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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2024

Leseempfehlung für Liehrs "Paolo"

Freitags bei Paolo
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Seit "Radio Nights", Tom Liehrs Erstling aus dem Jahr 2003; habe ich fast alle seine Bücher fast immer mit großem Vergnügen gelesen (3 weitere habe ich soeben in "meinem" Thalia bestellt); mit zu den besten ...

Seit "Radio Nights", Tom Liehrs Erstling aus dem Jahr 2003; habe ich fast alle seine Bücher fast immer mit großem Vergnügen gelesen (3 weitere habe ich soeben in "meinem" Thalia bestellt); mit zu den besten zählt mMn "Leichtmatrosen"(2013), wobei das als Verfilmung "3 Mann in einem Boot" beinahe noch besser ist. Liehr ist wie Wein, er wird mit zunehmendem Alter (*1962) immer besser...

In "Freitags bei Paolo" geht es um Marie und Clemens, die sich auf einer ins Absonderliche abgleitenden Milleniumsparty kennen lernen, sich verkrümeln und dann in ihrem künftigen Lieblingsitaliener, den sie jeden Freitag aufsuchen werden, stranden.
Sie verlieben sich, heiraten und bekommen 2 Kinder.
Er geht ins Showgeschäft, sie in die Politik. Aus beiden Bereichen greift der Autor aktuelle Aspekte auf und bezieht sich hier auch auf das von mir im Antiquariat bestellte frühere Werk "Die Wahrheit über Metting".
So begleitet die Leserschar sie etwa 20 Jahre.
Am Anfang ihrer Beziehung schwören sie sich, sich zu trennen, sollte einmal das "Knistern" zwischen ihnen verloren gehen. Das Einhalten ihrer Vereinbarung zeigt unerwartete Konsequenzen.

Das Ende überraschte mich zuerst und dann überzeugte es mich. Was bei Liehrbüchern wiederum keine Überraschung ist...

LESEEMPFEHLUNG!

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Veröffentlicht am 31.07.2024

Ben Oppenheims Reise nach Brasilien

Sobald wir angekommen sind
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Autor, Beschreibung, Thematik, Titel, Verlag und nicht zuletzt die - wie von bei Diogenes Erschienenem gewohnt - sehr interessante Covergestaltung sowie natürlich die 52 Seiten umfassende Leseprobe von ...

Autor, Beschreibung, Thematik, Titel, Verlag und nicht zuletzt die - wie von bei Diogenes Erschienenem gewohnt - sehr interessante Covergestaltung sowie natürlich die 52 Seiten umfassende Leseprobe von Micha Lewinskys 288-seitigem Roman "Sobald wir angekommen sind" weckten mein Interesse.
Anfangs war ich mir jedoch nicht ganz sicher, ob ich Wendungen wie "jüdischer Fluchtinstinkt" oder auch "Nur der Atomkrieg lässt auf sich warten." richtig einordnen kann.
Letztendlich gab der Gedanke an die Werke von Ephraim Kishon (1924 - 2005) den Ausschlag und ich habe die Lektüre des am 24. Juli 2024 unter der ISBN 978-3-257-07315-7 erschienenen Buches denn auch nicht bereut!

Worum geht's?

Protagonist ist der dem jüdischen Glauben angehörende mehr oder weniger (in den letzten Jahren eher weniger) erfolgreiche Schriftsteller und bekennender Verehrer von Stefan Zweig Ben Oppenheim.
Seine Zeit verbringt er abwechselnd in einer nach einem ausgeklügelten System mit seiner Ex-Frau Marina nebst pubertierender Tochter Rosa sowie deren jüngerem Bruder Moritz, welcher nachts von Zombies heimgesucht wird, geteilten Wohnung und bei seiner jüngeren Geliebten Julia und deren verzogenem Sohn Prince.
Neben "Rücken" und Geldsorgen hat er Ängste.
Die Berechtigung dazu führt er auf seit vielen Jahrhunderten vererbte und durch schlimme Erfahrungen wie Pogrome und den Holocaust begründete Ängste seiner Glaubensgenossen zurück.

Manche seiner Gedanken entlocken ein Schmunzeln, andere Mitgefühl.
Die Furcht, der Ukraine-Konflikt könne in einen Atomkrieg ausartenden, treibt ihn schließlich nach Brasilien.
Mit Marina - ohne Julia.
Und selbst dort wandelt er auf Zweigs Spuren...
Fazit:
Nicht immer leicht lesbar, mMn trotzdem lesenswert

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Kling goes Thriller

VIEWS
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Nachdem ich von Marc-Uwe Kling bereits "Quality Land", "Känguru" I + II", "Spurenfinder" und "Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte" kenne, war ich auf seinen 272 Seiten umfassenden ...

Nachdem ich von Marc-Uwe Kling bereits "Quality Land", "Känguru" I + II", "Spurenfinder" und "Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte" kenne, war ich auf seinen 272 Seiten umfassenden und am 27. 06. 2024 unter der ISBN 978-3-550-20299-5 im Ullstein Hardcover Verlag erschienenen Thriller "Views" natürlich überaus gespannt, vor allem, weil auch die Leseprobe schon einen recht interessanten Eindruck auf mich machte.
Und ich wurde nicht enttäuscht!
Worum geht's?
Protagonistin ist die engagierte BKA Kommissarin Jasira Saad (geschiedene Alleinerzieherin einer umweltbewussten Teenagertochter Zara), die ich kompetent und mit all ihren Ecken und Kanten aber auch weichen Zügen sympathisch finde. Als im www ein schlimmes Video (deshalb wohl auch der Warnhinweis auf "sensible Inhalte") über ein seit 3 Tagen verschwundenes Mädchen namens Lena, etwa in Zaras Alter, auftaucht, wird Saad mit dem Fall beauftragt.
Kling greift hier neben anderen aktuellen Themen wie "Fake news" und "KI" die zunehmende Ausländerfeindlichkeit und das Ansteigen der Wahlerfolge rechtsextremer Vereinigungen auf.
Die unleugbar spannende Geschichte wartet mit etlichen ans Absurde grenzenden Begebenheiten und Twists auf. Ich fragte mich manchmal, ob er das tat, um uns dafür zu sensibilisieren, wie rasch man sich ins Bockshorn jagen lässt.
Insgesamt war ich hochzufrieden, ich finde es auch lobenswert, dass das Buch umweltbewusst hergestellt wurde. Allerdings sind die Pappecken ziemlich scharf und blättern zudem rasch auf.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk

Das große Buch der Infografiken. Ein visuelles Lexikon für Kinder - Schauen, staunen, Neues lernen
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Andrew Pettie und Conrad Quilty-Harper schufen mit ihrem Buch "Das große Buch der Infografiken - Ein visuelles Lexikon" (Originaltitel: "Britannica Children’s Encyclopedia Infographica"; aus der englischen ...

Andrew Pettie und Conrad Quilty-Harper schufen mit ihrem Buch "Das große Buch der Infografiken - Ein visuelles Lexikon" (Originaltitel: "Britannica Children’s Encyclopedia Infographica"; aus der englischen Sprache ins Deutsche übersetzt von Karin Ehrhardt) wirklich etwas ganz Besonderes!
Es erschien unter der ISBN 978-3-473-48079-1 am 01. Juli 2024 bei der Ravensburger Verlag GmbH und wurde von Valentina D’Efilippo anschaulich illustriert.
In diesem beeindruckenden Nachschlagewerk ist auf 336 Seiten Wissen aus den unterschiedlichsten Bereichen - beispielsweise über unseren Körper, die Erde, das Weltall, Tiere und Technik - visuell verpackt.
Es handelt sich hier wahrhaftig um eine echte Bereicherung für die ganze Familie, weshalb ich die Begrenzung der vorgegebenen Altersempfehlung (von "8 - 10 Jahre") für schade halte und nach oben offen gestalten würde.
Das ansprechende Cover zeigt bereits einen guten Überblick über die Vielfalt der in diesem auch als Geschenk hervorragend geeigneten Werk angesprochenen Wissensgebiete.

Fazit:
Ich spreche hier eine ganz dicke Leseempfehlung sowohl für spezielle Fragen als auch einfach nur zum "Schmökern" aus!




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Veröffentlicht am 04.06.2024

Eine ganz besondere Geschichte

Die allerletzte Kaiserin
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Eigentlich informiere ich mich vor einem Buchkauf stets gern in Leseproben, diesmal ersparte ich mir das, denn ich erlag spontan der Verführung einer Buchvorstellung im ZDF-Morgenmagazin.
Wie die Autorin ...

Eigentlich informiere ich mich vor einem Buchkauf stets gern in Leseproben, diesmal ersparte ich mir das, denn ich erlag spontan der Verführung einer Buchvorstellung im ZDF-Morgenmagazin.
Wie die Autorin im Buch erklärt, wurde sie von einer Radiosendung über eine hochbetagte Dame inspiriert, die ganz fest in dem Glauben lebte, die Enkelin Rudolf von Habsburgs und seiner Geliebten Mary Vetsera zu sein und dadurch direkte Nachfahrin Kaiser Franz Josefs und seiner "Sisi" - somit Anspruch auf den Titel "Kaiserin" hätte, gäbe es denn in Österreich noch eine Monarchie.

Johanna Fialla, die Protagonistin dieses Romans, taucht eines Tages bei der em- und sympathischen Gastwirtin Claudia Hendl auf und wird zum täglichen Mittagsgast mit immer dem selben Wunsch: Zanderfilet und Himbeerwassser. Sie erscheint sogar montags, obwohl da eigentlich Ruhetag ist, speist als einziger Gast wie üblich und erzählt ihre obskure Lebensgeschichte. Daraus entsteht spontan die Idee, die junge Frau solle darüber ein Buch schreiben...

Der Roman erwarb auf Anhieb die Anwartschaft auf die oberste Stufe meines diesjährigen Lesehighlighttreppchens.

Ohne je ins Kitschige abzugleiten, schafft es die Autorin, die offensichtlich aus gründlicher Recherche gewonnenen historischen Fakten gekonnt mit fantasievoller Fiktion zu kombinieren und spricht mit dem bewegten Leben ihrer zum Teil recht skurrilen Charaktere bei ihrer Leserschaft die unterschiedlichsten Emotionen an.

Erwähnung verdienen das gut passende Cover sowie das hinten im Buch vorzufindende Glossar.

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