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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2024

Das 12. Jahrhundert und die Zeit der Kreuzzüge werden lebendig! Berührend, spannend und in mehrerlei Hinsicht wahrlich geschmackvoll!

Bittermandeln aus Byzanz
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Liebe geht durch den Magen; die innige Freundschaft geht ans Herz!

„Bittermandeln aus Byzanz“ war mein erstes Buch von Dorothe Zürcher, aber, soviel sei vorweggenommen, es wird nicht das letzte sein.

Ich ...

Liebe geht durch den Magen; die innige Freundschaft geht ans Herz!

„Bittermandeln aus Byzanz“ war mein erstes Buch von Dorothe Zürcher, aber, soviel sei vorweggenommen, es wird nicht das letzte sein.

Ich liebe historische Romane, die eine auf geschichtlichen Tatsachen basierende fiktive Geschichte erzählen und dabei trotz vieler Mitwirkender den Fokus auf eine Person respektive auf nur wenige Figuren und/oder, wie in diesem Buch, auf einen mal so ganz anderen Schwerpunkt legen.

In diesem Fall bilden die Kochkunst und die damals widrigen Umstände in Sachen Nahrungsmittel und Ernährung zu Zeiten des Hochmittelalters ein Herzstück der Erzählung.

Wie es schon der Klappentext offenbart, stehen neben der Zubereitung wohlschmeckender Speisen drei Personen im Mittelpunkt dieses historischen Romans: Ritter Diethelm, ein Kreuzritter Barbarossas, Pares, ein wahrlich außergewöhnlicher Mann, und Delikatess-Köchin Alkmene. Und aus diesen drei so unterschiedlichen Charakteren entsteht ein ganz besonderes Trio, das andere Herzstück dieses Romans.

Mehr werde ich dazu nicht verraten, damit jeder Leser diese Geschichte unvoreingenommen und von Beginn an lesen und erleben kann.

Bevor ich auf den Roman selbst eingehe, möchte ich unbedingt ein paar Zeilen zur Gestaltung des Buches schreiben. Nicht nur das Titelbild mit glänzend in Szene gesetztem Mörser, rosaweißen Mandelblüten und filigranen Gestaltungselementen ist ein Hingucker, auch das Innenleben ist eine Augenweide. Jedes der 25 Kapitel beginnt mit einer Zeichnung eines Mandelzweiges, dem nebst erklärendem Untertitel genau das Rezept folgt, das in eben diesem Kapitel eine Rolle spielen wird.

Mit dem ersten Satz bin ich mitten im Geschehen und begleite die Protagonisten und Antagonisten durch eine spannende, ergreifende, manchmal erschreckende, immer wieder aber auch berührende Geschichte.

Ein sehr angenehmer und bildhafter Schreibstil entführt mich in die Zeit der Kreuzzüge und macht das damalige Leben mit allen Höhen und Tiefen nahezu greifbar.

Mal fürchte ich um den einen, mal hoffe ich für den Anderen, immer wieder bange ich um Alkmene genauso wie um all die anderen Charaktere, die mir im Laufe der Geschichte durch ihr Handeln und ihren Einsatz ans Herz gewachsen sind. Wo mich gerade eben noch eine Szenerie mit Angst erfüllte, sorgt das nächste Ereignis für Entspannung. Während des Lesens durchlaufe ich wohl so ziemlich alle Gefühle, die einen Leser bewegen können, wenn er sich ganz und gar der Lektüre widmet.

Was die Autorin hier erzählt und wie sie das tut, ist absolut einnehmend und lässt erkennen, dass diesem Buch eine eingehende Auseinandersetzung mit dem Thema des Buches und eine ohnehin gründliche und intensive Recherche vorausgingen.

Am Ende des Buches helfen ein Personenverzeichnis, die Mitwirkenden richtig einzuordnen, und eine Liste mit Worterklärungen, die den einen oder anderen Begriff erläutert, der diesem Buch – ebenso wie die eindrucksvollen Beschreibungen von Orten und Personen – mittelalterliche Atmosphäre einhaucht.

