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Veröffentlicht am 07.10.2022

Hochaktuelles Thema.

Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich.
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Drei Tote. Drei Länder. Drei Institute.
Eine Partei, die überall ist.

In seinem neuen Thriller „Der Zirkel“ widmet sich der Autor Leon Sachs brisanten Themen. Nicht nur geht es um die vielfältigen, modernen ...

Drei Tote. Drei Länder. Drei Institute.
Eine Partei, die überall ist.

In seinem neuen Thriller „Der Zirkel“ widmet sich der Autor Leon Sachs brisanten Themen. Nicht nur geht es um die vielfältigen, modernen Möglichkeiten, die Politik, allen voran die Wahlen, sowie andere Instanzen in Machtpositionen, wie bspw. Militär, Staatswesen, Verfassungsschutz, zu manipulieren, sondern auch um rechtsradikales Gedankengut. Diese Ideologie wird zumindest hier als wirksames Beispiel verwendet, um zu verdeutlichen, wie sich eine „Überzeugung“ hinterrücks und systematisch ausdehnen kann. In Anbetracht der momentanen Weltsituation hätte wohl kaum eine Thematik aktueller sein, bitterer schmecken und auffälliger polarisieren können.

Im Gesamten empfand ich die Storyline interessant und nachvollziehbar aufgebaut, auch wenn der Beginn durch mehrere Perspektiven verwirrend schien. Die Handlungsorte variieren, was dem Geschehen zusätzlich Abwechslung bringt, besonders toll fand ich, dass wir auch Orte in Thüringen besuchen.

Nur Stück für Stück kommen die Verbindungen der Figuren, ob tot oder lebendig, ans Licht. Mittendrin Johanna Böhm, eine schlagfertige, taffe Frau, die am Beginn ihrer Polizeiausbildung steht, und Rasmus Falk, ein ehemaliger Geheimdienstler sowie IT-Experte. Während Johanna sich endgültig von den Fesseln ihrer Familie lösen will, will Rasmus vor allem Rache.
Beide verbindet Verlust und Trauma, ausgelöst durch den Mann, der ihnen vom Wahlplakat entgegen strahlt.
Anfänglich distanziert, entwickelt sich aus dem ungleichen, ein starkes und dynamisches Team. Nur zusammen können sie ein radikales Netzwerk enttarnen, das skrupellos zuschlägt, und überall verwurzelt ist.

Der spannende Plott wurde aus einer Mischung von interessanten Gedankengängen, Action und ausgedehnten, nebensächlichen Längen gefüllt. Misstrauen begleitete jede Begegnung, jede neue Bekanntschaft, jede Erkenntnis. Leon Sachs animiert die Leser gekonnt bei der Sache zu bleiben, zu kombinieren und auch über das Buch hinaus zum Nachdenken. Wendungen und neue Spuren halten das Geschehen am Laufen, Gänsehaut wird durch die Partei „Gerechtes Deutschland“ und deren gnadenlose, brutalen Handlanger gesichert. Emotionen bieten verschiedene Schicksale und dramatische Szenen.

Kritisch betrachte ich die Fülle an detaillierten Ausführungen von Nichtigkeiten und Schauplätzen. Oft verlor sich der Fokus zwischen seitenlangen Beschreibungen. Davon abgesehen – sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Ich. Will. Mehr.

Gawain: Lichtfalke
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"Gawain: Lichtfalke" von Jessica Bernett erschien am 17. April im Sternensand Verlag.

"Gawain, der Lichtfalke von Lothian, hat genau zwei Regeln, wenn es darum geht, eine Geliebte zu finden: keine Jungfrauen ...

"Gawain: Lichtfalke" von Jessica Bernett erschien am 17. April im Sternensand Verlag.

