kleiner Roboter, großes Herz
Der Roboter, der Herzen hören konnte„Er hatte nicht gemerkt, dass er mir verzieh, weil niemand ihm beigebracht hatte, was Verzeihung war. Doch von allen den komplexen menschlichen Gefühlen, für die er sich hätte entscheiden können, schien ...
„Er hatte nicht gemerkt, dass er mir verzieh, weil niemand ihm beigebracht hatte, was Verzeihung war. Doch von allen den komplexen menschlichen Gefühlen, für die er sich hätte entscheiden können, schien er ausgerechnet die Liebe zu verstehen.“ S. 201
Als eines Tages der kleine Roboter Tang unter einem Baum im Garten von Ben und Amy Chambers sitzt, weiß keiner so recht, wie er dort hingekommen ist. Roboter wie er sind Klassiker. Heute werden nur noch hochmoderne Androiden produziert, die kochen und Wäsche waschen können. Doch Tang ist anders. Das merkt vor allem Ben. Als er entdeckt, dass sein kleiner Freund kaputt ist, macht er sich auf die Suche nach seinem Besitzer um ihn reparieren zu lassen und geht mit Tang auf eine Reise, die alles verändert.
„Der Roboter, der Herzen hören konnte“ ist eine unglaublich liebevoll geschriebene Geschichte über einen Mann und seinen Roboter, der in der hochmodernen Androidenwelt keinen Platz mehr hat.
Das Cover in seinen warmen Gelb- und Rottönen ist mir sofort ins Auge gestochen. Die Schlichtheit passt perfekt zu der Geschichte.
Tang werden in diesem Buch menschliche Eigenschaften wie Empathie, Sprache und die Fähigkeit zu Lernen verliehen. Er ist auf dem Wissenstand eines Kindes und nicht nur einmal vergisst man während des Lesens, dass es eigentlich ein Roboter ist. Im Laufe des Buches reifen Tang wie auch Ben durch die Geschehnisse, die sie gemeinsam erleben. Sie lernen, was es heißt Verantwortung zu übernehmen und für einen anderen zu Sorgen. Der Charakter von Ben wird anfangs als gleichgültig, melancholisch und antriebslos dargestellt, so dass dessen Beziehung mit seiner Frau in die Brüche geht. Durch die Reise wandelt er sich zu Positiven, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Technik des Roboters Tang wird eher als schnell zusammen geschustert beschrieben, was sich auch in seiner Sprache wiederspiegelt. Genaue Details erfährt der Leser nicht darüber, aber das empfand ich auch nicht als allzu wichtig beim Lesen. Viel mehr gefallen hat mir hier die Botschaft, dass es egal ist, wenn man anders ist. Man sollte immer zu sich selber stehen, denn wahre Stärke kommt aus dem Herzen, selbst wenn dieses nur ein kleiner Ölzylinder ist.