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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2024

Beeindruckend

Marguerites Geheimnis
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Es gibt Bücher bei denen man überlegt,ob man sie lesen möchte. Vielleicht weil man schon viele Bücher zu dem Thema gelesen hat und nicht weiß ob es wirklich noch eins sein muss. Und dann denkt man, das ...

Es gibt Bücher bei denen man überlegt,ob man sie lesen möchte. Vielleicht weil man schon viele Bücher zu dem Thema gelesen hat und nicht weiß ob es wirklich noch eins sein muss. Und dann denkt man, das sich der Klappentext einfach zu gut anhört, um es nicht zu lesen. So war es bei mir und Marguerites Geheimnis. Zum Glück habe ich mich dazu entschlossen es zu lesen.

Dieses Buch spielt in Nizza im Sommer 1944. Also kurz vor der Landung der Alliierten in Frankreich. Marguerite lebt zurück gezogen mit ihrer Freundin Simone und versucht sich mit ihren Bildern über Wasser zu halten. Das sie diese an die Deutschen verkauft macht sie in den Augen der Franzosen zu einer Verrâterin. Dabei ist sie alles andere als das. Sie nutzt ihre künstlerischen Fähigkeiten nämlich noch ganz anders.

Das Buch zeigt eindrucksvoll Marguerites Leben. Ihre Verzweiflung nachdem sie öffentlich angegriffen wird, trotzdem setzt sie sich immer wieder für den Wiederstand ein. Aber das darf ja niemand wissen. Die Anfeindungen der Bewohner Nizzas und die doppelte Moral, denn Brot an die Deutschen ist in Ordnung. Aber auch die gefährliche Arbeit für den Wiederstand.

Marguerite hat ihre Geheimnisse,und ihre Fehler. Sie ist eine Heldin aber sie ist auch ein ganz normaler Mensch. Ich mag es wenn die Protagonisten in Romanen nicht perfekt sind sondern immer noch Menschen bleiben und genau das ist Marguerite.

Ein großartiger Roman über eine schwere Zeit.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Wie konnte es so weit kommen?

Ihr kennt mich nicht
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Ich habe schon oft die Bilder der Frauen gesehen, denen in Frankreich nach der Befreiung von den Deutschen die Haare geschoren worden sind. Irgendwie haben sie mir schon leid getan, zumindest wenn ihr ...

Ich habe schon oft die Bilder der Frauen gesehen, denen in Frankreich nach der Befreiung von den Deutschen die Haare geschoren worden sind. Irgendwie haben sie mir schon leid getan, zumindest wenn ihr einziges Verbrechen war, das sie sich verliebt haben. Doch über die Geschichte dieser Frauen habe ich eigentlich nicht weiter nachgedacht. Julie Héraclès hat das getan und einen Roman über eine Frau geschrieben, der das Geschehen ist. Ihre Geschichte ist fiktiv, aber es könnte durchaus so gewesen sein.

Simones Geschichte beginnt an dem Tag an dem ihr die Haare geschoren werden. Während dieses Tages denkt sie über ihr Leben nach und erzählt ihre Geschichte. Sie beginnt in ihrer Kindheit. Erzählt von ihrer Schulzeit, ihrer Familie und von ihrer Begeisterung für Deutschland. Ich kann auch am Ende des Romanes nicht sagen, ob ich Simone möchte oder nicht. Ein wirklicher Sympathieträger war sie nicht. Aber auch niemand der mir komplett unsympathisch war. Ja sie ist schwer zu beschreiben und auch oft schwer zu verstehen. Und genau das macht diesen Roman so lesenswert. Ich war fazieniert von ihr. Ihre Geschichte hat mich gefesselt und auch berührt. Neben Simone gibt es noch viele andere interessante Charaktere, im Gegensatz zu Simone hat eine davon mein Herz berührt. Ihre Schwester Madeleine. Ein Herzensguter Mensch.

Immer wieder wird in kurzen Abschnitten über den Tag berichtet an dem Simone so gedemütigt wird und sie sich vornimmt sich nicht brechen zu lassen. Je mehr ich über ihren Weg dorthin gelesen habe, umso klarer stand mir dieser Tag vor Augen.

Für mich ein Roman der einen etwas anderen Einblick in die Zeit gibt und der mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Ein Weihnachtsdrache im Herbstwald

Spekulatius, der Weihnachtsdrache. Spekulatius und das Abenteuer im Herbstwald
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Wir lieben die Weihnachtsabenteuer von Spekulatius, Mats und Mathilda und waren daher begeistert in diesem Jahr schon früher von den Dreien zu lesen.

In ihrem neuesten Abenteuer versuchen Mats und Mathilda ...

Wir lieben die Weihnachtsabenteuer von Spekulatius, Mats und Mathilda und waren daher begeistert in diesem Jahr schon früher von den Dreien zu lesen.

In ihrem neuesten Abenteuer versuchen Mats und Mathilda einen Freiherren daran zu hindern eine Jagd zu veranstalten und wollen die Tiere aus dessen privat Wald zu retten. Ganz unerwartet kommt ihr Freund der Weihnachtsdrache zu ihnen um ihnen beizustehen.

Mit gewohnten Sprachfehler, großem Hunger und viel Witz und Charme geht es in ein weiteres Abenteuer. Wie gewohnt ist das Buch in 24 Kapitel aufgeteilt. Jedes mit der richtigen Länge für ein abendliches Vorlesen. In der Geschichte wimmelt es wieder einmal von tollen Charakteren. Ob nun alte Bekannte wie Frau Kramer oder neue Freunde wie Baroness Traudi oder die junge Försterin. Alle sind einfach einmalig. Genauso wie die Versuche Spekulatius geheim zu halten. Einfach herrlich.

Für uns ist der Ausflug des Weihnachtsdrachen in den Herbstwald sehr gelungen.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Rasant wie die Zeit in der er spielt

Die Zeitungsdynastie – Goldene Jahre
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Wow dieser Roman hat mich positiv überrascht.

Wer bei Dir Zeitungsdynastie an eine nette Geschichte über die Familie eines Verlegers denkt, so wie ich zuerst, der hat weit gefehlt. Denn diese Familie ...

Wow dieser Roman hat mich positiv überrascht.

Wer bei Dir Zeitungsdynastie an eine nette Geschichte über die Familie eines Verlegers denkt, so wie ich zuerst, der hat weit gefehlt. Denn diese Familie hat es in Sich. Der Roman startet gleich spannend mit einem schrecklichen Unfall und erzählt dann die Geschichte der Geschwister Alexander, Fridtjof und Viktoria. Alle drei sind tolle Charaktere und alle drei haben eine interessante Entwicklung im Laufe des Romans.

Es geht um das Berliner Nachtleben das in den dreißiger Jahren bekanntlich sehr ausschweifend war,.das Zeitungswesen in einer Zeit als noch Zeitungsjungen die Schlagzeilen lauthals verkündeten und es noch mehrere Ausgaben an einem Tag gab. Es geht um den Aufkeimenden Nationalsozialismus und die Art der Zeitungen damit umzugehen und auch die Geschwister haben da sehr unterschiedliche Ansichten. Es geht .
Dieser Roman ist so rasant wie die Zeit in der er spielt. Spannend ab der ersten Seite, authentisch und mit überzeugenden Charakteren. Immer wieder überraschend und niemals langweilig.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Vom fast aussichtslosen Kampf der Frauen um Gerechtigkeit

Im Nordwind
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Wieder einmal führt uns Miriam Georg nach Hamburg, dieses Mal in das Jahr 1913. Wie gewohnt schafft sie es ein umfassendes Bild der damaligen Zeit und vor allem der Menschen zu erschaffen.

Im Vordergrund ...

Wieder einmal führt uns Miriam Georg nach Hamburg, dieses Mal in das Jahr 1913. Wie gewohnt schafft sie es ein umfassendes Bild der damaligen Zeit und vor allem der Menschen zu erschaffen.

Im Vordergrund steht Alice die unter ihrem gewalttätigen Ehemann leidet und beschließt das nicht länger hinzunehmen. Aber eigentlich ist das im Jahr 1913 fast unmöglich und vor allem würde sie dadurch ihre Tochter verlieren. Doch Alice ist eine Kämpferin und zusammen mit dem Anwalt John kämpft sie um ihr Recht.

Miriam Georg erzählt in ihrem Roman schonungslos von Alice Leben. Von der Gewalt der sie ausgesetzt ist. Von der Machtlosigkeit. Aber auch von der großen Ungerechtigkeit denen Frauen damals ausgesetzt waren. Männer könnten sich alles herausnehmen und die Frauen waren hinterher die Dummen. Sie erzählt aber auch von großer Sozialer Ungerechtigkeit, dem aussichtslosen Kampf gegen viele Krankheiten und den katastrophalen Bedingungen unter denen die Armen lebten.

Gleichzeitig erzählt sie eine aufwühlende Geschichte rund um eine Liebe die nicht sein darf. Obwohl das nicht im Vordergrund steht. Über eine Familie die eigentlich alles hat, aber macht das wirklich
glücklich? So entsteht ein vielschichtiger und emotionaler Roman der mich nachdenklich zurück lässt.
Und auch typisch Miriam Georg macht dieser Roman große Lust darauf auch den nächsten Teil zu lesen.

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