"Gawain, der Lichtfalke von Lothian, hat genau zwei Regeln, wenn es darum geht, eine Geliebte zu finden: keine Jungfrauen & keine Ehefrauen. Der Held der Tafelrunde wird auf eine harte Probe gestellt, als er auf der Insel Erínn die wunderschöne Gemahlin des Clanführers trifft … Seine Liebschaften rücken allerdings in den Hintergrund, nachdem ihn eine traurige Nachricht erreicht hat, die ihn zurück in den Norden Britanniens ruft. Eine Reise, die Gawain für immer verändert, denn sein Weg führt ihn durch einen Wald, der nicht nur gefährlich, sondern auch verzaubert ist."



"Gawain: Lichtfalke" war mein erstes Buch von Jessica Bernett, & das ich bisher noch nichts von der jungen Autorin gelesen habe ärgert mich!

Ich wusste ehrlich gesagt nicht genau, welche Welt mich in dem historischen Fantasyroman aus dem Sternensand Verlag erwartet. Umso überraschter war ich, als ich mich doch tatsächlich an der Seite eines Ritters der Tafelrunde einfand.
Während der ersten Kapitel musste ich mich erstmal einfinden, in meinen Augen beginnt die Geschichte etwas schleppend, regelrecht unspektakulär, in dem man Gawain kennenlernt. Doch je weiter ich las, umso schneller flogen die 236 Seiten dahin. Was anfangs wie eine neutral geschilderte Verhandlungsmission mit einem humorvollen, unglaublich sympathischen Protagonisten aussieht, entwickelt sich zu einer lebhaften, unerwarteten & fesselnden Story. Jessicas Art, das Geschehen zu schildern, ist klar, flüssig & mit den jeweiligen Ereignissen & Situationen absolut stimmig. Bildhaft tauchten Orte & Landschaften auf, ich spürte den Nebel im Zauberwald, hörte, wie sich die Wurzeln an die Oberfläche drückten. Auch die Charaktere & Wesen, denen man begegnet, waren vorstellbar gezeichnet. Raffiniert wird Gawains trockene, lockere Art selbst in brenzligen Situationen eingebracht, sodass ich mehr als einmal Lachen musste, & dennoch ging sein Verstand, sein Ehr - & Pflichtgefühl ebenso wenig unter, wie seine kämpferischen Züge. Ich habe mich in diesen charmanten "Dummling" definitiv verliebt.
Verwirrt wurde ich durch all die, zum Teil ähnlichen, Namen & Beziehungskonstellationen. Dennoch gingen die Hauptakteure sowie der vordergründige Verlauf nie unter. Es machte mir wirklich großen Spaß, den lockeren Ritter & sein treues Pferd "Wurzel" zu begleiten; es wurde nicht langweilig, Prioritäten & Ziele änderten sich, die Ortschaften & Charaktere variierten – "Gawain" steht nie still, ist interessant & vielfältig. Der Verlauf führt stetig in neues & anderes, wirkt aber nicht überladen. Jessica machte mich neugierig, überfiel mich regelrecht
mit überraschenden Wendungen & Ereignissen. Ich wurde in eine zum Teil rasante & aufregende Fantasygeschichte um eine der berühmtesten Sagen überhaupt gezogen, in der sich Magie & Wunder, mit Spannung & viel Gefühl vereinen - ja, auch der berüchtigte Lichtfalke kommt nicht um eine Liebe herum.


Dass das Thema der Selbstbestimmung & Freiheit von Frauen einfließt, & die Botschaft mitschwingt, dass das Äußere keinen Einfluss darauf nimmt, wie wohl man sich mit / bei einem Menschen fühlt, machen die fünf Sterne, trotz anfänglicher Längen, voll.


Mein Fazit: Ich will mehr. Ich muss die Trilogie "Elayne" unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Auch für Neulinge dieser Welt eine Empfehlung.

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe
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Markus Heitz bringt uns in seinem neuen High-Fantasy-Roman (zurück) in die Welt der Albae – so gebildet und kunstaffin wie tödlich.

„Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe“ ist in drei Bücher unterteilt ...