Die Geschichte rund um die „Bittermandeln aus Byzanz“ ist in sich abgeschlossen, macht aber neugierig auf die Weiterführung der Geschichte mit dem Titel „Anisbrot in Antiochia“, die schon im September 2024 erscheinen wird. Ich freu mich drauf!

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Kommissar perfect und eine unbelehrbare ;-) Lehrerin mit Ermittlungs-Drang und Fettnäpfchenaffinität in locker-kabbeligem Cosy²-Krimi! ;-)

Mord im Rotstiftmilieu
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Irrungen, Wirrungen und anderes Chaos im Leben der Isa K.!

„Mord im Rotstiftmilieu“ ist mein zweiter Ausflug in die Welt von Isa Klein und Götz Bähr, den beiden Hauptfiguren dieser charmant-chaotischen, ...

Irrungen, Wirrungen und anderes Chaos im Leben der Isa K.!

„Mord im Rotstiftmilieu“ ist mein zweiter Ausflug in die Welt von Isa Klein und Götz Bähr, den beiden Hauptfiguren dieser charmant-chaotischen, in der Nähe des schwäbischen Reutlingen angesiedelten Regional-Krimi-Reihe von Sarah Kempfle. Schon der erste Teil, „Übung macht den Mörder“, hat mich bestens unterhalten, so dass ich gespannt bin, was diese Fortsetzung mir bieten wird.

Es ist übrigens nicht zwingend erforderlich, den ersten Band zu kennen, denn die Autorin baut unauffällig kleine Rückblenden und Erklärungen in die jetzige Geschichte ein, sodass man auch ohne Vorkenntnisse diese zweite kriminelle Geschichte genießen kann. Gleichwohl möchte ich die Lektüre von Band 1 empfehlen, weil auch diese sehr unterhaltsam ist und man das Ermittler-Duo dann von Anfang an begleiten kann.

Apropos Ermittler-Duo: dieses besteht aus der Lehrerin Isa Klein, die ihre eigentliche Bestimmung eher in der Aufklärung von Verbrechen, ganz besonders von Mordfällen, sieht, und aus dem wahrhaftigen Kommissar Götz Bähr, der sich während seiner professionellen Ermittlungen immer wieder mit seiner selbsternannten „Kollegin“ konfrontiert sieht.

Zum Inhalt möchte ich nichts schreiben, um für zukünftige Leser die Spannung und den Spaß zu wahren, aber dass ich das herrliche Katz- und Maus-Spiel, das sich zwischen dem mehr als korrekten Bähr und der – ich nenne es mal – unkoordinierten Klein entwickelt, sehr genieße, das kann und möchte ich dann doch verraten.

Es geht in dieser Reihe eher nicht um professionelle Polizeiarbeit, sondern vielmehr um die von Isa ersehnte, auf Bährs Seite aber scheinbar nur widerwillige Zusammenarbeit der beiden Protagonisten, um die Aktionen der Möchtegern-Miss-Marple und des in den Augen von Isas Mutter perfekten Schwiegersohns sowie um Isas Privatleben inkl. Schwester und Eltern, Freundin und Dackel Alfons.

Mein Augenmerk liegt also weniger auf dem eigentlichen Kriminalfall als auf dem ganzen Drum und Dran.

Isa hat jedoch nach wie vor das Potenzial, ihre Sympathien zu verspielen, denn während ich mich köstlich über ihre Fettnäpfchenaffinität und ihre slapstickähnlichen Aktionen amüsiere, ärgere ich mich gleichzeitig und zuweilen ungläubig staunend über ihr wiederholt egoistisches, oft ungeschicktes, leider auch nachlässiges und zeitweise wenig vertrauenserweckendes Verhalten ihren Mitmenschen gegenüber, wozu ich inzwischen auch Kommissar Bähr zähle.

