Profilbild von sommerlese

sommerlese

Lesejury Star
offline

sommerlese ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sommerlese über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2017

So koche ich am liebsten, schnell und ohne großen Aufwand mit wenig Zutaten! Mein neues Lieblingskochbuch!

Björn Freitag – Smart Cooking
0

Björn Freitag kenne ich von seinen Kochauftritten im TV. Obwohl er ein Sternekoch ist, so finden sich in seinen Beiträge doch immer bodenständige Gerichte und er wirkt als Typ immer sehr natürlich und ...

Björn Freitag kenne ich von seinen Kochauftritten im TV. Obwohl er ein Sternekoch ist, so finden sich in seinen Beiträge doch immer bodenständige Gerichte und er wirkt als Typ immer sehr natürlich und normal. Umso gespannter war ich auf sein neues Kochbuch "Smart Cooking", denn auch wenn ich gern koche, so mag ich keine großen Experimente und eher die einfache Landhausküche. Einfach Kochen, geht das? Wir werden sehen!

Mit "Smart Cooking" trifft er genau meinen Kochgeschmack. Einfache Zutaten, wenige Handgriffe und Kochutensilien und dennoch schmackhafte Küche wird hier geboten. Zwar gibt es einige sehr einfache Gerichte, wie Toast und Würstchen im Schlafrock, die kann aber auch der blutigste Anfängerkoch zubereiten. Ansonsten findet sich unter einer große Vielfalt an Gerichten für jeden Geschmack etwas. Die Gerichte sind hübsch angerichtet, die Fotos überzeugen schon allein vom Anblick und machen Appetit. Auch die Anleitungen sind gut verständlich und klar beschrieben und es werden nur bekannte Zutaten verwendet. Hier gibt es kein Chichi, sondern nur bodenständige Küche und einige vorbereitete Produkte aus der Convenience Küche wie Tiefkühlware oder Trockenprodukte.

Es geht los mit einer Basicsliste. Raffiniert erscheint hier die Zutatenaufteilung in Basics und frische Zutaten. Das erleichtert das Einkaufen auf einen Blick.

Einfaches mit Fleisch: Rindergulasch mit Rotwein, Rinderfilet, Bratwurst und Chili. Von fein bis alltäglich ist alles dabei.

Sauerkraut mit Mango und Kassler klingt toll. Würstchen im Schlafrock finde ich etwas abgedroschen. Lamm mit Aubergine ist dagegen moderner. Es fehlen häufig die Beilagen, wie bei den Kalbsrouladen, aber die stellen ja keine großen Anforderungen an die Fähigkeiten eines Kochs.

Einfaches mit Geflügel: Brokkoli, Bergkäse und Hähnchenschinken, das klingt pikant und dennoch simpel. Blumenkohl, Hähnchen mit Cachewkernen in Kokosmilch möchte ich definitiv nachkochen.

Einfaches mit Gemüse: Pilze mit Schupfnudeln

Einfaches mit Fisch und Meeresfrüchten: Zander, Shrimps oder Gambas, geräucherte Forelle, Bananen Curry mit Blumenkohl und Lachs oder aber der gute alte Brathering... Wer hier nichts findet, dem ist nicht zu helfen.

Einfache Suppen und Salate:

Bei der Zitronengras-Curry-Garnelen Suppe zeigt sich der Sternekocheinfluss schon eher. Der Salat aus Nordseekrabben mit Eiern, Avocado und Feldsalat punktet schon allein durch die norddeutschen Krabben.

Grundrezepte:

Nudeln, Pesto, Puffer, Pizzateig, über ein paar Grundkenntnisse sollte jeder Hobbykoch verfügen.

In diesem Kochbuch zeigt der Sternekoch, wie einfach Hausmannskost sein kann, lecker aussehen und schmecken natürlich ebenfalls.

Ohne großen Aufwand kann man schnell, einfach und köstlich kochen. Dieses Buch erhält meine volle (Koch-) Sternezahl! Wer ein neues Lieblingskochbuch sucht, der sollte sich dieses Werk einmal ansehen!

Veröffentlicht am 06.11.2017

Ein Buch, das nicht nur großartig geschrieben ist, sondern auch inhaltlich taucht man bewegt ein in die Welt der Bienen!

