Profilbild von YvonneTulpe

YvonneTulpe

aktives Lesejury-Mitglied
offline

YvonneTulpe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit YvonneTulpe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2024

Die Suche nach Glück und Vertrauen - eine wunderbare Fortsetzung

Fräulein Liebe und der Traum vom Leben
0

Auch der zweite Teil startet mit einem Cliffhanger. Onkel August kommt aus dem Krieg zurück, war er doch 10 Jahre verschollen und schließlich für tot erklärt worden. Da steht er plötzlich während einer ...

Auch der zweite Teil startet mit einem Cliffhanger. Onkel August kommt aus dem Krieg zurück, war er doch 10 Jahre verschollen und schließlich für tot erklärt worden. Da steht er plötzlich während einer Lesung, die Eva arrangiert hat, in der Buchhandlung und nichts ist mehr so, wie es war. Er ist schließlich der Herr im Haus und weist erst einmal allen Anwesenden die Tür, einschließlich Eva. Schließlich gehört sie seiner Meinung nach nicht zur Familie und sei eine Betrügerin. Nach diesem Knall wird die Geschichte in der Rückblende aufgenommen und erzählt wie Eva mit Georg ihr Glück gefunden hat, sie arbeitet als Bibliothekarin in der kleinen Rheinbuchhandlung ihrer Tante, möchte diese gerne weiterführen, da ihre Cousine Ilse kein Interesse daran hat. Während Ilse noch nach ihrer Berufung sucht, denkt Eva’s Tante Maria bereits ans Aufhören und ein Leben mit Hans, ihrer neuen Liebe. Die Geschichte startet unaufgeregt, wir begleiten alle lieb gewonnenen Personen aus dem ersten Teil in ihrem Alltag und blicken in eine geplante hoffnungsfrohe Zukunft. Dieses bis zum Knall, der Rückkehr von Onkel August. Natürlich fangen dann die Probleme an. Er hat seine ganz eigene Sichtweise, bei dieser hat der Mann das Sagen und die Buchhandlung ist schließlich seine. Also bestimmt er auch. Neben der Rückkehr von Onkel August hat Eva plötzlich noch ganz andere Probleme, denn nachdem sie Georg vertraut hat, scheint er doch nicht der zu sein, der er angegeben hat. Im ersten Teil gab es dazu bereits Andeutungen aus Georg‘s Gedanken und Träumen, die jetzt weitererzählt werden.

Bereits der Aufbau des Buches mit dem Cliffhanger, der anschließenden Erzählung was bis zum Cliffhanger passiert ist und dann der Weitererzählung, hat mir -wie schon im ersten Teil- sehr gut gefallen. Ich habe förmlich dieser Stelle (wann kommt endlich die Stelle mit dem Cliffhanger?) und dem Fortgang der Geschichte entgegengefiebert. Die Personen der Geschichte sind wieder liebevoll gezeichnet. Da die Geschichte mal aus der Sicht von Eva, Maria, Georg und Ilse erzählt wird, kann man ihre Gedanken und Handlungsweisen sehr gut nachvollziehen. Neu im zweiten Teil ist der Handlungsstrang und die eigenen Gedanken von Onkel August. Dadurch lässt sich seine Sichtweise, warum er so engstirnig erscheint, war er doch früher ein anderer Mann, besser verstehen.
Auch der zweite Teil hat mir wieder schöne Lesestunden bereitet, ich habe mit Eva mitgelitten und Maria dafür bewundert, dass sie durch die Kriegszeit stark geworden ist und ihr Leben so leben möchte, wie sie es fühlt. Auch Eva und Ilse haben sich zu starken Frauen entwickelt. Ich konnte Andernach in den 50er Jahren vor mir sehen. Ich empfehle den ersten Teil vorher gelesen zu haben. Dadurch kann man den jetzigen Gedanken und Gefühlen der Personen besser folgen, denn vieles, was während der Kriegszeit passiert ist, hat die jetzige Person geprägt.
Der Inhaltsangabe, dass hier „Liebe, Verrat und die heilende Kraft der Bücher“ eine Rolle spielen, konnte ich hinsichtlich des „Verrats“ nicht ganz nachvollziehen, verraten wurde meiner Meinung nach keiner, aber Liebe und Bücher gibt es sehr viele und die Suche nach Vertrauen und Glück. Ob es noch einen dritten Teil gibt, ist für mich nicht ganz klar geworden, denn hinsichtlich Ilse sind einige Andeutungen gemacht worden, die offen bleiben. Vielleicht bleiben sie aber auch dem Weiterdenken des Lesers überlassen. Von mir eine Leseempfehlung für eine sehr schöne Fortsetzung in der Nachkriegszeit.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2024

Eine Sommermeise in den Bergen - eine Wohlfühlgeschichte

Sommermeisen
0

Der Roman entführt uns in den 50er Jahren in das schicke Grandhotel Gruber in Berchtesgaden, in dem die junge Hanni eine Stelle als Zimmermädchen angenommen hat. Sie ist eine „Sommermeise“, für eine Saison ...

Der Roman entführt uns in den 50er Jahren in das schicke Grandhotel Gruber in Berchtesgaden, in dem die junge Hanni eine Stelle als Zimmermädchen angenommen hat. Sie ist eine „Sommermeise“, für eine Saison will sie bleiben und arbeiten. Sie sucht die Ruhe und das geregelte Leben, das sie bereits während der Kriegszeit durch ein Einquartieren auf dem Land kennen und schätzen gelernt hat. Dem Leben in der Stadt Köln möchte sie so entfliehen. Hanni teilt ihr Zimmer mit der fröhlichen und lebenslustigen Annamirl, mit der sie sich anfreundet. Den Bruder von Annamirl findet Hanni auch sehr anziehend…. So startet Hanni in ein arbeits- und aufregendes Leben im Grandhotel. Die Gäste sind nämlich gar nicht so ohne, während es Versnobte und (weibliche) Stinkstiefel gibt, gegen die sie und auch anderes Personal sich behaupten muss, ist auch im Dorf allerlei los.

Was für ein fröhlicher und schöner Roman, manchmal hätte ich gerne selbst gesungen und gejodelt. Bettina Seidl versteht es mit ihrem neuen Roman einen wieder ganz gekonnt in die 50er Jahre und die Bergwelt mitzunehmen. Beim Lesen konnte ich geradezu das Grandhotel, die ganzen Zimmer vor mir sehen, sah den Zimmermädchen beim Putzen, den Köchen beim Kochen zu, begleitete Anni und Cäcilie, einen reichen Gast, beim Besuch in Salzburg und schaute unter die Rückbank des Hotelfahrzeugs, wo der Hotelfahrer Schmuggelware versteckt.
Ich konnte die Aufregung und das Herzklopfen von Hanni für Andreas fühlen und fand auch die Geschichte um Cäcilie sehr gut dargestellt. Diese beginnt ein Umdenken und entwickelt neuen Lebensmut durch ihren Aufenthalt im Grandhotel und ihre Freundschaft zu Hanni.

Die Geschichte ist heiter und beschwingt, es hat mir so schöne Lesestunden bereitet. Ich konnte mich herrlich entspannen und habe das Buch am Ende mit einem Lächeln auf dem Gesicht geschlossen. Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, wie auch schon die beiden Bände der Dorflehrerin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2024

Don‘t Kiss Tommy oder doch?

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
0

Das wirklich schöne Cover und der Buchklappentext haben mich sehr neugierig gemacht. Das Buch führt zurück in die unmittelbare Zeit nach Ende des 2.Weltkrieges in die Kurstadt Bad Oeynhausen. Die Stadt ...

Das wirklich schöne Cover und der Buchklappentext haben mich sehr neugierig gemacht. Das Buch führt zurück in die unmittelbare Zeit nach Ende des 2.Weltkrieges in die Kurstadt Bad Oeynhausen. Die Stadt wird besetzt von den Briten, die in der Innenstadt Quartier beziehen, das Sperrgebiet wird. Die Bürger der Häuser und Geschäfte werden kurzerhand auf die Straße gesetzt. Deshalb verliert auch Anne und deren Familie ihren Margarethenhof, das zweite Haus am Platz, das zum Offizierscasino der Briten wird. Viele Bürger versuchen bei Mitgliedern ihrer auswärts lebenden Angehörigen unterzukommen, andere werden in Barackenunterkünften außerhalb des Sperrgebietes untergebracht. Anne versucht hier ein Gästehaus aufzumachen und sich und ihre Angehörigen durchzubringen. Sie lernt einen britischen Offizier kennen und verliebt sich in ihn, auch wenn sie sich das lange nicht eingestehen will. Auch ihre frühere Freundin Rosalie versucht ihr Glück. Diese begleitet man auf einen Bauernhof, in dem sie als Mittellose unterkommt und sogar einen Job in dem Offizierskasino findet und hofft auf diese Weise einen Briten heiraten und nach England in eine bessere Zukunft gehen zu können.

