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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2024

Mein Psychothriller des Jahres!

Happy End
10

Nichts deutet zu Anfang auf ein derart spannendes Buch hin, ein Buch das unter die Haut geht, man verschlingt es regelrecht. Sarah Bestgens Erzählweise ist meisterhaft! Sie schafft es von einer Sekunde ...

Nichts deutet zu Anfang auf ein derart spannendes Buch hin, ein Buch das unter die Haut geht, man verschlingt es regelrecht. Sarah Bestgens Erzählweise ist meisterhaft! Sie schafft es von einer Sekunde auf die andere Spannung aufzubauen, mit viel Authentizität lässt sie ihre Figuren zum Leben erwecken.

Isa und Mark leben ein gutbürgerliches Leben, als plötzlich alles aus den Fugen gerät - ihr Sohn ist verschwunden. Niemand weiß wo Ben geblieben ist, die Polizei tappt im dunklen, auch als eine SOKO gebildet wird, ändert sich zunächst nichts daran. Isa ist am Boden zerstört, denkt mit jeder Faser ihres Körpers an den kleinen Jungen, setzt alles daran herauszufinden was passiert ist und kann doch nichts tun. Während Mark das Ganze anders zu verarbeiten scheint. Dann ist Ben eines Tages zurück, alles scheint in Ordnung, ist das Glück tatsächlich zurückgekehrt? Doch plötzlich tun sich Zweifel auf und Isa traut sich selbst nicht mehr.

Hat man dieses Buch einmal in der Hand, muss man es einfach lesen. Als junge Psychologin ist Sarah Bestgen vom Fach und das merkt man. Selten habe ich einen Thriller gelesenen, der es schafft Protagonisten zu erschaffen, die so einnehmend, manipulativ, doch so empathisch und stark sind, voller Mitgefühl. Ein Buch über menschliche Abgründe, voller Höhen und Tiefen. Eben denkt man noch die Fäden entwirrt zu haben, doch dann kommen neue Machenschaften ans Licht. Mit viel Liebe zum Detail werden immer wieder neue Abgründe geschaffen, die einen in den Bann ziehen. Die Autorin findet zu jeder Zeit klare Worte, sodass man mit den Protagonisten mitfühlt und immer wieder überrascht wird. Den Schreibstil finde ich wirklich herausragend an diesem Buch.

Fazit: Wer spannende Psychothriller, mit viel Erzählkraft, vielen Facetten und einem erstklassigen Schreibstil mag, für den ist dieses Buch ein MUSS!

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  • Spannung
Veröffentlicht am 02.08.2024

Gehen oder bleiben?

Vorstandssitzung im Paradies
1

Nach einem Flugzeugabsturz im indonesischen Luftraum, retten sich finnische Waldarbeiter, schwedische Hebammen, die Flugzeugbesatzung und einige englische Journalisten auf eine gänzlich unbewohnten Insel. ...

Nach einem Flugzeugabsturz im indonesischen Luftraum, retten sich finnische Waldarbeiter, schwedische Hebammen, die Flugzeugbesatzung und einige englische Journalisten auf eine gänzlich unbewohnten Insel. Nach dem ersten Schock und anfänglichen Schwierigkeiten organisiert sich die Gruppe. Es ist beeindruckend wie aus den wenigen Mitteln und einigen Resten, die noch aus dem Wrack geholt wurden, später ein Kühlschrank gebaut, Schnaps gebraut wird, auch eigene Hütten und eine Bar in der Schnaps ausgeschenkt wird. Nach einigen Zwischenfällen wird eine Kommission gebildet, die das Zusammenleben vereinfachen soll. Es gibt zum Beispiel kein Privateigentum, es wird festgelegt in welcher Sprache überwiegend geredet wird und eine Sprachschule geründet, in der diese gelehrt wird. Es wird sogar ein Plan geschmiedet mit dem es eine Chance gibt die Insel zu verlassen. Es wird aber auch über die wunderschöne Natur berichtet, wie sich die Menschen wieder auf sie besinnen und fast erleichtert sind, den Zwängen und Regeln der westlichen Welt entkommen zu sein. Sie lassen sich auf die Umstände ein und lernen mit ihr statt gegen sie zu leben. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich hatte zwischendurch völlig vergessen, dass dieses Buch eine Neuauflage ist und eigentlich schon aus den Siebzigern stammt. Das Beschriebene ist brandaktuell. Die Geschichte wird aus der Sicht eines der Journalisten erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, einfach zu lesen. An einigen Stellen sehr skurril und sehr, sehr witzig geschrieben. Ich lese dieses Genre eigentlich weniger, war aber von der Leseprobe sehr angetan und habe es nicht bereut. Das Cover ist für mich, nun nachdem ich die Geschichte las, sehr passend. Es zeigt Menschen mitten aus der Gesellschaft, die vielleicht nicht genau wissen in welche Richtung es geht - mit dem Strom oder dagegen - und am Ende auf dieser Insel doch alle gleich sind.

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