Die Geschichte der Bienen
0

"Alle, die sich mit Bienen auskannten, wussten, dass man mit Honig eigentlich nicht reich werden konnte... Das große Geld lag in der Bestäubung, denn ohne Bienen war die Landwirtschaft aufgeschmissen." ...

"Alle, die sich mit Bienen auskannten, wussten, dass man mit Honig eigentlich nicht reich werden konnte... Das große Geld lag in der Bestäubung, denn ohne Bienen war die Landwirtschaft aufgeschmissen." Zitat S. 141

"Die Geschichte der Bienen" ist ein ganz besonderes Buch. Es hat mich tief ergriffen und mit seinen Schicksalen sehr berührt. Denn es wirft die Frage auf, ob die Menschen auch ohne Bienen existieren können und natürlich auch, wie man die Bienenvölker vor dem Aussterben retten kann. Aber es geht auch um zwischenmenschliche Beziehungen, Hoffnungen, Ziele und Selbstverwirklichung und das Miteinander der Generationen.

Anhand von drei parallel erzählten Geschichten geht es in drei Zeitebenen, deren Gemeinsamkeit der Bezug zu den Bienen ist.

Im Jahr 1852 beschäftigt sich der englische Biologe und Samenhändler William Savage mit der Verbesserung der Imkerei und konstruiert neuartige Bienenstöcke.

In Ohio, USA lebt 2007 der Imker George, dessen Traum ein Unternehmen ist, das Hunderte von Bienenstöcken umfasst und das in der Familie durch seinen Sohn Tom weiter geführt wird. Leider kommt es zu einem unerklärlichen Verschwinden seiner Bienen.

In China schreibt man das Jahr 2098 und es gibt keine Bienen mehr.
Die Arbeit der Bienen, das Bestäuben von Blüten, wird nun von Hand durch Tausende Arbeiter vorgenommen. Wir begleiten die Arbeiterin Tao auf der Suche nach ihrem Kind.

Diese Geschichten lesen sich klar verständlich, sie wirken authentisch und die Personen und ihre Konflikte werden gut sichtbar. Sie alle verbindet ein gemeinsames Band: Die Existenz der Bienen. Bewegender kann kein Buch erzählt werden.
Die Autorin hat ein echtes Schreibtalent, alles erscheint so leicht erzählt und ist doch voller Brisanz.

Man wird unweigerlich in die Geschichten hineingesogen.
Wie kommt William wieder auf die Beine? Was treibt George zu seinem Lebensplan an und was geht in China vor?

Gleichzeitig erfährt man einiges über Bienen, ihr Schwärmverhalten, die verschiedenen Bienenwesen von Königin, Arbeiterin oder Drohne und das Leben in ihren Bauten.
Aber es wird auch deutlich gemacht, wie sehr die Bienen gefährdet sind. Nicht nur Milben, Krankheiten, Kälte und Regen machen ihnen zu schaffen, auf lange Sicht können mit Pestiziden vergiftete Pflanzen für den Untergang dieser Spezies sorgen.
Aber die alles verbindende Frage ist, ob die Menschheit ohne Bienen bestehen kann!


Was für ein besonderes und lesenswertes Buch! Es hat mich tief ergriffen und mit seinen Schicksalen sehr berührt. Das Wissen über Bienen lässt die Hoffnung aufkeimen, dass für diese Spezies alles menschenmögliche getan wird, um ihr Aussterben zu verhindern.

Denn das Schicksal der Bienen ist auch unser Schicksal!

Veröffentlicht am 06.11.2017

Spannung und Abenteuer für alte und junge Leute, dieses Mal begeistert das fantastische Trimagische Turnier!

Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter 4)
0

Im Vordergrund von Band 4 steht natürlich das sportliche Ereignis der Quidditch-Spiele, bei denen der Feuerkelch von Hogwarts eine wichtige Rolle spielt und Harrys Namen herausspuckt.

Doch den Höhepunkt ...

Im Vordergrund von Band 4 steht natürlich das sportliche Ereignis der Quidditch-Spiele, bei denen der Feuerkelch von Hogwarts eine wichtige Rolle spielt und Harrys Namen herausspuckt.

