Cover-Bild Das dritte Licht
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Steidl Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 01.02.2023
  • ISBN: 9783969992357
Claire Keegan

Das dritte Licht

Hans-Christian Oeser (Übersetzer)

Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein.
So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.
Das dritte Licht (»Foster«) wurde mit dem renommierten Davy Byrnes Award ausgezeichnet und in Irland als The Quiet Girl, ebenfalls preisgekrönt, verfilmt. Nun ist diese meisterhaft komponierte Geschichte über wirkliches Zusammenleben, Zuneigung und Zärtlichkeit endlich wieder in der deutschen Übersetzung von Hans-Christian Oeser bei Steidl erhältlich – in einer neuen, von der Autorin überarbeiteten Fassung.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2024

Als Hörbuch gehört

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Ein Hörbuch, dass keine zwei Stunden insgesamt geht. Es erzählt aus der Sicht eines kleines Mädchen, eine für sie neue Welt. Sie ist für ein paar Tage bei einem anderen Ehepaar, da sie ein Geschwisterchen ...

Ein Hörbuch, dass keine zwei Stunden insgesamt geht. Es erzählt aus der Sicht eines kleines Mädchen, eine für sie neue Welt. Sie ist für ein paar Tage bei einem anderen Ehepaar, da sie ein Geschwisterchen erhält und ihre Eltern daher nicht um alles bzw auch um sie kümmern kann. Obwohl sie nicht das einzige Kind ist.

Sehr authentisch erzählt und wirklich sehr schön und ein bisschen traurig. Denke, wenn ich es gelesen hätte, wäre es vielleicht emotionaler mitgenommen hätte.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

intensives Leseerlebnis

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Auf wenigen Seiten wird hier das berührende Schicksal eines kleinen Mädchens erzählt. Es sind die 1980er in Irland. Da der Vater die unablässig wachsende Kinderschar nicht mehr ernähren kann, bringt er ...

Auf wenigen Seiten wird hier das berührende Schicksal eines kleinen Mädchens erzählt. Es sind die 1980er in Irland. Da der Vater die unablässig wachsende Kinderschar nicht mehr ernähren kann, bringt er eine seiner Töchter bei kinderlosen Verwandten unter. Aus der Sicht des Mädchens erfahren wir, wie die unglaublichen Veränderungen und die Trennung von ihrer Familie ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen. Eigentlich geht es ihr zum ersten Mal gut. Sie hat zu Essen, Erwachsene kümmern sich um sie und ihr Wohlergehen. Sie hat Zeit Kind zu sein. Alles Dinge, die ihr fremd sind und die sie lernen muss bzw. erst mal hinterfragt, ob sie das Recht dazu hat. Ob sie glücklich sein darf. Ob die Sehnsucht nach Hause gut für sie ist.

Ein intensives Leseerlebnis. Jeder Satz hat eine ungeheure Schlagkraft.

Veröffentlicht am 19.02.2023

Ein Sommer in Irland

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Ein Wagen fährt Richtung Wexford, am Steuer der Vater, im Fond das Mädchen mit den zwei Zöpfen. Das Kind soll zu entfernten Verwandten, denn die Mutter ist schon wieder schwanger, die Mäuler sind nur noch ...

Ein Wagen fährt Richtung Wexford, am Steuer der Vater, im Fond das Mädchen mit den zwei Zöpfen. Das Kind soll zu entfernten Verwandten, denn die Mutter ist schon wieder schwanger, die Mäuler sind nur noch schwer zu stopfen. Bei den Kinsellas, den Zieheltern, gibt es genug, erwartet wird lediglich die Mithilfe im Haushalt. Was wird das Kind dort sonst noch erwarten?

Das Titelbild und der Klappentext mit dem Hinweis auf ein trauriges Geheimnis werfen Fragen auf, wecken die Neugier des Lesers. Man glaubt kaum, dass eine ganze Geschichte hineinpasst in die acht Kapitel auf knapp einhundert Seiten. Und doch zeigt Claire Keegan, dass dies möglich ist: mit einem nüchternen Schreibstil besinnt sie sich auf das Allerwesentlichste, manches kann man indirekt herauslesen – wie die Information aus den Nachrichten, dass es sich um die 1980er-Jahre handelt – anderes darf der Leser seiner eigenen Phantasie überlassen. Jedenfalls geht es um ein kleines Mädchen im Volksschulalter, welches aus seiner Perspektive in der Ich-Form erzählt. Das Kind bleibt die ganze Zeit über namenlos und fügt sich brav in sein Schicksal. Bei der Anreise passiert man verschiedene Orte, welche Erinnerungen bereithalten, so erfährt der Leser, dass der Vater trinkt und spielt. Das Leben des Kindes in seiner eigenen Familie ist kein leichtes. Ob sich in diesem Sommer etwas ändert, wird sich weisen.

Stark gerafft und recht nüchtern im Schreibstil präsentiert sich dieser Roman, der das Erwachsenwerden eines Kindes darstellt, der hinter der Kargheit von Worten dennoch eine Reihe von Gefühlen und Weisheiten verbirgt und auch mit Ungesagtem noch eine Menge an Informationen bereit hält, wenn man nur genau genug hinsieht. Der Satz „So mancher Mann hat viel verloren, nur weil er eine perfekte Gelegenheit verpasst hat, nichts zu sagen.“ (kindle, Pos. 531) passt nicht nur im Zusammenhang gut in die Handlung, sondern trifft auch den Kern des Buches perfekt. Mit wenigen oder gar ohne Worte zaubert die Autorin das Gefühl dieses Sommers zwischen zwei Buchdeckel, gibt dem Kind als Hauptfigur Platz und Zeit zum Reifen und seine Persönlichkeit deutlich weiterzuentwickeln. Was schmerzt, ist die Zerrissenheit zwischen den beiden Lebenswelten.

Ein Roman, der trotz oder gerade wegen seiner Kürze und seiner distanzierten Schreibweise bewegt und zum Nachdenken anregt. Ich freue mich, dass ich mit „Das dritte Licht“ Claire Keegan als Autorin kennenlernen durfte.


Titel Das dritte Licht
Autor Claire Keegan
ASIN B0BVBLMY99
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (104 Seiten)
Erscheinungsdatum 1. Februar 2023
Verlag Steidl
Originaltitel Foster
Übersetzer Hans-Christian Oeser