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Veröffentlicht am 12.05.2020

Wenn die italienische Mafia in Nordhessen einfällt

Fundsachen
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Lena ist seit dem Tod ihrer Mutter die Geschäftsführerin des Brunnenhofs, einem alten Fachwerkhof mit Wirtschaftsgebäuden in Nordhessen, der sich seit langem in Familienbesitz befindet. Nach einer aufwändigen ...

Lena ist seit dem Tod ihrer Mutter die Geschäftsführerin des Brunnenhofs, einem alten Fachwerkhof mit Wirtschaftsgebäuden in Nordhessen, der sich seit langem in Familienbesitz befindet. Nach einer aufwändigen Renovierung hat sie sich der gehobenen Küche verschrieben. Desweiteren vermietet sie 4-Sterne-Zimmer.
Nach einem Großeinkauf in Südtirol nimmt sie Max, einen Weltenbummler, wie es scheint, mit nach Deutschland. Spontan beschließt er, ihr bei einem akuten Personalengpass in der Küche auszuhelfen.
Nach ein paar Widrigkeiten entspinnt sich eine Romanze zwischen den beiden. Allerdings schleppt Max ein tödliches Geheimnis mit sich herum.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Cosy Crime und Liebes-/Familiengeschichte.
Die Protagonisten sind sehr sympathische Charaktere. Aber auch die zahlreichen Nebenfiguren, seien es Familienangehörige oder Restaurantmitarbeiter sind mir schnell ans Herz gewachsen. Allerdings wurden die unterschiedlichen Personen in einzelnen Erzählsträngen dargestellt. Teilweise, vor allem am Anfang, war mir das zu viel, weil die Hauptgeschichte etwas zu kurz kam. Einige Füllsätze hätte ich gerne rausgestrichen, weil mich eine Nebenhandlung oder Darstellung nicht interessiert haben.
Aber im Laufe der Lektüre störte es mich weniger, wahrscheinlich weil ich alle dann schon ganz gut kannte.
Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der Beziehung zwischen Max und der Küchenchefin Ellen. Sie ist aufrichtig und respektvoll, obwohl Ellen im Gegensatz zu Max ungelernte Köchin ist.
Die Geschichte von Lena und Max ist süß, herzlich, bodenständig, zuweilen spannend und locker-leicht geschrieben.
Für die eher uninteressanten Nebenstränge ziehe ich einen halben Punkt ab und vergebe eine Leseempfehlung.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2020

Irrungen und Wirrungen vor antiker Kulisse-ein kurzweiliger Italienroman

Dolce Vesuvio. Ein Italien-Roman.
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Carlotta Leonie van Veen, genannt Lollo ist eine 23-jährige Archäologie-Studentin mit Schwäche für den antiken Dichter Ovid. Das Angebot ihres Professors, einem Ausgrabungs-Aufenthalt in Pompeji beizuwohnen, ...

Carlotta Leonie van Veen, genannt Lollo ist eine 23-jährige Archäologie-Studentin mit Schwäche für den antiken Dichter Ovid. Das Angebot ihres Professors, einem Ausgrabungs-Aufenthalt in Pompeji beizuwohnen, nimmt sie ohne mit der Wimper zu zucken an. Dumm nur, daß der frisch gebackene Doktor der Archäologie Alessandro Mantegna, spöttisch Alessandro der Große genannt, mit von der Partie sein wird. Den findet Lollo nämlich ziemlich arrogant. Außerdem neckt er sie ständig ihrer Haare wegen und nennt sie Lollo rosso oder Salatkopf. Aber was sich liebt, das neckt sich ja bekanntlich...Außerdem lässt sie ihren Freund für die 3 Monate zurück in Freiburg.
Ein grosser Teil des Romans spielt sich auf dem Ausgrabungsfeld des antiken Pompeji ab. Ich empfand die gut recherchierte Lektüre als spannenden und kurzweiligen Spaziergang durch die beliebte und historisch bedeutende Grabungsstätte. Durch die Hintergrundinformationen habe ich einiges gelernt. Ein Traum der Protagonistin gibt eine mögliche Erklärung zu einigen nicht zugeordneten Fundstücken, was ich äußerst gut gelöst fand. Dadurch blieb für mich kein loses Ende übrig.
Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, besonders die Inhaberin von Lollas Pension, deren ganze Familie in die Geschichte involviert ist. Donna Anna ist so herrlich direkt und liebenswürdig. Außerdem haben mir ihre Kochkünste regelmäßig den Mund wässrig gemacht, so daß ich mich in Annas Pension sehr wohl gefühlt habe.
Die Autorin schafft ein authentisches Lokalkolorit. Durch die stimmigen Charaktere und die Landschaftsbilder wird Italien sehr plastisch beschrieben.
Die Beziehungskonstrukte in der Geschichte finde ich sehr gut. Die Autorin vermittelt ein gutes Gespür für Stimmungen. Szenen werden gut eingefangen. Die Geschichte ist geschickt und stimmig aufgebaut.
Der Schreibstil der Autorin ist intelligent und anspruchsvoll, lässt sich dabei aber angenehm und flüssig lesen und ist gut verständlich. Ausdrücke wie „rieslingsberieselt“, „herbstliches Alter“ oder „sinistre Gestalten“ sind mir dabei besonders im Gedächtnis haften geblieben.
Insgesamt ist mir aber die Liebesgeschichte zu kurz gekommen. Die Verwirrungen um die drei Männer haben mir gefallen, aber das Pärchen hätte sich für meinen Geschmack etwas früher kriegen können, damit ich es noch etwas hätte auskosten können. So hatte ich eher das Gefühl, daß die Beziehung auf den letzten Seiten noch schnell geschlossen werden musste.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch genossen und an einem Wochenende durchgelesen. Das Buch macht richtig Spass, so daß ich eine klare Leseempfehlung vergeben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2019

