Profilbild von zampata

zampata

aktives Lesejury-Mitglied
offline

zampata ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit zampata über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2024

Humorvolle Liebesgeschichte mit Tiefgang

Blind Date mit Möwe
3

Lisa und Jonas suchen einen Partner fürs Leben. Nach Enttäuschungen melden sich beide auf der Dating App "The Voice of Love" an, wo der Computer sie als "perfektes Match" auswählt. Sie haben nun fünf Dates ...

Lisa und Jonas suchen einen Partner fürs Leben. Nach Enttäuschungen melden sich beide auf der Dating App "The Voice of Love" an, wo der Computer sie als "perfektes Match" auswählt. Sie haben nun fünf Dates per Telefon, bei denen sie keine Hinweise auf ihre persönlichen Daten wie Beruf, Aussehen, Alter usw. geben dürfen. Erst danach darf es zu einem Treffen in der realen Welt kommen.

Der Klappentext verspricht eine nette Liebesgeschichte, doch das Buch handelt vielmehr von den Berufen der beiden und von Umweltschutz, die Blind Dates und das persönliche Aufeinandertreffen kommen zu kurz. Auch das Ende der Lovestory enttäuscht in seiner Kürze.

Die Naturbeschreibungen der Ostsee, von Lübeck und Travemünde sind wunderbar. Ich war noch nie in dieser Gegend, doch das hole ich dank dieser Lektüre so bald wie möglich nach. Mir gefällt auch die Charakterisierung der Haupt- und Nebenpersonen, sowie die persönliche Entwicklung von Lisa und Jonas. Zudem habe ich spielerisch Interessantes gelernt in den Kinderstunden von Lisa. Man merkt, dass das Buch von einer Biologin geschrieben wurde.

Die humorvolle, originelle Geschichte ist kurzweilig zu lesen, ich hatte viel Spass dabei. Wenn man den Klappentext nicht gross beachtet, ist das Buch empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.02.2024

Ein äusserst spannender Thriller

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
0

Amaia Salazar, eine junge Subinspectora aus Spanien, besucht eine Fortbildung der FBI-Akademie in Quantico, USA. Sie interessiert sich ganz besonders für Verhaltensanalyse, ein Seminar, das von Agent ...

Amaia Salazar, eine junge Subinspectora aus Spanien, besucht eine Fortbildung der FBI-Akademie in Quantico, USA. Sie interessiert sich ganz besonders für Verhaltensanalyse, ein Seminar, das von Agent Dupree gehalten wird. Dupree wurde bereits früher auf Salazar aufmerksam, er vermutet in ihr eine begnadete Ermittlerin. Trotz einiger Widerstände seines Teams nimmt er Salazar mit zu einer laufenden Ermittlung.

Ziemlich zufällig war das FBI auf eine Mordserie gestossen. Stets wurden nach einem Hurrikan ganze Familien - Eltern, drei Kinder und die Grossmutter - erschossen aufgefunden. Alle Opfer lagen gegen Norden ausgerichtet, die Schädel so zerschlagen, dass die Einschusslöcher leicht übersehen werden konnten. Das Team mit Dupree und Salazar macht sich auf nach New Orleans, wo der nächste Hurrikan erwartet und die nächsten Morde vermutet werden.

Das Buch entwickelt einen enormen Sog, die Gedankengänge der beiden Ermittler sind fesselnd und die Annäherung an den Familienmörder geschieht nachvollziehbar und sehr spannend. Lesenswert und eindrücklich ist das Buch aber auch durch die Beschreibung von New Orleans und seiner Bewohner während dem schlimmen Wirbelsturm Katrina.
Im letzten Teil des Buches spielt auch Mystik, Übersinnliches und Vodoo eine Rolle. Ich kann leider mit solchen Themen nicht allzu viel anfangen, die Aufklärung des Falles hätte mir vollauf genügt.

Fazit: Ein sehr spannendes Buch mit schlüssiger Auflösung. Absolut empfehlenswert trotz Vodoo und Co.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2024

Actionreicher Abschluss der Reihe

Verraten
0

Endlich ist der letzte Band um das Sonderdezernat Q erschienen. Er soll Aufschluss bringen, was vor vielen Jahren passierte, als Anker erschossen, Hardy zu einem Invaliden und Carl angeschossen wurde.

Carl ...

Endlich ist der letzte Band um das Sonderdezernat Q erschienen. Er soll Aufschluss bringen, was vor vielen Jahren passierte, als Anker erschossen, Hardy zu einem Invaliden und Carl angeschossen wurde.

