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Veröffentlicht am 29.08.2024

Tatort Bardolino

Salute - Der letzte Espresso
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Der ehemalige Münchener Hauptkommissar Paul Zeitler hat in Bardolino am Gardasee ein Café übernommen und es Monaco genannt. Und genau dort wird ein Journalist ermordet aufgefunden. Der italienische Commissario ...

Der ehemalige Münchener Hauptkommissar Paul Zeitler hat in Bardolino am Gardasee ein Café übernommen und es Monaco genannt. Und genau dort wird ein Journalist ermordet aufgefunden. Der italienische Commissario Lanza, der den Fall bearbeitet ist nicht glücklich, dass Paul in diesen Fall mit hineingezogen wurde. Paolo, wie er liebevoll von seinen Kollegen genannt wird, will eigentlich nur sein Café betreiben, aber neugierig, warum der tote Journalist gerade in seinen Räume gefunden wurde. Paolo bemerkt allerdings, dass zwei dunkel gekleidete Männer andere Restaurantbesitzer besuchen. Natürlich macht ihn das neugierig und seine Polizistenspürnase wird angeregt. Gemeinsam mit der Journalistin Antonia ermittelt er gegen seine Neugier.
„Salute – Der letzte Espresso“ ist ein spannender und unterhaltsamer Gardasee-Krimi von Friedrich Kalpenstein. Schon auf dem Cover werden Ort und typische Dinge, die in diesem Krimi wichtig sind, skizziert. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und der Krimi ist wie im einem Film in meinem Kopfkino gelaufen. Schon der Ort Bardolino taucht vor meinem geistigen Auge auf und ich kann mir die Szenerie in diesem Krimi plastisch vorstellen. Der Hauptcharakter Paul Zeitler ist ein sehr sympathischer Barista, der von den Einheimischen, auch ohne italienisch Kenntnisse, akzeptiert wird. Das ist schon ein wenig verwunderlich, doch in der Region nachvollziehbar. Er geht auch mit seinen Nachbarn sehr empathisch um. Der Autor hat hier eine sehr sympathische Figur erschaffen. Auch bei seinen Kolleg*innen ist er sehr beliebt, nur der Commissario Lanza ist ein wenig skeptisch. Natürlich gibt es auch die Bösen in diesem Krimi, die natürlich Ähnlichkeiten mit der Mafia aufweisen. Der Spannungsbogen ist sehr gut bis zum überraschenden Ende entwickelt.
Ich bin sehr angetan von diesem regionalen Krimi, da er Spannung und tolle Bilder aus dieser Idylle sehr gut verbindet. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann den Krimi gut und gerne weiterempfehlen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2024

Historische Verbindungen

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
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Rob van Loon verschwindet und seine Freundin lässt ihn suchen. Das ruft Liv de Vries auf den Plan, die gerade Schwierigkeiten mit der Internen hat, da sie einen Drogendealer erschossen hat und jetzt im ...

Rob van Loon verschwindet und seine Freundin lässt ihn suchen. Das ruft Liv de Vries auf den Plan, die gerade Schwierigkeiten mit der Internen hat, da sie einen Drogendealer erschossen hat und jetzt im medialen Interesse steht. Sie bekommt bei der Landespolizei eine neue Kollegin und die beiden fahren nach Veere, um den Verschwundenen zu finden. Sie stoßen auf einen alten Todesfall, der mit Rob zu tun hat. Allerdings nicht unter diesem Namen, sondern unter David Leinders, der wie sie beide herausfinden, Spitzel in der rechten Szene war. Außerdem hat er mit der spurlos verschwundenen Esmee Vriesde zu tun. Seine Rückkehr treibt zwei Gruppen um, seine alten Freunde von der rechten Seite und die Freunde von Esmee. Als in Veere ein alter Mann zu Tode stürzt wird es für die Ermittlerinnen gefährlich, da sie zwischen den Fronten stehen.
„Die Toten von Veere“ von Maarten Vermeer ist ein Zeeland-Krimi, der auf drei Ebenen spielt, die miteinander verwoben sind. Es handelt sich um die Gegenwart und reicht über einen Zeitabschnitt vor 10 Jahren, bis in das Jahr 1944, unter deutscher Besatzung. Der Autor verbindet diese Ebenen sehr akribisch und nach und nach wird deutlich, wie diese Abschnitte zusammengehören. Es ist ein sehr spannender Rückblick, der hier in die Geschichte eingearbeitet wird. Außerdem ist die Geschichte sehr authentisch, denn die rechten Umtriebe auf Zeeland, und stellvertretend auch für andere Bereiche Europas. Es ist ein Krimi, der auf sehr geschickte Art und Weise, die Spannung hochhält. Die Hauptdarsteller*innen Liv, Noemie, Ruben, der örtliche Polizeichef und Ann-Remi, eine neugierige Rechtsmedizinerin bilden ein sehr interessantes Team. In diesem Krimi werden die drei Zeitebenen sehr gut miteinander in Einklang gebracht und in Beziehung gesetzt. Vor allem der Cold Case, der sich 10 Jahre früher abgespielt hat, ist Mittelpunkt dieses Krimis. Es ist interessant zu sehen, wie der Autor immer wieder geschickt die Szenenwechsel einstreut. Vor allem das Jahr 1944 zeigt die geschichtlichen Ereignisse, aber sie passen auch sehr gut in den Krimi. Schön ist es auch, dass man nebenbei noch etwas von Zeeland und Veere erfährt und das nicht nur vom Cover, dass zu diesem Krimi sehr gut passt.
Ich mag diese Art der Krimis und auch hier ist mein Kopfkino angesprungen und deshalb fällt es mir leicht eine Leseempfehlung auszusprechen.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Ein guter Mensch

AngstInselUsedom (Usedom-Krimi)
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Die Kommissarin Jette Curth lässt sich von Potsdam zurück nach Usedom versetzen, wo sie früher gelebt hat. An einem ihrer ersten Tage wird sie zu einem Tatort gerufen. Sie finden den Fischer Reiner Briesewitz ...

Die Kommissarin Jette Curth lässt sich von Potsdam zurück nach Usedom versetzen, wo sie früher gelebt hat. An einem ihrer ersten Tage wird sie zu einem Tatort gerufen. Sie finden den Fischer Reiner Briesewitz tot in seinem Fangnetz. Es ist wohl eindeutig Mord, denn es fehlen ihm beide Hände. Zusammen mit ihrem einheimischen Kollegen Theo ermittelt sie und es erscheint ihr so, dass keiner verstehen kann, wer diesen beliebten Menschen töten konnte. Nur mit seiner Tochter Wiebke verstand er sich nicht gut und sie hatten wohl öfter Streit. Doch Wiebke will darüber keine Auskunft geben. Als diesen dann wenige Tage später ermordet aufgefunden wurde, nimmt der Fall Tempo auf.
Ein Leuchtturm und eine Möwe und der Strand, das ist das Cover des Usedom Krimis, Angst Insel Usedom von Nele Bruun. Ein wunderbares Bild, dass das Intro in diesen Krimi ist. Doch auch die Sprache, die die Autorin verwendet ist sehr bildhaft und es ist leicht sich in die Szenen hineinzuversetzen. Die beiden Kommissare können unterschiedlich nicht sein. Theo, ein eingesessener Usedomer mit langjähriger Erfahrung auf der Insel und schon lange im Polizeidienst und die junge Jette, die von Potsdam wieder auf die Insel versetzt wird, aus der sie ihre Jugend verbracht hat. Diese Gegensätze sind sehr intensiv dargestellt, doch sie passen in meinen Augen sehr gut zusammen. Diese Beziehung macht den Krimi sehr interessant. Auch die Inselbeschreibung ist für mich gut nachvollziehbar und hilfreich die Dinge zu verstehen, die sich in dem Krimi abspielen. Der Fall ist sehr authentisch und aktuell, da er überall spielen könnt, aber auf der Insel noch intensiver darzustellen ist. Hier in der Idylle läuft alles ein bisschen unter dem Radar. Spannend ist der Fall allemal und auch der Spannungsbogen ist sehr gut bis zum Ende aufgebaut.
Ich mag diese Art der regionalen Krimis, da es nicht nur auf die Taten ankommt, sondern auch immer wieder die Menschen in dem Mittelpunkt gerückt werden.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Die neue Sonne

Die List (Konstantin Manner ermittelt 2)
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Konstantin Manner ist im Urlaub und erholt sich in Bayern von einer Knieoperation. Er wird allerdings von seinem Kollegen Kreuzpaintner in einem Mordfall um Hilfe gebeten. Ein Bauer wird tot aufgefunden, ...

Konstantin Manner ist im Urlaub und erholt sich in Bayern von einer Knieoperation. Er wird allerdings von seinem Kollegen Kreuzpaintner in einem Mordfall um Hilfe gebeten. Ein Bauer wird tot aufgefunden, allerdings ohne Kopf. Eigentlich möchte er auch gar nicht ermitteln, doch die Schwester einer Arbeitskollegin seiner Freundin unter Mordverdacht. Er kann sich diese allerdings nicht als Mörderin vorstellen. Als dann noch eine Besucherin eines Volksfestes ermordet wird und auch ihr der Kopf fehlt, ist sein Ermittlersinn erwacht und er mischt sich ein. Doch leider sind diese beiden Toten nicht die Einzigen, denn im Hintergrund speilt sich etwas ganz Großes ab.
Die List von Mick Saunter ist ein Thriller, der sehr viele Überraschungen im Peto hat. Schon das Cover zeugt von hoher Brutalität, da eine geköpfter Mensch ins Tal blickt, und zwar in ein Dorf in der Provinz. Deshalb ist die Brutalität vielleicht fehl am Platz, doch das trifft auf diesen Thriller nun gar nicht zu. Sehr schonungslos schreibt der Autor diesen Thriller und doch sind die Menschen darin nicht alle der Bösen Fraktion zuzuordnen. Einer der Hauptcharaktere, Konrad Manner, ist eigentlich ein sehr sympathischer Ermittler, doch hier konzentrieren sich viele sehr brutale Aktionen und das hat seinen Grund. Sehr akribisch enzwickelt der Autor die Spannung und die Personen in diesem Thriller, wobei mit ganz am Anfang ein wenig der Durchblick fehlte. Doch der stellte sich beim Weiterlesen wie von selbst ein, wie Puzzleteile, die sich langsam aber sich wie von Geisterhand an ihren richtigen Platz legten. Hier werden verschiedene Szenen um Kommissar Manner gelegt, diese es zu entdecken gilt und die am Ende der Thrillers noch Platz für mehr lassen. Alle Personen, die sich im Dunstkreis des Kommissars bewegen, stellen einen starken positiven Block dar, den es auch braucht, um gegen das Böse sich durchzusetzen. Die
Story ist sehr gut entwickelt und sie lässt sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, auch gut nachvollziehen.
Ich mag die Art und Weise wie Mick Saunter schreibt. Es ist immer Spannung zu erwarten, sodass es immer schwieriger wird im Laufe des Romans, diesen aus der Hand zu legen, denn es lohnt sich diese Story zu verfolgen. Auch wenn ich am Anfang etwas gebraucht habe, so empfinde ich die Entwicklung der Geschichte als äußerst gelungen und so kann ich auch diesen Thriller wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Die Justizministerin

Dunkler Abgrund
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Clara, Mutter von Zwillingen, Alexander und Nikolai, wird zur Justizministerin ernannt. Sie hat sich diesen Posten erkämpft und dabei nicht nur Freunde hinterlassen. Außerdem ist kurz vor der Ernennung ...

Clara, Mutter von Zwillingen, Alexander und Nikolai, wird zur Justizministerin ernannt. Sie hat sich diesen Posten erkämpft und dabei nicht nur Freunde hinterlassen. Außerdem ist kurz vor der Ernennung ihr Mann Haarvard bei einem Unfall ums Leben gekommen. Auch bei der Feier wird sie von einer Frau angegriffen, die sie als Mörderin bezeichnet. Auch ihre ersten Tage im Ministerium sind hart und ihre Beziehung zu ihren Söhnen wird auf eine harte Probe gestellt. Für Sabiya, eine Einwanderin ist die Zeit nicht so gut, da sie des Mordes bezichtigt wird und im Gefängnis sitzt. Es stellt sich heraus, dass sie auch eine Beziehung zu Haarvard hatte. Es scheint so, dass sie einige Leichen im Keller hat, und eine sehr schwierige Zeit steht ihr noch bevor.
Der Thriller „Dunkler Abgrund“ von Ruth Lillegraven hat ein rätselhaftes Cover, eine Frau, die in einem See schwimmt. Erst einmal nichts Außergewöhnliches, doch in Kombination mit dem Titel sehr mysteriös. Auch die Aufteilung der Kapitel ist zu Beginn sehr mysteriös, entwickelt sich aber im Laufe des Thrillers zum Spannungstreiber. Die einzelnen Kapitel sind nämlich einzelnen handelnden Personen gewidmet. Sehr häufig ist es Clara, die im Mittelpunkt steht und es ist auch wichtig. Um ihre Abgründe kennenzulernen, ist es wichtig diese zu erfahren. Dann sind es ihre beiden Söhne, und hier vor allem Alexander, der die Geschichte weiterbringt. Außerdem ist noch ihr Vater Leif eine zentrale Figur. Dieser Thriller ist sehr spannen, aber auch zu Beginn sehr undurchsichtig und wie ein gutes Puzzle aufgebaut. Die Sprache bringt den Leser zum Nachdenken und es schleicht sich so in das Bewusstsein ein. Ein langsamer, aber intensiver Prozess. Das macht den Thriller spannen und hält den Spannungsbogen aufrecht und der hat es bis zum Ende in sich. Man hat immer das Gefühl das fehlende Puzzleteil in der Hand zu halten, doch weit gefehlt.
Ich habe ein Zeit gebraucht bis ich in den Thriller gefunden habe, doch dann hat er mich nicht mehr losgelassen. Die Autorin hat mich mit diesem Thriller total überzeugt und ich kann ihn nur weiterempfehlen. Ausgezeichneter Thriller.

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