Markus Heitz bringt uns in seinem neuen High-Fantasy-Roman (zurück) in die Welt der Albae – so gebildet und kunstaffin wie tödlich.

„Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe“ ist in drei Bücher unterteilt – jenes der Kunst, der Macht und der Intrigen – während derer wir verschiedene Protagonisten begleiten und uns in die jeweiligen Lebensumstände und Machtgefälle eingliedern.

Beginnend mit Amânoras, einem albischen Künstler, der versucht, das Andenken des untergegangenen Reichs Dsôn Khamateion auf seine Weise in den Ruinen zu wahren. Doch schon bald wird sein ehrenhaftes, friedliches Bestreben gestört und eine drohende Gefahr bricht über ihn und seine Familie herein.
Den zweiten Teil führt die Albin Sajùtoria an – die aufgrund ihrer Abstammung schon jeher den Manipulationen aus den eigenen Reihen ausgesetzt war. Doch es zeigt sich, dass die junge Frau eigene Pläne und Vorstellungen für ihren Weg hat und weder zartbesaitet ist noch unterschätzt werden sollte.
Auch die Zwerge mischen voller Tatendrang mit, versuchen sie doch verbissen, das Volk der Albaen aufzuspüren – und auszulöschen. Und dann wäre da Telìnâs, der als Art Bindeglied zwischen den drei Geschichten fungiert, diese durchschreitet, miteinander verknüpft. Ein unnahbarer Täuscher und vermeintlicher Egoist, der die Ahnung von Bedrohung zusätzlich durchweg aufrechterhält.

Obgleich der Einstieg ein wenig langwierig war, nimmt das Tempo mit fortschreitendem Verlauf und hinzukommenden Puzzleteilen Fahrt auf. Während wir die öfter blutige Handlung verfolgen, in der morbide und gewaltvolle Szenen keine Seltenheit sind, treffen wir auf etliche Arten bzw. Völker, wie Albae, Elben, Zwerge, Menschen und, für mich eine besondere Entdeckung, Meldrith. Diese „Rasse“ ist sowohl albischer als auch elbischer Abstammung.
Brutalität und Gefühlskälte mischen sich mit unerwarteten Empfindungen, Rauheit greift in malerische Ausschmückungen und Twists gaben der Story immer wieder Auftrieb. Der komplexe, anspruchsvolle Aufbau hat mich für sich eingenommen. Es war faszinierend, wenn auch nicht immer leicht, mehr über diverse Hintergründe zu erfahren und durch die Land- und Ortschaften zu streifen.

„Sajù gestand dem Henker und seinen Leuten zu, dass es eine Kunst war, jemanden auf diese Weise zu richten. Eine grobe, eine barbarische – aber eine Kunst.
Das Spiel von Nachlassen und Nachfassen begann, um den Verbrecher zwischen Leben und Tod auf den blutbesudelten Dielen grotesk tanzen zu lassen.“

Neben Telinás, dessen Motivation und Geheimnis nicht lange verborgen bleiben, sind auch Amânoras und Sajùtoria äußerst facettenreiche Charaktere, die sich hier und da in einer moralischen Grauzone bewegen. Kommende Taten und Entscheidungen des Einzelnen – denen allesamt Skrupellosigkeit in den Adern fließt – bleiben unvorhersehbar, was ein starkes Misstrauen aufrechterhält. Die Figurenzeichnung samt harschen Worten und heftigen Zusammenstößen ist einer gewissen, nervenaufreibenden Spannung zuträglich, wenn sich auch so manch Kapitel zieht. Die Landschaften und Städte, die wir in dem Roman bereisen und erkunden, wurden mit Sorgfalt ausgearbeitet. Durch Details und Zeit lässt uns Heitz in seine fantastische Welt eintauchen, führt uns mitten hinein in Machtspiele und Kämpfe. Auf anschauliche Art verfolgen wir die Protagonisten und ihre Wege, lernen ihr Leben, ihre Gedanken sowie die politischen Situationen kennen. Dabei ist der Ton passend, herrschaftlich und anmutig. Dem Mystery-Feeling sind die eingeschobenen „Aufzeichnungen“ sowie Zitate zuträglich, während das zu Beginn aufgeführte Glossar samt einer Karte Hilfestellung mimt.

„Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe“ ist letztendlich nicht nur ein optischer Blickfang, sondern überzeugt mit einer künstlerischen High-Fantasy-Geschichte, die scheinbar eine Grundlage für folgende Bände bildet, und Lust weckt, weitere der bisherigen Reihen von Markus Heitz zu durchforsten.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Mitreißender Auftakt.

Der Kuss der Lüge
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„Der Kuss der Lüge“ ist der Auftakt der beliebten Serie „Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson und erzählt eine aufregende Geschichte über Freiheit und Selbstbestimmung, Liebe und Vertrauen.

Als ...

„Der Kuss der Lüge“ ist der Auftakt der beliebten Serie „Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson und erzählt eine aufregende Geschichte über Freiheit und Selbstbestimmung, Liebe und Vertrauen.

Als Prinzessin des Königreichs Morrighan ist Lia in der Pflicht zu heiraten, auch unter Zwang. Da die 17-jährige nicht bereit ist, sich den politischen Strukturen zu beugen, sich in ein Leben an der Seite eines Fremden zu unterwerfen, flieht sie gemeinsam mit ihrer Zofe und Freundin. 

Gemeinsam versuchen die beiden in einem kleinen Ort als Schankmädchen ihren Unterhalt zu verdienen und lernen währenddessen zwei geheimnisvolle Männer kennen, die genau wissen, wen sie vor sich haben. Der eine ist jener verschmähte Prinz, den Lia ehelichen sollte, der andere trachtet ihr nach dem Leben.
Doch welcher der Chameure wer ist, weiß nicht mal der/die LeserIn.

Mary E. Pearson schrieb authentisch und voller Ausdruck, schuf sofort eine willensstarke, standhafte und mutige Protagonistin, die sich zwar im Verlauf charakterlich nicht besonders weiterentwickelt, jedoch den Raum bekommt, sich selbst besser kennenzulernen und ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen genauer nachzuspueren.
Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht der Prinzessin, jedoch verflechten sich auch Perspektiven der Männer in die Storyline und führen dazu, dass wir in ebensolch Gefühlschaos stürzen wie Lia. Wer wirklich ehrenhaft ist, wer mörderisch? Wer weiß.
Figuren und Orte wurden nah- und vorstellbar gezeichnet, die Dialoge machten Spaß, und durch die Ungewissheit, einige Wahrheiten und Twists verliert die Handlung zu keiner Zeit an Aufregung und Spannung. Auch wenn in diesem Teil die Romantik auf der Strecke bleibt, liegt ein Knistern in der Luft.

„Der Kuss der Lüge“ ist ein durchdachter, origineller Roman, der die Fortsetzung nur schwerlich erwarten lässt. 

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Wahrlich eine wolltastische Heldinnenreise.

Weltenfäden – Ein wolltastisches Abenteuer
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„Weltenfäden“ ist ein flauschiger, abenteuerlicher Roman, in dem eine ungewöhnliche Freundschaft den drohenden Untergang der Welt aufhalten soll. Wenn's nur so leicht wäre. ... Denn abgesehen davon, dass ...

„Weltenfäden“ ist ein flauschiger, abenteuerlicher Roman, in dem eine ungewöhnliche Freundschaft den drohenden Untergang der Welt aufhalten soll. Wenn's nur so leicht wäre. ... Denn abgesehen davon, dass dieses Unterfangen waghalsig ist, scheint die Bürde für zwei junge Mädchen viel zu groß. Oder?

