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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2024

Roman über Freundschaft und Klimakatastrophe

Bea & Nyx – Der Baum zwischen den Zeiten
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Bea lebt mit ihren Eltern in Tasmanien im Jahr 2023 und geht zur Schule, wo sie nicht mit allen gut klarkommt. Über einen Baum kann sie mit Nyx über Briefe kommunizieren. Nyx lebt ebenfalls in Tasmanien, ...

Bea lebt mit ihren Eltern in Tasmanien im Jahr 2023 und geht zur Schule, wo sie nicht mit allen gut klarkommt. Über einen Baum kann sie mit Nyx über Briefe kommunizieren. Nyx lebt ebenfalls in Tasmanien, allerdings im Jahr 2093. Zu der Zeit sieht die Welt ganz anders aus - die Lage spitzt sich immer weiter zu, es herrschen Hitze, Dürre und Hunger. Nyx warnt Bea vor der Klimakatastrophe, die nun versucht, in der Gegenwart dagegenzusteuern. Der Baum, der als Briefkasten zwischen den beiden fungiert, hat eine sehr wichtige Rolle inne und eröffnet den beiden Mädchen nicht nur eine Möglichkeit der Kommunikation in die Zukunft bzw. in die Vergangenheit, sondern auch eine Freundinnenschaft, in der die beiden sich aneinander anvertrauen.

Rebecca Lim und Kate Gordon schreiben wechselnd aus Nyx' und Beas Perspektive in der Ich-Form, wodurch die Leser*innen einen direkten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden bekommen. Der Schreibstil ist flüssig und berührend, da sowohl die Ängste und Sorgen als auch die weltlichen Veränderungen sehr anschaulich beschrieben werden.

Einige Aspekte innerhalb der Zeitachsen konnte ich nicht nachvollziehen und fand sie nicht schlüssig, was der Handlung und der Wichtigkeit der Geschichte rund um den Klimakollaps und präventive Maßnahmen keinerleich Abbruch tat. Für ein Kinder- und Jugendbuch ist die Atmosphäre recht düster, verharmlost jedoch auch nicht und verpackt wichtige Botschaften in eine schöne und hoffnungsvolle Geschichte.

Ich kann das Buch also auf jeden Fall empfehlen - und das nicht nur Kindern und Jugendlichen.

Veröffentlicht am 11.07.2024

Auftakt der Falck-Saga

Meeresfriedhof
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Ein Hurtigrutenschiff mit norwegischen Zivilisten und deutschen Soldaten wird während des Zweiten Weltkriegs angegriffen und sinkt. Hunderte Menschen an Bord sterben, darunter Thor Falck. Allerdings überleben ...

Ein Hurtigrutenschiff mit norwegischen Zivilisten und deutschen Soldaten wird während des Zweiten Weltkriegs angegriffen und sinkt. Hunderte Menschen an Bord sterben, darunter Thor Falck. Allerdings überleben seine Frau Vera und ihr Sohn Olav.

Als Vera fünfundsiebzig Jahre später im Meer schwimmen geht, kehrt sie nicht zurück und alle gehen von einem Suizid aus. Ebenfalls verschwunden ist Veras Testament, das sie sich kurz zuvor hat aushändigen lassen. Ihr Sohn Olav ist Vorsitzender der SAGA-Stiftung und befürchtet, dass Vera ihr Testament noch hat ändern lassen und den verarmten Zweig der Familie berücksichtigt hat. Sasha, Olavs Tochter, findet einige Zusammenhänge seltsam und nimmt sich vor, ihrem Vater zum Trotz zu recherchieren und Veras Geheimnissen auf den Grund zu gehen und ihr Motiv des Suizids zu entschlüsseln.

"Meeresfriedhof" ist Aslak Nores Auftakt der Thriller-Saga um die Familie Falck. Daher werden die ganzen Figuren eingeführt, was durch den identischen Nachnamen Falck zunächst sehr verwirrend ist. Da das Geschehen auf verschiedenen Zeitebenen erzählt wird, ist eine aufmerksame Lektüre und Konzentration wichtig, um folgen zu können. Nores Schreibstil empfinde ich als ruhig und angenehm. Das Tempo und die Spannung sind zunächst eher schleppend, nehmen mit der Zeit jedoch an Fahrt auf und halten einige Plottwists bereit.
Vieles bleibt zwar nur angerissen und nicht geklärt, dazu müssen dann die nächsten Falck-Teile gelesen werden. Für den Anfang finde ich "Meeresfriedhof" gelungen und empfehle, sich durch die ersten Kapitel einfach durchzuschlagen.

Veröffentlicht am 27.06.2024

Ein neuer Fall für die Hausboot-Detektei

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Stoff
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Arie wird Zeuge eines Unfalls, bei dem ein stadtbekannter Unternehmer tödlich verunglückt. Arie kann sich jedoch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mann einfach so vor das Müllauto gelaufen ...

Arie wird Zeuge eines Unfalls, bei dem ein stadtbekannter Unternehmer tödlich verunglückt. Arie kann sich jedoch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mann einfach so vor das Müllauto gelaufen sei. Das Gutachten de Rechtsmedizin bestätigt dieses Gefühl: Im Blut des Opfers sind Spuren von LSD. Kurz darauf meldet sich die Tochter des Toten bei der Hausboot-Detektei, denn auch sie ist felsenfest davon überzeugt, dass es sich hier um einen Mordfall handelt.

