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Veröffentlicht am 01.08.2024

Eine humorvolle Odyssee durch die Bücherwelt

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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„Book Lovers“ von Emily Henry ist kein gewöhnliches Buch über Bücher. Es ist eher wie ein Blind Date mit einem Buch, das du beim ersten Blick als „nicht mein Typ“ abgestempelt hast, nur um dann festzustellen, ...

„Book Lovers“ von Emily Henry ist kein gewöhnliches Buch über Bücher. Es ist eher wie ein Blind Date mit einem Buch, das du beim ersten Blick als „nicht mein Typ“ abgestempelt hast, nur um dann festzustellen, dass es genau das ist, was du immer gesucht hast.

Nora Stephens, unsere tough und scharfzüngige Heldin, ist das personifizierte Gegenteil jeder RomCom-Hauptfigur, die man sich vorstellen kann. Sie ist eine New Yorker Literaturagentin, die eher Verträge als Herzen bricht. Ihr Weg führt sie in das idyllische Städtchen Sunshine Falls, das für seine Blumenwiesen und attraktiven Landärzte bekannt ist – zumindest in den Liebesromanen ihrer Schwester Libby. Doch statt Romantik erwartet Nora die harte Realität: kein attraktiver Landarzt weit und breit, nur der unnahbare Lektor Charlie Lastra, der anscheinend auch gerade eine Auszeit von New York braucht.

Emily Henry hat mit „Book Lovers“ eine charmante und witzige Geschichte geschaffen, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Die Romanze zwischen Nora und Charlie entwickelt sich wie ein guter Wein – langsam und mit dem richtigen Maß an Würze. Die beiden liefern sich Wortgefechte, die so scharf sind, dass man sich fast die Zunge verbrennt. Es ist wie beim Essen in einem französischen Restaurant: Man versteht vielleicht nicht jedes Wort, aber es schmeckt fantastisch.

Das Buch ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Hommage an die Liebe zum Lesen und Schreiben. Es fühlt sich an, als würde man durch eine Bibliothek voller Lieblingsbücher spazieren, während man gleichzeitig in einem Roman lebt, der alle Klischees des Genres auf den Kopf stellt.

Die Figuren sind liebevoll und realistisch gezeichnet, und man fühlt sich schnell heimisch in der Welt von Nora und Charlie. Die kleine Stadt Sunshine Falls ist so lebendig beschrieben, dass man fast das Gefühl hat, selbst dort Urlaub zu machen – inklusive der Enttäuschung, dass das Leben eben kein Liebesroman ist.

„Book Lovers“ ist für alle, die eine gute Portion Humor in ihren Liebesgeschichten mögen und die gerne hinter die Kulissen der Buchwelt blicken. Emily Henry gelingt es, einen Roman zu schreiben, der nicht nur unterhält, sondern auch das Herz berührt. Man lacht, man seufzt, und am Ende wünscht man sich, dass das Buch noch ein paar Kapitel mehr hätte.

Kurz gesagt: „Book Lovers“ ist wie ein literarischer Cocktail – bunt, spritzig und mit einem unerwarteten Kick. Ein absolutes Muss für alle, die Bücher lieben und dabei auch gerne mal über das eigene Leben schmunzeln. Cheers auf Nora und Charlie – mögen eure Wortgefechte nie enden!

Veröffentlicht am 01.08.2024

Zwischen Todesfallen und Liebesfallen

Dieses schöne Leben
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In „Dieses schöne Leben“ schickt uns Mikki Brammer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die uns durch die Straßen von New York führt – und zwar nicht auf dem Sightseeing-Bus, sondern im Leichenwagen. ...

In „Dieses schöne Leben“ schickt uns Mikki Brammer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die uns durch die Straßen von New York führt – und zwar nicht auf dem Sightseeing-Bus, sondern im Leichenwagen. Die Protagonistin Clover, eine Sterbebegleiterin mit einer Vorliebe für romantische Filme, lebt ein Leben, das so ruhig ist, dass man fast den Puls überprüfen möchte.