Während eines Klassenausflugs sehen sich Jula und Holly zum ersten Mal. Eine
kleine Unachtsamkeit sorgt dafür, dass sich die 13-jährige Schülerin in dem Zaun verfängt, der den Jährling und seine Herde vom Wald abgrenzt. Jula verliert dabei einen Faden ihrer Jacke – von dem Holly später wie magnetisch angezogen wird –, klaubt stattdessen aber ein Stück der verhedderten Wolle vom Draht. Nicht ahnend, dass Mensch und Schaf unbewusst eine einzigartige Verbindung knüpfen, die bis in ihre Träume reicht und sie schon bald erneut zueinander führt – dann, wenn alles auseinanderbricht.

Erzählt wird aus wechselnder Perspektive – besonders empfand ich hierbei, dass ein Tier eine der Hauptrollen besetzt – sodass wir erst einen Einblick in den Alltag und die Gedanken der beiden bekommen und langsam mitverfolgen können, welche mysteriösen Veränderungen für Panik und Unruhe sorgen.
Jula, trotz Schlafproblemen und klassischen Unsicherheiten eine gute Schülerin, liebt ihre Familie, besonders die Zeit mit ihrem kleinen Bruder – erschütternd, als Niklas plötzlich weg und eine Schwester da ist und in der Schule längst verbotene Maßnahmen angewendet werden.
Holly ist ein untypisch introvertiertes Schaf, das zwar tagsüber gerne ihre Ruhe hat, doch nachts die Gesellschaft und Nähe der Herde schätzt. Als bei der Schur merkwürdige Dinge geschehen, die Weide auf einmal eine andere ist und Werschafe real sind, ist die Kleine vollkommen irritiert.
Dass außer Jula und Holly die Fehler und Unstimmigkeiten niemandem auffallen und auch keiner Erinnerungen an das „echte“ hat, treibt die tapferen Protagonistinnen in den Wahnsinn. Verlieren sie den Verstand?

Birgit Christina Susemihl erdachte sich eine wahrlich interessante und durchaus spannende Geschichte – von der ich mir übrigens auch eine erwachsene, anspruchsvollere Version vorstellen könnte –, die sie altersgerecht und in einem sehr einfachen Stil niederschrieb. Szenen wurden vorstellbar und eindimensional dargestellt, sodass es Jung und Alt leicht fallen sollte, dem Verlauf zu folgen, Zusammenhänge und Anspielungen – etwa auf die Entstehungsgeschichte – zu verstehen.
Durch Hollys Sicht wird das Leben des Tieres (inkl. der Prozedur der Schur) aufgegriffen und schafft ggf. schon bei Kindern Bewusstsein dafür, dass es sich bei den Wolken auf zwei Beinen um fühlende, familiäre Wesen handelt.

Abgesehen der Mädchen, die das Schicksal der Welt in Hand und Klaue halten, etlichen Geheimnissen, die sie gemeinsam aufdecken müssen, warten Überraschungen, einige – mal mehr, mal weniger hilfreiche und verständnisvolle – Nebencharaktere, Humor und ein einfallsreiches Ende.
Insgesamt hätte ich mir mehr Gefühl, mehr Abwechslung im Geschriebenen gewünscht, wirkte das Geschehen hin und wieder fad und trotz der Ereignisse und Aufgaben monoton.

Die Autorin erzählt von Veränderungen, Freundschaft, Familie und Zusammenhalt – über Sprachbarrieren, Glaubensrichtungen und Rasse hinaus. Originell waren die Interpretation von Mythen, das märchenhafte Feeling wie die Verflechtung von Kinder- und Fantasybuch. Beide Mädchen erkennen rasch den Ernst der Lage, wachsen auf ihrer Mission über sich und ihre Ängste hinaus, lernen mit -und voneinander, beweisen Mut. Meiner Meinung nach bietet „Weltenfäden – Ein wolltastisches Abenteuer“ reichlich Input, über den auch noch nach dem Lesen gesprochen werden kann.

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