Gerade diese ob Isas dickköpfigen Verhaltens immer wieder aufkeimende Fassungslosigkeit und die unbeschreibliche Kabbelei zwischen den Hauptfiguren sind es jedoch, die mich durch die Geschichte treiben und die den Reiz dieser so ganz anderen Krimireihe ausmachen.

Und ja, keine Sorge, der Fall wird auch gelöst. Kaum ist der/die Täter/in gefasst, bin ich gespannt, welchen Fall der Kommissar und – natürlich – die „Privat-Ermittlerin“ Isa als nächstes zu lösen haben und ob ihr „Nicht-Verhältnis“ sehr zur Freude von Isas Mutter sein „Nicht“ verliert.

„Mord im Rotstiftmilieu“ ist genau wie der Vorgänger „Übung macht den Mörder“ ein locker-leichter Regionalkrimi mit (V)Ermittlungen, Irrungen und (Ver)Wirrungen, der manchmal zum Kopfschütteln animiert, stellenweise mit Tendenz zum Fremdschämen ausgestattete Lachflashs auslöst und der rundum bestens unterhält. Möge auch Band 3 einen so herrlichen Wortspiel-Titel tragen!

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Franken! Ein umfassender Einblick mit hilfreichen Infos und unterhaltsamen Details! (Ver)lockend und Reiselust weckend!

Franken Reiseführer Michael Müller Verlag
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Franken ist mehr als eine Reise wert und einen lesenswerten Vorgeschmack dazu gibt es hier!

„Franken“ von Ralf Nestmeyer kommt als wertige, mehr als 500 Seiten umfassende Klappenbroschur daher, die auch ...

Franken ist mehr als eine Reise wert und einen lesenswerten Vorgeschmack dazu gibt es hier!

„Franken“ von Ralf Nestmeyer kommt als wertige, mehr als 500 Seiten umfassende Klappenbroschur daher, die auch die eine oder andere Reise unbeschadet überstehen dürfte.

In der vorderen Klappe sieht man eine Karte Frankens, was ich sehr begrüße, denn auch zu Zeiten der Smartphones und Tablets finde ich es schön, wenn man anhand einer Karte einen ersten Überblick über die Region bekommt. Die noch detailliertere Faltkarte in der hinteren Klappe/Einstecktasche ergänzt und erweitert den ersten Eindruck perfekt.

Nach ein paar Informationen zum Autor, der sich mit ein paar Worten vorstellt, findet sich eine sinnvolle und zielführende Auflistung von 10 Unter-Regionen, die eine erste Orientierung ermöglicht und durch reiterähnliche Einfärbungen der dazugehörigen Seiten auf Höhe der Listenposition ein schnelles Auffinden gesuchter Ziele garantiert.

Zudem wird jede Region kurz vorgestellt inkl. einer Aufstellung der im Buch enthaltenen Orte und abgerundet wird das Ganze durch etwa 40 Seiten an Fakten und Infos, Hinweisen und Verzeichnissen. Eine wirklich runde Sache!

Mit ein paar Vorabinfos zu Kultur und Natur, Aktivitäten, auch speziell mit Kindern, sowie natürlich zu Wein und Bier steigt man dann in die Lektüre ein.

Beim ersten Durchblättern fällt mein Augenmerk auf einige interessante, gelb unterlegte „Kästen“, die Näheres zu Personen und Berühmtheiten der Region preisgeben, Anekdoten erzählen und Historisches berichten, Details zu Produkten und Städten verraten etc. pp.

Wo man in anderen Reiseführern häufig immer gleiche Textaufbauten findet, bieten die Texte in diesem Franken-Schatz wirklich Abwechslung. Die Bandbreite der deutschen Sprache nutzend, reiht der Autor hier nicht nur reine Fakten und nackte Informationen aneinander, sondern lässt die Beschreibungen wortgewandt lebendig werden. Ich genieße einen eloquenten Schreibstil, der nicht nur Interesse weckt, sondern auch bestens unterhält.