Lustiger unblutiger Krimi mit nicht alltäglicher Liebesgeschichte

Mord auf Portugiesisch
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Inspektor Fernando Valente lebt mit seiner Großfamilie im ländlichen Portugal. Wie es die Tradition verlangt, wird jedes Jahr vor Weihnachten ein Schwein einer alten Rasse geschlachtet. Als eines Tages ...

Inspektor Fernando Valente lebt mit seiner Großfamilie im ländlichen Portugal. Wie es die Tradition verlangt, wird jedes Jahr vor Weihnachten ein Schwein einer alten Rasse geschlachtet. Als eines Tages das unerschrockene Schwein Raquel auf der Schlachtbank liegt, bringt Fernando es nicht übers Herz, ihm den Todesstoß zu geben, weil er sich heimlich in die Schweinedame verliebt hat, die er mit der Flasche aufgezogen hat. Als ein freches Nachbarskind behauptet, in Amerika würden unerschrockene Schweine in den Polizeidienst geholt werden, ist Raques Schicksal besiegelt. Zwar eignet sie sich nicht wirklich zum Polizeischwein, weil sie lieber Karamellbonbons frißt, statt Fährten aufzunehmen, aber das ist dem Inspektor mit seiner rosaroten Brille herzlich egal und er versucht sie gegen alle Widerstände im Polizeidienst zu etablieren. So kommt es, daß sie ihren ersten Fall übernehmen.
Es wird dabei ein liebevolles Landschaftsportrait gezeichnet: „Die Sonne schien so versöhnlich wie es vielleicht nur in portugiesischen Wintern möglich ist.“ Aber die Autorin reißt auch Probleme wie Arbeitslosigkeit, niedriges Rentenniveau und Landflucht an.

Das Buch ist dennoch mit einem Augenzwinkern zu lesen. Es gibt Rechtsmediziner, die früher Tierarzt waren und sich auch als forensische Entomologen versuchen, Wahrsagerbäume, schrullig lustige Großmütter, biestige Schwestern und als unkultiviert geltende rothaarige Hundetrainerinnen. Allein die liebevolle Beziehung zwischen Raquel und Fernando ist ein eigenes Buch wert und so herzerweichend zu lesen, daß es schon fast einem Liebesroman gleich kommt.

Der Roman ist aber in erster Linie ein Krimi. Im Vordergrund stehen die Ermittlungen im Fall einer über die Klippen gestürzten Frau. Die Beziehungen zwischen Zeugen und Tatverdächtigen müssen mühevoll aufgedeckt und entwirrt werden, Lügner müssen entlarvt und lose Enden verknüpft werden. Fernando und Raquel legen hier eine unendliche Geduld an den Tag und halten trotz etlicher Widerstände durch. Der Autorin ist mit „Mord auf Portugiesich“ eine gut ausgeklügelte unblutige Kriminalgeschichte gelungen. Am Ende machen alle vorher unklaren Szenen und Wendungen Sinn.

Einen halben Punktabzug gebe ich, weil der arme Inspektor das ganze Buch über zu viel leiden muss.