Doch den Höhepunkt bildet das Trimagische Turnier, dazu reisen andere magische Schulen aus dem noblen Beauxbatons und dem abgelegenen Durmstrang an und besonders die landestypischen Unterschiede stellt die Autorin gut heraus. Victor Krum und die hübschen Französinnen bieten einen tollen Kontrast zur üblichen Zauberwelt. Jetzt gilt es geheimnisvolle Wesen zu besiegen und große Zauberaufgaben zu meistern.

Es wird wieder sehr spannend und die Abenteuer von Harry und seinen Freunden werden immer größer, gefährlicher und entscheidender, die dunklen Mächte immer stärker spürbar. Dabei merkt man den Hauptfiguren an, dass sie langsam erwachsen werden. Beim abschliessenden Ball des Turniers zeigt sich deutlich die Eifersucht von Harry und Ron auf Hermines Begleitung. Die Gefühle spielen in diesem Buch eine große Rolle.

Ein wunderbar flüssiger und lebendiger Schreibstil führt auch dieses Mal durch das Buch und einige magische Neulinge unterhalten ganz wunderbar mit ihren fantasiereichen Charakteren. Cho Chang, Cedric Diggory, Professor Moody und Snape haben in diesem Band ihre ganz besonderen Auftritte.

Wer sich gern in eine magische Zauberwelt hineinträumen möchte, sollte dieses Buch lesen.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Eine unglaubliche Reise durch die Welt der Gewürze.

Gewürze
0

Lior Lev Sercarz wird angepriesen als New Yorker Spice-Guru. Lior wurde 1972 in Israel geboren, entwickelte als Teenager seine eigene Gewürzmischung, um fades Essen damit aufzupeppen, absolvierte seinen ...

Lior Lev Sercarz wird angepriesen als New Yorker Spice-Guru. Lior wurde 1972 in Israel geboren, entwickelte als Teenager seine eigene Gewürzmischung, um fades Essen damit aufzupeppen, absolvierte seinen Dienst in der Küche der israelischen Armee und später probierte er auf seinen Reisen durch die Welt die regionalen Gewürze. Die Liebe zu den Gewürzen hatte ihn erwischt. Nach seiner Kochlehre arbeitete er unter Olivier Roellinger in Cancale in der Bretagne, später unter Daniel Boulud in New York. Immer weiter entwickelte er seine Leidenschaft für Aromen, Gerüche und Geschmacksnoten, bis er schliesslich seinen eigenen Laden eröffnete. In seinem Gewürzladen La Boite verkauft er seit 2009 weltweit seine eigenen Gewürzkompositionen. Die Idee zu diesem Buch entstand aus der Überzeugung heraus, dass nur wenige Menschen über Gewürze Bescheid wissen. Sein Anliegen war es, darüber zu informieren, woher die Gewürze stammen, wie sie angebaut werden, wie sie aussehen und wofür sie in der Küche verwendet werden können.

"Mein Ziel ist es, jeden zu ermutigen, etwas Neues auszuprobieren, die nächste Stufe des Kochens zu erreichen und die Küche als unerschöpfliche Inspirationsquelle zu erfahren." Zitat Seite 13

Dieses Buch ist schon optisch eine Augenweide, es ist recht groß, liegt aber noch gut in der Hand.

Es beginnt mit einleitenden Worten über den Werdegang von Lior Lev Sercarz, dann erklärt er seine Gewürz-Philosophie, es folgen Infos über die Geschichte der Gewürze und Infos über Trocknung, Röstung und Mischung von Gewürzen bis zur perfekten Mischung. Worauf sollte man beim Kauf von Gewürzen achten und wie erfolgt die Aufbewahrung am besten. Vor- und Nachteile gibt es jedoch bei Glas, Metall, Plastik und Holz.

Nach diesen theoretischen Bereichen folgen nun in alphabetischer Reihe 102 Gewürze, die jeweils auf einer Doppelseite vorgestellt werden. Wir erfahren ihren gebräuchlichen Namen, die lateinische Bezeichnung, sehen eine Zeichnung der Pflanze oder des Blütenstandes, Wurzel, Schote oder anderem. Die Herkunft und die traditonelle Verwendung wird erklärt, ein Foto zeigt die Pflanze in Farbe und besondere Rezeptideen und schnelle Mischungen geben Auskunft zur jeweiligen Anwendung. Welche Teile der Pflanze können verwendet werden, wie sehen Geschmack und Aroma im speziellen aus und besonders interessant ist die Rubrik Wissenswertes, dort werden auch Heilwirkungen etc. vorgestellt.