Der Reiseführer enthält eine ganze Fülle an praktischen Informationen beispielsweise zum Touristen-Service, zu (be)merkenswerten kulturellen Veranstaltungen oder Ausflugszielen, Restaurants und Cafés, Freizeitangeboten und Übernachtungsmöglichkeiten, wiederholt auch mit Tipps des Autors, vieles davon mit Angabe einer Telefonnummer, manches auch inkl. einer Internetadresse. Sowohl die Infos am Buchende u.a. zu Festivitäten, zur fränkischen Mentalität und der regionalen Küche als auch die hilfreichen Register geben mir das Gefühl, dass hier intensiv und sorgfältig recherchiert wurde.

Eigentlich wollte ich zeitnah vor einer Reise nach Franken gezielt nach Informationen blättern zu den Städten, die dann auf der Agenda stehen (und mir Landschaftsfotos ansehen, die ich im Buch vermisse), aber das Lesen in diesem Reiseführer macht einfach zu viel Spaß, als dass ich ihn bis dahin an die Seite legen könnte. Ich werde also in nächster Zeit immer mal wieder in das Buch hineingucken und vorab schon mal lesend reisen.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

„Dunkeldorf“ mit seinen genial verknüpften Handlungssträngen ist in jeder Hinsicht ein faszinierendes und (be)merkenswertes Erlebnis!

Dunkeldorf
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Eine Geschichte, die es zu lesen, eine Vergangenheit, die es zu ergründen, ein Rätsel, das es zu lösen gilt! Fesselnde und ergreifende 6-Sterne Lektüre mit Sogwirkung!

Liliane Skalecki kannte ich bisher ...

Eine Geschichte, die es zu lesen, eine Vergangenheit, die es zu ergründen, ein Rätsel, das es zu lösen gilt! Fesselnde und ergreifende 6-Sterne Lektüre mit Sogwirkung!

Liliane Skalecki kannte ich bisher lediglich von ihrer unter Lili Andersen veröffentlichten, cosy-crime-leichten, zum Mitermitteln einladenden und äußerst charmanten Nordsee-Insel-Krimi-Reihe rund um die ermittelnde Köchin Louise Dumas, habe mit „Dunkeldorf“ jedoch eine ganz andere, düstere Welt betreten. Und obwohl Thriller eigentlich gar nicht so mein Fall sind, ich den Schreibstil der Autorin aber so mag, habe ich mich mit „Dunkeldorf“ ins Genre der Thriller gewagt und mich auf spannende Stunden gefasst gemacht. Was soll ich sagen? Es hat sich mehr als gelohnt und ich hoffe, dass ich es mit meiner Rezension schaffe, meine Begeisterung über dieses Buch adäquat zum Ausdruck zu bringen!

Wie man es von mir kennt, werde ich nichts Inhaltliches preisgeben, denn dafür gibt es den Klappentext. Zudem würde ich ansonsten womöglich Details aus dem Buch offenlegen und den hoffentlich zahlreichen zukünftigen Lesern die Spannung und die Möglichkeit zum Miträtseln nehmen.

Doch so viel sei verraten: die Geschichte, in der sich teils lange zurückliegende Ereignisse, augenscheinlich fiktive Erzählungen, die ich nicht näher beschreiben möchte, und die vereinnahmende Gegenwart miteinander abwechseln, ist sehr raffiniert aufgebaut. Spannende Passagen wechseln sich mit ruhigeren Abschnitten ab, die allerdings nur vermeintlich für Entspannung sorgen, denn auch dort ist fast jedes Detail wichtig, weil sich auch in diesen Kapiteln immer wieder Hinweise verbergen, die den achtsamen Leser der Lösung dieser rätselhaften Geschehnisse aus wunderbar erzählter Gegenwart und - vor allem – aus nach und nach ans Licht kommender Vergangenheit näherbringen und ihm nach spannenden Lesestunden schlussendlich erlauben, hinter die Fassaden zu blicken.

In gewohnt bildhaftem Schreibstil lerne ich die Handlungsorte und die Haupt- und Nebenfiguren kennen. Die Beschreibungen sind detailliert genug, um das Beschriebene, Orte wie Charaktere, vor dem inneren Auge entstehen zu lassen und in die Geschichte(n) einzutauchen, sie verlieren sich aber nicht und sind nie ausschweifend. Besonders fasziniert hat mich die Tatsache, dass die Diktion je nachdem, welche Figur gerade im Fokus der Erzählung steht, um Nuancen variiert, so dass die Geschichte noch mehr Tiefe gewinnt, diese dunkle Geschichte, deren Aufbau mit verschiedenen, perfekt verknüpften Handlungssträngen ohnehin einen unwiderstehlichen Sog ausübt.

Und - wie schon gesagt - sind alle Passagen wichtig, nichts sollte übersehen, quergelesen oder gar ausgelassen werden. Was ich hier lese, ist durchweg fesselnd, sei es nun ergreifend, spannend oder versteckt informativ, zum Schmunzeln oder Fürchten, beklemmend oder erhellend, erschreckend oder erlösend.

Ich habe Vermutungen, mache mir Gedanken, sammle Hinweise, kleine, scheinbar unbedeutende Worte und Sätze, die meine Synapsen in Schwingungen bringen und mich virtuelle Fäden lang zurückliegender Handlungen zu logischen Verbindungen knüpfen lassen. Werden sich meine Vermutungen bestätigen? Tritt ein befürchtetes Ereignis wirklich ein? Wird durch Hinweise und Fakten aus meinem anfangs nur schwelenden nach und nach ein begründeter Verdacht und führt all das zu einer fürchterlichen, kaum fassbaren Erkenntnis? Lest selbst!

„Dunkeldorf“, eine in der Gegenwart harmonisch wirkende Geschichte mit vorwiegend sympathischen Charakteren, von denen man gerne liest und deren Gedankengängen, Gesprächen und Erlebnissen in diesem scheinbar idyllischen Dorf man gebannt folgt, enttarnt dem aufmerksamen Leser anhand feiner, teils nur angedeuteter, aber zunehmend Gestalt annehmender Details peu à peu eine erschütternde Geschichte!

Die Sogwirkung, die dieses Buch mit all den genannten Aspekten auf mich ausübte, fordert mir höchsten Respekt ab und mehr als verdiente 6 Sterne!

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Schnelle und inspirierende Gerichte, Varianten und Neues, einfach (und) lecker! Informativ mit Tipps & Tricks, hochwertig, typisch Tietge!😉

Quick and Fancy
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Fast immer schnell und immer lecker, tolle Gerichte für Leckerschmecker!

Auf den ersten Blick hätte ich mich vermutlich nicht für dieses Buch interessiert, weil das Pink des Covers so gar nicht nach meinem ...

Fast immer schnell und immer lecker, tolle Gerichte für Leckerschmecker!

Auf den ersten Blick hätte ich mich vermutlich nicht für dieses Buch interessiert, weil das Pink des Covers so gar nicht nach meinem Geschmack ist, weil ich es zudem trotz meiner Sprachaffinität nicht mag, dass immer mehr auf dem deutschen Markt publizierte Bücher einen englischen Titel tragen, und weil mich das Titelbild so gar nicht ansprach. Dass ich trotzdem zum Buch gegriffen habe, hat 2 Gründe.

Der erste Grund ist, dass die Gerichte darin als „schnell gemacht und sehr lecker“ angepriesen werden. Bei „schnell gemacht“ wurde ich hellhörig, denn manchmal fehlt einem einfach die Zeit für eine aufwändige Zubereitung. Und dass sie lecker sind, ist erstens ja eigentlich Geschmacksache , zweitens aber bei einem Tietge-Buch mehr als wahrscheinlich.

