Profilbild von Theaterfreundin

Theaterfreundin

Lesejury Star
offline

Theaterfreundin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Theaterfreundin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2021

Spannung bis zum Schluss

Tod in der Schorfheide
0

Herbert Kahlow schreckt aus dem Schlaf hoch, weil er glaubt einen Schrei gehört zu haben. Er steht auf, schaut aus dem Fenster und entdeckt, dass das alte Forsthaus lichterloh brennt. Die Feuerwehr und ...

Herbert Kahlow schreckt aus dem Schlaf hoch, weil er glaubt einen Schrei gehört zu haben. Er steht auf, schaut aus dem Fenster und entdeckt, dass das alte Forsthaus lichterloh brennt. Die Feuerwehr und Polizei finden eine Brandleiche, die Ermittlung übernimmt Carla Stach und ihr Kollege Maik, es steht schnell fest, dass das Feuer gelegt wurde. Am nächsten Tag wird die 15-jährige Emma als vermisst gemeldet, hier ermitteln Uli Rösler und die Hospitantin Julia Engel.

In beiden Fällen wird zügig ermittelt, aber die Ermittler kommen nicht wirklich weiter. Nico Römer, die Brandleiche, wurde ermordet. Aber warum so brutal?
Emma, die Vermisste, ist nicht mit auf Klassenfahrt gefahren. Wo steckt sie und mit wem hat sie sich getroffen? Im Laufe der Ermittlungen wird festgestellt, dass die Fälle zusammenhängen.

Der Leser erfährt während der Ermittlungen immer wieder etwas über sämtliche beteiligten Personen, so dass mit der Zeit ein gutes Bild der Charaktere und ihres Umfeldes entsteht. Die Handlung spielt im Gebiet Schorfheide, die anschaulich beschrieben wird, einem großen Waldgebiet mit kleinen Orten in Brandenburg. Der Schreibstil ist sehr flüssig, der Krimi gut aufgebaut und die Spannung wird bis zum Ende gehalten.

Eine unbedingte Leseempfehlung für Krimifans. Vielleicht gibt es ja einen weiteren Fall für Carla, Maik, Uli und Julia.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2024

Die Schatten der Vergangenheit und der Blick in die Zukunft

Lass uns tanzen, Fräulein Lena
0

Niebüll 1946: Lena und ihre Schwester Margot sind Flüchtlinge und leben jetzt in Schleswig-Holstein. Von den meisten Einheimischen werden sie kritisch beobachtet. Lena arbeitet als Übersetzerin bei den ...

Niebüll 1946: Lena und ihre Schwester Margot sind Flüchtlinge und leben jetzt in Schleswig-Holstein. Von den meisten Einheimischen werden sie kritisch beobachtet. Lena arbeitet als Übersetzerin bei den Briten, Margot geht zur Schule. Es ist kein einfaches Leben, aber mit Lichtblicken. Für Lena sind das die sonntäglichen Spaziergänge mit Rainer und Margot lernt gerne, ihr Lieblingsfach ist Mathematik.

Dieses Buch ist der Nachfolgeband von I love you, Fräulein Lena. Auch ohne diesen Band gelesen zu haben, findet man sich gut in das Geschehen ein. Hanna Aden gelingt es mit einem flüssigen Schreibstil uns in die Zeit nach dem Weltkrieg zu versetzen. Die Verhältnisse müssen neu geordnet werden. Kriegsheimkehrer und Flüchtlinge mit ihren verstörenden Erlebnissen müssen sich zurechtfinden und diese verarbeiten. Von vielen Dingen ist zu wenig da, zu wenig Essen, Wohnraum und vieles mehr. Manches handeln wird von Neid und Missgunst bestimmt. Und dann der Blick in die ungewisse aber hoffentlich bessere Zukunft.

Die Autorin lässt die Protagonisten authentisch agieren. Ich habe gerne die Wege von Lena, Rainer, Erwin, Margot, Doro und allen anderen verfolgt. Gerne möchte ich wissen, ob es Lena gelingt ihren Traum vom Studium zu verwirklichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2024

Ein Traum und seine Verwirklichung

Lindt & Sprüngli (Lindt & Sprüngli Saga 1)
0

Zürich 1826: Der kleine Rudolf Sprüngli sorgt sich um seine kranke Mutter und geht zum Apotheker Flückinger um ihr von seinen Ersparnissen Medizin zu kaufen. Der Apotheker gibt ihm Schokolade und die Mutter ...

Zürich 1826: Der kleine Rudolf Sprüngli sorgt sich um seine kranke Mutter und geht zum Apotheker Flückinger um ihr von seinen Ersparnissen Medizin zu kaufen. Der Apotheker gibt ihm Schokolade und die Mutter wird wieder gesund. Von diesem Moment an steht für Rudolf fest, er möchte Schokolade herstellen. Nach der Schule beginnt er bei seinem Vater David eine Ausbildung, er lernt feinste Backwaren herzustellen, aber seinen Traum vergisst er nicht. Nach Abschluss der Ausbildung geht er auf Wanderschaft, bei einer seiner Stellen lernt er wie Schokolade hergestellt wird. Während der Zeit seiner Wanderschaft kauft sein Vater David das Geschäft in dem er bisher gearbeitet hat und gibt ihm den Namen „Sprüngli & Sohn“. Nach Rudolfs Rückkehr arbeiten Vater und Sohn Seite an Seite. Das ist nicht immer einfach, da beide unterschiedliche Ansichten über die Führung des Geschäftes haben.

Lisa Graf erzählt uns die Geschichte der Familie Sprüngli in einem flüssigen, lebhaften Schreibstil. Alle Protagonisten, gleich ob David oder Rudolf, seine Mutter Elsbeth oder seine Frau Katharina, sowie die vielen anderen, die im Leben von Rudolf eine Rolle spielen, sind anschaulich beschrieben und wir können sie uns gut vorstellen. Die Autorin beschreibt nicht nur die Umsetzung des Traumes von Rudolf und den nicht immer einfachen Weg dorthin, sondern wir erfahren auch eine Menge über die Zeit in der die Geschichte stattfindet.

Ich habe das Buch genossen und es mit Freude gelesen, ein Stück Schokolade war oft dabei und ich freue mich schon auf die Fortsetzung mit der Familie Lindt. Für alle die gerne Familiengeschichten lesen kann ich das Buch empfehlen, allein das Cover ist ein Schokoladentraum.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2024

Eine emotionale Spurensuche

Tage mit Milena
0

Annika und Hendrik leben in Lübeck. Sie betreibt einen Laden – Oelkers & Söhne, Schreibwaren und feines Papier, er liebt es an der frischen Luft zu arbeiten und verkauft Blumen und Gemüse aus eigener Produktion. ...

Annika und Hendrik leben in Lübeck. Sie betreibt einen Laden – Oelkers & Söhne, Schreibwaren und feines Papier, er liebt es an der frischen Luft zu arbeiten und verkauft Blumen und Gemüse aus eigener Produktion. Eines morgens betritt eine junge Frau den Laden, Annika beobachtet sie dabei wie sie eine Karte stiehlt, aber sie spricht sie nicht darauf an. Irgendetwas löst diese junge Frau in ihr aus. Dann kauft die junge Frau Sekundenkleber. Kurze Zeit später bemerkt Annika, dass die Autos stehen und hupen. Sie wird neugierig und schaut nach, was da los ist. Eine Klimaaktivistin hat sich auf einer Kreuzung festgeklebt, es ist die junge Frau die bei ihr im Laden war. Annika wird durch diese Aktion an ihre eigene Jugend erinnert. Sie war in den 1980er Jahren in Hamburg in der Hausbesetzerszene aktiv und möchte Luzie, die Klimaaktivistin vor sich selbst schützen und nimmt sich ihrer an.
Katrin Burseg führt uns nach und nach in das Geschehen ein und wir lernen die beiden Hauptprotagonisten kennen. Schnell merken wir, dass es beiden schwer fällt sich zu öffnen. Sie verbergen etwas. Annika erinnert sich an ihre Zeit in Hamburg, die nicht glücklich endete, daher möchte sie Luzie davor schützen, falsche Entscheidungen zu treffen. Beide machen sich gemeinsam auf und die Reise in Annikas Vergangenheit beginnt. Die Autorin beschreibt sehr gut die Zeit in den 1980er Jahre, sie entsteht vor unseren Augen. Für Annika ist es eine emotionale Reise in die Vergangenheit und für Luzie eine Reise zu sich selbst.
Die Autorin beschreibt die Charaktere sehr gut, die Geschichte wird in einem flüssigen Schreibstil erzählt. Man wird angeregt über die zurückliegende Zeit und über die Klimaaktivisten von heute nachzudenken. Ich habe mich gefragt, wie weit einzelne Personen für die Erreichung ihrer Ziele gehen. Ein nachdenkliches Buch, es hat mir gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2024

Familie - eine emotionale Suche

Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern
0

Marlene, Alix, Josefin und Romy, das sind die Frühstücksfrauen, sie treffen sich an jedem ersten Samstag im Monat zum gemeinsamen Frühstück. Die vier haben sich bei einem Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt ...

Marlene, Alix, Josefin und Romy, das sind die Frühstücksfrauen, sie treffen sich an jedem ersten Samstag im Monat zum gemeinsamen Frühstück. Die vier haben sich bei einem Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt und sind seit dieser Zeit befreundet. In diesem Buch steht Marlene im Vordergrund, sie hat eine Tochter, Paola und ist alleinerziehend, ihr Mann hat sich vor einigen Monaten von ihr getrennt. Marlenes Mutter Editha lebt im Pflegeheim, wird dement und beschäftigt sich gedanklich oft mit ihren Kindheitserinnerungen und ihrer Flucht aus Pommern im Jahr 1945. Das wühlt sie sehr auf. Bei einem Gespräch bittet sie Marlene nach Pommern zu fahren und dort in ihrem Elternhaus nach einer Schatulle zu suchen.
Nach einigen Überlegungen fährt Marlene dorthin. Gefahren und begleitet wird sie von Alix. In Polen angekommen finden sie Edithas Elternhaus und die versteckte Schatulle. In der Schatulle sind Dokumente die eine Menge Fragen aufwerfen, dann beginnt erst die eigentliche Suche nach der Familie.
Eva Seifert erzählt uns die Geschichte in einem packenden mitreißenden Schreibstil. Über den einzelnen Kapiteln steht wer uns gerade berichtet. Wir erfahren von der Kindheit in Pommern, von der Flucht aus Pommern, von Marlenes Kindheit, ihrer Beziehung zu ihren Eltern. Editha hat nie über die Flucht erzählt, sondern ihre Erlebnisse immer verdrängt, dass hatte gravierende Auswirkungen auf das Verhältnis zu ihrer Tochter. Marlene kommt der Geschichte ihrer Mutter nach und nach auf die Spur. Der Autorin ist es gelungen die Erlebnisse bildhaft und menschlich zu schildern. Einige Schilderungen kannte ich durch Erzählungen von Zeitzeugen. Durch diese Spurensuche gewinnt Marlene an Selbstvertrauen und sie blickt offener in die Zukunft.
Das Buch habe ich nicht aus der Hand legen können, es hat mich in einen Lesesog gezogen. Es zeigt uns auch, dass wir Erlebtes nicht verdrängen sollten, sondern darüber reden. In diesem Buch finden wir die Geschichte einer Flucht von 1945, in unserem Land leben heute auch viele Menschen die geflüchtet sind, seien wir offen für ihre Geschichten und hören wir ihnen zu.
Ich bin gespannt auf die weiteren Bücher über die Frühstücksfrauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere