Ein typischer 2. Band: Lückenfüller mit Wiederholungen
FearlessKlappentext
„Ich bin dein Freund. Ich bin dein Verräter
Unangenehme Fragen verfolgen Zach alias BOY NOBODY seit seinem letzten tödlichen Auftrag als Undercover-Agent. Wer ist er eigentlich ohne seinen ...
Klappentext
„Ich bin dein Freund. Ich bin dein Verräter
Unangenehme Fragen verfolgen Zach alias BOY NOBODY seit seinem letzten tödlichen Auftrag als Undercover-Agent. Wer ist er eigentlich ohne seinen Auftraggeber, das ominöse "Programm"? Warum fühlt er sich seit seinem letzten Mord so schlecht? Warum fühlt er überhaupt etwas? Viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihm nicht. Das "Programm" schickt ihn in ein rechtsradikales Trainingscamp, dessen paranoiden Anführer er liquidieren soll. Eine scheinbar ganz normale Mission für Zach. Doch dieser Auftrag zieht ungeahnte Konsequenzen nach sich...“
Gestaltung
Das Cover ziert wieder ein Fadenkreuz und dieses Mal steht der junge Mann sogar im Zentrum der Illustration. Im Hintergrund sieht man vermutlich das Militärcamp, in dem „Fearless“ spielt. Somit reiht sich diese Gestaltung sehr gut in die Reihe ein und passt perfekt zum ersten Band. Wieder sieht man den Agenten, wieder die Handlungsräume der Geschichte und wieder haben wir eine etwas düstere Atmosphäre.
Meine Meinung
Wie schon in „Boy Nobody“ haben die Kapitelüberschriften keine Nummern oder Zahlen, sondern bestehen immer aus dem ersten Satz des jeweiligen Kapitels, der dann großer und mit einer anderen Schrift gedruckt wurde. Der (Schreib-)Stil von „Fearless“ ist dabei genauso wie beim Vorgänger: kurze, flüssig zu lesende Sätze in recht kurzen Kapiteln. So kommt man beim Lesen schnell voran.
Allerdings gibt es in diesem zweiten Band einige Hindernisse, die das schnelle und flüssige Lesen behindern. Zum einen waren viele Handlungsstränge einfach sehr sehr vorhersehbar. Dies lag nicht zuletzt daran, dass „Fearless“ sehr parallel zu „Boy Nobody“ verlief. Gleicher Aufbau, gleiche Geschehnisse, der einzige Unterschied: neuer Handlungsort und neue Namen für die Nebencharaktere.
Da ist es nicht verwunderlich, dass es auch einfach viel zu viele Wiederholungen gab, die dann schnell anstrengend wurden, nervten und zu Langeweile führten. Immer wieder wird erwähnt, dass der Protagonist Boy Nobody alias Daniel alias Zach seinen Namen tief in sich versteckt hat, dass das Programm über allem steht, dass er seine Mission erfüllen muss und so weiter und so weiter. Alles schon bekannt aus Band 1 oder ansonsten aus den vorherigen Abschnitten.
Im Vergleich zu Band 1 zieht sich „Fearless“ wirklich sehr in die Länge, vor allem durch die bereits erwähnte Vorhersehbarkeit und die Parallelität zum Vorgängerband. Aber auch die Tatsache, dass der Protagonist Zach wirklich alles (A-L-L-E-S) kann, wird irgendwann langweilig. Er scheitert nie, ihm gelingt alles sofort, er ist superschlau und so weiter. Da fehlen einfach die Ecken und Kanten. Er bleibt zu perfekt und flach, man lernt ihn nicht richtig kennen. Das hat sich von „Boy Nobody“ zu „Fearless“ nicht geändert.
Nur Howard war (wie schon zuvor beim Reihenstart) der Lichtblick. Nett, sympathisch und obwohl er nur einen kurzen Auftritt hat, fühlt man als Leser bei ihm etwas und schließt wenigstens ihn ins Herz, anders als bei Zach (der dieses Mal einen Brillenbügel als Mordwaffe hatte, was ich ziemlich unsinnig finde, da sein vorheriger Kulli viel unauffälliger war. So kam es jedes Mal bei einem Mord dazu, dass ich mich immer wieder fragen musste „Wie kann einem nicht auffallen, dass er seine Brille absetzt?“. So eine unrealistische Waffe!).
Miranda, das Mädchen und der Love Interest in diesem Band, sorgte bei mir hier sogar für einen kleinen Schockmoment, den ich wirklich skeptisch sehe. Sie kannte Zach einen Tag (wenn überhaupt) und zog sich sofort nackt vor ihm aus. Da habe ich mich ernsthaft gefragt, ob der Autor sich überlegt hat, das alles ein wenig wie bei James Bond mit den Bondgirls aufzuziehen. Aber was hat der Autor denn da für eine Vorstellung von Frauen (oder hier ja eher noch jungen Mädchen)?
Im letzten Viertel (wenn nicht sogar erst auf den letzten paar Seiten) wurde es dann endlich etwas spannend, als es ein paar Enthüllungen und Geheimnisse um das Programm angerissen wurden. Leider wurden sie aber wirklich nur angerissen, sodass schon hier klar ist, dass erst im dritten und letzten Band endgültig eröffnet wird, was es genau mit dem Programm auf sich haben wird. Aber diese Andeutungen waren auch wirklich das einzig Neue im gesamten Roman, da der Rest einfach zu parallel zu „Boy Nobody“ verlief. Das Ende war generell auch sehr offen und ist auch das Einzige, das dafür sorgen könnte, dass man den Abschlussband lesen wollen würde.
Fazit
Generell fand ich, dass sich „Fearless“ genauso schnell liest wie sein Vorgänger. Das liegt sicherlich an den wie gehabt kurzen Kapiteln und kurzen Sätzen, aber es wird zu viel wiederholt von den Sachen, die das Programm und deren Regeln angehen. Protagonist Zach sagt zu oft dieselben Dinge. Und die Mission ist ja auch sehr parallel zu Band 1 aufgebaut, sodass es vorhersehbar ist, was passieren wird. „Fearless“ ist ein wahrer „Lückenfüller“, ein typischer 2. Band einer Trilogie. Einzig Howard, das Ende und vor allem auch die Offenheit des Endes sorgen für Spannung und für den Wunsch, den dritten und letzten Band zu lesen. Die Andeutungen um die Geheimnisse des Programmes machen den Leser wirklich neugierig, sodass zu hoffen bleibt, dass Band 3 besser wird.
3 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Boy Nobody
2. Fearless
3. I am the Traitor (engl. 9. Juni 2015)