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Veröffentlicht am 13.08.2024

weil die Eltern John Lennon liebten

Yoko
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Diese packende Geschichte von Bernard Aichner erzählt von einem normalen Mädchen namens, das nie daran geglaubt hatte, dass jeder Mensch zu einem Mörder werden kann. Doch nun wird sie unerwartet zur Mörderin. ...

Diese packende Geschichte von Bernard Aichner erzählt von einem normalen Mädchen namens, das nie daran geglaubt hatte, dass jeder Mensch zu einem Mörder werden kann. Doch nun wird sie unerwartet zur Mörderin. Seid gespannt auf die fesselnde Handlung, den interessanten Figuren und die besondere Atmosphäre des Romans. Mit diesem Roman geht es in die düstere Welt von »Yoko«, die die Leser mit ihren tiefgründigen Emotionen mitreißen wird.

Yoko ist die Tochter eines Metzgermeisters. Vor vielen Jahren war die Mutter verstorben und ihr Vater hat sie alleine erzogen. Obwohl sie das Potential zum Studium gehabt hatte, wollte Yoko nie etwas anderes, als beim Vater in der Fleischerei zu arbeiten. Sie wollte Schweine- und Rinderhälften zerteilen, Hackfleisch und Wurst machen.

Doch nach dem Tod des Vaters orientierte sie sich anders, wollte Menschen glücklich machen und entdeckte chinesische Glückskekse für sich. Sie gründete eine Manufaktur und begann, chinesische Restaurants und andere Läden zu beliefern.

Bei einer Auslieferung beobachtet sie im Hinterhof, wie zwei Chinesen eine Katze misshandeln. Sie geht dazwischen. Das hätte sie nicht machen sollen. Denn sofort wird sie zur Zielscheibe und muss Schreckliches erleiden …

Yoko ist die Protagonistin in diesem Thriller. Sehr viele Eigenschaften von ihr werden durch ihre Gedanken entblößt, obwohl es bei weitem kein Psychothriller ist. So erfahren die Leser auch, was es mit dem asiatischen Namen auf sich hat und warum sie gar nicht so glücklich ist, wie eine japanische Nudelsuppe zu heißen, und andererseits deshalb trotzdem von Asien begeistert ist und irgendwann einmal eine Reise nach China machen will.

So, wie Yoko ihre Geheimnisse in sich trägt, verbergen auch alle anderen Figuren in ihrem Inneren. Selbst ihr Vater und dessen Freund sind nicht frei davon, erst recht nicht Verwandte von Yokos Freunden oder gar ihrer Gegner. Leser sollten sich hüten, jedes Wort zu glauben, was über die eine oder andere Figur gesagt wird. Das ist meisterhaft spannend.

Die Glückskekse geben diesem Roman ein gewisses Milieu vor, welches allerdings auch schon mit dem Buchtitel geboten wird. Eine Triade der chinesische Mafia, die mit Drogen und Schutzgelderpressung ihre Reichtümer anhäuft, führt in die Welt der chinesischen Restaurants in irgendeiner Großstadt in Deutschland. Der Ort wird im Roman nicht genannt, denn auch die Handlung kann überall stattfinden.

Es ist faszinierend, wie Bernhard Aichner die Leser mittels Gedanken und Rückblenden immer mehr mit Informationen versorgt wird, die die gesamte Motivation und Handlung in einem anderen Licht erscheinen lässt. Vieles wird plötzlich plausibel und erklärbar. Auf diese Weise tut sich immer wieder ein neuer Strang auf, der die Leser mit einer neuen Frage im Kopf zunächst einfach stehen lässt.

Der Umgang mit der wörtlichen Rede ist etwas ganz Besonderes in diesem Thriller. Der Drucksatz ist gewöhnungsbedürftig. Denn wie ansonsten auch Gedanken sind manche gesprochen Sätze in kursiver Schrift verfasst. Und die tatsächlichen Wortwechsel zwischen den agierenden Figuren sind nicht in Anführungszeichen, sondern jedem Sprecher mit einem Gedankenstrich vorangestellt. Wie gesagt, man gewöhnt sich daran, jedoch ist es zu Beginn etwas verwirrend.

