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Veröffentlicht am 23.07.2020

Schräge Krawatten und ein Nachbarschaftskrieg

Herr Rechtsanwalt, Herr Linksanwalt
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Worum geht’s?
Es braucht nur eine unachtsam aufgenommene Sprachnachricht von Steuerfachangestellten Nicole, und schon entbrennt ein Kleinkrieg zwischen ihr und dem neuen Kanzleinachbarn. Strafverteidiger ...

Worum geht’s?
Es braucht nur eine unachtsam aufgenommene Sprachnachricht von Steuerfachangestellten Nicole, und schon entbrennt ein Kleinkrieg zwischen ihr und dem neuen Kanzleinachbarn. Strafverteidiger Christian Rausch hat erst kürzlich seine Kanzlei auf der selben Etage eröffnet, auf der auch Nicole arbeitet. Von sozialen Kontakten hält er nicht besonders viel, was ihn bei seinen Mitmenschen schnell als ein wenig verschroben in Verruf bringt. Deren Meinung interessiert ihn für gewöhnlich nicht, doch Nicoles Kommentare zu seinem Aussehen und seiner Vorliebe für ausgefallene Krawatten verletzen ihn schon. Es kommt wie es kommen muss – die beiden sind so gar nicht gut aufeinander zu sprechen und sehen es auch gar nicht ein, dem anderen in irgendeiner Art und Weise entgegen zu kommen. Das ändert sich erst, als Nicole nach Feierabend Geräusche in der Kanzlei Rausch hört und auf Christian trifft – völlig betrunken und mit einer blutenden Wunde am Kopf.


Meine Meinung
Straf - und Steuerrecht – das ist normalerweise so gar nicht mein Fachgebiet und dementsprechend auch nicht Thema Nummer eins, wenn ich mich nach einer neuen Lektüre umsehe. Herr Rechtsanwalt, Herr Linksanwalt hat mich trotzdem ganz gut unterhalten können, auch wenn ich mich noch immer nicht so ganz für die beiden Fachbereiche erwärmen kann.

Was mich sehr positiv überrascht hat, waren die realistisch dargestellten Charaktere. Sie hatten jeder für sich sympathische Züge und kamen überwiegend echt und unaufgesetzt rüber.

Besonders Nicole mochte ich, da sie insgesamt sehr harmoniebedürftig ist und sich eigentlich mit so gut wie jedem versteht. Gleichzeitig kann sie aber auch den Mund aufmachen und lässt sich nicht alles gefallen.

Christian konnte ich erst nicht so wirklich einordnen, was denke ich aber auch irgendwo Absicht war. Mit seiner Art eckt er sehr leicht an, aber wenn man ihn erst mal ein wenig näher kennen lernt, ist er eigentlich doch ein ganz netter Kerl.

Die Beziehung der beiden entwickelt sich wirklich langsam, was an sich mal eine sehr angenehme Abwechslung zu den Wir – lieben – uns – auf – der – ersten – Seite – Szenarien war. Teilweise habe ich mich dann allerdings auch gefragt, ob das überhaupt noch was wird mit den beiden, denn gut die Hälfte des Buches geht für ihren Kleinkrieg drauf. Danach war dann leider ein wenig die Spannung raus, denn in der Beziehung ist so gut wie alles rosa rot und der Himmel hängt praktisch dauerhaft voller Geigen.

Unterbrochen wird die Romantik eigentlich nur von der dezent wahnsinnigen Exfreundin von Christian, die in meinen Augen die einzige Figur dieser Geschichte war, die etwas überzeichnet daher kam. Der gewünschte Effekt wurde dadurch aber immerhin erzielt, von daher ist das denke ich noch zu verkraften.

Was ich dagegen sehr positiv fand war, dass diese Geschichte auch das Thema häusliche Gewalt gegen Männer anspricht. Gesellschaftlich anerkannt wird diese Problematik unglücklicherweise noch nicht flächendeckend, von daher habe ich das an diesem Buch sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Meine positiven Eindrücke ein wenig getrübt hat blöderweise der Schreibstil. An sich lässt er sich zwar leicht lesen, aber immer wieder tauchen Formulierungen auf, die ich als sehr klobig und unnatürlich wahrgenommen habe. Dass Christian sich gerne durch lateinische Fachbegriffe ausdrückt, hat er ja schon relativ früh klargemacht. Dies als Stilmittel eines Charakters zu benutzen, ist an sich eine gute Idee. Doch auch im normalen Erzähltext tauchte das irgendwann ein wenig auf, was ich als ein wenig seltsam zu lesen wahrgenommen habe.


Fazit
Herr Rechtsanwalt, Herr Linksanwalt ist eine überwiegend witzig zu lesende Geschichte, die mit sympathischen Charakteren punkten kann. Für mich war leider so ein wenig die Luft raus, als die beiden Protagonisten dann endlich zusammen kamen, und auch die Interventionen der Exfreundin konnten da nicht mehr viel raus reißen. Darüber hinaus habe ich den Schreibstil stellenweise als ein wenig unnatürlich formuliert wahrgenommen, was mir ein so ein wenig den Lesespaß genommen hat.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2020

Zu fokussiert auf die Erotik, um die Gefühle glaubwürdig erscheinen zu lassen

All of Me
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Worum geht’s?
Hörbuchsprecherin und Teilzeit – Escort Willow muss jeden Cent dreimal umdrehen, um den Lebensunterhalt für sich und ihre an Alzheimer erkrankte Mutter bestreiten zu können. Finanzielle Abhilfe ...

Worum geht’s?
Hörbuchsprecherin und Teilzeit – Escort Willow muss jeden Cent dreimal umdrehen, um den Lebensunterhalt für sich und ihre an Alzheimer erkrankte Mutter bestreiten zu können. Finanzielle Abhilfe könnte da das durchaus lukrative Angebot von Shaw Mercer schaffen: Für eine Viertelmillion Dollar soll Willow für einige Monate seine feste Freundin spielen und die Welt somit davon überzeugen, dass der Skandalspross von Bürgermeisterkandidat Preston Mercer gezähmt wurde. Dass dabei aber tiefer gehende Gefühle zwischen den beiden Vertragspartnern entstehen, war allerdings nicht Teil des Plans.


Meine Meinung
Das Cover hat auf mich einen ziemlich eleganten Eindruck gemacht, weshalb ich davon ausgegangen bin, dass sich auch die Geschichte in einem ziemlich niveauvollen Rahmen bewegen würde. So wirklich wurden meine Erwartungen dahingehend leider nicht erfüllt, auch wenn All of me eigentlich eine ganze Menge Potenzial gehabt hätte.

Positiv ist mir zunächst einmal der Schreibstil aufgefallen, der ausgesprochen angenehm zu lesen ist und das Buch mit Humor und Wortgewandtheit zu einer wirklich tollen Lektüre hätte machen können.

Was mir die Freude an dieser Geschichte im Endeffekt ein wenig kaputt gemacht hat, war die etwas spezielle Beziehung der Protagonisten, wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob das überhaupt die passende Formulierung für mein Problem mit den beiden ist. An sich haben nämlich sowohl Willow als auch Shaw Charakterzüge, die mich eigentlich auf sie hätten fliegen lassen müssen.

Willow ist an sich eine sehr starke Protagonistin, die sich und ihre Bedürfnisse hinter die ihrer kranken Mutter stellt und in der Vergangenheit mit Problemen und Verlusten umgehen musste, unter denen andere schon längst zusammen gebrochen wären. Unter diesen Umständen kann man sie eigentlich nicht nicht mögen, denn trotz dieser ziemlich schwierigen Lebensumstände hat sie sich eine gute Portion Humor und Schlagfertigkeit bewahrt, die ihre Dialoge immer ein wenig aufgepeppt haben.

Auch Shaw ist seine Familie wichtig, und trotz der Drogenprobleme seiner kleinen Schwester versucht er immer wieder alles, um sie sich nicht komplett von der Familie abkapseln zu lassen. Ob ich so viel Geduld mit einem Charakter wie Annabelle aufbringen könnte, weiß ich nicht. Im krassen Gegensatz zu diesem fürsorglichen Familienmenschen steht sein sehr ausschweifendes Sexualleben, welches seinem Vater bei der Kandidatur zum Bürgermeister Nachteile verschaffen könnte. Dass Shaw versucht, diese Problematik aus der Welt zu schaffen, spricht immerhin für ihn, auch wenn die Umsetzung natürlich etwas ungewöhnlich ist.

Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass die beiden Protagonisten gemeinsam ein witziges Duo abgeben würden. Zwischen den beiden herrscht ab von Anfang an eine extrem übersexualisierte Anziehung, die mir irgendwie sehr seltsam vorkam. Daran ändert sich im Laufe der Geschichte nichts, und irgendwann werden dann auch alle Probleme der beiden damit gelöst, dass sie miteinander im Bett landen.

Für mich war das einfach etwas zu viel des Guten, denn das Aufkommen ehrlicher Gefühle zwischen Shaw und Willow konnte man mir so definitiv nicht glaubwürdig vermitteln. Hätte man sich etwas weniger auf den körperlichen Aspekt der Beziehung fokussiert, wäre das Szenario Aus-einer-Geschäftsbeziehung-wird-Liebe wesentlich glaubhafter gewesen, denn die Idee an sich war sehr vielversprechende.


Fazit
Ich habe mir von All of me ein wenig mehr versprochen, als ich im Endeffekt bekommen habe. Der Fokus lag für meinen Geschmack etwas zu sehr auf der Erotik, und die Entwicklung der Gefühle und der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten ist für mich da einfach untergegangen.

Was mich trotzdem noch neugierig auf Band zwei gemacht hat, was der wirklich miese aber gleichzeitig auch echt gut gemachte Cliffhanger. Wenn sich daraus ein echter Konflikt zwischen Shaw und Willow entwickelt, der mal nicht mit Sex gelöst werden kann, wird mir die Geschichte dann auch sicherlich besser gefallen.

Für All of me gibt es daher von mir dreieinhalb Bücherstapel

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Erotik
Veröffentlicht am 29.07.2024

Nette Idee, aber kein Highlight

Alles gut
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Worum geht’s?
Jess wähnt sich schon auf dem aufsteigenden Ast, als sie einen Job bei Goldman Sachs bekommt. Als junge schwarze Frau hat sie es dort jedoch alles andere als leicht, denn der ideale Banker ...

Worum geht’s?
Jess wähnt sich schon auf dem aufsteigenden Ast, als sie einen Job bei Goldman Sachs bekommt. Als junge schwarze Frau hat sie es dort jedoch alles andere als leicht, denn der ideale Banker ist noch immer weiß, männlich und im mittleren Alter – mit einer Ausnahme. Ausgerechnet Josh, mit dem sich Jess schon auf der Universität nicht verstanden hat, ist die große Nachwuchshoffnung des Unternehmens, und auch im Arbeitsleben fliegen zwischen den beiden weiterhin die Fetzen, bis sich beide nicht mehr ganz sicher sind, ob das noch Feindschaft, oder nicht doch schon Gefühle zwischen ihnen sind.


Meine Meinung
Bei diesem Buch bin ich wirklich zwiegespalten in meiner Bewertung, da ich mir auch nach etwas längerer Bedenkzeit nicht sicher bin, was ich von dieser Geschichte eigentlich halten soll. Zu lesen fand ich das Buch insgesamt allerdings tatsächlich sehr nett, auch wenn das vermutlich ein recht seltsamer Ausdruck für meinen Eindruck von dieser Geschichte ist.

Die Geschichte an sich klang im ersten Moment ziemlich interessant, da ich Enemies-to-Lovers wirklich gerne lese. Im Verlauf der Handlung hatte ich dann allerdings bis zum Schluss eher das Gefühl, dass eigentlich nur eine Vorgeschichte erzählt wird und ich darauf warten würde, dass die eigentliche Geschichte losgeht, was vor allem an den irgendwie zufällig wirkenden Zeitsprüngen und dem eher episodenhaften Erzählstil gelegen hat.

Mit den Figuren konnte ich dann leider auch nur bedingt etwas anfangen, da mir die Gestaltung beider Protagonisten nicht wirklich gefallen hat. Am meisten gestört hat mich, dass der Beziehung der beiden kein spürbarer Funke vorausgegangen ist, der die Anziehung zwischen ihnen irgendwie erklärt hätte, da ich so auch mit der Liebesgeschichte nicht wirklich mitfiebern konnte.

An Jess fand ich leider sehr anstrengend, dass sie überwiegend wie ein bockiger Teenager auf mich gewirkt hat und Konfliktsituationen, insbesondere wenn es dabei um eine Meinungsverschiedenheit oder einen Streit mit Josh ging, nicht abschließend geklärt wurden. Josh war in diesem Punkt in meinen Augen zwar auch nicht besser, bei ihm hatte ich aber eher den Eindruck, als würde er Probleme einfach immer ignorieren und so tun, als wäre nichts passiert.

Die Idee dieses Buches und die Gesellschaftskritik sind für meinen Geschmack daher leider etwas zu sehr an der Umsetzung der Geschichte gescheitert, was ich wirklich schade fand. Auf der anderen Seite habe ich das Buch aber wirklich flott gelesen, ohne mich dabei zu langweilen, weshalb ich der Autorin mit einer anderen Geschichte auf jeden Fall noch mal eine Chance geben möchte.


Fazit
Trotz der guten Ansätze waren die Protagonisten dieser Geschichte leider nicht mein Fall, was mich beim Lesen nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Trotzdem fand ich das Buch nicht schrecklich zu lesen, was in meinen Augen immerhin einen Teilerfolg darstellt und mir die Autorin zumindest für die Zukunft noch als Option offen hält.

Dafür vergebe ich knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2024

Der Vorhang zu, und alle Fragen offen

Böses Licht
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Worum geht’s?
Die Vorbereitungen zur Premiere von Richard III sind in vollem Gange, als plötzlich die grausam zugerichtete Leiche des Garderobiers auftaucht. Da es für seinen Tod eigentlich kein Motiv ...

Worum geht’s?
Die Vorbereitungen zur Premiere von Richard III sind in vollem Gange, als plötzlich die grausam zugerichtete Leiche des Garderobiers auftaucht. Da es für seinen Tod eigentlich kein Motiv gibt, lässt sich das Ensemble von der Reise zu den Salzburger Festspielen nicht abbringen – bis plötzlich eine weitere Leiche auftaucht. Kommissarin Fina Plank macht sich also auf den Weg nach Salzburg – und folgt schon bald einer blutigen Spur, die das Team der Mordgruppe ordentlich in Atem hält.


Meine Meinung
Eigentlich mag ich die Bücher von Ursula Poznanski ja wirklich gerne, bei diesem bin ich mir aber wirklich nicht sicher, was ich von der Geschichte überhaupt halten soll.

Mit dem Schreibstil an sich hatte ich keine Probleme, was mich auch nicht weiter überrascht hat, und auch die Aufteilung der Geschichte in Ermittlung, Morde und die Zeitungsausschnitte fand ich grundsätzlich gelungen.

Meine Schwierigkeiten hatte ich dann aber leider mit den Figuren und der Tatsache, dass auch im zweiten Teil der Reihe irgendwie keine wirkliche Figurenbindung aufgebaut wurde. Ich fand weder Protagonistin Fina, noch die Mitglieder ihrer Ermittlungseinheit wirklich sympathisch, was ich nach zwei Bänden dann doch ziemlich schade fand. Auch die Charaktere am Theater haben mich leider nicht besonders begeistern können, was insbesondere in Hinblick auf die Mordserie mehr als schade war. Meine Schockmomente beim Lesen beruhten so leider lediglich auf den Morden an sich, wäre ich emotionaler etwas eingebundener in die Geschichte gewesen hätten mich diese aber vermutlich etwas mehr interessiert.

Schade fand ich auch, dass der übergreifende Handlungsbogen aus Band eins in dieser Geschichte eigentlich keine nennenswerten Fortschritte gemacht hat. Am Ende habe ich das Buch zwar beenden wollen, weil mich die Identität des Mörders interessiert hat, wirklich positiv überraschen konnte mich die Auflösung dann aber leider nicht.


Fazit
Insgesamt hatte ich bei diesem Buch leider so ein wenig das Gefühl, dass es lediglich zur Überbrückung auf Band drei der Reihe dienen sollte. Die Geschichte an sich konnte man zwar recht flüssig weg lesen, besonders gefesselt haben mich aber leider weder die Figuren, noch die Handlungsbögen, was mich in Hinblick auf Band drei aktuell noch nicht so wirklich zum Weiterlesen motiviert.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2024

Konnte meine Erwartungen an die Reihe nicht so wirklich erfüllen

Erbarmen
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Worum geht’s?
Nachdem Carl Mørk und zwei seiner Kollegen einem folgenschweren Hinterhalt zum Opfer gefallen sind, ist in seinem Leben nichts mehr so, wie es einmal war. Kaum zurück im Dienst, wird ihm ...

Worum geht’s?
Nachdem Carl Mørk und zwei seiner Kollegen einem folgenschweren Hinterhalt zum Opfer gefallen sind, ist in seinem Leben nichts mehr so, wie es einmal war. Kaum zurück im Dienst, wird ihm die Leitung des neu eingerichteten Sonderdezernats Q aufgedrückt – mitsamt einem mehr als dubiosen Assistenten und einem Büro in der letzten Rumpelkammer im Keller des Präsidiums.


Meine Meinung
Eigentlich hatte ich mir von diesem Buch eine hochspannende Geschichte erhofft, insbesondere weil ich über den Autor und die Reihe schon eine ganze Menge begeisterter Stimmen gehört habe. Meine Erwartungen waren dann aber vielleicht ein kleines bisschen zu hoch, denn die Umsetzung hat mich leider wesentlich weniger begeistert, als ich eigentlich erwartet hätte.

Der Schreibstil war definitiv ein wenig gewöhnungsbedürftig, da er zeitweise überraschend platt auf mich gewirkt hat. Mein Lesetempo war allerdings nichtsdestotrotz ziemlich hoch, was die Lektüre bis zum Schluss immerhin erträglich gemacht hat.

Was mich unglaublich enttäuscht hat, war dann leider der Protagonist. Carl war mir bis zum Ende der Geschichte einfach absolut nicht sympathisch, ich mochte weder seine Art, noch seine Einstellung und die andauernd sexualisierten Konnotationen seiner Gedanken gegenüber fast jeder weiblichen Figur, der er begegnet ist, haben in der Menge für mich einfach gar keinen Sinn ergeben.

Gefallen hat mir die Geschichte daher tatsächlich eigentlich erst so richtig, als der Handlungsbogen endlich an Fahrt aufgenommen hat. Meiner Meinung nach hätte das gerne etwas früher der Fall sein dürfen, denn die eigentlichen Ermittlungen fand ich definitiv interessant genug, um trotz meiner Schwierigkeiten mit dem Protagonisten weiterlesen zu wollen.

Für die weiteren Teile dieser Reihe ist es daher wahrscheinlich ausnahmsweise mal ganz praktisch, dass mich positive Eindrücke meistens motivieren, auch den nächsten Bänden eine Chance geben zu wollen – denn meinen Erwartungen an dieses Buch hat sich die Geschichte leider erst zum Ende hin annähern können.


Fazit
Von diesem Buch habe ich tatsächlich mehr erwartet, zumindest den Schlussteil fand ich aber spannend genug, um dem Rest der Reihe noch eine Chance geben zu wollen. Protagonist Carl ist allerdings bisher keine Figur, die ich besonders sympathisch finde, was ziemlich sicher eine Herausforderung für mich werden dürfte.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

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  • Handlung
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