Veröffentlicht am 30.07.2024

Eine Valentins-Praline mit dem gewissen Etwas

Sweet Valentine / Eine Praline gefüllt mit Liebe
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Nach Valentine zu kommen ist wie heimzukehren. Aber auch wenn man die anderen Teile nicht kennt, kann man in diesen dritten Teil einsteigen, denn die Bände sind in sich abgeschlossen, und wichtige Fakten ...

Nach Valentine zu kommen ist wie heimzukehren. Aber auch wenn man die anderen Teile nicht kennt, kann man in diesen dritten Teil einsteigen, denn die Bände sind in sich abgeschlossen, und wichtige Fakten werden kurz wiederholt. Das finde ich sogar ganz witzig gelöst. Die Kapitel werden jeweils aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Und da kann es dann schon mal vorkommen, daß einer dem Leser rät, den nächsten Absatz zu überspringen, wenn er den vorausgegangenen Band schon gelesen hat. Das finde ich ziemlich charmant. Solche Sätze und auch die herzliche Atmosphäre in dem kleinen Örtchen in Vermont lockern das ernste Thema häusliche Gewalt recht gut auf. Trotz der harten Zeit, die hinter Protagonistin Olivia und ihrem süßen Sohn Pablo liegt, findet sie in Keyles Heart Café einen Ort des Friedens und des Schutzes. Nichts anderes habe ich von den herzallerliebsten Anwohnern erwartet.
Der Band setzt sich schonungslos mit dem Thema häusliche Gewalt auseinander. Dafür gibt es auch eine Triggerwarnung. Und die braucht es meiner Meinung hier auch, denn diese Abschnitte sind alles andere als rosarot. Da begrüße ich als Gegengewicht die zarte knisternde Stimmung zwischen Olivia und Kyle sehr, auch wenn es mir am Ende zu schnell geht und ich mir noch 2 Kapitel mehr gewünscht hätte.
Kyles Zwillingsmädchen und Olivias Sohn Pablo sind von Anfang an der reinste Zucker zusammen. Sie haben für einige herzliche Lacher bei mir gesorgt. Und natürlich auch wieder die Rentnergang, die in diesem Band erfreulicherweise eine etwas größere Rolle als in den letzten beiden spielt. Ich kann jedem den (kostenlosen) Prequel zur Serie wärmstens ans Herz legen, in dem die Rentnergang die Hauptrolle spielt. Köstlich!
Nun freue ich mich auf den 4. Band und damit auf Ethans Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Wer war das Herzblatt vom Silvesterabend?

Sweet Valentine / Neues Jahr, neues Glück - Liebe inbegriffen
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Willkommen zurück in Valentine, der herzallerliebsten Kleinstadt in Vermont mit seinen bezaubernden Bewohnern!
Wer die Charaktere bereits aus dem Prequel und dem ersten Band kennt, der kehr zurück zu Freunden. ...

Willkommen zurück in Valentine, der herzallerliebsten Kleinstadt in Vermont mit seinen bezaubernden Bewohnern!
Wer die Charaktere bereits aus dem Prequel und dem ersten Band kennt, der kehr zurück zu Freunden. Wer mit diesem Band einsteigt, muss sich keine Sorgen machen. Alle Bände sind in sich abgeschlossen. Ich fand es sehr nett, die unterschiedlichen Charaktere bereits zu kennen.
Hatte ich bereits im letzten Band gehofft, dieses Mal nicht mehr auf Feuerwehrmann Phil treffen zu müssen, weil Kelsey ihn in den Wind schießt, musste ich noch etwas Geduld aufbringen. Die Arme muss leider noch ein bißchen leiden bis ihr der Richtige über den Weg läuft. Doch läuft er ihr über den Weg oder sie ihm? Lest selbst, es wird spannend und ein wenig geheimnisvoll.
Wie auch im Vorgängerband komme ich nicht mit jeder Charakterschwäche (mangelnde Affektkontrolle bei den weiblichen Protagonisten) zurecht, aber durch die Vielfalt der Personen konnte ich gut drüberlesen.
Leider kommt Mrs March und die Renterbande diesmal etwas zu kurz. Sie fand ich im Prequel bisher am besten dargestellt.
Ein paar Überraschungen hatte das Buch auch diesmal wieder für mich parat, Stichwort Waldhütte. Da musste ich so manches Mal schmunzeln.
Wer wird wohl der nächste Single sein, der unter die Haube kommt? Man munkelt, es könnte der allein erziehende Vater Kyle sein…

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