Vielschichtig und gesellschaftskritisch
Liv de Vries, Superintendentin bei der niederländischen Landespolizei, wird übergangsweise nach Zeeland versetzt, um auf Bitte ihres Vorgesetzten einem Vermisstenfall nachzuspüren. Die Spur führt sie in ...
Liv de Vries, Superintendentin bei der niederländischen Landespolizei, wird übergangsweise nach Zeeland versetzt, um auf Bitte ihres Vorgesetzten einem Vermisstenfall nachzuspüren. Die Spur führt sie in die Vergangenheit, sie deckt Zusammenhänge auf, die manch einer hätte lieber ruhen lassen. Die rechte Szene, gewaltbereit mit rassistischem Gedankengut, tritt in Erscheinung. Daneben bleibt auch noch Platz für das Privatleben von Liv.
Der Thriller ist alles andere als Durchschnitt. Neben dem interessanten Fall findet viel an Gesellschaftskritik Raum in der Handlung. Und das zu Recht. Die rechten Strömungen finden sich mittlerweile leider in jedem Staat wieder. Dieser Krimi schafft es, dass die Aufmerksamkeit für das wichtige Thema nicht nachlässt. Aber so, ohne dass das Lesevergnügen geschmälert wird. Das Buch ist mit 576 Seiten keine leichte Kost, die Vielschichtigkeit der Handlung, gepaart mit Rückblenden ins Jahr 1944 und den nach und nach entstehenden Handlungssträngen braucht jedoch den Umfang, um alles zu einem stimmigen Bild zusammenzuführen, ohne dabei an Spannung einzubüßen. Empfehlenswerte Lektüre.