Womit ich schon beim zweiten Beweggrund bin, denn ich wurde bisher noch von keinem Buch von tt, vom Team Tietge, enttäuscht; ganz im Gegenteil. Bücher aus diesem Verlag sind stets mit Engagement und Liebe gemacht und überzeugen nicht nur durch ihre Gestaltung und anhand der präsentierten Rezepte, sondern auch und besonders durch die sie stets begleitende Geschichte der Meister an Herd und Backofen. Nein, es sind nicht nur Männer, aber ich gendere nicht.

Nun zum Inhalt: bevor es mit den Rezepten losgeht, lerne ich erstmal den Autor kennen, indem ich von seinem Werdegang lese, von seiner Intention, auch ohne viel und teuren Schnickschnack in der Küche schnelle Gerichte mit Spaß zuzubereiten, und von seiner Inspiration, die er sich in vielen Ländern geholt hat und die er mit diesem Buch gerne an die Leser weitergeben möchte. Mein Zwischenfazit: das ist ihm zu 100% gelungen!

Und dann geht es los mit der, wie der Autor sie nennt, Genussreise.

Natürlich kann ich nicht zu allen Rezepten meinen Senf dazugeben, aber ein paar Beispiele für Varianten dessen, was man zu kennen glaubt, oder Mal-Ganz-Anderes sowie Neues und Überraschendes möchte ich kurz erwähnen.

Bruschetta kennt man, aber habt Ihr diese schon mal mit Graubrot (ohnehin mein liebstes Brot) statt Baguette und mit Salatgurke statt Tomaten gemacht? Sooo lecker! Seid Ihr schon mal auf die Idee gekommen, die Butter direkt auf ein Brettchen zu streichen? Ja, ohne Brot dazwischen. Der so entstehende Brotaufstrich aus Butter und einigen leckeren Zutaten wird direkt vom Brettchen genommen und vor jedem Biss in das dazu gereichte Brot auf eben solches gestrichen. Genial, oder?! Der bekannte „Stramme Max“ wird aufgewertet zum „Strammen Hannes“, in HotDogs kommen keine Würstchen, sondern Möhren usw. usf.

Übrigens wird jedes Rezept in Wort und Bild dargestellt, so dass man sich beim Betrachten der Fotos schon mal Appetit holen kann.

Salate und Dressings, Spaghetti- und andere Nudelgerichte, Suppen und One-Pot-Pasta (da war es wieder, das Englische, früher nannte man das mal „Eintopf“), Pizza, Pinsa und Risotto, Leckeres mit und ohne Fleisch, Geflügeliges und vieles mehr kommt hier erst in Topf, Pfanne oder Backofen und dann auf die Teller.

Gut, nicht alle Gerichte sind in nur 15 Minuten verzehrbereit, manchmal braucht man auch 30 oder 45 Minuten, womöglich auch mehr, aber es lohnt sich! Und zum Schluss überrascht eine alphabetische Auflistung aller Rezepte, die im Inhaltsverzeichnis gar nicht erwähnt wurde.

Was ich aber wirklich genial finde, sind die bei fast jedem Rezept zu findenden QR-Codes, die zur „Foodboom“-Seite und dort direkt zum Rezept inkl. Foto oder Video und aller auch im Buch zu findenden Angaben sowie der Möglichkeit führen, sich die Zutaten entsprechend der Personenanzahl bzw. der benötigten Portionen anzeigen zu lassen.

Summa summarum kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch aus ganzem Herzen und mit vollem Magen empfehlen kann und möchte, ebenso wie die oben erwähnte Seite im Internet, bei der man u.a.(!) alle Rezepte, weitere Tipps und Tricks für die Küche (von denen ein paar auch im Buch zu finden sind) und Lesenswertes wie Kolumnen, Gespräche und Reportagen findet.

Mit "Quick and fancy" haben mich der Autor und zum wiederholten Mal das Tietge-Team mehr als überzeugt, weshalb ich hier gerne 6 von 5 Sternen vergebe!

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