmen sie dich mit. Eine kleine Farm auf der Gabrialla und ihre Freunde leben, doch plötzlich ändert sich alles. Die Idee war sehr geheimnisvoll aufgebaut und hat mich zuerst richtig gepackt, weil die Geschichte sehr liebevoll und mit viel Engagement aufgebaut war. Doch dann kam die zweite Hälfte des Buches und diese war meiner Meinung nach...so böse es auch klingt: richtig schlecht.
Kurz zum Inhalt:
Seit Gabrialla sich erinnern kann, lebt sie auf der Farm. Behütet und beschützt von den Erziehern, wird sie hier zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft erzogen. Einer Gesellschaft, die nicht an der Spitze der Nahrungskette steht. Genauso wie all die anderen Kinder und Erwachsenen lebt sie in ständiger Furcht vor den Wächtern, die in ihnen ihre Nahrung sehen.
Gabrialla, die sich schwer dem strengen Regime der Oberen beugen kann, flüchtet sich am liebsten in die Gärten, die die inneren Gebäude umgeben. Hier ihr Leben zu verbringen, würde die Erfüllung ihres Strebens bedeuten. Doch nicht sie bestimmt das.
Eines Tages taucht eine Gruppe Wächter wie aus dem Nichts auf und reißt Gabrialla aus ihrer Welt, in der sie sich ohnehin nie heimisch fühlte. Nun muss sie lernen zu überleben …
1. Kriterium: Die Idee des Buches.
Als ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen habe, war ich begeistert. Ein wirklich sehr schöner Einstieg in eine ganz andere Welt mit einer neuen bedrohlichen Idee. Es war anfangs sehr geheimnisvoll und als Leser wurde ich neugierig gemacht. Eine Welt in der eine neue Ordnung herrscht, denn die Menschen sind nicht mehr die größte Gefahr. Sie müssen sich unterordnen und sich an gewisse Regeln halten. Die Geschichte handelt von der Schülerin Gabrialla, die auf einer Farm lebt und Gärtnerin werden will. Das gefiel mir sehr gut, denn sie müssen selbst für ihr überleben sorgen.
Jetzt kommt das große Minus: Ab der Hälfte des Buches, wo sie in die Burg kommt, ging leider alles den Bach runter. Die Anfangsidee hat die Autorin komplett aus den Augen verloren. Es wurde nicht verraten, wer über die Berufung der Schüler entscheidet. Es wurde einfach immer komplizierter, bzw ist die Idee recht simple aber extrem kompliziert beschrieben. Die hintere Hälfte des Buches hätte man in einem Kapitel zusammenfassen können. Es passierte nämlich fast nichts…
2. Kriterium: Der Aufbau der Geschichte.
Sehr gestört hat mich, dass ich keine Ahnung hatte, warum das Buch eigentlich „Mondblume“ heißt. Es wird in keinster Weise erwähnt und ich kann es mir leider auch nicht im geringsten vorstellen, woher der Name kommt. Das finde ich schade.
Wie schon erwähnt war die Geschichte anfangs sehr gut aufgebaut. Geheimnisvoll und rätselhaft. Wie es, wenn man in eine neue Welt eintaucht, auch sein sollte. Man lernte die Regeln kennen, man lernte das System auf der Farm ein wenig verstehen und konnte sich in den Alltag einleben. Dann natürlich das große Entsetzen, dass Gabrialla völlig aus der Bahn wirft. Dieses Ereignis fand ich ein bisschen zu früh, denn ich hätte mir mehr schöne Momente auf der Farm gewünscht.
Die zweite Hälfte des Buches: da kann ich leider keinen geregelten Aufbau mehr erkennen. Nachdem sie in ihr Zimmer in der Burg gekommen ist, ging es bergab. Ich will hier die Autorin nicht schlecht machen, auf keinen Fall, aber es ist leider die Wahrheit. Es wird wahnsinnig in die Länge gezogen und es passiert rein gar nichts. Sie erfährt zwar einiges über die Welt der Wächter: bzw erzählt ein Wächter seitenlang was mit ihm passiert ist. Und es wiederholt sich immer und immer wieder und wird viel zu aufwendig beschrieben. Ich musste das Buch nach einiger Zeit einfach zur Seite legen, weil ich es sehr nervig fand.
Es lief circa so ab: Gabrialla ging sich duschen, sie zog sich um, er erzählte weiter, sie ging sich wieder duschen, weint, geht duschen und sucht sich neue Kleidung. Leider passierte sonst nichts. Die Idee wurde meiner Meinung nach komplett aus den Augen verloren.
Auch war die zweite Hälfte sehr unglaubwürdig. Gabrialla ist die Tochter von jemandem bestimmten (ich spoiler hier nicht ;) ). Sie lernt also einen Elternteil kennen. Das war schon sehr seltsam, dass sie das auf Anhieb einfach so hinnahm. Als sie dann noch erfährt, dass sie einmal ein Oberhaupt werden wird, wurde es richtig nervig. Von einem Moment auf den anderen hatte sie Stimmungsschwankungen, um das so auszudrücken. Zuerst bricht sie zusammen, weil so eine große Aufgabe auf sie wartet und heult herum (kann ich verstehen). Auf der nächsten Seite springt sie auf und schreit „ich bin die Herrscherin“ und lässt diese auch raushängen. Dann auf der nächsten Seite fühlt sie sich die Aufgabe „Möbel für ihr Zimmer auszusuchen“ nicht gewachsen. Bitte was?! Das fand ich nicht gut.
3. Kriterium: Die Charaktere.
Es gab einige Charaktere die sehr herausgestochen sind. In der ersten Hälfte gab es Gabriallas Freunde und ihren Verehrer der mir sehr gefallen hat. Man merkt die Verbundenheit zwischen den Charakteren und versteht ihre Sorgen. Auch hat mir Gabrialla am Anfang sehr gut gefallen. Sie wirkte selbstbewusst und stark und trotzdem verletzlich. Das gefiel mir wirklich sehr gut.
Die zweite Hälfte: es tauchen wieder einige neue Charaktere auf, mit denen ich jedoch nichts anfangen konnte. Dieser eine Wächter, der nicht mehr von Gabriallas Seite weicht war eigenartig. Er war mir glaube ich auch unsympathisch, weil seine Geschichte so ewig lang gedauert hat. Ganz am Anfang, als sie sich kennenlernten auf den Weg zur Burg gefiel er mir jedoch noch sehr gut….
4. Kriterium: Die Spannung, bzw. ob das Buch mich gefesselt hat.
Auch hier muss ich wieder die beiden Hälften trennen. Die erste gefiel mir sehr gut und hat mich auch gefesselt, vor allem als es dann ernst wurde. Da war eine gewisse Spannung vorhanden.
Wie ich die zweite Hälfte fand wisst ihr ja bereits.
5. Kriterium: Die Schreibweise.
Hier konnte ich sehr gut beobachten, dass die erste Hälfte viel mehr durchdacht war. Der Schreibstil war sehr schön ausgeschmückt und es waren angenehme Sätze. Rechtschreibfehler waren hier minimal zu finden, was mich überhaupt nicht gestört hat. Es waren einige fehlende Buchstaben oder Wörter traten doppelt auf. Nicht so schlimm.
Dann wurde er jedoch immer schlechter. Es gab sämtliche Wiederholungen und die Qualität der Sätze nahm radikal ab. Auch die Rechtschreibfehler häuften sich enorm. Fast auf jeder Seite waren zwei zu finden, was mich dann doch störte. Hier waren es auch wieder fehlende Wörter, doppelte Wörter und fehlende Buchstaben.
Was ich hier auch noch anmerken möchte ist, dass die Autorin eine komplett neue Welt aufgebaut hat. Es gibt Tiere, mit fantasievollen Namen. Jedoch fehlen hier die Erklärungen. Es wurden Tiere genannt, aber was das jetzt eigentlich ist, wurde nie erwähnt.
Wie wenn zwei verschiedene Personen an dem Buch geschrieben hätten….
Ich möchte das Buch aus zwei Sichtweisen beurteilen, weil ich es einfach für nötig halte. Für die erste Hälfte des Buches, bis hin wo sie die Burg betritt würde ich 4 von 5 Weltentaucher vergeben. Die Idee finde ich sehr schön und hat wirklich was an sich. Auch die Ausschmückung fand ich toll.
Der zweite Teil konnte mich überhaupt nicht überzeugen und ich kann hier auch leider keinen einzigen Weltentaucher vergeben.
Insgesamt vergebe ich dem Buch 2 Weltentaucher.