Cover-Bild Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 21.05.2024
  • ISBN: 9783365005538
Kate Young

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten

Roman | Herrlich englisch, queer und unerwartet
Christiane Sipeer (Übersetzer)

"Clever, sexy und voller Freude – die Charaktere in Experienced fühlen sich schnell an wie alte Freunde. Ein beeindruckender Debütroman, ich habe ihn geliebt!" – Beth O'Leary

Ein Buch voller Zeitgeist: Kate Young schreibt den Roman des Jahres über Dating(-katastrophen), die Liebe und den Mut, zu sich selbst zu stehen

Die dreißigjährige Bette muss erstmal verarbeiten, was gerade passiert ist: Mei, die Frau, die sie eigentlich gern als feste Freundin behalten würde, drängt ihr drei Monate Beziehungspause auf, damit Bette »sich auch einmal richtig ausleben kann«. Dass die daran überhaupt kein Interesse hat, ist erst einmal egal – und Bette war noch nie gut darin, zu sagen, was sie will. So landet sie schneller, als ihr lieb ist, auf diversen Dating-Apps und hat desaströse und nicht ganz so desaströse Begegnungen mit Menschen, die ihr dabei helfen sollen, mehr zu sich selbst und ihrer Queerness zu finden. Bald ereilt sie eine völlig unerwartete Erkenntnis: Ist ihre Vielleicht-bald-wieder-Freundin möglicherweise doch nicht ihre große Liebe, jetzt, da sich unbegrenzte Möglichkeiten bieten?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2024

100 Seiten zu lang

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Ich hatte das Buch angefordert, weil ich die Grundgeschichte interessant fand. Außerdem hatte ich mich auf eine Figur gefreut, die wechselnde Partner genießt, anstatt am Ende reuevoll zur Monogamie zurückzukehrn. ...

Ich hatte das Buch angefordert, weil ich die Grundgeschichte interessant fand. Außerdem hatte ich mich auf eine Figur gefreut, die wechselnde Partner genießt, anstatt am Ende reuevoll zur Monogamie zurückzukehrn. Spoiler: Die Monogamie bleibt gewahrt. Puh!

Worum geht es?

Bette ist seit einem Jahr offiziell lesbisch und das erste Mal verliebt. Doch ihre Partnerin Mei möchte, dass sie sich austobt, damit sie sich sicher in der Beziehung ist. Bette geht widerwillig auf die Suche und findet einige Partnerinnen und noch mehr.

Ein Wort zum Cover

Das Titelbild zeigt eine leicht verfremdete Frau in Ölfarben-Optik. Andere Bücher ähnlicher Thematik vom selben Verlag haben ein ähnliches Design. Durch die Perspektive und Platzierung wirkt das Motiv sehr dynamisch, durch die Farben lebendig. Es hat mich aber eher an ein populärwissenschaftliches Sachbuch erinnert als an einen klassischen Liebesroman. Für sich genommen ein wunderschönes Motiv! Beim englischen Cover hat man sich aber für zwei gezeichnete Frauen entschieden, die normalgewichtig, sogar kurvig sind. Das Cover vermittelt dort eher, dass Figuren nicht schlank sein müssen, um Protagonistinnen zu sein. Im Buch spielt das Gewicht keine Rolle, aber ich finde es wichtig, dass Menschen jedes Gewichts in der Literatur präsent sind.



Wie hat mir das Buch gefallen?

Der Einstieg ins Buch war flott und ab 20 % dachte ich, dass mir die Figur aus der Seele spricht. Nach 50 % habe ich aber ganze Absätze überlesen. Denn Bette ist ein typische Figur in Liebesromanen: Ich-bezogen, fühlt sich für alles verantwortlich, tut aber selbst fast nichts. Muss ständig von Freund:innen aufgebaut und bestätigt werden. Gerät ständig in kleine Schwierigkeiten, aus denen sie aber durch ein Wunder wieder herauskommt. Betrachtet alles im Detail, findet alles sehr, sehr wichtig. Hat ansonsten kaum nennenswerte Charaktereigenschaften.

Bette ist eine Figur, mit der man nicht zusammen sein möchte, weil sie so mit Selbstmitleid beschäftigt ist, dass für einen Partner kein Platz ist. Man möchte sie anschreien.

Auch der Subplot mit der konservativen Familie wird so kurz abgehandelt, dass man ihn hätte weglassen können.

Der Konflikt selbst ist ja interessant: Muss man sich als Mensch austoben oder kann man das auch später machen, wenn man sich bereit fühlt? Ist die Wahrscheinlichkeit jemanden zu verlassen geringer, wenn man sich ausprobiert hat, weil man weiß, was man will?

Und anfangs macht Bette gute Fortschritte: Sie hat mit drei verschiedenen Frauen Sex und erlebt eine freigeistige und technisch tolle, eine anhängliche und eine Frau, die nicht mehr will.

Doch dann kommt das Love-Interest und spätestens nach 30 % ist klar, wie es ausgeht. Das Interest selbst hilft Bette immer, egal, was sie tut. Ist wie ihre beste Freundin, nur in lesbisch und etwas schüchterner. Das Love-Interest hat ein Problem, das sich am Ende aber in Luft auflöst. Obwohl der Konflikt Potential hätte.

Der Grundkonflikt wird sehr erwartbar gelöst, und ich fand sowohl den Höhepunkt als auch dessen Aufklärung schwer nachvollziehbar. Die Figuren wissen alles voneinander. Warum sie dann in Streit geraten, wusste ich nicht. Immerhin fand ich das zentrale Gespräch mit Mei sehr nahbar.

In der fallenden Handlung gibt es auch eine Szene, die auf einem Treffen für queere Frauen spielt, in dem sich vor allem Bi-Frauen befinden. Die Figur wurde nicht müde zu betonen, wie wichtig solche Treffen, auch ohne Männer, sind. War gewollt.

Es gibt ein paar kleinere Erotik-Szenen und eine größere, die aber verkrampft und nicht sinnlich wirkt. Dazu passt, dass die Autorin im Nachwort schreibt, sie hätte sich mit "Mechanik und Choreografie von lesbischem Sex" (99 %) beschäftigt. Es wirkte nicht natürlich.

Nett waren die Nebenfiguren, allen voran Ash, die beste Freundin unserer Hauptfigur. Sie hat für alles Verständnis und eine Lösung. Die Figuren beider Freundeskreise waren vielfältig, mir aber zuviel. Ich habe den Überblick verloren. Schwierig fand ich, dass bei einer nicht-binären Figur das Pronomen "dey" genutzt wird - ich wusste nicht, ob es sich um einen Namen handelt und da es ein englisches Lehnwort ist, fühlte es sich wie ein Fremdkörper an. Eine andere Form des Pronomens hätte ich besser gefunden.

Auch hat mich gestört, dass zwei "Panikattacken" vorkommen, bei denen "Angstzustand" aus meiner Sicht treffender gewesen wäre. Über die Verwendung des Begriffs wird immer wieder gestritten. Die Gründe für die Angst sind in beiden Fällen real, die Attacke kommt nicht aus dem Nichts, sondern es sind Probleme, von denen sich die Figuren überwältigt fühlen. Körperliche Symptome treten auf, die für mich nachvollziehbar waren. Trotzdem war ich nicht glücklich damit.

Nett fand ich aber manche sprachliche Metapher, die ganzen Bilder und Wahrnehmungen. Wem es Spaß macht, all die Puzzelteilchen der Welt zu entdecken, der wird mit Bette Spaß haben.

Fazit

Hinter einen tollen Grundidee verbirgt sich ein klassischer Liebesroman mit einer nervigen Figur und einer vorhersehbaren Dramaturgie. Nett zu lesen, aber eher Flop.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Das hat mir insgesamt gar nicht gefallen

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Bette hasst den Sommer, das Schwitzen, ihr Körper dick, prall und warm, wie ein aufgehender Teig. In Meis kühler Baumwollbettwäsche, nach ausgiebigem Sex allerdings, fühlt sie sich ganz wohl in ihrer Haut. ...

Bette hasst den Sommer, das Schwitzen, ihr Körper dick, prall und warm, wie ein aufgehender Teig. In Meis kühler Baumwollbettwäsche, nach ausgiebigem Sex allerdings, fühlt sie sich ganz wohl in ihrer Haut. Seit fünf Monaten sind sie zusammen. Mei ist Bettes Comingout. Sie träumt von einer rosigen Zukunft mit Mei, kann sich ein Leben mit der etwas älteren Künstlerin so gut vorstellen, bis Mei ihr einen Vorschlag macht. Bette soll sich drei Monate austoben, andere Frauen daten und lieben lernen. Wenn Bette dann immer noch mit Mei zusammen sein will, werden sie ein festes Paar.

Bette ist am Boden. Verstört verlässt sie die Wohnung von Mei, die sie drei Monate nicht sehen wird. Sie kommt verheult und verschwitzt, zu spät zum Semesterabschlusstreffen. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Ash freut sich dennoch sie zu sehen und spürt sofort, dass etwas nicht stimmt. Nachdem Bette ihr Herz ausgeschüttet hat, zeigen sich alle angemessen entrüstet. Ash und ihr Freund Tim helfen Bette eine Datingapp zu installieren, weil sie Meis Plan unbedingt folgen will. Bette swiped ein paar Frauen aus der Nähe und dated die erste in einer Bar.

Fazit: Das war gar nicht meins. Der Plot ist einfach. Junge Frau outet sich lesbisch zu sein, findet in der Liebe zu Frauen das, was ihr vorher gefehlt hat, Humor, Einfühlungsvermögen und Leidenschaft. Auf der Suche nach der großen Liebe geht sie durch Höhen und Tiefen, um am Ende die richtige zu finden. Die Sprache hat mich nicht mitgenommen. Die Protagonistin fand ich wegen ihrer Leidensfähigkeit ungemein nervig. Die ganze Geschichte hat sich arg in die Länge gezogen und war mir zu oberflächlich. Am ehesten würde ich das ganze mit Sex and the City vergleichen, allerdings hatte die Serie mehr Tiefe. Außerdem hat mich die Wortwahl abgeschreckt. Das Wort heiß fiel zu oft, die gleichen Szenen wiederholten sich und konnten mich dennoch nicht mitreißen, insgesamt zu viel Sex und für meinen Geschmack zuviel Oralverkehr. Einige wenige humorvolle Dialoge, haben keine Qualitätsverbesserung gebracht.

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