Dieser Thriller ist zweibändig konzipiert und bereits jetzt ist der zweite Band für nächstes Jahr (2025) im Juli angekündigt. Ich bin gespannt darauf und möchte unbedingt wissen, wie es mit Yoko weitergeht, denn sie hat noch so viele Träume.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 30.07.2024

Der Aufbruch in eine neue Zeit

Gut Greifenau - Morgenröte
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Dies ist der dritte Band einer Familiensaga von Hanna Caspian, die als „Gut Greifenau“-Trilogie im Handel verfügbar ist. Die ersten drei Bände erschienen bis März 2019. Doch ich muss unbedingt erwähnen, ...

Dies ist der dritte Band einer Familiensaga von Hanna Caspian, die als „Gut Greifenau“-Trilogie im Handel verfügbar ist. Die ersten drei Bände erschienen bis März 2019. Doch ich muss unbedingt erwähnen, dass es sich schon lange nicht mehr um eine Trilogie handelt. Da das Leben immer wieder fortschreitet, waren die Leser und auch die Autorin gespannt, wie es mit den Figuren nach diesem dritten Band weitergeht. Und siehe da, es gibt weitere drei Bände um das Landgut Greifenau und derer von Auwitz-Aarhayn.

1918, der Frieden mit Russland, er ist zum Greifen nahe. Der Zar wurde hingerichtet. Russland wird von Lenin, Trotzki und den Bolschewiki beherrscht.

Nach einem Mordanschlag ist es fraglich, ob Konstantin das noch erleben wird. Als er wieder in die Heimat schwerkrank zurückkehrt, kommt er bei der Dorflehrerin Rebecca unter, die ihn aufopferungsvoll pflegt. Nur sein Vater Graf Adolphis erfährt davon und ist indes verzweifelt, während er Rest der Familie davon ausgeht, dass Konstantin tot ist.

Durch den Kauf von Kriegsanleihen ist das Gut hoch verschuldet. Wie in alter adeliger Tradition scheint nur eine Heirat den Schuldenberg verringern zu können.

Gräfin Feodora hingegen drängt deshalb die Tochter Katharina zur Hochzeit mit dem Scheusal Ludwig, einem Neffen des Kaisers. Diese Verbindung wird zur Überlebensfrage für Gut Greifenau. Doch Katharinas Herz schlägt für den Industriellensohn Julius aus Potsdam. Kurz vor der Hochzeit flieht sie. In Berlin gerät sie mitten in die Wirren der Novemberrevolution.

Schließlich ist der Krieg zu Ende und der Kaiser selbst geflohen. Die Arbeiter- und Bauernräte wollen den Adel enteignen. Doch auch die Landarbeiter und Pächter bangen um ihren Lebensunterhalt.

Vergleichbar mit Downton Abbey hat Hanna Caspian ein allumfassendes Universum rund um ein fiktives Gut Greifenau geschaffen. In den Romanen dieser Reihe dreht sich alles um das Leben einer Adelsfamilie und die Schicksale ihrer Mitglieder. Gleichzeitig werden aber auch die Geschichten und Schicksale der Dienstboten eingebunden. Die Reihe gibt uns einen faszinierenden Einblick in die sozialen Unterschiede und das Zusammenleben in einer vergangenen Zeit.

In diesem Roman gibt es viele verschiedene Geschichten, die Menschen aus allen Gesellschaftsschichten betreffen. Sowohl bei den Angestellten als auch bei der adeligen Familie, den Pächtern, den Dorfbewohnern und den Bekannten gibt es Geheimnisse und Komplikationen. Viele Probleme müssen gelöst werden. Die Autorin hat es großartig geschafft, den Weg zum Ziel zu gestalten. Das bedeutet, dass es anfangs nicht auf eine Lösung am Ende des Romans oder der Trilogie hinausläuft. Man verstrickt sich förmlich in den Verwicklungen der einzelnen Figuren, fühlt mit ihnen mit, freut sich mit ihnen und wünscht ihnen das Schlimmste. Am Ende will man nur noch wissen, wie es mit den einzelnen Charakteren weitergeht.

In diesem fesselnden Roman wird die Geschichte einer fiktiven Familie erzählt, die eng mit den turbulenten Ereignissen des Ersten Weltkriegs und dem Sturz des Kaisers verbunden ist. Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in das Verhältnis zwischen Russland und Deutschland zu dieser Zeit und erzählt die bewegenden Schicksale der Familienmitglieder, die von den Auswirkungen des Krieges betroffen sind. Eine packende Geschichtserklärung, die den Leser mitnimmt auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit.

