Cover-Bild Die Medica von Bologna
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 01.03.2012
  • ISBN: 9783426500217
Wolf Serno

Die Medica von Bologna

Roman
Bologna 1552. Mit einem entstellenden Feuermal – für die Inquisition ein Schandmal der Sünde – kommt Carla zur Welt. Um sich von diesem Makel zu befreien, träumt sie davon, eine Medica zu werden. Doch ein Medizinstudium ist ihr als Frau verwehrt. Sie gibt nicht auf. Heimlich besucht sie Vorlesungen an der Universität, wo der charismatische Chirurg Gaspare Tagliacozzi die Kunst der Gesichtsoperationen lehrt. Sie hofft auf seine begnadeten Hände und verliebt sich dabei rettungslos in ihn. Doch Gaspare, der ihre Liebe nur zum Schein erwidert, schickt sie auf eine tödliche Mission …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2024

Serno erzählt die Geschichte einer mutigen Medica im mittelalterlichen Bologna

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Stell dir vor, du lebst im Bologna des 16. Jahrhunderts, einer Zeit, in der Frauen nichts zu sagen haben und schon gar nicht den Wunsch äußern dürfen, Medizin zu studieren. Doch genau das ist Carla Maria ...

Stell dir vor, du lebst im Bologna des 16. Jahrhunderts, einer Zeit, in der Frauen nichts zu sagen haben und schon gar nicht den Wunsch äußern dürfen, Medizin zu studieren. Doch genau das ist Carla Maria Castagnolos Traum – eine Frau mit einem Feuermal im Gesicht, das als Zeichen der Sünde und des Teufels gilt. Klingt nach einem harten Los, oder? Willkommen in „Die Medica von Bologna“ von Wolf Serno.

Carla wächst in einer Welt auf, die von Misstrauen und Aberglauben geprägt ist. Ihre Mutter versteckt sie vor den Augen der Öffentlichkeit, und jeder Tag ist ein Kampf gegen die Furcht vor der Inquisition. Doch Carla lässt sich nicht unterkriegen. Ihr Traum, Medica zu werden, gibt ihr die Kraft, sich heimlich in die Vorlesungen der Universität zu schleichen. Hier trifft sie auf den charismatischen Chirurgen Gaspare Tagliacozzi, der sich auf die Rekonstruktion von Nasen spezialisiert hat. Carla verliebt sich rettungslos in ihn und hofft, dass er ihr helfen kann, ihr entstelltes Gesicht zu heilen.

Jetzt mal ehrlich, wer hätte gedacht, dass ein Roman über Nasenrekonstruktionen so fesselnd sein könnte? Doch Wolf Serno schafft es, die Spannung hochzuhalten und uns in die Welt der Renaissance-Medizin zu entführen. Die Operationstechniken sind so detailliert beschrieben, dass man fast das Gefühl hat, selbst ein angehender Chirurg zu sein. Ein kleiner Tipp: Lies das Buch nicht beim Abendessen, es sei denn, du hast einen robusten Magen.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, besonders Carla, die trotz aller Widrigkeiten niemals aufgibt. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit sind inspirierend. Und dann ist da noch Gaspare – ein Mann, der Carla Hoffnung gibt, aber gleichzeitig ihre Liebe nur zum Schein erwidert und sie auf eine gefährliche Mission nach Venedig schickt, wo die Pest wütet. Was für ein Charmeur!

Wolf Serno hat es geschafft, eine glaubwürdige und faszinierende Geschichte zu erzählen, die nicht nur Fans von historischen Romanen begeistern wird. Die bildhaften Beschreibungen und die sorgfältig recherchierten historischen Details lassen das Bologna des 16. Jahrhunderts vor unseren Augen lebendig werden. Und auch wenn einige Zufälle die Handlung vorantreiben, tut das der Spannung keinen Abbruch.

Die Kapitelüberschriften in Deutsch und Italienisch und die kleinen Zeichnungen machen neugierig auf das, was kommt, und verleihen dem Buch eine besondere Note. Besonders interessant fand ich den bebilderten Anhang zur Nasenrekonstruktion – ein echter Bonus für alle, die sich für die medizinischen Techniken der damaligen Zeit interessieren.

Alles in allem ist „Die Medica von Bologna“ ein packender historischer Roman, der die perfekte Mischung aus Spannung, Romantik und medizinischem Fachwissen bietet. Ein Muss für alle, die sich für starke Frauenfiguren und die Welt der Renaissance interessieren. Also, schnapp dir das Buch und tauche ein in die faszinierende Geschichte von Carla Maria Castagnolo – du wirst es nicht bereuen!

Veröffentlicht am 29.03.2020

Die Lebensgeschichte einer starken Frau

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Bologna 1552. Mit einem entstellenden Feuermal – für die Inquisition ein Schandmal der Sünde – kommt Carla zur Welt. Um sich von diesem Makel zu befreien, träumt sie davon, eine Medica zu werden. Doch ...

Bologna 1552. Mit einem entstellenden Feuermal – für die Inquisition ein Schandmal der Sünde – kommt Carla zur Welt. Um sich von diesem Makel zu befreien, träumt sie davon, eine Medica zu werden. Doch ein Medizinstudium ist ihr als Frau verwehrt. Sie gibt nicht auf. Heimlich besucht sie Vorlesungen an der Universität, wo der charismatische Chirurg Gaspare Tagliacozzi die Kunst der Gesichtsoperationen lehrt. Sie hofft auf seine begnadeten Hände und verliebt sich dabei rettungslos in ihn. Doch Gaspare, der ihre Liebe nur zum Schein erwidert, schickt sie auf eine tödliche Mission …

Der Titel passt sehr gut zum Inhalt, jedoch finde ich das Cover nicht schön. Dafür hat der Autor einen sehr angenehmen Schreibstil und erhält einen Spannungsbogen.

Carla ist die Hauptperson der Geschichte und eine sehr starke Frau. Man lernt sie als junges Mädchen kennen und erfährt alles über ihre Lebensgeschichte. Mit einigen anderen Charakteren erlebt sie viele Abenteuer und muss sehr kreativ werden, um zu überleben.

Ich empfehle dieses Buch gerne weiter. An einigen Stellen lässt die Geschichte den Leser sehr nachdenklich werden, aber der Lesespaß ist durchgehend gegeben.

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Veröffentlicht am 20.03.2018

Empfehlen würde ich dieses Buch vor allem Lesern, die sehr gerne zu Iny Lorentz Büchern greifen, denn auch zu Sernos Stärken gehört es, einen fundierten historischen Hintergrund zu schaffen...

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Die achtundvierzigjährige Carla Maria Castagnolo lässt ihr Leben noch einmal Revue passieren. Ein aufregendes Leben voller Höhen und Tiefen, von dem sie jedoch die letzten sechzehn Jahre in einer Art selbst ...

Die achtundvierzigjährige Carla Maria Castagnolo lässt ihr Leben noch einmal Revue passieren. Ein aufregendes Leben voller Höhen und Tiefen, von dem sie jedoch die letzten sechzehn Jahre in einer Art selbst gewähltem Exil verbracht hat, da sie an Schüttellähmung erkrankt ist. Ihr zur Seite steht einzig ein treuer Freund, der sie viel Jahre vorher schon begleitet hat- Latif…

Zunächst wird dem Leser ein Einblick in die Kindheit Carlas gewährt. Carla, die seit ihrer Geburt mit einem Feuermal im Gesicht gezeichnet ist, wird von ihrer sehr religiösen Mutter sehr behütet aufgezogen- ohne Freunde und ohne Besucher, denn der Aberglaube ist in den Köpfen der Mitmenschen immer noch stark verwurzelt und Carlas Mutter befürchtet, dass ihre Tochter als Hexe gebrandmarkt werden könnte.

Dennoch, Jahre später, macht Carla die Bekanntschaft von Marco, einem jungen Mann, der seiner Mutter zum Geburtstag ein geschneidertes Kleid von Carla abkaufen möchte. Da ihre Mutter unterwegs ist, lässt Carla Marco ein und beide freunden sich schnell miteinander an.

Marco hat keine Probleme mit dem Feuermal der jungen Frau und macht ihr nur wenig später einen Heiratsantrag. Carla weist Marco nicht ab, obwohl sie tief in ihrem Innern weiß, dass es keine echte Liebe ist, die sie für den jungen Mann empfindet. Stattdessen schiebt sie die Hochzeit immer wieder auf. Marco, mittlerweile Medizinstudent weckt Carlas Neugier auf alles Medizinische, vor allem als sie erfährt, dass Marcos Professor sogar in der Lage ist, Nasenkorrekturen und Rekonstruktionen vornehmen zu können. Insgeheim hofft sie, dass es auch eine Chance für sie geben wird, ihr Feuermal loszuwerden und so nimmt sie zunächst eine Stelle bei den Nonnen an, um kranke Menschen zu pflegen. Doch das reicht ihr nicht und auch Marcos Informationen in medizinischen Belangen sind ihr viel zu spärlich. So schleicht sie sich eines Tages heimlich auf den Dachboden der Mediziner, um sie bei ihren Studien belauschen zu können- mit fatalen Folgen!

Wolf Serno entführt seine Leser diesmal ins Bologna des 16.Jahrhunderts und hat für seinen aktuellen Roman eine neugierige und allem Neuen gegenüber sehr aufgeschlossene Heldin geschaffen, die aufgrund ihres äußerlichen Makels eine sehr einsame Kindheit verbrachte, aber dennoch nie ihren Lebensmut verloren hat. Sie wünscht sich all das, was optisch unversehrte Menschen auch haben- Glück, Zufriedenheit, Gesundheit und vor allem einen Mann, zu dem sie aufsehen und den sie lieben kann.

Marco entpuppt sich zwar zunächst als ein sympathischer Mensch, doch auch er hat einige Schwächen aufzuweisen- so lässt er bei seiner medizinischen Ausbildung die Zügel schleifen und ist ein wenig unbeständig. Während man Carlas Gedankengänge zu jeder Zeit mitgeteilt bekommt; der Roman wird aus Sicht Carlas, also in Ich Form, geschildert, bleibt Marcos Charakter stets ein wenig schemenhaft. Man erfährt weder was ihn antreibt oder auch warum er Carla so zugetan ist, da man in dem Roman leider wenig aussagekräftige Dialoge zwischen dem Paar findet, die ihre Liebe, wenigstens von Marcos Seite aus, begründen würde. Auch Carlas Zweifel an ihren Zukünftigen finden nur am Rande statt, was sie ebenfalls ein wenig sprunghaft wirken lässt.
Im Laufe des Romans wird der Leser aber auch mit zwei weiteren männlichen Charakteren vertraut gemacht, die mit der Romanheldin in Kontakt treten und die beide facettenreicher beschrieben sind.

Wolf Sernos Schreibstil ist eingängig und die Geschichte lässt sich sehr gut lesen- zudem fand ich die medizinischen Erklärungen in dem Roman sehr interessant. Besonders erwähnenswert sei hier auch am Ende des Romans "die sechs Akte zur Rekonstruktion einer Nase", nach Gaspare Tagliacozzi in bebilderter Form.

Dennoch hat die Geschichte einige Längen, was Carlas Kindheitsbeschreibungen und auch das ewige Hin und Her zwischen ihrem Verlobten und ihrer Person angeht, vor allem da Letzteres zu nichts führt, außer als Vorwand dienen zu können, wie Carla überhaupt mit medizinischen Belangen in Kontakt kommen konnte.

Empfehlen würde ich dieses Buch vor allem Lesern, die sehr gerne zu Iny Lorentz Büchern greifen, denn auch zu Sernos Stärken gehört es, einen fundierten historischen Hintergrund zu schaffen, wobei die erzählten Geschichten als solches, eher leichte, aber deswegen nicht weniger unterhaltsame Kost bieten.