Carl Morck, der Leiter des Sonderdezernats Q, wurde am Ende des 9. Bandes verhaftet, weil auf seinem Estrich ein Koffer voller Drogen und Geld mit seinen Fingerabdrücken gefunden wurde.
Der 10. und zugleich letzte Band der Reihe schliesst nahtlos an diese Verhaftung an. Carl sitzt ohne die für Polizisten üblichen Schutzmassnahmen im Gefängnis. Man fragt sich, warum er von seinen Vorgesetzten dermassen im Stich gelassen wird. Carl muss denn auch mehrmals um sein Leben kämpfen.
"Verraten" dreht sich um die Aufklärung des Druckluftnagler-Falls mit all seinen vielen Fäden und um die Menschen, die Carl helfen seine vermutete Unschuld zu beweisen.

Der Roman ist wiederum gut lesbar und spannend, aber nicht das beste Buch der Reihe. Ich finde, die vielen Actionszenen machen die Geschichte unglaubwürdiger, weniger wäre mehr gewesen.
Trotzdem eine absolute Leseempfehlung für alle Fans vom Dezernat Q und seinen aussergewöhnlichen Charaktere. Schade, heisst es Abschied nehmen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2024

Die Pariser Nervenklinik Salpêtrière um 1890 – «Die weibliche Hölle»

Nachtblaue Blumen
0

Ende des 19.Jahrhunderts grassierte in Paris eine neuartige Krankheit, die Hysterie. Sie befiel vorwiegend junge Frauen, die sich auf irgendeine Weise nicht angepasst verhielten. In der Klinik Salpêtrière, ...

Ende des 19.Jahrhunderts grassierte in Paris eine neuartige Krankheit, die Hysterie. Sie befiel vorwiegend junge Frauen, die sich auf irgendeine Weise nicht angepasst verhielten. In der Klinik Salpêtrière, auch bekannt unter «Die weibliche Hölle», wurden sie hospitalisiert und unbeholfen und auf sehr fragwürdige Weise behandelt.
Die Ich-Erzählerin, eine 16-jährige Cabaret-Tänzerin, bekommt vom behandelnden Arzt ein Tagebuch geschenkt, in dem sie den Leser in den Alltag der Klinik mitnimmt. Sie erzählt von den aus heutiger Sicht schockierenden Behandlungen und Übergriffen, die sie klaglos erträgt. Zwischen den einzelnen, oft sehr kurzen Tagebucheintragungen finden sich auch Beschreibungen des damaligen Paris, über das Leben der Schreiberin vor ihrem Klinikaufenthalt und über dasjenige ihrer Mitpatientin Cloé.
Das Büchlein ist schnell gelesen, aber es beschäftigt und hallt noch lange nach. Die Geschichte ist intensiv, es gibt vieles zu überlegen und immer neue Fragen stellen sich dem Leser. Das Tagebuch-Format passt gut, um ein Gefühl für jene Zeit zu bekommen, aber leider geht es nicht in die Tiefe. Dies ist sehr schade, weil Alexander Kamber ein historisch sehr gut recherchiertes Buch geschrieben hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2023

Liebesroman mit ernsten Untertönen

Sterne über Berlin
0

Indiaca und René, die Hauptakteure dieser Liebesgeschichte, sind sehr liebevoll gezeichnet. Beide haben durch frühere Erlebnisse ein Trauma. Die Geschichte ist ein typischer Liebesroman mit den üblichen ...

Indiaca und René, die Hauptakteure dieser Liebesgeschichte, sind sehr liebevoll gezeichnet. Beide haben durch frühere Erlebnisse ein Trauma. Die Geschichte ist ein typischer Liebesroman mit den üblichen Irrungen und Wirrungen.

Was das Buch besonders macht, sind die aktuellen, zeitgenössischen Themen, die Daniela Aring aufgreift. Renés Kriegserlebnisse, die zu einer posttraumatischen Belastungsstörung geführt haben, sind z.B. sehr eindrücklich beschrieben. Sehr realitätsnah sind auch die Probleme seiner Ex-Freundin, welche versucht, das gemeinsame Kind von ihm fernzuhalten. Weniger nachvollziehen kann ich das Verhalten von Indie, das mir ziemlich unreif erscheint.

Das Ende ist zuckersüss geraten, so dass "Sterne über Berlin" schlussendlich einfach eine Wohlfühlgeschichte ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl