Gewaltiger Roman, der vielschichtige Emotionen hervorruft
Genau so, wie es immer warEs ist mein erstes Buch, welches ich von der Autorin lesen durfte und es wird sicherlich nicht mein letztes sein. Die Geschichte von Julia hat mich tief innigen Bann gezogen. Inzwischen Ende 50, mitten ...
Es ist mein erstes Buch, welches ich von der Autorin lesen durfte und es wird sicherlich nicht mein letztes sein. Die Geschichte von Julia hat mich tief innigen Bann gezogen. Inzwischen Ende 50, mitten im Leben mit 3 erwachsenen Kindern - so lernen wir Julia zu Beginn kennen. Doch immer wieder blitzen kleine Zweifel auf in ihr, ob sie dieses Leben verdient hat. Gespickt mit Rückblicken in die Zeit nach der Geburt ihres ersten Kindes Ben löst sich die Vergangenheit um Julia sukzessive auf. Dabei wechselt die Autorin geschickt zwischen Gegenwart und Rückblick, so dass wir als Leser Julia verstehen müssen. Es ist ein wunderbares Buch, welches auch die verschiedenen Gefühlslagen zeigen, wenn man Mutter wird. Zweifellos holt einen spätestens dann die eigene Kindheit ein und es schwappen Gefühle hoch, die man als frischgebackene Mutter nicht sofort versteht. Denn als Mama muss man doch glücklich sein. Mit nuancierten Formulierungen trifft die Autorin damit einen Ton, der genau das in Frage stellt - sich selbst die Schuld an depressiven Verstimmungen zu geben. Nach und nach wird aufgezeigt, welches Gefühlspäckchen Julia aus der Beziehung zu ihrer Mutter mit sich trägt.
Es ist ein gewaltiger Roman, der bereits auf den ersten Seiten so viel Gefühl in mir ausgelöst hat. Der Roman ist eine Reise, die wir mit Julia gehen und sie verstehen lernen - wundervoll geschrieben. Ich bin mir sicher, dass sich ganz viele Frauen in Ansätzen hierin wiederfinden. Der Roman ist nicht anklagend, eigentlich ist er ganz still und ruhig - aber gerade mit dieser Stille hat er mich emotional mitgerissen.