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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Ein typischer 2. Band: Lückenfüller mit Wiederholungen

Fearless
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Klappentext
„Ich bin dein Freund. Ich bin dein Verräter

Unangenehme Fragen verfolgen Zach alias BOY NOBODY seit seinem letzten tödlichen Auftrag als Undercover-Agent. Wer ist er eigentlich ohne seinen ...

Klappentext
„Ich bin dein Freund. Ich bin dein Verräter

Unangenehme Fragen verfolgen Zach alias BOY NOBODY seit seinem letzten tödlichen Auftrag als Undercover-Agent. Wer ist er eigentlich ohne seinen Auftraggeber, das ominöse "Programm"? Warum fühlt er sich seit seinem letzten Mord so schlecht? Warum fühlt er überhaupt etwas? Viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihm nicht. Das "Programm" schickt ihn in ein rechtsradikales Trainingscamp, dessen paranoiden Anführer er liquidieren soll. Eine scheinbar ganz normale Mission für Zach. Doch dieser Auftrag zieht ungeahnte Konsequenzen nach sich...“

Gestaltung
Das Cover ziert wieder ein Fadenkreuz und dieses Mal steht der junge Mann sogar im Zentrum der Illustration. Im Hintergrund sieht man vermutlich das Militärcamp, in dem „Fearless“ spielt. Somit reiht sich diese Gestaltung sehr gut in die Reihe ein und passt perfekt zum ersten Band. Wieder sieht man den Agenten, wieder die Handlungsräume der Geschichte und wieder haben wir eine etwas düstere Atmosphäre.

Meine Meinung

Wie schon in „Boy Nobody“ haben die Kapitelüberschriften keine Nummern oder Zahlen, sondern bestehen immer aus dem ersten Satz des jeweiligen Kapitels, der dann großer und mit einer anderen Schrift gedruckt wurde. Der (Schreib-)Stil von „Fearless“ ist dabei genauso wie beim Vorgänger: kurze, flüssig zu lesende Sätze in recht kurzen Kapiteln. So kommt man beim Lesen schnell voran.

Allerdings gibt es in diesem zweiten Band einige Hindernisse, die das schnelle und flüssige Lesen behindern. Zum einen waren viele Handlungsstränge einfach sehr sehr vorhersehbar. Dies lag nicht zuletzt daran, dass „Fearless“ sehr parallel zu „Boy Nobody“ verlief. Gleicher Aufbau, gleiche Geschehnisse, der einzige Unterschied: neuer Handlungsort und neue Namen für die Nebencharaktere.

Da ist es nicht verwunderlich, dass es auch einfach viel zu viele Wiederholungen gab, die dann schnell anstrengend wurden, nervten und zu Langeweile führten. Immer wieder wird erwähnt, dass der Protagonist Boy Nobody alias Daniel alias Zach seinen Namen tief in sich versteckt hat, dass das Programm über allem steht, dass er seine Mission erfüllen muss und so weiter und so weiter. Alles schon bekannt aus Band 1 oder ansonsten aus den vorherigen Abschnitten.

Im Vergleich zu Band 1 zieht sich „Fearless“ wirklich sehr in die Länge, vor allem durch die bereits erwähnte Vorhersehbarkeit und die Parallelität zum Vorgängerband. Aber auch die Tatsache, dass der Protagonist Zach wirklich alles (A-L-L-E-S) kann, wird irgendwann langweilig. Er scheitert nie, ihm gelingt alles sofort, er ist superschlau und so weiter. Da fehlen einfach die Ecken und Kanten. Er bleibt zu perfekt und flach, man lernt ihn nicht richtig kennen. Das hat sich von „Boy Nobody“ zu „Fearless“ nicht geändert.

Nur Howard war (wie schon zuvor beim Reihenstart) der Lichtblick. Nett, sympathisch und obwohl er nur einen kurzen Auftritt hat, fühlt man als Leser bei ihm etwas und schließt wenigstens ihn ins Herz, anders als bei Zach (der dieses Mal einen Brillenbügel als Mordwaffe hatte, was ich ziemlich unsinnig finde, da sein vorheriger Kulli viel unauffälliger war. So kam es jedes Mal bei einem Mord dazu, dass ich mich immer wieder fragen musste „Wie kann einem nicht auffallen, dass er seine Brille absetzt?“. So eine unrealistische Waffe!).