Clovers Kindheit bei ihrem Großvater, einem Professor, war geprägt von Büchern und Wissen – was erklärt, warum sie sich eher in einer Bibliothek als auf einer Tanzfläche zu Hause fühlt. Doch als ihr Großvater stirbt, während sie im Urlaub ist, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie entscheidet sich, Sterbebegleiterin zu werden, in der Hoffnung, dass niemand so einsam sterben muss wie ihr Opa.

Doch das Schicksal hat andere Pläne für Clover. Als die lebenslustige Sylvie in ihr Leben tritt, beginnt Clover zu realisieren, dass es mehr im Leben gibt als den Tod. Ganz zu schweigen von der resoluten alten Dame Claudia, die Clover auf eine wilde Gänsejagd nach ihrer verlorenen Liebe schickt. Hier wird das Buch fast zu einem Detektivroman – nur dass die Detektivin eine Sterbebegleiterin ist und die Waffe ihrer Wahl ein Taschentuch ist.

Brammers Schreibstil ist so flüssig wie die Tränen, die man beim Lesen vergießt. Die Geschichte ist eine faszinierende Mischung aus Humor, Traurigkeit und Hoffnung. Clover, die in ihrer Freizeit wahrscheinlich Sudoku-Rätsel löst, wird auf eine emotionale Reise geschickt, die sie mehr über das Leben lehrt, als sie in jeder ihrer Lieblingsschnulzen gesehen hat.

Das Buch ist nicht nur eine Geschichte über den Tod und das Sterben, sondern auch eine Geschichte über das Leben und die Liebe. Es zeigt uns, dass das Leben manchmal die besten Geschichten schreibt – auch wenn es manchmal einen Ghostwriter braucht.

Fazit: „Dieses schöne Leben“ ist ein bewegendes und zugleich humorvolles Buch, das einen dazu bringt, über das Leben nachzudenken – und darüber, wie man nicht enden möchte: allein mit einer Katze, die einen anstarrt, als wäre man ihr nächstes Abendessen. Es ist eine Geschichte, die sowohl das Herz als auch die Tränendrüsen berührt und zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten ein Licht am Ende des Tunnels leuchtet – auch wenn es nur das Licht des Kühlschranks ist.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Zwischen Todesfallen und Liebesfallen

Dieses schöne Leben
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In „Dieses schöne Leben“ schickt uns Mikki Brammer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die uns durch die Straßen von New York führt – und zwar nicht auf dem Sightseeing-Bus, sondern im Leichenwagen. ...

In „Dieses schöne Leben“ schickt uns Mikki Brammer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die uns durch die Straßen von New York führt – und zwar nicht auf dem Sightseeing-Bus, sondern im Leichenwagen. Die Protagonistin Clover, eine Sterbebegleiterin mit einer Vorliebe für romantische Filme, lebt ein Leben, das so ruhig ist, dass man fast den Puls überprüfen möchte.

Clovers Kindheit bei ihrem Großvater, einem Professor, war geprägt von Büchern und Wissen – was erklärt, warum sie sich eher in einer Bibliothek als auf einer Tanzfläche zu Hause fühlt. Doch als ihr Großvater stirbt, während sie im Urlaub ist, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie entscheidet sich, Sterbebegleiterin zu werden, in der Hoffnung, dass niemand so einsam sterben muss wie ihr Opa.

Doch das Schicksal hat andere Pläne für Clover. Als die lebenslustige Sylvie in ihr Leben tritt, beginnt Clover zu realisieren, dass es mehr im Leben gibt als den Tod. Ganz zu schweigen von der resoluten alten Dame Claudia, die Clover auf eine wilde Gänsejagd nach ihrer verlorenen Liebe schickt. Hier wird das Buch fast zu einem Detektivroman – nur dass die Detektivin eine Sterbebegleiterin ist und die Waffe ihrer Wahl ein Taschentuch ist.

