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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2017

Ein wunderschöner Roman, der ohne große Aktivitäten auskommt, dafür viel mehr Raum für Emotionen und Interpretationen lässt.

Heimwärts über das Eis
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Heimwärts über das Eis“ beinhaltet zwei Handlungsstränge: Einerseits wird rückblickend in das Jahr 2014 die Rückreise einer Gruppe Jugendlicher über das Eis und das damalige ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Heimwärts über das Eis“ beinhaltet zwei Handlungsstränge: Einerseits wird rückblickend in das Jahr 2014 die Rückreise einer Gruppe Jugendlicher über das Eis und das damalige Unglück, das das gesamte Inselleben bis dato verändert, geschildert. Der zweite Handlungsstrang handelt von Ellinor, die ihr gesamtes Leben einsam und traurig auf der Insel verbracht hat. Nach der Rückkehr ihrer Jugendliebe auf die Insel verändert sich ihr Leben von Tag zu Tag ein klein wenig.

Meine Meinung zum Buch:
Was mir am besten gefallen hat, ist die bildhafte Sprache und die poetische Ausdrucksweise der Autorin. Es wurden Plätze, Personen und die Natur lebhaft und treffend beschrieben und trotzdem bleibt zwischen den Zeilen sehr viel Raum für eigene Gedanken und eigene Interpretationen. Sehr gelungen finde ich auch die Wandlung von Ellinor, wie sie sich von einer traurigen, frustrierten, lustlosen älteren Dame durch das Aufkeimen ihrer Gefühle für Herrmann, ihrer damaligen Jugendliebe, wiederfindet und ihr Leben reflektiert und verändert. Vor allem Ellinors Schicksal und ihr täglicher Überlebenskampf ist herzergreifend. Obwohl die beiden Erzählstränge bewusst langsam aufgebaut werden und weniger an aktiven Handlungen passieren, passiert sehr vieles auf der emotionalen und zwischenmenschlichen Ebene, sodass das Lesen ein wahrer Genuss ist. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass mir in den letzten wenigen Kapiteln das Interaktionstempo dann zu schnell wurde, und es nicht so gut zum restlichen Aufbau des Buches passte. Ohne den Schluss verraten zu wollen, war es für mich zu schnell, zu viel, zu surreal.

Titel und Cover:
Der Titel hat mich sofort angesprochen und er passt auch wirklich perfekt zum Handlungsstrang aus dem Jahr 1914, bei dem die Jugendlichen ihre Rückreise über das Eis antreten. Am Cover gefallen mir das typisch skandinavische Motiv und die Farbgestaltung. Was mir nicht so gut gefällt, ist der Schriftzug, da er etwas überdimensioniert ist und auch zwischen dem Namen der Autorin und dem Titel kein Unterschied in der Schriftgröße oder Schriftart erkennbar ist.

Mein Fazit:
„Heimwärts über das Eis“ kann ich all jenen empfehlen, die Romane mit weniger aktiven Handlungen, dafür aber umso mehr Lebensgeschichten, Schicksale, Natur, Poesie und eigenen Gedankengängen mögen.

Veröffentlicht am 01.08.2024

die Welt dreht sich um Jane

Janes Roman
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Der Roman ist sprachlich interessant geschrieben, da er im Universitätsumfeld von Jane und ihren Kolleginnen an der Universität angesiedelt ist und somit auch Platz für Literatur und sprachlichen Pointen ...

Der Roman ist sprachlich interessant geschrieben, da er im Universitätsumfeld von Jane und ihren Kolleginnen an der Universität angesiedelt ist und somit auch Platz für Literatur und sprachlichen Pointen bietet. Auf der anderen Seite hat mir ein Höhepunkt gefehlt, die Geschichte dreht sich zwar immer um Jane, aber es gibt kein Highlight oder kein Ziel, auf das zugesteuert wird und somit bleibt es eine Alltagserzählung ihres Lebens, das mal spannender und dann wiederum unaufgeregt verläuft. Im Laufe der Erzählung lernen wir als Leserinnen zahlreiche ihrer Weggenoss*innen kennen, auch wechselnde Freundschaften und Beziehungen, aber im Zentrum ist und bleibt Jane. Teilweise sind die Ansätze interessant, in Bezug auf Fernbeziehungen, andererseits aber auch wieder sehr traditionell.

Veröffentlicht am 29.07.2024

die rosarote Brille

The Family Guest
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Das Marketing und die Aufmachung für das Buch finde ich sehr gelungen und auffällig, vor allem die Kontraste mit pinkem Farbschnitt kommen sehr gut zur Geltung. Inhaltlich finde ich den Thriller leider ...

Das Marketing und die Aufmachung für das Buch finde ich sehr gelungen und auffällig, vor allem die Kontraste mit pinkem Farbschnitt kommen sehr gut zur Geltung. Inhaltlich finde ich den Thriller leider nicht ganz so spannend und thrilling, wie ich es mir aufgrund der Beschreibung erwartet hätte. Es ist vorhersehbar, was die Austauschschülerin Tanya mit der Familie vorhat und ihre Aktionen sind teilweise auch viel zu offensichtlich, um dann noch erstaunt zu sein. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte eine spannende und nicht ganz zu erwartende Wende und von da an wird es interessant. Man kann den Thriller gut als Strandlektüre lesen, da er wenig anspruchsvoll ist und Unterhaltungswert hat.

Veröffentlicht am 29.07.2024

interessant aufgebaut - mit Potenzial für Verbesserungen

Murder in the Family
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Der Thriller ist in Form einer True Crime Story aufgebaut und rollt einen Mordfall zum zwanzigjährigen Jubiläum neu auf. Die Idee finde ich super, es ist auch komplett anders zu lesen als die herkömmlichen ...

Der Thriller ist in Form einer True Crime Story aufgebaut und rollt einen Mordfall zum zwanzigjährigen Jubiläum neu auf. Die Idee finde ich super, es ist auch komplett anders zu lesen als die herkömmlichen Krimis und Thriller. Zu Beginn habe ich trotzdem länger benötigt, um in den Fall inhaltlich hineinzukommen, da auch viele Details erwähnt werden, die ablenken und nicht unbedingt benötigt werden. Z.B. beim Filmdreh, Treffpunkt, Parkmöglichkeiten und dergleichen machen es zwar authentisch, ziehen inhaltlich aber stark in die Länge. Gefallen haben mir die Publikumsreaktionen in Form von Postings und die Zeitungsartikel, die das Geschehen aus einer weiteren Perspektive zeigen, allerdings waren diese auf meinem E-Reader nicht so gut zu lesen, sondern teilweise verschoben, was ich sehr ärgerlich empfinde, vor allem, da ich ein gängiges und aktuelles Modell verwende. Die Auflösung des Falles war dann zwar ein Highlight, aber für mich kam es weniger überraschend. Interessanter waren fast die Nebendetails, die zwangsläufig auch mitaufgedeckt wurden, wie Identitätsdiebstahl oder Affären und Liebesbeziehungen. Grundsätzlich hat mir die Idee in Form einer True-Crime Auflösung gut gefallen, an der Umsetzung könnte allerdings noch gefeilt werden.

Veröffentlicht am 13.07.2024

wenig anspruchsvoll

Ich lüge bis du stirbst: Thriller
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Der Thriller ist kurzweilig, da laufend etwas passiert und er sehr abwechslungsreich und temporeich ist. Inhaltlich ist er nicht besonders anspruchsvoll und auch das Thema ist nicht neu. Scarlett kommt ...

Der Thriller ist kurzweilig, da laufend etwas passiert und er sehr abwechslungsreich und temporeich ist. Inhaltlich ist er nicht besonders anspruchsvoll und auch das Thema ist nicht neu. Scarlett kommt an den Ort ihrer Kindheit zurück, niemand erkennt sie, da sie sich optisch so stark verändert hat und sie rächt sich an allen, die damals grausam zu ihr waren. Die Racheaktionen sind mehr oder weniger glaubwürdig und man weiß eigentlich auch schon im Vorhinein, was passieren wird. Den Thriller kann man lesen als leichte Kost für zwischendurch, anspruchsvoll ist er allerdings nicht.