Die Geschichte ist sehr gut zu lesen und entwickelt sich schön. Es gibt viele Umstände, die Anne und Rosalie (teils miteinander) zu meistern haben. Ich habe sie in der gesamten Geschichte sehr gerne begleitet, auch wenn manches etwas vorhersehbar war. Leider bin ich bis zur Hälfte des Buches nicht wirklich mit den beiden warm geworden, ich fand sie trotz der ganzen Begleitumstände etwas emotionslos. In verschiedenen Situationen habe ich mich gefragt, was hätte ich jetzt gefühlt. Dann hätte ich mir tiefere Gefühlsbeschreibungen gewünscht. Das änderte sich aber ab der 2. Hälfte, es gab tiefere Einblicke in die Gefühlswelt, der Roman nahm dann auch spürbar Fahrt auf. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. Insgesamt fand ich das Thema sehr spannend, den Schreibstil ansprechend, es war erkennbar, dass die Autorin hier viel Recherchearbeit investiert hat (ich habe zwischenzeitlich auch etwas gegoogelt), was sich auch im Nachwort bestätigte und es war eine schöne Liebesgeschichte enthalten. Ich kann daher den Roman mit Abstrichen weiterempfehlen, aufgerundete 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2024

Capri und der blaue Salamander

Der blaue Salamander
0

Schon das schöne Cover und die beiden ausklappbaren, gezeichneten Karten in den Buchrückeninnenseiten versetzen mich in Urlaubsstimmung. Und dann ein Mord an Rosalinda Fervidi, Taschen- und Gürteldesignerin ...

Schon das schöne Cover und die beiden ausklappbaren, gezeichneten Karten in den Buchrückeninnenseiten versetzen mich in Urlaubsstimmung. Und dann ein Mord an Rosalinda Fervidi, Taschen- und Gürteldesignerin auf Capri. Warum war sie so besessen von der sehr alten und geschichtenumwobenen Handtasche, die „Blaue Salamander“, blau und schimmernd wie die auf einer nahegelegenen Insel lebende blaue Echsenart und aus deren Haut sie hergestellt sein soll. Die Handtasche gehört der einst berühmten Schauspielerin Signora de Lulla, die die Handtasche sogar ins Grab mitnehmen will. Das zu verhindern versucht Rosalinda durch einen Diebstahl und bezahlt mit ihrem Leben. Spannend startet der Krimi und versprüht ganz viel Lokalkolorit. Ich bin mit den beiden Agenti Rizzi und Cirillo durch die Straßen von Capri und Neapel gewandert, habe sie bei ihren Ermittlungen und Befragungen der Bewohner und Verdächtigen begleitet. Gespürt habe ich die flirrende Hitze Capris, das türkisfarbene Meer, die Städte mit ihren Häusern vor mir gesehen. Der Autor versteht es diese Bilder vor dem Auge entstehen zu lassen, so dass ich mich wie im Urlaub fühlte. Die Geschichte ist spannend, wenn auch eher cozy. Die beiden Polizisten werden auf eine angenehme Weise beschrieben und auch ihre privaten Sorgen und Gedanken sind gut nachvollziehbar, aber überfrachten die Geschichte nicht. Ein guter Krimi mit sympathischen Ermittlern, den ich weiterempfehlen kann und der mir viel Spaß bereitet hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2024

Wie ein wunderschönes Dufterlebnis

Das Haus der Düfte
0

kommt diese Geschichte daher, die ich nur durch einen Zufall für mich entdeckt habe. Die Buchbeschreibung und das schöne Buchcover haben mich eingeladen Anouk Romilly auf ihren Stationen zur Parfümeurin ...

kommt diese Geschichte daher, die ich nur durch einen Zufall für mich entdeckt habe. Die Buchbeschreibung und das schöne Buchcover haben mich eingeladen Anouk Romilly auf ihren Stationen zur Parfümeurin zu begleiten. Während sich die Geschichte der Familien Romilly, Girard und Bonnet, teils in Rückblenden erzählt, vor einem entfaltet, musste ich oft daran denken, dass dieses so geschieht, wie ein gutes Parfüm dieses macht, wenn man es riecht. Die Beschreibung der Hauptakteure gelingt sehr gut, so dass man ihren Emotionen und Handlungen gut folgen kann. Auch die Rückblenden bringen die Geschichte zügig weiter. Die Geschichte hat viele Wendungen, so dass mir nie langweilig wurde. Auch wenn ich mir bisweilen gewünscht hätte, dass einige Akteure oder Erlebnisse ruhig etwas weiter hätten ausgearbeitet werden können, da die Geschichte dazu durchaus noch mehr Potential gehabt hätte, lief alles stimmig in sich fort. Zwar hatte ich an ein/zwei Stellen meine Zweifel, ob tatsächlich ein Geschehen, wie beschrieben, so ungesühnt hätte bleiben können und nicht weiter verfolgt wurde. Insgesamt aber habe ich Anouk sehr gerne begleitet in dieser schönen Geschichte. Ich kann das Buch daher sehr gerne weiter empfehlen, es hat mir schöne Lesestunden bereitet und im trostlosen Winter per Kopfkino laue Frühlings-/Sommerwinde und wunderbare Düfte der Provence und geheimnisvollen Parfümkreationen um die Nase wehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere