Eine berührende Reise in die Vergangenheit - Auf Spurensuche in Pommern
„Die Frühstücksfrauen – Ein Geheimnis in Pommern“
ist ein einfühlsamer und facettenreicher Roman, der die Leser auf eine Reise in die Vergangenheit und durch die malerischen Landschaften Pommerns mitnimmt.
Im ...
„Die Frühstücksfrauen – Ein Geheimnis in Pommern“
ist ein einfühlsamer und facettenreicher Roman, der die Leser auf eine Reise in die Vergangenheit und durch die malerischen Landschaften Pommerns mitnimmt.
Im Mittelpunkt steht Marlene, eine frisch getrennte alleinerziehende Mutter, die zwischen den Herausforderungen des Alltags und den Sorgen um ihre zunehmend senile Mutter Editha steht.
Edithas Erinnerungen an ihre dramatische Flucht aus Hinterpommern im Jahr 1945 gewinnen immer mehr an Raum und Marlene wird herausgefordert, sich mit diesen Spuren der Familiengeschichte auseinanderzusetzen.
Gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin beschließt sie, nach Pommern zu reisen, um die Geheimnisse der Vergangenheit aufzudecken. Diese Reise verändert nicht nur ihre Sicht auf ihre Mutter, sondern auch auf ihre eigene Kindheit.
Der Roman nimmt den Leser mit auf eine eindrucksvolle Reise durch Polen.
Die Landschaftsbeschreibungen sind so lebendig, dass man sich das Cabrio der beiden Freundinnen vorstellt, wie es durch malerische Landschaften und Orte fährt. Besonders hervorzuheben ist die detailreiche Schilderung der polnischen Kultur, insbesondere des Essens, das so ansprechend beschrieben wird, dass man sich wünscht, mit den Figuren gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und zu genießen.
Die Handlung des Romans ist durchgehend spannend und zieht den Leser emotional in die Geschichte hinein. Die Zimmer und ihre Ausstattung werden so anschaulich beschrieben, dass man sich mühelos in die Szenen hineinversetzen kann. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Gefühlswelt der Figuren eingefangen wird. Die Beziehungen, insbesondere die zwischen Mutter und Tochter, werden einfühlsam und authentisch dargestellt, was den Leser tief berührt.
Der Roman greift das schwierige und sicher immer wieder verdrängte Thema der Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reichs auf. Die Autorin hat es geschafft, diese Thematik in einen fiktiven, aber sehr real wirkenden Roman zu verwandeln, der die Traumata von Generationen zu Generationen spürbar macht. Trotz der Schwere des Themas gelingt es ihr, eine Geschichte zu erzählen, die nicht erdrückt, sondern auch Raum für Leichtigkeit lässt.
Insgesamt ein gelungener Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Er zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig es ist, Geheimnisse und Schweigen zu überwinden und sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, um die eigene Identität und die Beziehungen zu den Menschen, die einem am nächsten stehen, besser zu verstehen.