»Morgenröte« bietet genau wie die anderen Bände dieser Reihe umfangreiche Informationen zur Geschichte, die von Hanna Caspian akribisch recherchiert und detailreich aufbereitet sind. Die Informationen sind entlang des Themas sehr vielfältig und werden faszinierend zu einer Geschichte mit vielen kleinen Geschichten verwoben. Es ist eine Quelle, die sowohl Liebhaber als auch Neulinge von historischen Romanen gleichermaßen anspricht und begeistert.

Für mich persönlich gilt: Einmal Greifenau, immer Greifenau! Ich wünsche es von ganzem Herzen jedem neuen Leser, jeder neuen Leserin.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

Veröffentlicht am 17.07.2024

spannend wie von Karen Sander gewohnt

Der Sturm: Vernichtet
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Endlich ist der dritte Teil aus der Sturm-Serie von Karen Sander zu lesen. Damit endet eine fesselnde Reise durch ihre zweite Serie von Kriminalromanen, die uns auf das wunderschöne Fischland entführt ...

Endlich ist der dritte Teil aus der Sturm-Serie von Karen Sander zu lesen. Damit endet eine fesselnde Reise durch ihre zweite Serie von Kriminalromanen, die uns auf das wunderschöne Fischland entführt hat. Dennoch dürfen wir uns freuen, da Karen Sander im Nachwort verrät, dass eine dritte Serie auf dem Weg ist. Es ist beruhigend zu wissen, dass jeder Teil ihrer Serie eigenständig genossen werden kann, solange man nicht den dritten vor dem ersten liest. Jede ihrer Serien hat uns in den Bann gezogen und von Anfang bis Ende mitgerissen.

Die Identifizierung der beiden Leichen, die nach einem Sturm an der Darß-Küste gefunden wurden, ist nun abgeschlossen. Allerdings gibt es weiterhin keine Hinweise auf den Mörder. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger stehen erneut vor einem Rätsel. Die Untersuchung wird dadurch erschwert, dass die Sturmschäden viele Spuren verwischt haben. Die Ermittler hoffen jedoch, dass eine tiefergehende Analyse der Fundstücke und die Befragung der Anwohner neue Hinweise liefern könnten. Zudem wird erwogen, Kollegen aus anderen Abteilungen hinzuzuziehen, um mögliche Verbindungen zu früheren Kriminalfällen zu überprüfen.

Es stellt sich heraus, dass die Frau sieben Jahre nach dem Mann getötet und in den Dünen verscharrt wurde. Haben die Ermittler die ganze Zeit eine falsche Spur verfolgt? Besteht überhaupt eine Verbindung zwischen den Opfern? Die Ermittler stehen vor einem Rätsel, denn obwohl die Morde Ähnlichkeiten aufweisen, gibt es keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern. Die Untersuchungen konzentrieren sich daher auch auf das Umfeld der Opfer, in der Hoffnung, mögliche Verbindungen zu entdecken, die bisher übersehen wurden.

Es scheint eine Verbindung zwischen den Morden und einem Einbruch zu geben, der vor fünfzehn Jahren stattfand. Bevor Mascha und Tom jedoch den Fall erneut untersuchen können, wird nach einem weiteren Unwetter ein toter Körper entdeckt. Tom ist schockiert, da er die Verstorbene kennt …

Eine fesselnde Vielfalt an Figuren entfaltet sich im Ensemble des Personals dieses Romans, das bereits in der ersten Serie »Der Strand« mit akribischer Detailverliebtheit erschaffen wurde. Aufgrund der Handlung des Thrillers in den alten Bundesländern tragen viele Figuren das reiche Erbe ihrer DDR-Vergangenheit in sich. Diese Vergangenheit ist subtil dargestellt, verleiht den Menschen dieses Thrillers jedoch eine tiefe und komplexe Motivation, die die Leser in ihren Bann zieht. Die Figuren überzeugen durch ihre Authentizität und besondere Note, wodurch sie lebendig und greifbar wirken, ohne dass ihre Geschichte verurteilt wird. Neben charismatischen und liebenswerten Figuren gibt es auch solche, die vor Wut am liebsten entsorgt werden sollten …

Die Spannung und Dynamik entstehen üblicherweise nicht nur durch die äußerst kurzen Kapitel, sondern auch durch die vielschichtige Handlung. Kira, eine junge Kollegin, die mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Naivität alle nervt, ist immer noch nicht aufgetaucht. Neben den Ermittlungen zum Täter hat die Suche nach der Kollegin ebenso hohe Priorität.

Das lokale Ambiente hat zweifellos eine bedeutende Auswirkung. Die lebendigen Darstellungen wecken den Wunsch, den Wind an der Ostseeküste im Herbst oder Winter zu spüren. Aus eigener Erfahrung kann ich einen Aufenthalt auf dem Fischland während des Herbstes nur wärmstens empfehlen. Sich an der Ostsee-Küste den rauen Wind um die Ohren wehen zu lassen, hat schon was.

Die Wortwechsel und Gespräche von Karen Sanders wirken wie präzise abgestimmte Werkzeuge, die direkt aus der Realität gegriffen scheinen. Sie und lassen uns das Empfinden entwickeln, eine Verbindung zu diesen Menschen herzustellen und in ihr Inneres einzudringen.

Verpasst nicht die Gelegenheit, Teil dieser außergewöhnlichen Geschichte zu werden und in die tiefen Abgründe menschlicher Intrigen einzutauchen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Die Fargo-Abenteuer und Boko Haram

Das Orakel des Königs
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Der Roman »Das Orakel des Königs« startet mit einem Sprung zurück ins Jahr 500, also vor etwa 1500 Jahren. Damals führte eine Schriftrolle zum Untergang des Vandalenreichs – und heute könnte genau diese ...

Der Roman »Das Orakel des Königs« startet mit einem Sprung zurück ins Jahr 500, also vor etwa 1500 Jahren. Damals führte eine Schriftrolle zum Untergang des Vandalenreichs – und heute könnte genau diese Rolle das Leben unschuldiger Schülerinnen retten.

Leser können sich zusammen mit dem Schatzjägerehepaar Sam und Remi Fargo auf ein neues Abenteuer freuen. Das Ehepaar Sam und Remi Fargo lebt seine Leidenschaft als Schatzjäger mit voller Hingabe aus. Geld ist nicht ihre treibende Kraft, da sie nach beeindruckenden Funden finanziell abgesichert sind. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es ihnen, ihre Missionen frei zu wählen und genau die Geheimnisse zu lüften, die sie persönlich faszinieren.

Eine Mädchenschule in Nigeria, die vom engagierten Schatzjägerehepaar Sam und Remi Fargo unterstützt wird, freut sich auf dringend benötigte Hilfsgüter. Die Fargos machen sich sofort auf den Weg, um sicherzustellen, dass alles planmäßig verläuft. Vor Ort angekommen, erleben sie und mehrere Schülerinnen unerwartete Abenteuer. Ein Teil von ihnen wird entführt. Ein Verdacht erhärtet sich, dass Boko Haram dahintersteckt. Doch es scheint, als seien die Entführer nicht an Lösegeld interessiert, sondern vielmehr an einem faszinierenden Fund der Schatzjäger. Was könnte es sein, das die nigerianischen Abenteurer an einer alten Schriftrolle interessiert, die vor 1500 Jahren das Schicksal des Königreichs der Vandalen beeinflusste? Die Suche nach Antworten verspricht spannende Entdeckungen!

Faszinierend immer wieder zu lesen, sind die Abenteuerromane von Clive Cussler und seinen Co-Autoren. Diese Reihe trägt den Untertitel Ein Fargo-Roman, da die beiden Hauptpersonen Remi und Sam Fargo sind, ein mutiges und abenteuerlustiges Ehepaar, das leidenschaftlich gerne auf Schatzsuche geht. Die Fargo-Abenteuer spielen in der Gegenwart, sodass die Leser sich darauf freuen können, dass die Fargos und ihre Begleiter mit modernster Technik ausgestattet sind. Und da Schätze stets Reichtum versprechen, sind die Fargos bestens vorbereitet und tragen einiges an Waffen bei sich, um sich im Bedarfsfall verteidigen zu können.

Die Figuren sind meisterhaft gezeichnet. Teils unwiderstehlich liebenswert und teils abgrundtief ekelhaft. Die Guten und die Bösen sind also unmissverständlich und dramatisch auseinandergehalten.

Das Thema der Entführung von Schülerinnen ist höchst spannend und wird in eine mitreißende Handlung um die Suche nach einer Schriftrolle verpackt. Neben den packenden Ermittlungen gibt es auch jede Menge actionreiche Momente in Form von rasanten Prügeleien und schießwütigen Gefechten. Der Roman hat alles, was das Herz eines Indiana-Jones-Fans höher schlagen lässt.

