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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2024

Entsetzlich

Tote Augen
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Karin Slaughter schreibt Geschichten, aus denen Albträume gemacht sind. Und sie ist so gut darin, dass sie mich mit ihren Beschreibungen regelrecht in diese Horrorszenarien versetzt. Definitiv nichts für ...

Karin Slaughter schreibt Geschichten, aus denen Albträume gemacht sind. Und sie ist so gut darin, dass sie mich mit ihren Beschreibungen regelrecht in diese Horrorszenarien versetzt. Definitiv nichts für schwache Nerven.

Zum Inhalt: Dr. Sara Linton arbeitet in einem Krankenhaus in Atlanta, als eine junge Frau eingeliefert wird, die Teil eines schrecklichen Autounfalls war. Aber nicht nur das: ihr Körper zeigt Spuren von Unterernährung, Missbrauch und Folter. Das GBI übernimmt den Fall, denn die Frau war nicht das einzige Opfer.

Der Fall selbst ist abgründig, brutal und erschreckend, um nicht zu sagen abstoßend. Die Beschreibungen der Orte und Gewaltszenarien sind keine leichte Kost, Slaughter erzeugt hier eine gewaltdurchtränkte, grausige Atmosphäre. Gleichzeitig bekommt das Verbrechen im Verlauf der Handlung einen psychologische Komponente.

Das Team um Will und Faith wird in diesem Fall durch Sara Linton verstärkt, die mit ihrem scharfen Verstand und ihrer sehr menschlichen Art eine große Bereicherung ist. Gleichzeitig offenbart Will hier will von sich selbst, seiner Vergangenheit und den Wunden seiner Seele. Das schafft einen spannenden und angenehmen Kontrast zu den Gewaltbeschreibungen. Bezüglich Figurenentwicklung für mich ein sehr starker Band.

Eine Geschichte, die mich das gruseln lehrt und bei der es mir kalt den Rücken herunterläuft. Absolut abgründig und perfide geplottet und wahnsinnig packend von der ersten bis zur letzten Seite.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

stimmungsvoll und trügerisch

Feuerjagd
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Ich bin großer Fan von Tana French und fand auch den ersten Band der Reihe um Cal Hooper richtig gelungen, sodass ich mich sehr auf eine Fortsetzung seiner besonderen Freundschaft zur störrischen Teenagerin ...

Ich bin großer Fan von Tana French und fand auch den ersten Band der Reihe um Cal Hooper richtig gelungen, sodass ich mich sehr auf eine Fortsetzung seiner besonderen Freundschaft zur störrischen Teenagerin Trey und den Verschrobenheiten Ardnakeltys gefreut habe. Irisches Landleben wird hier einfach großartig auf die Spitze getrieben und hat mich auch in diesem Folgeband wieder königlich unterhalten.

Zum Inhalt: ein heißer Sommer in Irland, der auch die Gemüter zunehmend erhitzt, da ein Großteil der Einwohner von Ardnakelty von der Landwirtschaft lebt. Als Treys Vater Johnny unerwartet aus England zurückkommt, vorgeblich weil er seine Familie vermisst hat, merkt nicht nur Trey schnell, dass mehr hinter seiner Rückkehr stecken muss. Und bald schon beginnt Johnny eine unglaubliche Geschichte von schnellem Reichtum zu erzählen.

Was ich an diesen dörflichen Einöden als Setting so liebe ist, dass es immer eine Vergangenheit und Geschichte gibt und damit einhergehend auch Geheimnisse, die gelüftet werden wollen. Ich hatte tatsächlich die Geschehnisse aus Band 1 nicht mehr ganz so parat, bin aber schnell wieder reingekommen. Ich finde sogar, dass man bei dieser Reihe Band 1 nicht gelesen haben muss, um Freude an der Geschichte zu haben. Die wirft hier nämlich wiederholt die Frage auf, wer hier eigentlich wen betrügt und hintergeht und das ist wahnsinnig lesenswert.

Ich liebe es, wie hier wahnsinnig viel suggeriert wird, denn eine Eigenheit von Ardnakelty ist, dass man nicht einfach Klartext miteinander spricht, denn dann würde der Gegenüber ja wissen, dass man selbst etwas weiß und vielleicht zu verbergen hat. Und die zuverlässigste Kommunikationsform ist sowieso der Dorfklatsch. So bleiben die vollen Intentionen der einzelnen Figuren bis zum Ende hin eher nebulös. Ihre irrwitzigen Gespräche zu verfolgen macht aber einfach Spaß.

Ich mochte die Mischung aus Folklore, Gerüchten und Geheimnissen sehr gerne und die nuancierten Untertöne der Geschichte tragen sehr zur packenden Atmosphäre bei. Vom Tempo her ist die Story eher gemächlich, sodass man die Stimmung gut auf sich wirken lassen kann.
Hat mir wieder richtig gut gefallen, ich kann die Reihe und Tana French im allgemeinen nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Unendlich witzig

Relight My Fire
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Ich hab mich so auf diesen vierten Band gefreut und dir Antworten, die ich mir davon versprochen hatte. Thematisch trifft der Autor für mich hier voll ins Schwarze, ich weiß echt nicht wie er das noch ...

Ich hab mich so auf diesen vierten Band gefreut und dir Antworten, die ich mir davon versprochen hatte. Thematisch trifft der Autor für mich hier voll ins Schwarze, ich weiß echt nicht wie er das noch steigern will. Antworten gab es eher keine, dafür neue Fragen und die Hoffnung, dass diese wundervolle Reihe noch weitere Bände erhält. Ich habe mich wieder köstlich amüsiert und bestens unterhalten gefühlt.

Zum Inhalt: Stella hat sich an der Uni eingeschrieben und versucht ein normaleres Leben zu führen, als plötzlich ein Mann vom Himmel fällt. Und vorher scheint er kurzzeitig geflogen zu sein. Definitiv ein Fall für die Stranger Times!

Für mich ist dieses Buch der wahrscheinlich witzigste Band bisher, er sprüht geradezu vor Wortwitz, Situationskomik und humorvollen Anspielungen. Selten so viel gelacht wie bei diesem Buch. Dir Handlung ist wieder ausgesprochen skurril unf watet mit ein paar grandiosen Überraschungen auf, einfach herrlich.

Zur Stranger Times zurückkehren, ist wie seine schrullige Verwandtschaft wiedersehen, die zwar alles chaotische Idioten sind, die man aber einfach lieben muss. Vor allem Banecroft bringt sich mal wieder ordentlich in die Bredouille. Und neben dem Wiedersehen mit mit bekannten, geliebten Charakteren, bekommt das Team auch tolle neue Unterstützung.

Mir hat dieses Buch wirklich außerordentlich gut gefallen, die Handlung legte ein ordentliches Tempo vor und war durchweg interessant. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass man die Figuren langsam so gut kennt, aber ich fand den Verlauf fast etwas vorhersehbar, habe es aber trotzdem geliebt mitzurätseln, was hier vor sich geht.

Großes Unterhaltungskino, ich habe wieder viel gelacht und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Mörderische Familiengeheimnisse

Letzte Lügen
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Ich liebe die Bücher von Karin Slaughter und lese ausnahmslos alle. Dieses hier ist Band einer Reihe, kann aber getrost unabhängig gelesen werden, da der Fall in sich geschlossen ist und man keinen Background ...

Ich liebe die Bücher von Karin Slaughter und lese ausnahmslos alle. Dieses hier ist Band einer Reihe, kann aber getrost unabhängig gelesen werden, da der Fall in sich geschlossen ist und man keinen Background aus den anderen Bänden braucht, alles was an Kontext notwendig ist, wird geliefert. Und meine Güte, ist das ein atemloser Who-Dunnit mit Locked-In Elementen. Hat mir richtig gut gefallen.

Zum Inhalt: Will Trent und Sara verbringen ihre Flitterwochen in der McAlpine Familien-Lodge. Für Will ist es eine Aufarbeitung mit seiner Kindheit, für Sara die Möglichkeit ihn noch besser kennenzulernen. Doch bereits in ihrer ersten Nacht geschieht ein Mord. Will und Sara ermitteln, denn scheinbar hat jeder vor Ort etwas zu verbergen.

Ich fand das Setting großartig gewählt- diese Mischung aus romantisch verklärter Kindheits-Nostalgie und der Düsternis eines Ortes, der zu viele Geheimnisse bewahrt hat. Die Familie McAlpine ist ein suspekter Haufen, bereits zu Anfang sind sie mir äußerst unsympathisch und es wird schnell klar, dass sie alle auf ihre Weise Dreck am Stecken haben.

Mercys Geschichte und generell die Geschichte dieses Ortes ist wahnsinnig trostlos und getrieben von einer seltsamen Machtdynamik innerhalb der Familie und des Ortes. Slaughter schreibt sehr eindrücklich und ergreifend, sodass ich total mit Mercy und ihrem Schicksal mitgefühlt habe. Für Slaughters Verhältnisse ist das Buch überraschend unbrutal. Es hat eher Krimi als Thriller-Charakter, lebt viel vom Setting und den Dialogen und das Team um Will Trent verfolgt die ausgelegten Brotkrumen zur Lösung des Falls.

Es gab einige überraschende Wendungen und ich habe die Geschichte von Beginn an mit Spannung verfolgt. Für mich wieder ein echter Pageturner, den ich nicht weglegen wollte, weil mich seine Sogwirkung gepackt hat.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Einfach nur wow

Mitternachtsschwimmer
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Es gibt so Bücher, die berühren einen auf eine besondere, tiefere Art, die lange nachklingt. „Mitternachtsschwimmer“ ist für mich so ein Buch. Ein bisschen melancholisch, aufgeladen mit Schuldgefühlen ...

Es gibt so Bücher, die berühren einen auf eine besondere, tiefere Art, die lange nachklingt. „Mitternachtsschwimmer“ ist für mich so ein Buch. Ein bisschen melancholisch, aufgeladen mit Schuldgefühlen und all dem ungesagten, das wir nicht mal uns selbst eingesehen wollen. Und trotzdem lebensbejahend, ein neuer Anfang, geboren aus der Last dessen, was man hinter sich lassen muss.

Zum Inhalt: Grace lebt zurückgezogen in Ballybrady, genießt die Abgeschiedenheit des Ortes und die raue See. Als sich der Belfaster Evan in ihrem Cottage einmietet geht sie auch bei ihm auf Abstand, bis das stürmische Wasser die beiden unwillkürlich aufeinandertreffen lässt. Als der Lockdown Evan zwingt seinen Aufenthalt zu verlängern und er auch seinen Sohn zu sich nimmt, beginnen sich die beiden anzunähern und erste Gemeinsamkeiten festzustellen.

Die Geschichte ist rau und ungestüm, genau wie die Landschaft in der sie spielt. Ich liebe die Dorfgemeinschaft von Ballybrady, die keine Gefangenen macht, aber zusammen steht, wenn es darauf ankommt. Ich hatte das Gefühl das salzige Meerwasser und das irischen Whisky selbst schmecken zu können- die Beschreibung der Figuren, des Ortes und Landschaft schaffen ein Gefühl von Zugehörigkeit in der Fremde.

Evan ist einer diese Charaktere, die anfangs schwer greifbar sind, heimgesucht von seinen ganz eigenen Dämonen steht er an einer Schwelle, über deren Überschreitung er sich noch nicht ganz klar ist. Seine Entwicklung im Buch, wie er sein Leben und die Beziehung zu seiner Familie reflektiert ist wertvoll, geht unter die Haut und macht indirekt betroffen. Und Grace ist einfach eine Naturgewalt, ich liebe die nüchterne, unerschütterliche Art mit der sie ihr Leben bestreitet. Und obwohl sie als schräge Einsiedlerin einen gewissen Ruf hat, so ist sie doch eine feste Instanz in Ballybrady.

Es ist ein Roman der sich mit Verlust, Isolation, Schuld und Einsamkeit auseinandersetzt. Aber auch damit Hilfe anzunehmen und sich wieder auf die Beine zu kämpfen. Ein feinfühliger Roman über die schweren Zeiten im Leben und die Erkenntnis, dass aus diesen auch etwas Gutes erwachsen kann.

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