Der Gewürzteil beginnt mit A wie Ajowan aus Südindien und endet bei Z wie Zitwerwurzel aus Süd-Ostasien. Doch neben diesen wohl eher unbekannten "Exoten" gibt es viele bei uns gebräuchliche Gewürze und Kräuter wie Kamille, Liebstöckel, Minze, Muskatnuss, Petersilie, Pfeffer, Piment, Rosenblüten, Rosmarin, Safran, Salbei, Schnittlauch, Sesam, Sternanis und viele andere mehr. Sogar Fenchel, Galgant, Granatapfel und Ingwer. Hier ist wirklich alles vertreten.

Man schwelgt in einem bunten Potpourri von unterschiedlichen Geschmacksverstärkern und nimmt Platz auf den Märkten dieser Welt. Ich habe viele neue Anregungen und mir unbekannte Pflanzen gefunden, das Stöbern und Blättern im Buch macht wirklich Spaß und regt an, so einige Rezepte nachzukochen.
Schliesslich werden klassische Mischungen vorgestellt wie Jerk, Garam Masala, Tandoori, Ras El-Hanout, Dukkah und Glühweingewürz. Ein übersichtliches alphabetisches Register beschliesst das Buch.

Neben dem interessanten Gewürzteil ist das Buch außerdem sehr ästhetisch aufgemacht und eindeutig gegliedert. Schon das Blättern und das Entdecken von fremden und heimischen Gewürzen, Mischungen und Rezeptideen macht einfach Spaß und man möchte alles ausprobieren und in der eigenen Küche anwenden.

Eine zauberhafte Reise durch das Universum der Gewürze. Früchte, Körner, Blüten, Stengel und Wurzeln, die den Geschmack von Gerichten erst vollkommen machen können.

Dieses Buch ist ein Schmuckstück für Pflanzen- und Gewürzfreunde! Eine Augenweide und inhaltlich überwältigend in seiner Vielfalt von Würzmöglichkeiten! Einfach nur toll!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Gelungener Krimi des isländischen Kommissars, der mich wieder packen konnte!

Engelsstimme
0

Auch dieses Mal hat mich dieser Island Krimi mit seinem typisch melancholischen Weltbild in den Bann gezogen. Großen Anteil daran haben auf jeden Fall der spektakuläre Mordfall und die dazugehörigen Ermittlungen ...

Auch dieses Mal hat mich dieser Island Krimi mit seinem typisch melancholischen Weltbild in den Bann gezogen. Großen Anteil daran haben auf jeden Fall der spektakuläre Mordfall und die dazugehörigen Ermittlungen und in erster Linie der düster, knurrige Kommissar Erlendur. In diesem Band spürt Erlendur durch das Schicksal des Mordopfers als Knabensopran daran erinnert, seiner eigenen Kindheit intensiv nach und man lernt ihn näher kennen. Für die Probleme seiner Tochter Eva Lind entwickelt er feine Antennen und hilft ihr mit seiner Anwesenheit sehr. So knurrig er auch sonst sein mag, hier erlebt man eine andere Seite des Kommissars, die intensiven fürsorglichen Vatergefühle unter seiner rauhen Schale.

Bei diesem Krimi hat Erlendur viele Menschen zu befragen: Mitarbeiter des Hotels, Prostituierte, Drogenabhängige, eigenartige Plattensammler und Familienangehörige gehören dazu.
Diese menschlichen Schicksale zeichnen ein pessimistisches Bild der isländischen Gesellschaft und der Fall kommt spannend und mit einigen Wendungen daher. Aber wer hatte für den Mord ein echtes Motiv?

Erlendur und seine Ermittlungen sind nicht mit anderen blutrünstigen Krimis zu vergleichen. Er fühlt den Menschen auf den Zahn und zieht trotz ihrer Fehler keine vorschnellen Schlüsse. Authentisch wirkt hierbei besonders die klare, manchmal etwas direkte Sprache.

Wie immer ist die Stimmung im Krimi etwas düster und melancholisch und gerade das macht diese Reihe so besonders. Erlendur spürt hinter den Schicksalen der Menschen ihren wahren Beweggründen nach. Das macht ihn so speziell, fast wie ein Spürhund