Die deutschen Übersetzungen von Clive Cussler sind zum großen Teil bei Blanvalet zu finden. Doch es gibt mittlerweile auch deutschsprachige Autoren, die das Abenteuer-Genre mit einer solchen Leidenschaft und Kreativität bereichern, dass es ein Muss ist, ihre Werke zu entdecken! Taucht mit vollem Eifer in die spannenden Bücher von Andreas Gruber und U.T. Barreis ein. Lasst euch von ihnen in atemberaubende Welten entführen und packende Geschichten erzählen, die euch den Atem rauben werden!

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Ein Totenarzt, der kein Arzt ist

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Dies ist der neueste Thriller von Chris Carter um Robert Hunter, dem Profiler vom LAPD. Hunter und sein Partner Garcia kämpfen erneut gegen das Verbrechen. In ihrem neuesten Fall werden sie mit einer Reihe ...

Dies ist der neueste Thriller von Chris Carter um Robert Hunter, dem Profiler vom LAPD. Hunter und sein Partner Garcia kämpfen erneut gegen das Verbrechen. In ihrem neuesten Fall werden sie mit einer Reihe grausamer Morde konfrontiert, bei denen die Opfer auf mysteriöse Weise verstümmelt werden. Die Ermittlungen führen sie in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Psyche. Hunter und Garcia stoßen auf eine Spur, die offenbar zu einem Serienmörder führt, der wahrscheinlich bereits seit Jahren sein Unwesen treibt. Die Jagd nach dem Täter wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn er scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Werden Hunter und Garcia es schaffen, ihn zu stoppen, bevor er erneut zuschlägt?

Bei der Autopsie eines Verkehrsopfers entdeckt Gerichtsmedizinerin Dr. Hove eine überraschende Tatsache: Unter der Haut offenbaren sich interessante Spuren, die ihr bei der Untersuchung helfen werden, neue spannende Indizien auf ein Verbrechen zu finden.

Sie hat das Werk eines Serienmörders entdeckt. Er versteht es meisterhaft, jeden seiner brutalen Morde wie ein zufälliges Unglück aussehen zu lassen, ohne dass es jemand bemerkt.

Dr. Hove übermittelt ihren Verdacht an Robert Hunter und Carlos Garcia von der LAPD Ultra Violent Crimes Unit, einer Spezialeinheit für besonders schwere Gewaltverbrechen. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel: Wie geht man bei einer Mordserie vor, wenn die Opfer unbekannt sind? Wie fängt man einen Mörder ohne Tatort? Wie stellt man einen vorsichtigen, sadistischen Jäger? Wie stoppt man jemanden, dessen Existenz nicht nachweisbar ist?

Chris Carter ist bekannt für seine detaillierten Gewaltbeschreibungen. Sie tauchen nicht oft auf, doch wenn sie es tun, dann richtig heftig.

Die Spannung ist natürlich das Wichtigste in diesem Buch. Chris Carter hat einen unglaublichen Schreibstil mit einem schnellen Tempo. Deshalb sind die Kapitel sehr kurz, meistens nur ein paar Seiten lang. Und jedes Kapitel endet mit einem spannenden Cliffhanger. Chris Carter beherrscht das perfekt. Es ist Wahnsinn, wie er immer am Ende eine Aussage macht, die einen dazu bringt, weiterzulesen. Einfach großartig!

Besonders gelungen fand ich die Auflösung der Geschichte viele Seiten vor dem Ende, wobei der Verlauf bis zur zur Lösung im Nachhinein in Rückblenden den Lesern plausibel gemacht werden. Auch dieses Konstrukt ist ist Teil der Spannung. Während man zunächst weiß, dass alles gut wird, erfährt man anschließend, wie das möglich.

Mit der Zeit wird man immer vertrauter mit den Hauptfiguren. Man erkennt jeden sarkastischen Satz, den sie austauschen, ohne dass der Erzähler es extra betonen muss. Hunter und Garcia haben sich zu einem großartigen Team entwickelt und sie geben ihren Kollegen gerne Contra.

Die Leser tauchen in die aktuelle Zeit des heutigen Los Angeles ein. Sie können durch die Straßen, Plätze und Parks dieser pulsierenden Metropole am Pazifik reisen und das lebendige Treiben hautnah erleben, da sie das vielfältige kulturelle Angebot, die berühmten Strände und die beeindruckende Straßengeflecht dieser weltbekannten Stadt erkunden.

Der Roman hat mich total begeistert! Nicht nur der Inhalt war super, sondern auch total aktuell, mega spannend und einfach mitreißend! Ich kann ihn wirklich nur wärmstens empfehlen!

© Detlef Knut, Düsseldorf 2024