Brammers Schreibstil ist so flüssig wie die Tränen, die man beim Lesen vergießt. Die Geschichte ist eine faszinierende Mischung aus Humor, Traurigkeit und Hoffnung. Clover, die in ihrer Freizeit wahrscheinlich Sudoku-Rätsel löst, wird auf eine emotionale Reise geschickt, die sie mehr über das Leben lehrt, als sie in jeder ihrer Lieblingsschnulzen gesehen hat.

Das Buch ist nicht nur eine Geschichte über den Tod und das Sterben, sondern auch eine Geschichte über das Leben und die Liebe. Es zeigt uns, dass das Leben manchmal die besten Geschichten schreibt – auch wenn es manchmal einen Ghostwriter braucht.

Fazit: „Dieses schöne Leben“ ist ein bewegendes und zugleich humorvolles Buch, das einen dazu bringt, über das Leben nachzudenken – und darüber, wie man nicht enden möchte: allein mit einer Katze, die einen anstarrt, als wäre man ihr nächstes Abendessen. Es ist eine Geschichte, die sowohl das Herz als auch die Tränendrüsen berührt und zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten ein Licht am Ende des Tunnels leuchtet – auch wenn es nur das Licht des Kühlschranks ist.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Deine Zeitreise mit Liebe, Intrigen und Humor

Der Silberbaum. Die siebente Tugend
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„Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ von Sabine Ebert ist ein opulentes Festmahl für alle Freunde historischer Romane, gewürzt mit einer großzügigen Portion Mittelalter-Flair. In diesem Roman schnappt ...

„Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ von Sabine Ebert ist ein opulentes Festmahl für alle Freunde historischer Romane, gewürzt mit einer großzügigen Portion Mittelalter-Flair. In diesem Roman schnappt sich Ebert die Taschenlampe der Geschichte und leuchtet in die dunklen Ecken des 13. Jahrhunderts, wobei sie uns auf eine Reise durch das Leben von Heinrich dem Erlauchten, dem Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, mitnimmt.

Das Buch beginnt mit einem Knaller – oder eher mit einem Kind: Heinrich ist gerade mal drei Jahre alt, als er in die großen Ritterstiefel seines Vaters treten muss. Die ersten 400 Seiten des Romans gleichen einem mittelalterlichen „Kevin allein zu Haus“, nur dass Kevin ein kleiner Markgraf ist und statt Einbrechern mit ehrgeizigen Onkeln und machthungrigen Adligen fertig werden muss. Ebert webt eine fesselnde Erzählung, die sowohl historische Persönlichkeiten wie die heilige Elisabeth von Thüringen, als auch fiktive Figuren einschließt, die dem Ganzen eine herzhafte Prise Unterhaltung hinzufügen.

Eberts Stil ist wie ein guter Minnesang: eingängig, manchmal etwas pathetisch, aber stets faszinierend. Sie zeichnet ihre Charaktere mit einer solchen Liebe zum Detail, dass man fast erwarten würde, ihnen beim nächsten Mittelaltermarkt persönlich zu begegnen. Besonders interessant ist der Umgang der Autorin mit den weiblichen Figuren. In einer Zeit, in der Frauen meistens als Randfiguren der Geschichte auftauchen, gibt Ebert ihnen eine Stimme – und was für eine!

Allerdings, und hier kommt der kleine Wermutstropfen ins mittelalterliche Bier, hat das Buch auch seine Längen. Bei fast 500 Seiten scheint es, als wäre Ebert manchmal selbst in den verwinkelten Gängen ihrer Erzählungen verloren gegangen. Einige Nebenstränge wirken überladen und könnten ein wenig Straffung vertragen. Doch diese kleinen Schwächen werden durch den Reichtum der Erzählung mehr als ausgeglichen.

„Der Silberbaum“ ist nicht nur ein historischer Roman, es ist auch ein Abenteuer, das uns durch die Höhen und Tiefen des mittelalterlichen Lebens führt. Eberts Fähigkeit, historische Fakten mit fiktiven Erzählungen zu verweben, ist beeindruckend. Sie hat ein Händchen dafür, die Geschichte lebendig und zugänglich zu machen, selbst für diejenigen, die normalerweise nicht mit historischen Romanen liebäugeln.

Insgesamt ist „Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ ein prächtiges Tapezierstück aus historischer Genauigkeit, spannender Erzählung und charismatischen Charakteren. Sabine Ebert schafft es, den Leser in eine längst vergangene Welt zu entführen, die sowohl fremd als auch seltsam vertraut erscheint. Ein Muss für jeden, der sich für die Komplexität und die Dramatik des Mittelalters interessiert – oder einfach ein gutes Buch sucht, um sich in die Kissen zu kuscheln und in vergangene Zeiten zu träumen.

Veröffentlicht am 01.08.2024

Deine Zeitreise mit Liebe, Intrigen und Humor

Der Silberbaum. Die siebente Tugend
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„Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ von Sabine Ebert ist ein opulentes Festmahl für alle Freunde historischer Romane, gewürzt mit einer großzügigen Portion Mittelalter-Flair. In diesem Roman schnappt ...

„Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ von Sabine Ebert ist ein opulentes Festmahl für alle Freunde historischer Romane, gewürzt mit einer großzügigen Portion Mittelalter-Flair. In diesem Roman schnappt sich Ebert die Taschenlampe der Geschichte und leuchtet in die dunklen Ecken des 13. Jahrhunderts, wobei sie uns auf eine Reise durch das Leben von Heinrich dem Erlauchten, dem Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, mitnimmt.

Das Buch beginnt mit einem Knaller – oder eher mit einem Kind: Heinrich ist gerade mal drei Jahre alt, als er in die großen Ritterstiefel seines Vaters treten muss. Die ersten 400 Seiten des Romans gleichen einem mittelalterlichen „Kevin allein zu Haus“, nur dass Kevin ein kleiner Markgraf ist und statt Einbrechern mit ehrgeizigen Onkeln und machthungrigen Adligen fertig werden muss. Ebert webt eine fesselnde Erzählung, die sowohl historische Persönlichkeiten wie die heilige Elisabeth von Thüringen, als auch fiktive Figuren einschließt, die dem Ganzen eine herzhafte Prise Unterhaltung hinzufügen.

Eberts Stil ist wie ein guter Minnesang: eingängig, manchmal etwas pathetisch, aber stets faszinierend. Sie zeichnet ihre Charaktere mit einer solchen Liebe zum Detail, dass man fast erwarten würde, ihnen beim nächsten Mittelaltermarkt persönlich zu begegnen. Besonders interessant ist der Umgang der Autorin mit den weiblichen Figuren. In einer Zeit, in der Frauen meistens als Randfiguren der Geschichte auftauchen, gibt Ebert ihnen eine Stimme – und was für eine!

Allerdings, und hier kommt der kleine Wermutstropfen ins mittelalterliche Bier, hat das Buch auch seine Längen. Bei fast 500 Seiten scheint es, als wäre Ebert manchmal selbst in den verwinkelten Gängen ihrer Erzählungen verloren gegangen. Einige Nebenstränge wirken überladen und könnten ein wenig Straffung vertragen. Doch diese kleinen Schwächen werden durch den Reichtum der Erzählung mehr als ausgeglichen.

„Der Silberbaum“ ist nicht nur ein historischer Roman, es ist auch ein Abenteuer, das uns durch die Höhen und Tiefen des mittelalterlichen Lebens führt. Eberts Fähigkeit, historische Fakten mit fiktiven Erzählungen zu verweben, ist beeindruckend. Sie hat ein Händchen dafür, die Geschichte lebendig und zugänglich zu machen, selbst für diejenigen, die normalerweise nicht mit historischen Romanen liebäugeln.

Insgesamt ist „Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ ein prächtiges Tapezierstück aus historischer Genauigkeit, spannender Erzählung und charismatischen Charakteren. Sabine Ebert schafft es, den Leser in eine längst vergangene Welt zu entführen, die sowohl fremd als auch seltsam vertraut erscheint. Ein Muss für jeden, der sich für die Komplexität und die Dramatik des Mittelalters interessiert – oder einfach ein gutes Buch sucht, um sich in die Kissen zu kuscheln und in vergangene Zeiten zu träumen.