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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider enttäuschend

Die Bücherfreundinnen
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Der tolle Titel suggeriert uns Lesebegeisterten eine Geschichte rund um Bücher. Diese sind aber leider nur begrenzt in diesem Roman zu finden. Es geht zwar um einen Buchclub, den die Freundinnen vor Jahren ...

Der tolle Titel suggeriert uns Lesebegeisterten eine Geschichte rund um Bücher. Diese sind aber leider nur begrenzt in diesem Roman zu finden. Es geht zwar um einen Buchclub, den die Freundinnen vor Jahren gemeinsam gegründet haben, aber im Vordergrund steht bei jedem Treffen eher das Liebesleben von Alice. Bücher spielen leider nur eine sehr begrenzte Rolle.
Der Leser ist sofort mitten im Geschehen, was nicht unbedingt negativ ist, aber anfangs ein bisschen für Verwirrung sorgt. Besonders da sich einige Namen etwas ähneln, wie z. Bsp. Craig und Greg, als auch Abigal genannt Abs und Alice. Von der verstorbenen Freundin Lydia erfährt man leider sehr wenig. Nur auf wenigen Seiten wird zurückgeblendet, wie Alice Lydia kennenlernt und später als sie von der Diagnose erfährt und sich wünscht, dass ihr Mann Jo in die Leserunde aufgenommen wird.
Unsere Hauptprotagonistin Alice ist neben ihrer Kollegin Sophie, die zum Buchclub dazugestoßen ist, als Einzige unverheiratet. Deshalb lassen die Freundinnen mitsamt den Ehemänner bei den Clubtreffen nichts unversucht für sie den geeigneten Partner für sie zu finden....

Es gibt keinerlei Charakterbeschreibung (außer die des Verlages auf der Coverinnenseite), noch wie die Freundinnen mit dem Tod von Lydia umgehen und ihre Trauer verarbeiten. Leider bleiben auch die restlichen Charaktere farblos und ich konnte oft nicht mal den Ehemann zur Freundin zuordnen, da diese erstens sehr wenig vorkamen und total blass blieben. Nur Miriam lernt der Leser ein bisschen besser kennen und die Sympathischte in der Runde ist Sophie, Alice Arbeitskollegin. Der gemeinsame Chef David ist zwar ein Sympathieträger, blieb aber trotzdem nichtssagend, genauso wie Jo.
Gefallen hat mir hingegen das auf der Verlagsseite angekündigte Thema Freundschaft. Alle von ihnen haben ihre macken und sie sind total unterschiedliche Charaktere und doch sind sie über all die Jahre Freundinnen geblieben. Vorallem Sophie und Alice sind zwei sehr chaotische, aber liebevolle Frauen, die einfach nur ihr Glück suchen...
Die Liebesgeschichte(n) bzw. der Ausgang des Buches ist spätestens ab der Hälfte klar und bat keinerlei Überraschung mehr. Wer gerne reine Liebesromane liest, kann es mit diesem kurzweiligen Roman versuchen....für mich war es definitiv nicht das Gelbe vom Ei.

Schreibstil:
Herausreißen kann die Geschichte nur der flüssige und gut lesbare Schreibstil, der auch mit etwas Humor punktet und mich das Buch nicht zur Seite legen, sondern der eher anspruchslosen Geschichte weiter folgen ließ. Die Kapitel sind eher kurz gehalten. Unsere Hauptprotagonistin Alice erzählt aus ihrer Perspektive.

Cover:
Das deutsche Cover ist zwar durch die knallgelbe Farbe auffällig, aber naja....wie der Inhalt...nicht Fisch und nicht Fleisch. Was der Apfel darauf aussagen soll, weiß ich wirklich nicht. Ein englisches Originalcover habe ich NICHT gefunden.
Ich habe das Netz durchstöbert, aber ich konnte keines finden, nicht einmal auf der Blogseite der Autorin. Überhaupt fand ich zu diesem Roman keinerlei englische Informationen.

Fazit:
Der Geschichte fehlt es an Tiefe und Spannung, als auch an überraschenden Wendungen und neuen Ideen. Sie ist sehr vorhersehbar und eine ziemlich leichte Lektüre, die man lesen kann, aber nicht wirklich muss - leider eine Enttäuschung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich konnte darin leide rnicht versinken

Die Sandwitwe
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Der Thriller von Derek Meister ist der zweite Teil seiner Reihe rund um Knut Jansen und Helen Henning. Obwohl es sich um abgeschlossene Fälle handelt, hatte ich oftmals das Gefühl, dass mir einige Informationen ...

Der Thriller von Derek Meister ist der zweite Teil seiner Reihe rund um Knut Jansen und Helen Henning. Obwohl es sich um abgeschlossene Fälle handelt, hatte ich oftmals das Gefühl, dass mir einige Informationen fehlen. Deshalb rate ich allen mit Band 1 "Der Jungfrauenmacher" zu starten...

Der Thriller beginnt mit der Entführung der Architektin Anneke Goldmann. Bald darauf wird die Leiche von Robert Jäger gefunden. Er wurde mit Sand "abgefüllt" und ist daran erstickt. Doch er ist nicht der Letzte, dem dieses Schicksal widerfährt, denn eine weitere bereits entführte Person befindet sich ebenfalls in der Gewalt des Mörders. Dieser hinterlässt als "Warnung" kleine Sandtürmchen bevor er zuschlägt. Knut Jansen ist ratlos, bis sich der Täter bei ihm meldet. Danach wird die Zeit allerdings knapp. Knut und Helen rätseln, wen der Serientäter als Nächster im Visier hat und welchen Hintergrund die Morde haben.....denn diese führen zurück in die Vergangenheit....

Die Morde, die der Autor hier beschreibt, sind grausam und ungewöhnlich. Jedes Opfer wurde zuerst mit einer Spritze handlungsunfähig gemacht, danach wurde ihm/ihr das Kiefer gespreizt und Sand in den Mund gefüllt bis es erstickte. Sand spielt in diesem Thriller eine große Rolle und ist auch im Titel versteckt. Die Erzählung der Wanderdünen, die halbe Dörfer unter sich begraben, waren für mich als Österreicherin unvorstellbar. Der Autor hat uns "Unwissenden" in der Leserunde dazu einiges erklärt....vielen Dank!
Die Handlung an sich ist interessant und spannend erzählt, jedoch hatte sie meinen Empfinden nach auch einige Längen. Ich hatte bald eine Vermutung in welchem Umkreis ich den Täter suchen muss, doch mit dem Ende hat mich der Autor wirklich überrascht! Eine richtig spektakuläre Wendung auf den letzten Seiten, die einen ungläubig den Kopf schütteln lässt.

Die meisten meiner Mitlesenden in der Leserunde waren begeistert vom Thriller, mich konnte er leider nicht wirklich überzeugen.

Charaktere:
Die Ermittler waren mir leider nicht wirklich sympathisch. Knut ist eigentlich mit Birthe liiert, hat aber ein Auge auf Helen geworfen. Dies dürfte laut Lesermeinungen schon im 1. Band der Fall gewesen sein und wirkte für mich alleine in diesem Thriller mit der Zeit ermüdend. Auch die Beziehung zu seinem Vater ist problematisch. Thor war sein Vorgänger im Revier und hat sich dafür eingesetzt, dass sein Sohn der neue Leiter der Dienststelle wird. Das schmeckt Knut nicht so richtig und er muss sich erst als Ermittler bewiesen. Oft agiert er kindisch und unsicher.
Helen hingegen ist paranoid und leidet unter Verfolgungswahn. Ihr Exmann verübte einst einen Anschlag auf sie und scheint Helen noch immer zu verfolgen.....ob das stimmt lässt der Autor noch offen und wird wohl in weiteren Büchern der Reihe weiter aufgeklärt werden. So hatte der Erzählstrang rund um Helen und die Motorradfahrer, die sie anscheinend verfolgen, mit der eigenen Thrillerhandlung überhaupt nichts zu tun und verlief im Sand. Auch ihre immer wiederkehrenden Flashbacks, die plötzlich mitten unter die gegenwärtige Handlung eingefügt wurden, irritierten mich. Für mich war dieser Erzählstrang über Helens Vergangenheit in diesem Buch völlig unwesentlich und hätte auch ohne weiteres weggelassen werden können.... Er trug absolut nichts zur Handlung und Geschichte zu dieser Mordserie bei.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist gut zu lesen, jedoch ziemlich prologlastig und manchmal etwas zu "ausdrucksstark". Die Kapitel sind eher kurz gehalten.

Fazit:
Mich konnte "Die Sandwitwe" leider nicht überzeugen. Unsympathische Ermittler und ein völlig überflüssiger Handlungsstrang und ein paar Längen ließen meinen Lesefluss des öfteren stoppen. Viele fanden den Thriller in der Leserunde sehr spannend und gut, für mich war er leider nur durchschnittlich. Ich denke nicht, dass ich die Reihe fortsetzen werde....

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rosmarintage

Rosmarintage
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Der Beginn erinnerte mich ein bisschen an den "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg...", denn unser Protagonist Max Engel hat Ähnliches vor. Er türmt aus dem Pflegeheim, in welches er nach dem Tod ...

Der Beginn erinnerte mich ein bisschen an den "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg...", denn unser Protagonist Max Engel hat Ähnliches vor. Er türmt aus dem Pflegeheim, in welches er nach dem Tod seiner Frau Inge eingezogen ist. In der Parkgarage versteckt er sich im Auto von Pflegerin Tamara. Seinen Fluchtplan hat Max perfekt ausgeklügelt und so hat Tamara nicht wirkliche eine Alternative, als ihm seinen Wunsch zu erfüllen und mit Max nach Südfrankreich zu fahren. Dort lebt nämlich seine erste große Liebe, Rosalie, die er vor kurzem, durch Zufall, im Internet wiedergefunden hat. Und er hat noch eine alte Schuld offen, die er unbedingt noch begleichen möchte....

Tamara, die zum dritten Mal ihren Urlaub angemeldet hatte, ist wütend, da ihr dieser kurzfristig wieder verwehrt wird. Das passt Max gut in den Plan, denn so ist sie schneller überredet, als er dachte. Außerdem ist sie Witwe und Sohn Finn befindet sich im Moment zwecks Schüleraustausch in den USA. So kann Tamara auch die Zeit erübrigen, diese überraschende Reise mit Max zu unternehmen. Dieser hat alles bis ins kleinste Detail perfekt geplant. Sogar den Fahruntersatz stellt er zur Verfügung: einen platinblauen Citroen DS, Jahrgang 1970. Und so so befinden sich die Beiden mit der "Göttin", wie Max den Oldtimer liebevoll nennt, auf einen Roadtrip Richtung Süden. Auf ihrer Fahrt bleiben die Beiden aber nicht lange alleine und es gesellt sich bald ein niederländischer junger Mann dazu, Jakob, ein Globetrotter, der sich mit Gelegenheitsjobs seine Reisen finanziert. Kurzfristig sitzt auch Luis, ein achtjähriger Junge aus Ecuador, der sich illegal in Deutschland aufhält, im Auto. Hier nimmt sich die Autorin der Flüchtlingsproblematik an.
Generell werden im Roman viele aktuelle Themen angesprochen. Neben der Flüchtlingsproblematik geht es auch um die Liebe trotz großem Altersunterschied, um Pflegeeinrichtungen und die dortige Behandlung von älteren Menschen, um Tod und Verlust, den Krieg und falschen Verpflichtungen. Manche Themen wurden mir dabei zu kurz angerissen bzw. hätte sich Silke Schütze auf einige wenige davon beschränken können.

Zu Beginn des Romans hatte ich auch einige Schwierigkeiten den Stoff glaubwürdig zu finden. Doch mit der Fahrt und den Kilometern, freundete ich mich dann immer mehr mit der Geschichte an.
Vorallem die Rückblenden in Max Vergangenheit und wie er seine große Liebe gefunden und wieder verloren hat, fand ich ungemein interessant. Genauso wie die Freundschaft zwischen Max und Tamara, die sich langsam, aber umso intensiver entwickelt. Hier findet man einige sehr bewegende Momente und tiefgründige Zitate. Die von mir erhoffte wunderbare Geschichte, fand ich schlussendlich ab dem Zeitpunkt der Ankunft in Südfrankreich.

