Für mich leider nicht ganz rund
Unsere Liebe war unerhört𝟭𝟵𝟰𝟲: 𝗠𝗮𝗿𝗴𝗮, Tochter einer alteingesessenen katholischen Familie, und 𝗛𝗲𝗻𝗿𝘆𝗸, ein jüdischen Wanderkaufmann, verlieben sich ineinander. Während ihm die Liebe zu ihr zumindest in Teilen neue Kraft schenkt, ...
𝟭𝟵𝟰𝟲: 𝗠𝗮𝗿𝗴𝗮, Tochter einer alteingesessenen katholischen Familie, und 𝗛𝗲𝗻𝗿𝘆𝗸, ein jüdischen Wanderkaufmann, verlieben sich ineinander. Während ihm die Liebe zu ihr zumindest in Teilen neue Kraft schenkt, um trotz des Erlebten und dessen Folgen weiterzumachen, ist man sich im Dorf einig, dass so etwas nicht sein darf.
𝟭𝟵𝟵𝟬: 𝗝𝗼𝗻𝗮𝘁𝗵𝗮𝗻, der Sohn der beiden, ist erwachsen und obwohl viele Jahre vergangen sind und er sich mit seiner Heimat tief verbunden fühlt, lebt auch er mit der Abneigung, die bereits seinen Vater getroffen hat…
Der Einstieg in die Geschichte hat mich sehr ergriffen. Bei Jonathan wird eingebrochen, die Täter sind bewaffnet und es ist eher Glück, dass der Abend nicht anders verläuft. Auf dem Polizeirevier erwartet ihn höchstens noch mehr Ohnmacht: „Es ist ja nichts passiert“.
Auch ohne viele Erklärungen wird sicher deutlich, dass das Buch thematisch kein leichtes Sommerbuch ist. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass es keine Momente gibt, die nicht trotz der Tragik Hoffnung spenden. Im Schnitt war ich aber eher bestürzt, wütend oder traurig und weniger frohen Mutes.
Wichtig ist aus meiner Sicht der Hinweis, dass den Zeitsträngen nicht gleichermaßen viel Platz eingeräumt wird. Die Gegenwart spielt eine deutlich kleinere Rolle und wird höchstens angekratzt, was ich nach dem Start so nicht erwartet hatte. Zusätzlich haben sich mir angedeutete Teile leider nicht erschlossen, das liegt offensichtlich daran, dass an Wissen angeknüpft wird, das ich nicht habe. Dadurch fällt dieser Strang für mich allerdings flach.
Da der Roman auf wahren Begebenheiten beruht bzw. Echtes mit Fiktion vermischt, lässt sich für mich inhaltlich etwas weniger sagen. Vielleicht aber so viel: Einige Passagen kamen mir sehr authentisch und emotional vor, andere dafür eher weniger.
➡️ Ein Roman, der wichtig Themen aufgreift, und gleichzeitig eine Erinnerung daran ist, dass gewisse Gedanken & Einstellungen leider weiter überdauern.