Eine sommerliche Geheimnisgeschichte voller Rätsel und mit wenigen Antworten
Calliope Isle. Der siebte SommerKlappentext
„Seit ihrem neunten Lebensjahr verbringt Allie jeden Sommer auf der traumhaft schönen Tropeninsel Calliope Isle. Zusammen mit Gleichaltrigen besucht sie dort das Arts Camp und tut, was sie ...
Klappentext
„Seit ihrem neunten Lebensjahr verbringt Allie jeden Sommer auf der traumhaft schönen Tropeninsel Calliope Isle. Zusammen mit Gleichaltrigen besucht sie dort das Arts Camp und tut, was sie am liebsten macht und am besten kann: schreiben, schreiben, schreiben. Doch ihr siebter Sommer auf der exotischen Insel beginnt diesmal unter ganz anderen Vorzeichen. Erst erhält Allie die niederschmetternde Nachricht, dass sie adoptiert wurde, und dann wird ihr auf der Überfahrt auch noch zugeflüstert, dass dieser Sommer alles in ihrem Leben verändern wird – und das ausgerechnet von dem mysteriösen neuen Jungen im Camp. Schon bald stellt sich heraus, dass alle etwas wissen, was Allie nie erzählt wurde, und dass dieses Geheimnis nicht wenig mit ihrem außergewöhnlichen Schreibtalent zu tun hat…“
Gestaltung
Die Farbgestaltung des Covers gefällt mir sehr gut, da die Kombination aus sanften Türkis mit den Pastelltönen des Hintergrundes sehr sommerlich wirkt, aber dennoch nicht so strahlend hell leuchtet, wie man es beim Sommer erwarten würde. So greift auch schon das Cover die Atmosphäre und Andeutungen des Klappentextes auf, denn über den strahlenden Sommer der Pazifikinsel Calliope Isle scheinen sich viele Geheimnisse zu legen. Ich mag an dem Cover neben dieser Farbgestaltung auch die Buchstaben, die wie Flügel aus dem Rücken des Mädchens zu kommen scheinen, sehr gerne. Sie verweisen auf die Bedeutung der Worte und des Schreibens, weil die Protagonistin sehr gerne Gedichten schreibt.
Meine Meinung
Die Geschichte beginnt acht Monate vor dem siebten Sommer. Als ich zu Lesen begann wusste ich erst nicht wie mir geschieht, genau wie Protagonistin Allie. Bereits die ersten Kapitel haben meine Neugier geweckt, da dort die ersten sechs Sommer von Allie im Schreibcamp auf der sommerlichen Pazifikinsel Calliope Isle erzählt werden. Dabei werden immer wieder geheimnisvolle Aspekte eingeworfen, da Allie selbst eigentlich kaum etwas über das Camp weiß. Nachfragen über Calliope Isle werden von den dortigen Lehrern einfach abgeschmettert und auch im Internet finden sich keine Informationen über das Schreibcamp. Als Leser ahnte ich schnell, dass da etwas Größeres, Geheimnisvolles und auch Gefährliches hinter dem Camp steckte. Dieser Verdacht wurde auch dadurch gestärkt, dass schon Unfälle auf der Insel passiert sind.
Nach diesem spannenden Einstieg dreht sich das Buch vor allem um Allies siebten Sommer auf Calliope Isle. Das, was mich zu Beginn so an die Seiten gefesselt hat, nämlich die immer wieder in den Text eingestreuten Geheimnisse und Rätsel um Calliope Isle, ließen, je weiter ich las, leider etwas nach. So hat leider der anfängliche Sog, den die Geschichte mit ihren Rätseln auf mich ausgeübt hat, etwas abgenommen. Natürlich war es spannend, da sich trotzdem viele Fragen und Unklarheiten stellen, denen man auf die Spur kommen möchte. Aber die großen Mythen, die mich gerade am Anfang so an die Zeilen fesselten, die haben sich etwas abgeschwächt.
Dennoch verfügt „Calliope Isle. Der siebte Sommer“ über einen konstant hohen Spannungsbogen, der gerade durch den aufsehenerweckenden Anfang auf einem hohen Level startete und sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zog. Nachdem für mich die erste Hälfte etwas ruhiger war, erlebte ich in der zweiten Buchhälfte wieder den anfänglichen Sog der Geschichte. Es wurde auf einmal so spannend, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Die Geheimnisse haben sich wie bei einem Gewitter zunächst angesammelt, dann alle auf einmal entladen und sind in ein tosendes Meer aus Spannung und Überraschungen übergegangen.
Ich wurde von der Geschichte wirklich eiskalt erwischt und komplett überrascht, denn meine Vermutungen wurden immer wieder über den Haufen geworfen. „Calliope Isle“ regte mich zum Mitdenken und Mitraten an und schaffte es dabei so unvorhersehbar zu sein, dass ich mich oftmals dabei erwischte, wie ich nach Luft schnappte, weil ich so überrascht wurde von den Wendungen und Ereignissen. Leider fand ich aber auch, dass die Enthüllungen und Antworten ein wenig tiefer ausgearbeitet hätten werden können. Ich fand es oftmals ziemlich frustrierend, wenn Allie Nachfragen stellte und keine Antworten bekam. So staute sich meine Neugier immer weiter an, aber Antworten auf die geheimnisvollen Andeutungen gab es kaum.
Gerade in der ersten Hälfte fragte ich mich manchmal auch, ob Allie nicht auch zu naiv ist, denn sie hat so manch eine seltsame Sache im Schreibcamp einfach hingenommen, statt sie zu hinterfragen. Allie war für mich etwas schwierig zu erreichen. Ich spürte stets eine gewisse Distanz zu ihr, weil sie mir kaum einen Einblick in ihre Gefühle gewährte. Oftmals ließ Allie ihre Gefühle oder Gedanken unreflektiert stehen, obwohl ich mir als Leser gewünscht hätte, dass sie mehr über gewisse Ereignisse nachdenkt. Manche Gefühle, wie Allies Einsamkeit in der Schule in Köln, deuten sich zwar an, jedoch hätten sie für mich noch tiefer ausgearbeitet werden können.
Schön fand ich aber auch die Gedichte, die in den Text eingewoben waren, da sie der Geschichte ein besonderes Flair verliehen haben. Auch eine kleine Liebesgeschichte findet sich in „Calliope Isle“, sodass mir hier alles präsentiert wurde, was mein Leserherz begehrt: eine spannende Handlung voller Geheimnisse, eine Prise Liebe und ein prickelndes Sommerfeeling!
Fazit
„Calliope Isle. Der siebte Sommer“ verfügt durch seine geheimnisvollen Andeutungen hinsichtlich des sommerlichen Schreibcamps über ein sehr hohes Spannungsniveau. So entwickelt die Geschichte eine Sogwirkung, die mich gerade am Anfang und am Ende stark an die Seiten gefesselt hat. Ich hätte mir nur mehr Antworten und Aufklärung hinsichtlich aller Geheimnisse gewünscht, aber die Ideen, die in diesem Buch zusammengestrickt wurden, fand ich wirklich toll.
4 von 5 Sternen!
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