Nicolas Guerlain in Action
Mit einer köstlichen Inszenierung hat sich Personenschützer Nicolas Guerlain wieder in das Zentrum der Macht gebeamt. Statt den langweiligen Landwirtschaftsminister zu beschützen, ist er wieder an der ...
Mit einer köstlichen Inszenierung hat sich Personenschützer Nicolas Guerlain wieder in das Zentrum der Macht gebeamt. Statt den langweiligen Landwirtschaftsminister zu beschützen, ist er wieder an der Seite von Francois Faure.
Die Geschichte hat zwei dicke Handlungsstränge: Der eine sind die Vorbereitungen zum Gedenken an den 06. Juni 1944, dem D-Day oder J-Jour, wie der „längste Tag“, die Landung der Alliierten in der Normandie genannt werden. Im Zuge dieser Festveranstaltung geschehen einige obskure Dinge wie blutrote Grabsteine und blutrotes Atlantikwasser.
Der zweite Handlungsstrang führt uns direkt in die französische Innenpolitik, die aktueller nicht sein kann, denn auch Julie, die vor vier Jahre spurlos verschwundene Freundin von Nicolas, taucht wie ein Phoenix aus der Asche wieder auf. Allerdings an der Seite eines Mannes, der nicht Gutes im Sinn hat. Doch bevor ein klärendes Gespräch Licht in das Dunkel bringen kann, verschwindet Juli abermals.
Meine Meinung:
Mit diesem dritten Band ist Benjamin Cors ein rasanter Krimi gelungen, der sehr nahe an der Wirklichkeit balanciert. Die Demokratie destabilisierende Kräfte scheinen auch im wirklichen Frankreich am Werk zu sein. Vandalismus, Terroranschläge, Mord an Polizisten – all dies schreit förmlich nach einer starken Hand.
Sehr elegant sind die Vergangenheit und die Geschichte rund um den D-Day eingeflochten. Mir sind sofort die Bilder des Hollywood-Filmes wieder in Erinnerung gekommen.
Wir begegnen einigen Personen aus den vorangegangenen Bänden, wie Philippe und Claire, ehemalige Praktikantin, die nun als Polizeianwärterin, messerscharf die richtigen Schlüsse zieht und damit ihrem Chef, dem „dicken Bruno“ gehörig auf die Nerven fällt. Vielleicht kann sie im nächsten Band nun endlich aus der Provinz in die Hauptstadt übersiedeln.?
Nicolas Vater spielt diesmal eine größere Rolle, auch wenn sie keine sympathische ist. Was wird da vertuscht? Was hat Julie getan, dass sie sich in den Netzen des Inlandsgehemins verfangen hat? Fragen über Fragen, die erst im nächsten Band (hoffentlich) beantwortet werden.
Das Buch ist temporeich wie immer. Ich habe es wie üblich in einer Nacht ausgelesen.
Fazit:
Es ist möglich, den dritten Teil der Serie ohne die Vorgänger zu lesen, da die wichtigsten Ereignisse rekapituliert werden. Gerne gebe ich 5 Sterne und freue ich auf die Fortsetzung.