Miranda, das Mädchen und der Love Interest in diesem Band, sorgte bei mir hier sogar für einen kleinen Schockmoment, den ich wirklich skeptisch sehe. Sie kannte Zach einen Tag (wenn überhaupt) und zog sich sofort nackt vor ihm aus. Da habe ich mich ernsthaft gefragt, ob der Autor sich überlegt hat, das alles ein wenig wie bei James Bond mit den Bondgirls aufzuziehen. Aber was hat der Autor denn da für eine Vorstellung von Frauen (oder hier ja eher noch jungen Mädchen)?

Im letzten Viertel (wenn nicht sogar erst auf den letzten paar Seiten) wurde es dann endlich etwas spannend, als es ein paar Enthüllungen und Geheimnisse um das Programm angerissen wurden. Leider wurden sie aber wirklich nur angerissen, sodass schon hier klar ist, dass erst im dritten und letzten Band endgültig eröffnet wird, was es genau mit dem Programm auf sich haben wird. Aber diese Andeutungen waren auch wirklich das einzig Neue im gesamten Roman, da der Rest einfach zu parallel zu „Boy Nobody“ verlief. Das Ende war generell auch sehr offen und ist auch das Einzige, das dafür sorgen könnte, dass man den Abschlussband lesen wollen würde.


Fazit
Generell fand ich, dass sich „Fearless“ genauso schnell liest wie sein Vorgänger. Das liegt sicherlich an den wie gehabt kurzen Kapiteln und kurzen Sätzen, aber es wird zu viel wiederholt von den Sachen, die das Programm und deren Regeln angehen. Protagonist Zach sagt zu oft dieselben Dinge. Und die Mission ist ja auch sehr parallel zu Band 1 aufgebaut, sodass es vorhersehbar ist, was passieren wird. „Fearless“ ist ein wahrer „Lückenfüller“, ein typischer 2. Band einer Trilogie. Einzig Howard, das Ende und vor allem auch die Offenheit des Endes sorgen für Spannung und für den Wunsch, den dritten und letzten Band zu lesen. Die Andeutungen um die Geheimnisse des Programmes machen den Leser wirklich neugierig, sodass zu hoffen bleibt, dass Band 3 besser wird.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Boy Nobody
2. Fearless
3. I am the Traitor (engl. 9. Juni 2015)

Veröffentlicht am 05.11.2017

Agent 007 für Jugendliche – vor allem für Jungs spannend!

Boy Nobody
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Klappentext
„Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.

SEIN AUFTRAG: MORD
Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine ...

Klappentext
„Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.

SEIN AUFTRAG: MORD
Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil er seine Zielobjekte schnell und effektiv aus dem Weg räumt.

Seine aktuelle Mission ändert jedoch alles: Denn die Zielperson ist ganz und gar nicht, was sie scheint. Und sie kommt ihm gefährlich nahe. Zu nahe.

Aber BOY NOBODY wird auch diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen. Weil er einer der Besten ist. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Oder etwa nicht …?“

Gestaltung
Auf dem Cover sieht man den Titel, über den ein großes Fadenkreuz ragt. Dieses Fadenkreuz symbolisiert sehr gut die actiongeladene Handlung von „Boy Nobody“ und seinen Job als Soldat bzw. Agent des Programms. Im Hintergrund sieht man Hochhäuser(höchstwahrscheinlich die von New York), Bäume (wahrscheinlich im Central Park) und einen laufenden Jungen. Diese Szene findet sich so auch im Buch wieder, was ich sehr schön finde, da sich so Aspekte der Handlung auf dem Cover wiederfinden. Die Farbgebung ist sehr düster gehalten und passt so auch sehr gut zur Handlung.