Charaktere:
Tamara ist eine herzensgute Frau, die seit dem Tod ihres Mannes versucht sich über Wasser zu halten. Obwohl Pflegerin nicht ihr Traumberuf ist, ist sie in der Seniorenresidenz am Park eine der wenigen Pflegerinnen mit Herz. Trotzdem eckt sie mit ihrer direkten Art oft an.
Max hat mit seinen 76 Jahren schon viel erlebt und möchte sich seinen Herzenswunsch erfüllen. Sein bisheriges Leben bestand aus vielen Schicksalschlägen.
Auch die Nebenfiguren des Romans sind sehr gut getroffen und anschaulich beschrieben.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und lässt sich flüssig lesen. Die Kapitel in der Vergangenheit heben sich vom Rest der Geschichte durch kursive Schriftsetzung ab. Bei jedem Kapitelbeginn befindet sich unten eine Zeichnung eines Rosmarinbusches.
Die bildhaften Beschreibungen der Landschaft, auf dem Weg von Berlin nach Südfrankreich, waren eine der Highlights dieses Romans. Auch viele Lebensweisheiten und aufgegriffene Themen, die die Autorin in ihren Roman einbezogen hat, fand ich wunderschön erzählt, so wie ich es bereits von ihren anderen Büchern gewöhnt bin. Doch der Beginn war mir leider zu zäh und für mich nicht glaubwürdig genug.

Fazit:
Hier hat die Autorin leider etwas zu viel gewollt! Zu viele angeschnittene Themen und ein eher zäher Beginn stehen der zweiten Hälfte gegenüber, die mir vorallem durch die Rückblenden in die Vergangenheit von Max sehr gut gefallen hat. Auch die wunderbare Landschaftsbeschreibungen und die Entwicklung der Charaktere sind gelungen.

Veröffentlicht am 29.07.2024

Leider eine Enttäuschung

Mittwochs am Meer
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Diesen Sommerroman von Alexander Oetker habe ich vor einiger Zeit bei uns im Bücherschrank gefunden. Für den Sommer passte dieses Buch von Titel und Cover her perfekt. Der Inhalt ist jedoch etwas anders, ...

Diesen Sommerroman von Alexander Oetker habe ich vor einiger Zeit bei uns im Bücherschrank gefunden. Für den Sommer passte dieses Buch von Titel und Cover her perfekt. Der Inhalt ist jedoch etwas anders, als erwartet.

Maurice ist Insolvenzverwalter und fährt für seinen neuen Auftrag jeden Mittwoch von Paris in die Bretagne. Im kleinen Ort Cancale ist ein Unternehmen Pleite gegangen, welches für die Einwohner eine maßgebliche Einnahmensquelle bedeutet hat. Die Einheimischen sind gegenüber dem stillen Pariser misstrauisch. Kann er ihre Jobs noch retten oder ist unwiederbringlich alles verloren?

Maurice checkt jedes Mal im selben Hotel ein. Doch eines Tages ist statt der alten Dame, die gewöhnlich an der Rezeption steht, eine unbekannte Frau, die Maurice sofort fasziniert. Diesmal hat es einen Buchungsfehler gegeben und das Zimmer, welches Maurice immer gebucht hat, ist nicht frei. Daher verweist sie Maurice an ein anderes Hotel und erhält am nächsten Morgen von ihr einen Gedichtband und einen Liebesbrief. Die Anziehung scheint gegenseitig gewesen zu sein und Maurice und Dominque beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Dabei vergisst Maurice auf seine eigentliche Aufgabe und gerät bald in Schwierigkeiten...

In "Mittwochs am Meer" steht eindeutig die Liebesgeschichte im Vordergrund. Maurice hat in seiner Kindheit kaum Zuwendung und Liebe von einen Eltern erfahren. Sein Vater, ebenfalls Insolvenzverwalter, legte nur Wert auf seine Leistungen. Gefühle wurden nicht zugelassen. Durch die offenherzige Domique erfährt er plötzlich was Liebe und Leidenschaft ist und verliert sich in diesem neuen Gefühl.

Maurice plötzliche Veränderung, die neben seiner neu gefundene Liebe alles andere als unwichtig erscheinen lässt, konnte ich nicht nachvollziehen. Der kalkulierende Zahlenmensch, der für die Zukunft vieler Arbeiter der Rettungsanker sein soll, nimmt seinen Job nicht mehr wahr und verliert sich völlig in dieser Affäre. Dabei greift der Autor auch ziemlich in die Kitschkiste. Die Protagonisten blieben mir fremd. Ich konnte diese einmalige Liebe einfach nicht fühlen.
Dazu gibt es einige sehr stereotype Charaktereigenschaften und Klischees. Einzig die bildhaften Landschaftsbeschreibungen laden zum Träumen ein und man wünscht sich an die Küste der rauen Bretagne. Bei den gerade mal 176 Seiten gibt es leider auch kleine Längen. Diese Geschichte war so gar nicht meins und das Buch wandert zurück in den Bücherschrank.