„Tödlicher Stoff“ ist der dritte Teil um die fünf Detektiv*innen auf dem Amsterdamer Hausboot. Ich kenne Arie, Maddie, Jack, Jan, Elin und Isa bereits aus den beiden anderen Büchern der Reihe und habe die Gruppe liebgewonnen. Jede Figur hat eigene Schrulligkeiten und Eigenschaften und gemeinsam bilden sie eine unterhaltsame Truppe mit kreativen Ideen, um die Fälle zu lösen. Auch hier müssen sie wieder einmal feststellen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Was die Strickliebhaberin Kaatje Hommel damit zu tun hat, erfahren wir früh genug,

Ich mag sowohl den Schreibstil als auch das Erzähltempo und die Entwicklungen immer sehr gern. Obwohl der Spannungsbogen recht flach ist, es wenig überraschende Wendungen gibt und das Ende auch eher gemächlich daherkommt, habe ich den Krimi sehr gern gelesen, über die Dialoge geschmunzelt und entspannte Lesestunden genossen.

Ich freue mich auf den nächsten Teil der Reihe!

Veröffentlicht am 27.06.2024

Tiefe Geschwisterliebe

You'd be Home Now
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Emory und ihr großer Bruder hatten immer ein gutes Verhältnis, konnten über alles sprechen und wussten alles übereinander. Doch dann beginnt Joey Drogen zu konsumieren und ein Unfall verändert alles. Seitdem ...

Emory und ihr großer Bruder hatten immer ein gutes Verhältnis, konnten über alles sprechen und wussten alles übereinander. Doch dann beginnt Joey Drogen zu konsumieren und ein Unfall verändert alles. Seitdem muss sich Emory in der Schule mit herben Konfrontationen auseinandersetzen und Joey kämpft zunächst in einer Klinik und anschließend zuhause darum, clean zu werden, zu bleiben und in den Alltag zurückzufinden.


Ich habe „You‘d be home now“ als Hörbuch gehört und empfand die Sprecherin als sehr angenehm. Eindringlich wird erzählt, mit welchen Hürden Emory und Joey jeweils kämpfen, wobei ihre enge Verbindung jedoch immer noch besteht. Von den Eltern bekommen wir zunächst eher wenig mit, sie finden in ihren Rollen statt, von der Beziehung zu ihnen ergibt sich ein tieferer Eindruck erst im Verlauf der Lektüre.

Kathleen Glasgow schreibt ungeschönt, es ist keine feel-good-story, sondern eine herzzerreißende Geschichte um den ewigen Kampf der Sucht und die soziale und emotionale Belastung im Umfeld Süchtiger. Der Unfall spielt dabei ebenfalls eine erhebliche Rolle.

Leser*innen, die sich mit dieser Thematik gern auseinandersetzen und eine vermutlich gar nicht seltene, sondern eher typische Geschichte über Drogenkoonsum und -entzug lesen möchte, kann ich „You‘d be home now“ empfehlen.

Veröffentlicht am 24.06.2024

Perfekt für zwischendurch

My Mechanical Romance – Gegensätze ziehen sich an (Von Olivie Blake, der Bestseller-Autorin von The Atlas Six)
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Bel ist gar nicht dazu bereit, sich mit der großen College-Frage auseinanderzusetzen und hat sowieso sehr damit zu kämpfen, Aufgaben rechtzeitig zu schaffen, an alles zu denken und sich selbst zu organisieren. ...

Bel ist gar nicht dazu bereit, sich mit der großen College-Frage auseinanderzusetzen und hat sowieso sehr damit zu kämpfen, Aufgaben rechtzeitig zu schaffen, an alles zu denken und sich selbst zu organisieren. Dann wird sie von ihrer Lehrerin Mrs. Voss in die Robotik AG, wo sie sich am Bau eines Kampfroboters beteiligen soll. Sofort hat sie das Gefühl, dass ihr die Jungs dort nichts zutrauen und sie als Mädchen eine gesonderte Stellung hat und sich beweisen muss.Teo, der Kapitän, sieht in Bel jedoch Potential, weshalb sie nach der Schule zusammen am Roboter bauen und sich auch zwischenmenschlich näher kommen.

Alexene Farol Follmuths Schreibstil ist sehr flüssig, leicht und unterhatlsam. Vor allem der humorvolle, teilweise auch selbstironische, Ton gefällt mir gut. Erzählt wird wechseld aus Bels und Teos Perspektive, was mir gut gefällt. Sowohl das Setting als auch das Tempo, in dem sich Bel und Teo näherkommen, fand ich passend. Auch der Fokus auf den Naturwissenschaften bzw. der Technik ist für mich in solchen Büchern ungewohnt und fand ich sehr abwechslungsreich. Das Aufbrechen und Benennen von Klischees und Vorurteilen ist teilweise gut gelungen, andere Situationen und Gespräche hätten meinem Geschmack nach tiefer gestaltet werden können.

"My Mechanical Romance" war für mich ein schönes Buch, das ich gern zur Auflockerung zwischendurch gelesen habe.