Meine Meinung
Die Kapitelüberschriften in „Boy Nobody“ haben keine Nummern oder Zahlen, sondern sie bestehen immer aus dem ersten Satz des jeweiligen Kapitels, der dann großer und mit einer anderen Schrift gedruckt wurde. Hinzu kommt, dass die Kapitel recht kurz sind und man somit schnell beim Lesen vorankommt. So gibt es beispielsweise auch Kapitel, die nur eine halbe Seite lang sind.

Aber nicht nur die wirklich kurzen Kapitel sorgen dafür, dass der Leser diesen Roman wirklich sehr schnell lesen kann, sondern auch der Schreibstil des Autors. Vorrangig nutzt er kurze Sätze, die vor allem in brenzligen Situationen auch beim Leser Hektik und Aufgeregtheit auslösen sowie vermitteln.

Boy Nobody alias Benjamin alias Zach(wie sein richtiger Name lautet und den nur er weiß) ist ein Agent oder eher Soldat von dem „Programm“, eine Organisation, die Kinder ausbildet Soldaten zu sein, damit diese Staatsfeinde ausschalten können. In diesem ersten Band einer Trilogie erfährt man sehr gut, wie das Programm funktioniert und wie gehorsam Zach Mutter und Vater (so werden die Köpfe des Programms genannt) folgt.

Allerdings beginnt(!) der bisher so gehorsame Soldat Zach im Verlauf der Handlung am Programm zu zweifeln, er beginnt Fragen zu stellen. Auslöser hierfür war Sam, das Mädchen, das er auf seiner neusten Mission trifft. Von Gefühlen irrgeleitet lässt er sich von ihr in seiner Mission und seinem Handeln beeinflussen, sodass es zu einigen Schwierigkeiten kommt.

Dieser Wandel von Boy Nobody von einem Soldaten, der stumpf Befehlen folgt, hin zu einem Soldaten, der langsam beginnt, die Missionen zu hinterfragen, hat mir sehr gut gefallen (auch wenn die Zweifel am Romanende wirklich noch recht klein sind und hoffentlich im nächsten Band weiter ausgebaut werden, sodass es dann vielleicht zu einer Auflehnung gegen das Programm kommt). In diesem Zusammenhang war vor allem Sam mit ihren Ansichten eine besonders interessante Figur, die der ganzen Geschichte etwas Pfeffer gegeben hat und durch die der vorher etwas zu perfekte Boy Nobody Risse bekommen hat. Allerdings arten die „politischen Reden“, die Sam oftmals schwingt, an einigen Stellen etwas aus.

Ansonsten blieben mir die Figuren jedoch eher zu flach und unscheinbar. Dadurch dass der Fokus auf die Handlung, die Action und die riskante Mission von Zach gelegt wurde, blieben viele Charaktereigenschaften einfach auf der Strecke. Auch wenn mir die Entwicklung des Protagonisten sehr gefallen hat, habe ich ansonsten jedoch keinen Draht zu irgendjemandem aufbauen können. Einzig Howard, ein Hacker, der in der Schule gemobbt wird, konnte durch seine Art Sympathiepunkte sammeln. Die restlichen Figuren haben durch ihr Handeln und Auftreten jedoch nicht dafür gesorgt, dass ich sie in mein Herz geschlossen hätte.

Fazit
Ein Roman, den man aufgrund der kurzen Kapitel und der kurzen Sätze wirklich sehr schnell lesen kann. Actiongeladene Kampfszenen, Agentenfeeling und Geheimoperationen sorgen dafür, dass die Handlung wirklich sehr rasant ist. Auch die Entwicklung des Protagonisten hin zu jemandem, der anfängt (!) Dinge zu hinterfragen, war ein schönes Extra. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass ich die Figuren kaum kennen lernen konnte, sie blieben eher anonym und wurden kaum charakterisiert. Sie hätten mehr Raum benötigt.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Boy Nobody
2. Fearless
3. I am the Traitor (engl. 9. Juni 2015)

Veröffentlicht am 05.11.2017

Nette Unterhaltung für zwischendurch, die einen allerdings nicht umhaut

Lost Souls Ltd. 1: Blue Blue Eyes
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Klappentext:
„Lost Souls Ltd. – So nennt sich die Untergrundorganisation um den jungen Fotografen Ayden, den kaputten Rockstar Nathan und den charmanten Verwandlungskünstler Raix. Sie alle haben als Opfer ...

Klappentext:
„Lost Souls Ltd. – So nennt sich die Untergrundorganisation um den jungen Fotografen Ayden, den kaputten Rockstar Nathan und den charmanten Verwandlungskünstler Raix. Sie alle haben als Opfer von schweren Verbrechen überlebt und dabei einen Teil ihrer Seele verloren. Nun verfolgen sie nur ein Ziel: Jugendliche in Gefahr aufzuspüren und zu versuchen, sie zu retten. Dabei kämpfen sie gegen Entführer, Mörder, das organisierte Verbrechen – und gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit.

Ihre neuste Mission: Kata Benning. 18 Jahre alt. Augen so blau wie das Meer. Tief in sich ein Geheimnis, das sie vor sich weggeschlossen hat. Ein Bombenanschlag auf ihre Adoptiveltern zerstört ihre Zukunft, stellt ihre Gegenwart infrage und führt sie in eine Vergangenheit, in der nichts war, wie es schien. Sie gerät mitten in einen schmutzigen Krieg um gestohlene Daten. Ihr Leben wird zum Pfand mächtiger und gefährlicher Feinde. Doch sie hat starke Verbündete an ihrer Seite: Lost Souls Ltd.“

Gestaltung:
Das Cover finde ich wirklich toll gestaltet! Das Blau passt perfekt, vor allem wegen dem Titel. Auch die etwas düstere Stimmung des Bildes passt gut zur Geschichte. Am besten gefällt mir jedoch, dass eine Klippe zu sehen ist, da diese im Buch eine besondere Rolle spielt. So finden sich sehr schön einige Aspekte aus „Blue Blue Eyes“ auch auf dem Cover wieder, was mir immer besonders gut gefällt.

Meine Meinung:
Erzählt wird aus der 3. Person, jedoch wechseln dabei die Sichten zwischen Kata, Ayden, Nathan und Raix. Abschnittsweise berichten diese vier Personen die Geschehnisse, ihre Erlebnisse und Beobachtungen. Ich war positiv überrascht, dass die Erzählweisen der Protagonisten sich voneinander abhoben, sodass man immer wusste, wer gerade erzählte. Gerade da es drei männliche Protagonisten sind, hatte ich anfangs die Befürchtung, dass es zu Verwirrungen kommen könnte, wenn man nicht genau weiß, wer gerade erzählt. Daher war ich umso überraschter, dass dies beim Lesen überhaupt nicht passierte. Es war immer klar, wer gerade spricht, was ich wirklich gut fand.

Diese vier Protagonisten waren mir auch sehr sympathisch, vor allem aufgrund ihres Umgangs miteinander. Man hat einfach die Freundschaft zwischen ihnen gespürt und auch, dass sie sich umeinander sorgen. Allerdings fand ich es etwas schade, dass sie so blass geblieben sind. Natürlich kann ich mir denken, dass die Autorin nicht sofort alle Informationen über die Figuren rausrückt und die Vergangenheiten nur anschneidet, um beim Leser Spannung und Neugierde zu wecken (da „Lost Souls Ltd.“ eine Serie wird). Allerdings wären ein paar mehr Infos schön gewesen, vor allem nach den gefühlt tausend Andeutungen. Es wird wirklich konsequent bei jedem der drei männlichen Protagonisten angedeutet, dass etwas Schlimmes in der Vergangenheit passiert ist und vor allem bei Raix und Ayden erfährt man gar nichts. Das ganze Buch über nicht!

Etwas anstrengend war es für mich beim Lesen auch eine Übersicht über alle Figuren zu behalten. Es kamen so viele neue Figuren und Namen, dass ich manchmal gar nicht mehr wusste wer wer war. Und ein paar Mal tauchte auch mitten in der Geschichte eine neue Figur auf (z.B. Sam), die gar nicht richtig eingeführt wurde. Da hatte man dann das Gefühl, etwas verpasst zu haben, da die Figur so selbstverständlich handelte und sprach, als wäre sie von Seite eins an mit dabei gewesen, was sie allerdings 100%ig nicht war. Wenn schon so viele Figuren mit dabei sind und neue eingeführt werden, sollte man das auch etwas erkenntlicher machen und sie nicht einfach auftauchen lassen, wie einen alten Bekannten, den der Leser aber gar nicht kennt und kennen kann. Und auch diese Figuren wurden alle nur angeschnitten und nicht weiter ausgeführt, sodass auch sie eher flach blieben.

Als „reingequetscht“ habe ich auch die Gefühle zwischen Ayden und Kata empfunden. Es kam mir so vor, als hätte die Autorin unbedingt noch etwas Liebe mitreinbringen wollen, wobei auch dies nur angedeutet bleibt (für die Folgebände, logisch, oder?).

Und auch das Gespräch am Ende zwischen Ayden und seinem Nachbarn, der angeblich auf den Tod wartet, fand ich nicht so gelungen. Auf mich wirkte das eher so, als müssten noch vor Romanende alle offengebliebenen Fragen, die der Leser noch hat, geklärt werden, damit dann die nächste Mission ohne „Rückbleibsel“ begonnen werden kann…ich hätte es besser gefunden, wenn alle Fragen während der Geschichte geklärt worden wären und nicht so abrupt am Ende (und dazu noch in einem langen, langweiligen Gespräch).

Zudem ist auch nicht wirklich Spannung aufgekommen. Die erste Hälfte über passiert einfach nichts, außer dass andauernd über verlorene Seelen und Trauer sowie Verlust philosophiert wird (nicht, dass das nur in der ersten Hälfte so ist, über diese Themen wird dauerhaft immer irgendwas geschwafelt, sodass es irgendwann dann auch nervt). Dann kommt ein wenig Spannung auf (wobei die auch eher nur seicht ist, da ständig irgendwer verprügelt wird) und erst am Ende wird es etwas spannender, wobei das auch etwas vorhersehbar war.

Fazit:
Eine nette Unterhaltung für zwischendurch, aber nichts, was wirklich umhaut. Es fehlt an Spannung und an tiefgreifenden Charakteren. Nichtsdestotrotz sind die Protagonisten sympathisch, auch wenn sie ausgestalteter sein könnten (auch wenn das vermutlich im Laufe der Serie kommt, sollte trotzdem schon im ersten Band ein wenig mehr über die Figuren verraten werden). Der Schreibstil liest sich allerdings wirklich flüssig und flott, sodass „Blue Blue Eyes“ angenehm zu lesen ist.
Gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Parallele Realitäten aus deutscher Feder

Blink of Time
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Klappentext
„Sarah Layken flieht vor der Realität – doch vor welcher?

Ein Junge will ihr helfen – doch woher weiß er von ihrem Problem?

Kein Leben ist wie das andere – doch welches ist das richtige?

Um ...

Klappentext
„Sarah Layken flieht vor der Realität – doch vor welcher?

Ein Junge will ihr helfen – doch woher weiß er von ihrem Problem?

Kein Leben ist wie das andere – doch welches ist das richtige?

Um das richtige Leben zu finden, um ihre Liebe wiederzutreffen, um ihren Bruder vor einem Unglück zu bewahren, muss Sarah Layken die gleiche Situation wieder und wieder durchleben. Sie kann sich immer wieder für ein neues Leben entscheiden, aber sie kennt vorher niemals den Preis, den sie dafür bezahlen muss.“

Gestaltung
Die Farben des Covers gefallen mir sehr gut, da sie gut zueinander passen. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Muster nicht genau zuordnen kann. Was soll es darstellen? Gibt es einen Bezug zur Handlung? Soll es einen Kreislauf darstellen, der verdeutlicht, dass man doch am Ende wieder an seiner Anfangsrealität endet? Oder gibt es keine tiefergehenden Bezüge von Cover und Handlung?

Meine Meinung
„Blink of Time“ ist das erste Buch, das ich von dem deutschen Autor Rainer Wekwerth lese. Durch seine Labyrinth-Trilogie ist er mir jedoch ein Begriff, denn ich habe schon von vielen Seiten gehört, dass diese Trilogie wirklich toll sein soll. Daher war ich natürlich sehr gespannt, ob es Herrn Wekwerth auch gelingt, mich zu packen. Vor allem auf seinen Schreibstil war ich sehr neugierig.

Und ich muss sagen, dass ich vor allem was seine Art zu schreiben angeht, wirklich sehr angetan bin! „Blink of Time“ umfasst gut 360 Seiten, durch die ich geradezu geflogen bin. Ich hatte das Gefühl, dass ich morgens bei Seite eins gestartet bin und abends schon fast das gesamte Buch durch gelesen hatte. Dies lag vor allem daran, dass der Autor so greifbar schreibt. Ich konnte mir die Figuren, Orte oder verschiedenen Ereignisse wirklich super gut bildlich vorstellen und hatte beim Lesen so oftmals ein inneres Kopfkino.

Erzählt wird „Blink of Time“ aus der Sicht von Sarah, wobei Herr Wekwerth hier auf den Erzähler in der dritten Person in Vergangenheitsform zurückgreift. Nicht zuletzt wegen dieser Zeitform, konnte ich mich kaum von den Seiten lösen. Auch die Idee, die der Autor sich hier zunutze macht, fand ich sehr interessant: es geht um Paralleluniversen bzw. parallel verlaufende Realitäten. Dieses Thema ist mir persönlich noch nicht sehr häufig in der aktuellen Jugendliteratur begegnet. Zwar gibt es momentan noch ein weiteres Werk auf dem deutschen Buchmarkt mit diesem Thema („Das Licht von Aurora“), aber dies sind auch zurzeit die einzigen mir bekannten Werke.

Protagonistin Sarah rutscht aus ihrer Realität in eine andere. Natürlich ist dieses Thema damit verbunden, dass man als Leser konzentriert der Handlung folgen muss und sehr aufpassen muss. Ähnlich wie bei Zeitreiseromanen kann es sonst nämlich schnell zu Missverständnissen kommen oder gar dazu, dass man einfach nicht alles durchblickt. Bei „Blink of Time“ hatte ich jedoch die ganze Zeit über den Eindruck, dass ich der Geschichte folgen konnte. Ich habe mir selber zusammengereimt, wie ich für mich die parallelen Realitäten erklären könnte und damit konnte ich leben.

Natürlich wird im Werk selber erklärt, wie alles funktioniert und wie man sich alles vorzustellen hat, aber dennoch braucht es auch etwas eigene Fantasie und Vorstellungskraft, um den Realitätenwechsel in seinem vollen Umfang greifen zu können. An manchen Stellen blieb Spielraum für eigene Interpretationen, was ich gut fand, da sich eben jeder Mensch Paralleluniversen und der Wechsel zwischen ihnen, anders vorstellt und es auch für sich anders interpretiert sowie versteht. Durch diese Freiheiten kann jeder Leser selber für sich entscheiden, wie er sich die Gesetzmäßigkeiten vorstellt. So fühlt man sich nicht daran gebunden, was der Autor sich gedacht haben mag und versucht auch nicht krampfhaft dies herauszufinden (wie manchmal bei Zeitreiseromanen).

Gut gelöst fand ich auch den Aufbau des Romans. Könnte man noch zunächst denken, dass es zu einem Wirrwarr aufgrund der Realitätenwechsel geben, so hat der Autor dies sehr gut veranschaulicht. Die Handlung war super strukturiert, sodass man als Leser immer wusste, in welcher Realität sich die Figuren gerade befinden, denn hat man einmal eine Realität verlassen, so gibt es kein Zurück mehr in diese.

Die Protagonistin Sarah war mir von Anfang an sympathisch, wobei sie natürlich dennoch ihre Macken hat. Sie trifft in der Geschichte auf den ebenfalls zwischen den Realitäten wechselnden Josh. Ein Junge, der zunächst sehr rätselhaft erscheint, doch je näher man ihn kennen lernt, umso mehr begreift man, dass er ein sehr tiefgründiger Charakter ist. Sarah und Josh verlieben sich ineinander und versuchen beide eine Realität zu finden, in der sie gemeinsam bleiben können und die für sie beide tragbar ist, denn sowohl Josh als auch Sarah scheinen in jeder Realität mindestens einen negativen Aspekt tragen zu müssen.

Dies bringt mich auch zu meinem letzten Punkt. Ich hatte gedacht, dass „Blink of Time“ eine tiefere Botschaft hat. Jedoch fand ich nur eine Grundfrage, die nicht sofort greifbar ist und die man zwischen den Zeilen sowie Ereignissen suchen muss (und es kann auch sein, dass ich viel zu viel hineininterpretiere). Der Wechsel zwischen den Realitäten verdeutlicht die Frage bzw. den Konflikt, dass es einen Preis dafür gibt, wenn man versucht, ein in allen Dingen perfektes Leben zu erreichen. Es spiegelt für mich einfach die Grundfrage wieder, ob man sein Leben so akzeptieren sollte wie es ist oder ob es erstrebenswert ist, immer wieder neu anzufangen, zu versuchen, alles richtig zu stellen und dafür einen Preis zahlen zu müssen. Aber eine Antwort habe ich darauf im Roman nicht erhalten.

Fazit
Mit „Blink of Time“ hat Rainer Wekwerth ein spannendes Standalone geschrieben, das Thrill und Nervenkitzel in den Lesern auslöst. Die Thematik der parallelen Realitäten aus einer deutschen Feder zu lesen, hat mir sehr großen Spaß gemacht, da ich mich gut unterhalten gefühlt habe und der Schreibstil des Autors sehr schnell zu lesen ist. Auch dass die eigentlich recht komplizierte Thematik hier sehr gut strukturiert dargestellt wurde, hat mir zugesagt. Dennoch vergebe ich nicht die volle Punktzahl, da mir dafür etwas gefehlt hat. Ich wurde nicht komplett mitgerissen, manchmal konnte ich die Figuren nicht ganz nachvollziehen und ich hatte keine „Herzrasen-Momente“ (also Momente, in denen man das Gefühl hat, sein Herz würde vor Spannung schneller schlagen, sodass man nicht aufhören kann zu lesen). Und eine Antwort auf die Grundthematik des Romans hat mir leider gefehlt.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 05.11.2017

Schöne, spannende Hexengschichte, die manchmal etwas vom roden Faden abweicht

Belle et la magie 1: Hexenherz
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Klappentext
„Die 17-jährige Isabelle Monvision lebt in den Tiefen eines so geheimen Walds, dass niemand ihn betreten kann, ohne vorher in einen festen Schlaf zu verfallen. Wie alle Hexenmädchen ihres Dorfs ...

Klappentext
„Die 17-jährige Isabelle Monvision lebt in den Tiefen eines so geheimen Walds, dass niemand ihn betreten kann, ohne vorher in einen festen Schlaf zu verfallen. Wie alle Hexenmädchen ihres Dorfs muss sie von Kindesbeinen an nicht nur Rechtschreibung und Mathematik lernen, sondern sich auch in der Zauberei üben. Dass das nicht immer so klappt, zeigt sich, als Belle auf einer Pariser Studentenparty den gut aussehenden, aber viel zu arroganten Gaston in eine Kröte zu verwandeln versucht – was ihr nicht ganz gelingt. Doch Belle ist nicht nur irgendeine Hexe, sondern die Tochter der Hexenkönigin, und hat für ihre Fehler geradezustehen. Um den Zauber wieder rückgängig zu machen, muss sie Gaston in den Magischen Wald bringen. Worauf er nur gewartet hat…“

Gestaltung
An dem Cover mag ich besonders die dunklen Farben, die Vögel und die knorrigen Äste, die das Covermotiv umrahmen, denn so strahlt die Gestaltung eine leicht unheimliche, düstere Atmosphäre aus. Der Blick des Mädchens auf dem Cover wirkt durch das leichte Lächeln auch ziemlich berechnend, sodass dies gut zur Stimmung passt. Cool finde ich auch, dass es so aussieht, als würde das Mädchen sich am unteren Bildrand in Rauch oder Nebel auflösen.

Meine Meinung
Autorin Valentina Fast ist vielen durch ihre „Royals“-Reihe bekannt. Für mich war „Belle et la magie“ mein erstes Buch von dieser Autorin und da ich wusste, dass viele Leser von ihren „Royals“ Büchern begeistert waren, war ich natürlich dementsprechend neugierig auf Valentina Fasts Werke. Durch den Klappentext und vor allem durch die Namen der beiden Protagonisten – Belle und Gaston – habe ich gedacht, dass mich hier in Teilen eine Nacherzählung des Märchens „Die Schöne und das Biest“ erwarten würde.

Doch direkt in diesem Punkt hat mich die Autorin überrascht, denn „Belle et la magie“ reiht sich nicht in die Schlange der Märchen-Retellings ein. Dachte ich erst noch, dass in das bekannte Märchen neue Elemente (die im Klappentext erwähnten Hexen) gemischt werden würden, so war dies nicht der Fall. Valentina Fast hat hier ihre ganz eigene Geschichte gesponnen, die nur durch die Namen der Figuren und den misslungenen Fluch, mit dem Belle Gaston verzaubern möchte und durch den er in eine halbe Kröte verwandelt wird, an das Märchen erinnert.

Die Hexenthematik hat mir gut gefallen, da mir die Welt der Hexen gut gefallen hat. Belle ist die Tochter der Hexenkönigin und so deren hohen Erwartungen ausgesetzt. Sie leben in einem Dorf in einem verzauberten Wald und gleichzeitig hat Belle doch dieselben Sorgen und Gedanken wie alle Jugendlichen. So können sich gerade jugendliche Leser mit der Protagonistin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, gut identifizieren. Dieser Misch aus Fantasywelt und realen Grundzügen hat mir gut gefallen.

Die Handlung war einerseits spannend und mit vielen Wendungen gespickt. Andererseits hatte ich manchmal aber auch den Eindruck, als hätte die Autorin zu viel gewollt. So gibt es doch zwischendurch immer wieder Momente, in denen beispielsweise Nebencharaktere einen so großen Raum der Handlung einnehmen, dass es den Eindruck erweckte, als sei dies von großer Bedeutung für die Geschichte der Protagonistin.

Für mich war der rote Faden der Handlung manchmal einfach nicht klar erkennbar, da die Geschichte doch immer wieder von ihm abgewichen ist und Abstecher zu anderen (zwar spannenden, aber nicht unbedingt notwendigen) Handlungssträngen unternommen hat. So fehlte mir beim Lesen manchmal die Orientierung, weil ich eine klare Linie der Handlung vermisst habe und sich mir viele verschiedene Konflikte präsentierten.

Der Schreibstil der Autorin war jugendlich, modern und angenehm zu lesen. Er hat mich gut durch die Geschichte geführt, da die Autorin sich in ihren Beschreibungen auf das Wesentliche konzentriert hat. So konnte ich mich ganz auf die Geschichte fokussieren, ohne beispielsweise an langen Schachtelsätzen hängen zu bleiben. Valentina Fast hat mit ihrem angenehmen Schreibstil dafür gesorgt, dass ich die Geschichte in rasend schneller Geschwindigkeit verschlungen hatte.

Fazit
Mein erstes Buch von Valentina Fast hat mir insgesamt gut gefallen, da die Geschichte spannende Wendungen parat hielt. Gleichzeitig habe ich bei „Belle et la magie“ leider auch etwas die klare Linie vermisst und den roten Faden der Handlung gesucht. Wäre die Handlung etwas enger gefasst worden, hätte sie mich mehr packen und fesseln können. Der angenehme, lockere Schreibstil der Autorin führt dafür aber gut durch diese Geschichte und trägt den Leser geradezu durch die Seiten.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Belle et la magie 01 – Hexenherz
2. Belle et la magie 02 - Hexenzorn