Fazit:
Eine sehr klischeehafte und auch kitschige Liebesgeschichte mit Protagonisten, die mir fremd blieben. Trotz der nicht einmal 200 Seiten konnte mich "Mittwochs am Meer" nicht abholen. Sehr schade!

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Leider keine Leseempfehlung für wahre Thrillerfans

Zimmer 55
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Ich liebe Schweden-Krimis und der Klappentext von "Zimmer 55" hörte sich wirklich super spannend an. Leider kann die Umsetzung nicht mithalten, obwohl die ersten Kapitel des Thrillers wirklich gut begonnen ...

Ich liebe Schweden-Krimis und der Klappentext von "Zimmer 55" hörte sich wirklich super spannend an. Leider kann die Umsetzung nicht mithalten, obwohl die ersten Kapitel des Thrillers wirklich gut begonnen haben.

Anna Varga, frisch promovierte Psychologin, lässt Stockholm hinter sich, um in Dalarna an der Klinik für Forensische Psychiatrie zu arbeiten. Eine Stelle in der renommierten Klinik Särna war schon immer ihr großer Wunsch und nach dem Ende ihrer Beziehung, freut sie sich auf einen Neuanfang. Außerdem arbeitet dort auch Lina, Annas beste Freundin, die schon länger dazu drängt nach Särna zu kommen.

Kaum in der Klinik angekommen, fällt Anna eine mysteriöse Botschaft auf ihrem Spiegel auf. „Nimm dich vor den Anderen und Zimmer 55 in Acht.“ Sie erfährt außerdem, dass ihre Vorgängerin, deren Job sie bekommt, spurlos verschwunden ist. Das Klinikpersonal hält sich bedeckt, was das Verschwinden der ehemaligen Psychologin angeht. Weiters soll ein ganz besonderer Neuzugang für Anna eine berufliche Herausforderung werden.
Auch in ihrer neuen Wohnung, die mir beim Lesen äußerstes Unbehagen bereitet hat, erhält sie anonyme Briefe. Somit scheint der Neubeginn in Dalarna nicht so einfach zu werden....

Die Kapitel sind äußerst kurz und sind oft nur eine halbe Seite lang. So kommt man zwar zügig durch das Buch, aber der eher emotionslose Schreibstil hat meine Lesefreude dann doch etwas eingeschränkt. Außerdem fühlt man sich oftmals mitten aus der Szene gerissen, während es an anderer Stelle wieder weitergeht. Dadurch bekommt man schwer Zugang zu den Charakteren.
Die Atmosphäre ist düster und passt perfekt zum Setting. Die Figuren sind durchwegs unsympathisch, was mich aber nicht allzu sehr störte. Das Gegenteil waren jedoch so einige Schreib- und Übersetzungsfehler (ich sage nur "Balkonkrieg" statt "Balkankrieg" - wo ist hier bitte das Lektorat?), sowie leider auch genug Logikfehler.

Die Polizei und die Presse spielen neben der Klinikhandlung eine Rolle, jedoch empfand ich diese eher mehr als Lückenfüller. Wirklich logische Zusammenhänge konnte ich nicht wirklich erkennen.
Genervt haben mich einige spicy Szenen, die ich in einem Thriller nicht brauche. Außerdem wurden sowohl die Krankenschwestern, als auch die Ärztinnen so klischeehaft beschrieben, dass der notgeile Arzt leichtes Spiel mit ihnen hatte. Und das kommt noch dazu von einer Autorin! Nein, danke!

Das Ende kommt zu abrupt und hier hätte ich gerne etwas mehr dazu erfahren, denn die Hintergrundgeschichte zur Auflösung war interessant. Warum man allerdings Jahrezehnte dazu brauchte, bis Anna endlich die Lösung fand, erschloss sich mir auch nicht wirklich.

Fazit:
Man hätte aus diesem Setting und der Geschichte wirklich viel rausholen können, was der Autorin leider nicht gelungen ist. Von mir gibt es vorallem für eingefleischte Thrillerfans keine Leseempfehlung!

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